Fettgedrucktes für schnell Leser…
Einleitender Impuls:
Neulich stand ich mit meinem Mate und Thermo in der Küche, frühmorgens, noch halb verschlafen. Das Licht war schummrig, der erste Schluck bitter. Und plötzlich kam dieser Gedanke: Wie oft besteht mein Glaube eigentlich nur aus Warten? Nicht das große Durchbruch-Warten. Eher das stille, unspektakuläre: Wird das noch gut? Kommt da noch was? Oder bleibt es einfach so? Ich stand da, hielt den Mate in der Hand und merkte: Ich lebe zwischen den Zeilen. Zwischen dem, was war, und dem, was vielleicht noch kommt.
Als ich Psalm 34,20 gelesen hab, hab ich mich nicht gleich an das „aus allem rettet ihn der HERR“ geklammert. Ganz ehrlich? Ich hab eher bei dem ersten Teil festgehangen: „Der Gerechte hat viele Nöte.“ Und ich dachte: Muss das wirklich so sein? Warum trifft es die, die eigentlich treu bleiben wollen? Ich hab mir dieses „aber“ angesehen – dieses kleine, fast zu stille Wort zwischen Leid und Rettung. Und irgendwie blieb ich darin hängen. Nicht, weil ich nicht glauben will. Sondern weil ich’s kenne, das Dazwischen. Die Unsicherheit. Das leise Warten. Und dann kam mir dieses Bild in den Sinn – wie Jesus mich im Leid ansieht, nicht wegsieht, sondern hinsieht. Wie er meinen Blick auf seine Hände lenkt, durchbohrt, offen – nicht um zu erklären, sondern um zu sagen: Ich war da. Ich bin da. Und dann schaut er mir in die Augen zurück. Und ich merke: Vielleicht muss ich gerade gar nichts verstehen – nur bleiben.
Vielleicht wartest du auch. Vielleicht suchst du nicht das große Wunder, sondern einfach nur diesen Blick, der nicht ausweicht. Vielleicht hast du auch gelernt, dass Rettung manchmal nicht wie Rettung aussieht – sondern wie ein Augenpaar, das dich ansieht, wenn du am liebsten weggucken würdest. Und dann bleibst du. Nicht, weil du alles verstehst. Sondern weil du geahnt hast: Dieser Blick hält mehr aus als ich selbst. Und vielleicht ist das das eigentliche Wunder: dass man bleibt, obwohl es einfacher wäre zu gehen — wegzuschauen. Dass man das kleine Wort „aber“ nicht wegradiert, sondern darin wohnt. Noch ohne Antwort. Aber mit dem Blick auf Gott.
Fragen zur Vertiefung oder für Gruppengespräche:
- Was machst du mit einem Versprechen Gottes, das sich noch nicht erfüllt hat?
- Wo in deinem Leben fühlst du dich eher verbeult als gerettet – und was hält dich trotzdem fest?
- Was heißt es für dich konkret, Gott zu vertrauen, ohne alles zu verstehen?
Parallele Bibeltexte als Slogans mit Anwendung:
2. Korinther 4,8–9 – „Zerbrochen, aber nicht zerstört.“ → Du darfst verletzt sein, ohne aufzugeben – weil Gott dich nicht fallen lässt.
Psalm 91,14 – „Weil er an mir hängt.“ → Manchmal reicht es, einfach nicht loszulassen – auch wenn du nichts fühlst.
Jesaja 43,2 – „Ich bin mit dir im Wasser.“ → Die Zusage gilt nicht für Umgehungen, sondern für das Durchgehen.
Hebräer 10,35–36 – „Werft euer Vertrauen nicht weg.“ → Dein Festhalten ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Glauben.
Wenn du gerade wenig Kraft hast, aber das Gefühl, dass dieser Vers doch irgendwie zu dir spricht – dann gönn dir 20 Minuten und lies die ganze Ausarbeitung. Vielleicht findest du dich darin wieder. Vielleicht wird’s leise heller.
Möchtest du dich noch weiter in dieses Thema vertiefen? Im Anschluss findest du die Schritte die ich für diesen Impuls gegangen bin…
Lass uns mit einem Gebet starten, denn manchmal brauchen wir einen Moment Stille, bevor wir lesen, was wirklich zählt…
Liebevoller Vater, danke, dass wir heute zusammen hier sitzen dürfen – mit offenen Bibeln, aber vor allem mit offenen Herzen. Wir kommen nicht, weil wir alles verstehen. Wir kommen, weil wir glauben, dass Du redest.
Du weißt, wie viel uns manchmal zu schaffen macht. Die Lasten, die Fragen, die Müdigkeit. Du hast gesagt, dass der Gerechte viel leiden muss – aber dass Du ihn aus allem rettest. Das klingt so groß… und manchmal auch weit weg.
Aber wir vertrauen Dir, dass Du uns auch heute da abholst, wo wir wirklich sind. Mitten im Lärm. Mitten im Zweifel. Mitten im Leben.
Sei Du jetzt bei uns, wenn wir tiefer graben. Nicht um mehr Wissen zu sammeln, sondern um Dich zu finden. Lass Dein Wort heute nicht bloß schön klingen – sondern echt werden in uns.
Amen.
Ok, bereit? Dann lass uns jetzt tiefer eintauchen…
Der Text:
Zunächst werfen wir einen Blick auf den Text in verschiedenen Bibelübersetzungen. Dadurch gewinnen wir ein tieferes Verständnis und können die unterschiedlichen Nuancen des Textes in den jeweiligen Übersetzungen oder Übertragungen besser erfassen. Dazu vergleichen wir die Elberfelder 2006 (ELB 2006), Schlachter 2000 (SLT), Luther 2017 (LU17), Basis Bibel (BB) und die Hoffnung für alle 2015 (Hfa).
Psalm 34,20
ELB 2006: Vielfältig sind die Nöte des Gerechten, aber aus dem allen rettet ihn der HERR.
SLT: Der Gerechte muss viel Böses erleiden; aber aus allem rettet ihn der HERR.
LU17: Der Gerechte muss viel leiden, aber aus alledem hilft ihm der HERR.
BB: Der Gerechte muss viel Böses erleiden. Doch der HERR wird ihn von allem Übel befreien.
HfA: Zwar bleiben auch dem, der sich zu Gott hält, Schmerz und Leid nicht erspart; doch aus allem befreit ihn der Herr!
Der Kontext:
In diesem Abschnitt geht es darum, die grundlegenden Fragen – das „Wer“, „Wo“, „Was“, „Wann“ und „Warum“ – zu klären. Das Ziel ist es, ein besseres Bild von der Welt und den Umständen zu zeichnen, in denen dieser Vers verfasst wurde. So bekommen wir ein tieferes Verständnis für die Botschaft, bevor wir uns den Details widmen.
Kurzgesagt: Psalm 34 wurde in einer Zeit geschrieben, in der das Leben für Gottes Leute alles andere als bequem war. Es geht um Rettung mitten in echter Bedrohung – nicht im übertragenen Sinn, sondern mit Schweiß, Angst und wackligen Knien. David spricht hier nicht als Held mit Heiligenschein, sondern als Mann, der sich selbst fast nicht wiedererkennt – und trotzdem von Gott festgehalten wird.
Vielleicht erinnerst du dich noch an die Szene aus 1. Samuel 21: David ist auf der Flucht. Saul will ihn töten, Freunde sind rar, Sicherheit ein Gerücht. In seiner Not geht er zum Feind – nach Gat, zu Abimelech (bzw. Achisch, der philistäische König). Dort merkt er: Das war vielleicht doch keine so gute Idee. Um nicht umgebracht zu werden, stellt er sich wahnsinnig – sabbert, kratzt an Türen, redet wirres Zeug. Der König sagt: „Ich hab schon genug Irre hier, den brauch ich nicht auch noch“, und David wird rausgeworfen. Er entkommt – aber nicht heldenhaft, sondern halb erniedrigt, halb gerettet.
Genau aus dieser Mischung aus Erleichterung, Scham, Dankbarkeit und Erschöpfung entsteht Psalm 34. Es ist ein Lied nach dem Fall, nicht nach dem Sieg. Und doch zieht sich durch alles ein roter Faden: Gott hört. Gott sieht. Gott rettet – selbst wenn du dich gerade schämen könntest für deine eigene Geschichte. David blickt zurück und versucht, Worte zu finden, die nicht nur ihm selbst helfen, sondern auch anderen, die in ähnlicher Lage sind: Menschen, die nicht stark aussehen, aber stark gehalten werden.
Im Hintergrund läuft gleichzeitig ein größeres Bild: Das Volk ist nicht mehr in der Blütezeit seiner Souveränität. Vieles ist brüchig, die Welt ist nicht sicher, und selbst die „Gerechten“ – also die, die es ernst meinen mit Gott – sind vor Leid nicht geschützt. Psalm 34 macht das nicht schön. Er blendet das Leiden nicht aus, sondern schreibt es mit hinein. Aber er setzt dem Leid etwas entgegen: eine tiefe, geerdete Hoffnung, die sich nicht aus Stimmung speist, sondern aus Begegnung. Gott ist nicht nur eine Idee – er hört wirklich. Und er handelt. Nicht immer sofort, aber immer echt.
Das Ganze ist übrigens kunstvoll geordnet. Der Psalm ist ein sogenanntes Akrostichon – jeder Vers beginnt mit dem nächsten Buchstaben des hebräischen Alphabets. Das wirkt, als wollte David sagen: Auch wenn mein Leben gerade ein Chaos war – Gott hat es wieder in Ordnung gebracht. Buchstabe für Buchstabe. Gedanke für Gedanke. Vom Anfang bis zum Ende.
Wenn du den Ton dieses Psalms spürst, dann merkst du schnell: Das hier ist kein Psalm für die Erfolgreichen. Es ist ein Lied für Leute mit Narben. Für die, die wissen, dass Gott oft gerade dann rettet, wenn wir selbst schon längst aufgegeben hätten. Und mittendrin – Psalm 34,20: „Vielfältig sind die Nöte des Gerechten… aber aus allem rettet ihn der HERR.“ Das ist kein Kalenderspruch. Das ist ein Satz aus der Dunkelkammer, gesprochen mit zitternder Stimme – und mit Glauben, der sich nicht aus Luft speist, sondern aus durchlebter Rettung.
Ok, bereit für den nächsten Schritt? Dann lass uns jetzt in die Schlüsselwörter eintauchen – dort, wo der Text nicht nur klingt, sondern trägt.
Die Schlüsselwörter:
In diesem Abschnitt wollen wir uns genauer mit den Schlüsselwörtern aus dem Text befassen. Diese Worte tragen tiefere Bedeutungen, die oft in der Übersetzung verloren gehen oder nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind. Wir werden die wichtigsten Begriffe aus dem ursprünglichen Text herausnehmen und ihre Bedeutung näher betrachten. Dabei schauen wir nicht nur auf die wörtliche Übersetzung, sondern auch darauf, was sie für das Leben und den Glauben bedeuten. Das hilft uns, die Tiefe und Kraft dieses Verses besser zu verstehen und ihn auf eine neue Weise zu erleben.
Psalm 34,20 – Ursprünglicher Text (Biblia Hebraica Stuttgartensia):
רַבּוֹת רָעוֹת צַדִּיק וּמִכֻּלָּם יַצִּילֶנּוּ יְהוָה
Übersetzung Psalm 34,20 (Elberfelder 2006):
Vielfältig sind die Nöte des Gerechten, aber aus dem allen rettet ihn der HERR.
Semantisch-pragmatische Kommentierung der Schlüsselwörter
- rabbôt – „vielfältig“: Das ist mehr als nur „viele“. Rabbôt beschreibt eine Fülle, die nicht nur zahlreich, sondern auch schwer wiegt. Hier spricht einer, der nicht über eine anstrengende Woche redet, sondern von Lebenstiefen, die einen an die Substanz bringen. Das Wort steht im Plural und weiblich – weil Not oft nicht in Einzahl daherkommt, sondern als Komplott aus Sorgen, Ängsten, Druck und Dunkelheit. Das ist nicht Mathematik, das ist gelebte Realität.
- raʿôt – „Nöte“ (oder: Übel, Leiden): Das hebräische רָע meint alles, was das Leben verkrümmt: Schmerz, Ungerechtigkeit, auch das Böse im moralischen Sinn. In der Mehrzahl raʿôt klingt das wie ein Echo – Böses über Böses. Das ist keine theologische Kategorie, sondern ein tiefer Seufzer. Die Welt des Gerechten ist nicht heil – sie ist durchkreuzt von Dingen, die sich nicht erklären lassen, aber trotzdem wehtun.
- ṣaddîq – „der Gerechte“: Klingt nach Held, meint aber etwas anderes. Der ṣaddîq ist kein Superfrommer. Er ist jemand, der sich an Gott hält – auch wenn’s wehtut. Jemand, der nicht ausweicht, sondern ehrlich vor Gott lebt. Im Kontext wird klar: Gerade der Gerechte hat es schwer. Das ist nicht fair, aber offenbar typisch. Und es bringt uns an den Punkt, an dem Glaube keine Theorie mehr ist.
- ûmikkullām – „aber aus allen“: Hier steht kein „vielleicht“. Das Wörtchen kul meint: ohne Ausnahme, ohne Fußnote, ohne Hintertür. Was auch kommt – Gott ist nicht selektiv. Er rettet aus allem. Die Präposition min („aus“) zeigt: Nicht drum herum, sondern mittendurch. Das ist keine Wellness-Theologie, das ist Rettung mit Schlamm an den Füßen.
- yaṣṣîlennû – „er rettet ihn“: Die Wurzel nṣl in der Hifil-Form ist stark: aktiv, gezielt, kraftvoll. Gott zieht nicht nur raus – er entreißt. Das ist kein passives „wird schon gutgehen“, sondern ein kraftvoller Akt. Das Suffix zeigt: ihn – also den Gerechten. Aber implizit auch: den, der zu Gott gehört. Es ist ein Versprechen, das persönlich ist.
- JHWH – „der HERR“: Das letzte Wort im Vers. Und genau da gehört es hin. Weil all die vorherigen Begriffe – Not, Rettung, Hoffnung – nur Sinn machen, wenn sie in ihm enden. JHWH ist nicht Deko oder religiöser Rahmen. Er ist das Ziel der Bewegung. Der Retter, nicht der Statist.
Dieser Vers spricht nicht vom Ausweg – sondern vom Durchweg. Und wer zwischen all den rabbôt raʿôt den Blick auf JHWH behält, entdeckt: Es gibt Rettung. Echt. Tragfähig. Und manchmal näher, als wir denken.
Jetzt, wo wir die Wörter geschmeckt haben, lass uns weitergehen – in die theologische Tiefe. Denn Bedeutung bekommt das Ganze erst im Zusammenspiel.
Ein Kommentar zum Text:
Was, wenn es nicht die Ungerechten sind, die am meisten leiden – sondern die, die es ernst meinen mit Gott? Wenn es gerade die צַדִּיק (ṣaddîq) sind, die sich durchs Leben schleppen müssen, mit einem Rucksack voller רַבּוֹת רָעוֹת (rabbôt raʿôt) – vielfältiger Übel, drückender Erfahrungen, Fragen, die nicht weichen? Der Psalm sagt es so: Der Gerechte hat viele Nöte. Punkt. Kein „aber eigentlich nicht“, kein „nur wenn er was falsch macht“. Nur diese schlichte, bittere Realität. Und genau da setzt der Vers an – nicht mit einer Erklärung, sondern mit einer Zusage.
Wenn du Psalm 34 einatmest, merkst du schnell: Das hier ist kein Wohlfühltext für die Wand über dem Sofa. Das ist ein Gebet mit Erde unter den Nägeln. Geschrieben von David – nicht am Königsthron, sondern am Abgrund. Er war auf der Flucht, unter Feinden, ein König ohne Krone, ein Gesalbter, der sich wie ein Narr verstellen musste, um zu überleben (vgl. 1. Samuel 21,11ff). Und genau aus diesem Moment zwischen Würdeverlust und Bewahrung entsteht dieses Psalmwort. Es ist nicht Theorie. Es ist Erfahrungswissen. Ein Gerechter, der leidet – und trotzdem glaubt.
Der Text spielt nicht Leid gegen Glaube aus. Er verwebt beides. Das hebräische רַבּוֹת (rabbôt) – „vielfältig“ – meint nicht bloß „zahlreich“, sondern substanziell drückend. Und das רָעוֹת (raʿôt) sind nicht einfach Unannehmlichkeiten. Es ist das, was dein Innerstes aufreibt. Krankheit. Verlust. Verleumdung. Schweigen Gottes. Es ist bemerkenswert, dass das Subjekt der Not nicht ein Sünder ist, sondern ein Gerechter. Hier bricht schon das erste Bild in mir – vielleicht auch in dir: Gottes Nähe bedeutet nicht Notfreiheit. Und das ist nicht leicht zu verdauen.
Franz Delitzsch, einer der großen Hebraisten des 19. Jahrhunderts, nennt den Gerechten einen „Heilsempfänglichen“, nicht einen moralisch perfekten. Er sieht im ṣaddîq den, der unter dem Bund Gottes lebt – und gerade deshalb durch Spannungen geht, weil die Welt nicht mitzieht. Das überzeugt mich. Und es fordert mich. Denn es stellt meine Erwartungen infrage. Vielleicht auch deine.
Im Neuen Testament wird diese Spannung aufgenommen. Paulus schreibt in Römer 8, dass wir „mit Christus leiden, damit wir auch mit ihm verherrlicht werden“. Nicht obwohl, sondern damit. Da klingt etwas von Psalm 34 mit – diese Überzeugung, dass das Leid kein Beweis für Gottesferne ist, sondern manchmal für Treue. Das ist nicht bequem – überhaupt nicht**.**
Und doch bleibt der Vers nicht beim Leid stehen. Er spricht von Rettung. וּמִכֻּלָּם יַצִּילֶנּוּ יְהוָה (ûmikkullām yaṣṣîlennû JHWH) – „aber aus allem rettet ihn der HERR“. Das Hifil-Verb יַצִּילֶנּוּ (yaṣṣîlennû), eine sogenannte Verbform, die eine verursachende Handlung ausdrückt, ist nicht weichgespült. Wenn im Psalm steht, dass Gott „rettet“, dann heißt das nicht, dass etwas einfach passiert – Gott bewirkt aktiv die Rettung, er ist nicht Zuschauer, sondern Handelnder. Es ist, als würde er nicht nur die Tür öffnen, sondern uns auch noch hindurchziehen. Es heißt: herausreißen, entreißen, aktiv handeln. Gott zieht nicht vorbei. Er greift ein. Das mag nicht immer so aussehen, wie wir es erwarten – aber die Verheißung steht: Er rettet aus allem. Das „wie“ und „wann“ bleiben offen. Das „ob“ nicht.
Beat Weber, reformierter Theologe mit Sinn für das Existenzielle, spricht in seinem Werkbuch Psalmen davon, dass der Psalm „nicht glänzen will, sondern tragen“. Das ist ein Satz, den ich mir merke. Er trifft den Kern. Psalm 34 ist keine Show. Es ist ein Zeugnis. Kein theologisches Denkmal, sondern ein geistlicher Unterschlupf. Für alle, die gerade selber durch raʿôt – Nöte oder Leid gehen.
Und wenn wir das messianisch hören – wie es das Johannesevangelium tut (Joh 19,36) – dann wird es noch dichter. Kein Knochen des Messias wird zerbrochen. Der Gerechte schlechthin – Jesus – geht durch das tiefste Leid, aber wird nicht gebrochen. Gott bewahrt nicht vor dem Kreuz. Aber er bewahrt im Kreuz. Die Verbindung zu Exodus 12,46 – das unversehrte Passahlamm – ist kein theologischer Zufall. Es ist ein heilsgeschichtlicher Faden. Die Rettung in Psalm 34 ist nicht nur eine Verheißung für David. Sie ist ein Schatten auf Golgatha. Und ein Licht für uns.
Aber was sagt der Text nicht? Das ist eigentlich eindeutig… Er sagt nicht, dass der Gerechte verschont bleibt. Er sagt nicht, dass jedes Leid erklärbar ist. Er sagt nicht, dass die Rettung sofort greifbar wird. Und er sagt auch nicht, dass alle raʿôt – Bösewichte, automatisch verschwinden. Diese Lücken muss man stehen lassen können. Wer sie zu schnell füllt, macht die Bibel glatt – aber nicht wahr.
Ich merke, wie dieser Vers mich erstmal still macht. Weil er mir keine Antwort auf alles gibt – aber einen Halt in allem. Und vielleicht ist genau das seine Kraft. Nicht, dass er erklärt. Sondern dass er hält.
Lass uns in der nächsten Phase tiefer fragen, wie dieser Text konkret in unser Leben spricht.
Die SPACE-Anwendung*
Die SPACE-Anwendung ist eine Methode, um biblische Texte praktisch auf das tägliche Leben anzuwenden. Sie besteht aus fünf Schritten, die jeweils durch die Anfangsbuchstaben von „SPACE“ repräsentiert werden:
Sünde (Sin)
Dieser Psalm konfrontiert uns schon wieder mit einem der ältesten Themen überhaupt: der Versuchung, im Leid Gott zu vergessen oder falsch über ihn zu denken. Der Text selbst nennt keine Sünde beim Namen, aber wenn man ehrlich hinschaut, liegt da was zwischen den Zeilen. Da ist diese innere Stimme, die flüstert: „Wenn du wirklich gerecht wärst, würdest du doch nicht so leiden, oder?“ Eine Haltung, die sich leicht einschleicht – subtil, aber gefährlich. Denn sie unterstellt Gott Ungerechtigkeit oder sich selbst eine falsche Schuld. Und genau das ist die Verfehlung, die hier im Raum steht: Nicht, dass der Mensch leidet – sondern dass er aus dem Leid heraus den Blick von Gott abwendet. Dass er sich dem Bösen ergibt, nicht aktiv, aber innerlich resigniert. Und das ist genau der Punkt: Sünde beginnt nicht immer mit einer Tat – oft beginnt sie mit einem verlorenen Vertrauen.
Verheißung (Promise)
Also ehrlich – wer hat nicht schon gehofft, dass Gott wenigstens ein bisschen schneller rettet? Dass das „aus allem rettet ihn der HERR“ vielleicht schon heute Nachmittag passiert? Aber hier steckt eben mehr als eine nette Zusage. Hier steht kein: „Er hilft manchmal, wenn er Zeit hat“, sondern eine tragfähige Verheißung, die mitten im Schmerz trägt. Es ist das Versprechen: Gott rettet. Nicht immer sichtbar, nicht immer so, wie ich es gern hätte – aber immer real. Und das Schöne daran: Es geht nicht nur um äußere Veränderung. Die erste Rettung geschieht im Inneren – wenn Gott Gedanken neu sortiert, Hoffnung neu wachsen lässt. Und ja, manchmal kommt sie dann doch noch ganz praktisch hinterher. Eine Tür, ein Anruf, eine Ruhe, die man sich nicht erklären kann. Gottes Rettung ist kein Programm – sie ist eine Gegenwart. Und wer das einmal erlebt hat, weiß: Diese Verheißung trägt, selbst wenn der Boden unter den Füßen nachgibt.
Aktion (Action)
Die eigentliche Handlung im Text liegt auf Gottes Seite – er rettet. Aber der Kontext macht deutlich: Die Gerechten klammern sich an ihn fest. Sie „rufen“ (V. 18), „fürchten“ (V. 10), „suchen“ (V. 5) – das sind keine passiven Haltungen, sondern Ausdruck gelebter Gottesbeziehung.
Vertraue – auch wenn du’s gerade nicht fühlst. Der Psalm sagt nicht: Mach was Großes. Er sagt: Halte dich fest. Und das ist vielleicht schon der erste Schritt: nicht sofort weglaufen, nicht zumachen, sondern sagen: „Gott, ich versteh’s nicht – aber ich bleibe bei dir.“
Und dann? Vielleicht ganz praktisch: wieder anfangen zu beten. Nicht schön, nicht lang, aber ehrlich. Vielleicht das Wort „HERR“, „Vater/Papa“, „Gott“ wieder aussprechen, auch wenn es sich fremd anfühlt. Vielleicht ist die größte Aktion nicht laut – sondern einfach, sich erinnern, dass Gottes Rettung manchmal leiser kommt als gedacht. Manchmal in einem Bibelvers. Einem Gespräch. In einem Lied. Ein Bild. Oder einfach nur darin, dass du am Abend sagen kannst: Ich hab’s bis hierhin geschafft — danke.
Appell (Command)
Es ist kein Imperativ, der einen anschreit. Aber der ganze Psalm ruft dir etwas zu. Nicht fordernd, sondern wie ein guter Freund, der weiß, wie schnell man aufgibt. „Fürchte den HERRN“, sagt er – und meint: Bleib in der Beziehung. Lass Gott nicht los. Auch dann nicht, wenn alles in dir schreit: ‚Warum?’“ Vielleicht ist das der eigentliche Appell: Nimm dein Bild von Gott ernst – nicht das, das die Umstände dir gerade einreden wollen, sondern das, das dir die Schrift zeigt. Einen Gott, der rettet. Der da ist. Der dich nicht durch Leid definiert, sondern durch seine Gegenwart. Der Appell klingt nicht wie ein Gesetz. Er klingt wie ein Ruf zurück ins Vertrauen.
Beispiel (Example)
Wie könnte ich nicht über Hiob sprechen? Der Klassiker – ein Mann, der nicht wegen Schuld, sondern wegen seiner Gerechtigkeit leidet. Der alles verliert, aber nicht sich selbst. Der ringt, schreit, klagt – und doch bei Gott bleibt. Kein Vorbild im Erdulden, sondern im Dranbleiben. Und dann gibt’s da noch einen, der auf der anderen Seite steht. Mal wieder — Saul. Der sich selbst verliert, weil er Gott aus dem Blick verliert. Der sich in seiner Angst von Gott abwendet – und darin untergeht. Beides sind keine Fremden für uns. Manchmal bin ich Hiob. Manchmal, wenn ich ehrlich bin, auch Saul. Aber genau darum zeigt uns die Schrift diese Beispiele – nicht zum Bewerten, sondern zum Spiegeln.
Was ich hier sehe, ist: Der Psalm beschreibt nicht bloß fromme Theorie. Er malt einen Weg, den viele gegangen sind – und viele noch gehen. Und er sagt: Du bist nicht allein auf diesem Weg.
Jetzt wird’s persönlich. Jetzt geht’s nicht mehr um Analyse, sondern um Resonanz. Der nächste Schritt ist der wichtigste: die persönliche Identifikation mit dem Text. Nicht nur: „Was sagt er?“ – sondern: „Was sagt er mir?“ Bereit dafür? Dann atme kurz durch – und lass uns tiefer spüren.
Persönliche Identifikation mit dem Text und der Ausarbeitung:
In diesem letzten Schritt geht es nicht mehr darum, den Text zu erklären – sondern ihm zuzuhören. Ich stelle mir die leisen, ehrlichen „W“-Fragen: Was spricht mich an? Was bleibt unausgesprochen? Warum bewegt mich das gerade jetzt? Ich frage mich, wie dieser Vers meinen Alltag berühren kann – nicht theoretisch, sondern greifbar. Und ich spüre nach, was das mit meinem Glauben macht – ob es trägt, fordert, tröstet oder alles zugleich. Am Ende suche ich nicht die perfekte Antwort, sondern eine aufrichtige Reaktion: Was nehme ich mit – ganz persönlich, im Herzen, im Leben, im Blick auf Gott.
Ich lese diesen Vers und spüre, wie eine alte Frage mitschwingt: Warum trifft es gerade die, die es ehrlich meinen mit Gott? Warum sind es oft die Gerechten, die die Nöte häufen wie Steine auf einem Grab? Vielleicht, weil Gerechtigkeit nicht ausweicht. Weil der Gerechte nicht mitmacht beim Spiel der Halbwahrheiten. Weil er nicht schummelt, nicht lügt, nicht redet, um zu gefallen. Und manchmal steht man dann allein da. Wie ich damals, mit der Entscheidung, den Sabbat zu halten – und plötzlich war alles, was vorher selbstverständlich schien, in Frage gestellt. Arbeit. Sicherheit. Zugehörigkeit. Und doch wusste ich: Das ist mein Punkt. Das ist mein Bruch mit dem System, das nicht Gottes Rhythmus kennt.
Der Text sagt mir nicht, dass Gott mir das erspart. Er sagt mir nur, dass er mich nicht alleine lässt. Und das ist vielleicht das Verstörende und das Tröstliche zugleich. Keine Vermeidung des Leids – aber Rettung mitten hindurch. Nicht immer sichtbar. Aber spürbar. Nicht immer sofort. Aber treu.
Manchmal, wenn ich bete, sage ich es leise: Papa, ich weiß, du siehst mich. Ich weiß, du erinnerst dich. An damals – in Spanien. Ich war gerade als Spätberufener im Theologiestudium. Zwei Kinder, kaum Geld, keine Rücklagen. Ich hatte alles in dieses eine Jahr gesteckt – in der Überzeugung, dass es Gottes Weg ist. Und dann stand ich da, am Ende des Jahres, ohne Plan, wie es weitergeht. Ich wollte nicht einfach weitermachen, nicht ins Blaue hinein. Also hab ich gebetet – im winzigen Bad einer kleinen Wohnung, weil es der einzige ruhige Ort war. Ich bat Gott um das Geld fürs Studium. Nicht als Lotteriegebet. Als Glaubensfrage. Als Bestätigung meiner Berufung.
Wenige Minuten später kam meine Mutter aus dem Gästezimmer, bleich im Gesicht, das Handy in der Hand. Jemand wollte ihr seit Jahren unverkauftes Haus kaufen – mit exakt dem Aufpreis der gesamten Studiums Kosten. Kein frommes Märchen. Keine Gänsehautgeschichte. Sondern: Gegenwart. Führung. Stimme. Und doch, selbst heute, wo ich auf meinem Weg weiter bin, spüre ich manchmal wieder dieses alte Ziehen: Wird er diesmal auch handeln? Dann sage ich mir… Lass uns einfach weitergehen – und glauben, dass er schon längst unterwegs ist?
Der Text sagt mir auch, was er nicht sagt. Er verspricht kein Happy End auf Knopfdruck. Kein Wohlstand, keine garantierten Durchbrüche. Auch bei mir damals – das Geld kam, ja, aber es war zweckgebunden. Für das Studium. Nicht für Luxus, nicht für Sicherheit. Und studieren musste ich trotzdem selbst. Gott hat mich nicht aus dem Prozess genommen – er hat mir nur die nächste Tür geöffnet. Nicht mehr. Aber eben auch nicht weniger. Und genau das lehrt mich dieser Vers: Er spricht von einem Gott, der rettet – aber eben auch von einem Gerechten, der leidet. Und das korrigiert etwas in mir. Nicht nur mein Bild von Gott – sondern auch mein Bild von mir selbst. Ich muss mich nicht mehr als schwach sehen, nur weil ich durch dunkle Zeiten gehe. Vielleicht zeigt gerade das, dass ich nicht auf dem falschen Weg bin – sondern auf dem echten.
Und du? Vielleicht hast du andere Nöte. Vielleicht ist deine Not nicht laut, sondern leise. Nicht äußerlich, sondern tief drin. Vielleicht weiß keiner davon. Vielleicht verstehst du sie selbst nicht ganz. Aber wenn dieser Text etwas sagen will, dann das: Du bist nicht vergessen. Und du bist nicht verkehrt, nur weil’s gerade schwer ist.
Was das mit meinem Glauben macht? Es erdet ihn. Es schützt mich vor frommem Übermut – aber auch vor diesem zynischen Rückzug, der sagt: „Gott tut eh, was er will.“ Nein. Er rettet. Aus allem. Auch aus dem, was sich gerade nicht bewegt. Und ja, manchmal tut er das, ohne dass es jemand sieht. Aber ich weiß inzwischen, was es heißt, in der Dunkelheit auf die Hände Jesu zu schauen – und sich sagen zu lassen: Ich verstehe dich.
Vielleicht ist das, was bleibt, genau das: Die Hoffnung, die nicht triumphiert, aber trägt. Die Rettung, die nicht glänzt, aber da ist. Der Gott, der nicht immer spricht – aber bleibt. Und vielleicht musst du das gar nicht gleich alles glauben. Vielleicht reicht es, wenn du dich fragst: Was, wenn es stimmt?
Ich werde diesen Vers weitertragen. Nicht als Losung. Sondern als Wahrheit, die wächst, wenn man sie lebt. Und du? Was bleibt bei dir hängen? Was zittert noch nach? Was trägst du weiter – ins Heute, ins Gebet, in dein Herz? Lass es nicht einfach liegen. Hör nochmal hin. Und vielleicht… frag Papa leise: Was willst du mir durch diesen Text zeigen?
Zentrale Punkte der Ausarbeitung
- Leiden ist kein Zeichen von Gottesferne – sondern oft ein Zeichen von Treue.
- Der Psalm stellt das klassische Bild auf den Kopf: Nicht der Schuldige leidet – sondern der Gerechte. Das ist kein theologischer Betriebsunfall, sondern biblische Realität.
- Gerechtigkeit schützt nicht vor Schmerz, aber sie bleibt in Beziehung. Wer bei Gott bleibt, erlebt nicht unbedingt weniger Not, aber eine andere Tiefe darin.
- Gottes Rettung ist real – aber nicht immer sichtbar.
- Der Text verspricht keine Fluchtwege, sondern einen Gott, der „aus allem rettet“ – aber nicht immer so, wie wir es erwarten.
- Rettung beginnt im Innersten. Nicht als Blitz aus dem Himmel, sondern als stille Kraft, die uns durchträgt, wenn nichts mehr logisch hält.
- Der Text dekonstruiert fromme Kurzschlüsse.
- Er sagt nicht, dass alles Leid Sinn macht. Er sagt, dass es Gott nicht egal ist.
- Der Vers schützt vor zwei Gefahren: dem naiven Glauben an sofortige Hilfe – und dem zynischen Zweifel, dass Gott gar nichts tut.
- Jesus ist das lebendige Echo dieses Psalms.
- Der Gerechte, der leidet und nicht zerbricht – das ist Christus selbst.
- Die Verbindung zu Johannes 19,36 und Exodus 12,46 öffnet den Blick: Rettung ist mehr als Hilfe – sie ist Erlösung.
- Der Psalm ist kein Trostpflaster – sondern ein Haltepunkt.
- Er sagt nicht: „Alles wird gut.“ Er sagt: „Du wirst nicht untergehen.“
- Diese Hoffnung ist nicht bequem, aber tragfähig – sie wächst im Aushalten, nicht im Ausweichen.
Warum ist das wichtig für mich?
- Weil ich aufhöre, Leid als Scheitern zu deuten.
- Mein Glaubensweg war nicht immer leicht – Sabbat, Ehrlichkeit, Berufung. Aber diese Herausforderungen haben mich nicht entfernt – sie haben mich vertieft.
- Weil ich lerne, Rettung nicht zu verengen.
- Rettung ist nicht immer ein neues Konto oder eine offene Tür – manchmal ist es ein neues Denken. Oder ein neuer Blick auf alte Wunden.
- Weil ich Gottes Nähe im Leid neu verstanden habe.
- Er steht nicht außen. Er geht mit. Und manchmal zeigt er mir seine durchbohrten Hände nicht als Erklärung – sondern als Einladung, zu vertrauen.
- Weil ich den Psalm nicht nur lese – ich erkenne mich darin.
- Nicht als Held. Sondern als jemand, der trotz Fragen bleibt, hofft, ringt – und gerade darin Gott begegnet.
Der Mehrwert dieser Erkenntnis
- Ich kann ehrlich mit meiner Schwachheit umgehen, weil ich erkenne, dass Gott mich nicht erst nach der Lösung liebt.
- Ich kann tiefer glauben, weil ich nicht mehr auf das Wunder warte, sondern auf den, der mitten im Schmerz gegenwärtig ist.
- Ich kann meinen Glauben mit weniger Druck und mehr Vertrauen leben, weil Gott nicht auf mein Gelingen wartet – sondern auf mein Bleiben.
- Ich kann anderen in ihrem Leid begegnen, ohne schnell erklären zu müssen. Weil ich selbst erlebt habe: Gott ist da – auch ohne Worte.
Kurz gesagt:Psalm 34,20 verändert nicht die Umstände – aber die Blickrichtung.
Und manchmal ist genau das die tiefste Form der Rettung.
*Die SPACE-Analyse im Detail:
Sünde (Sin): In diesem Schritt überlegst du, ob der Bibeltext eine spezifische Sünde aufzeigt, vor der du dich hüten solltest. Es geht darum, persönliche Fehler oder falsche Verhaltensweisen zu erkennen, die der Text anspricht. Sprich, Sünde, wird hier als Verfehlung gegenüber den „Lebens fördernden Standards“ definiert.
Verheißung (Promise): Hier suchst du nach Verheißungen in dem Text. Das können Zusagen Gottes sein, die dir Mut, Hoffnung oder Trost geben. Diese Verheißungen sind Erinnerungen an Gottes Charakter und seine treue Fürsorge.
Aktion (Action): Dieser Teil betrachtet, welche Handlungen oder Verhaltensänderungen der Text vorschlägt. Es geht um konkrete Schritte, die du unternehmen kannst, um deinen Glauben in die Tat umzusetzen.
Appell (Command): Hier identifizierst du, ob es in dem Text ein direktes Gebot oder eine Aufforderung gibt, die Gott an seine Leser richtet. Dieser Schritt hilft dir, Gottes Willen für dein Leben besser zu verstehen.
Beispiel (Example): Schließlich suchst du nach Beispielen im Text, die du nachahmen (oder manchmal auch vermeiden) solltest. Das können Handlungen oder Charaktereigenschaften von Personen in der Bibel sein, die als Vorbild dienen.
Diese Methode hilft dabei, die Bibel nicht nur als historisches oder spirituelles Dokument zu lesen, sondern sie auch praktisch und persönlich anzuwenden. Sie dient dazu, das Wort Gottes lebendig und relevant im Alltag zu machen.
