Hast du jemals diesen Moment am Morgen erlebt, wenn die Sonne aufgeht und alles in einem neuen Licht erstrahlt? Genau so fühlt sich Gottes Gnade an, die jeden Morgen neu ist! Der Text aus Klagelieder 3:21-25 erinnert uns daran, dass egal wie schwer der vorige Tag war, jeder neue Tag voller frischer Hoffnung und unerschöpflicher Barmherzigkeit ist.
„Aber eine Hoffnung bleibt mir noch, an ihr halte ich trotz allem fest: Die Güte des Herrn hat kein Ende, sein Erbarmen hört niemals auf, es ist jeden Morgen neu! Groß ist deine Treue, o Herr! Darum setze ich meine Hoffnung auf ihn, der Herr ist alles, was ich brauche . Denn der Herr ist gut zu dem, der ihm vertraut und ihn von ganzem Herzen sucht.“ (Klgl. 3:21-25)
Ich finde es unglaublich ermutigend, dass Jeremia, trotz seiner tiefen Trauer, bewusst entscheidet, sich an Gottes Treue zu erinnern. Er zeigt uns, dass es immer einen Grund zur Hoffnung gibt, wenn wir unseren Blick auf Gottes unendliche Gnade richten. Diese täglichen Erneuerungen sind wie ein Sonnenstrahl inmitten der Dunkelheit, der uns daran erinnert, dass Gottes Liebe und Treue niemals enden.
Lass uns daran arbeiten, unseren Fokus auf diese positive Kraft zu richten. Egal was kommt, wir können darauf vertrauen, dass Gottes Gnade immer neu ist und seine Liebe nie versagt. Indem wir täglich nach Gott suchen und uns bewusst an seine Gnade erinnern, finden wir die Kraft und Hoffnung, die uns durch jede Herausforderung tragen kann.
Fragen zum vertiefen oder Gruppengespräch:
- Welche Erfahrungen hast du gemacht, wenn du in schwierigen Zeiten auf Gottes Gnade vertraut hast?
- Wie kannst du dich jeden Tag bewusst an Gottes Treue und Barmherzigkeit erinnern?
- In welchen Bereichen deines Lebens brauchst du gerade jetzt die erneuernde Kraft von Gottes Gnade?
Parallele Bibeltexte als Slogans zusammengefasst:
Psalm 30:5 — „Freude kommt mit dem Morgen“
Jesaja 40:31 — „Die auf den Herrn hoffen, schöpfen neue Kraft“
2. Korinther 4:16 — „Unser innerer Mensch wird täglich erneuert“
Matthäus 6:34 — „Sorgt euch nicht um morgen, jeder Tag bringt seine eigenen Sorgen“
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Lassen uns mit einem Gebet beginnen.
Himmlischer Vater, ich danke Dir für Dein Wort und die Weisheit, die darin enthalten ist. Bitte sende Deinen Heiligen Geist, um unsere geistlichen Augen zu öffnen, damit wir erkennen können, was Du uns heute durch die Klagelieder sagen möchtest. Hilf uns, Dein Herz und Deinen Willen besser zu verstehen, und leite uns durch diesen meditativen Prozess.
In Jesu Namen,
Amen.
Kontext des Textes:
Die Klagelieder wurden vom Propheten Jeremia geschrieben und reflektieren die tief empfundene Trauer und das Leid, das Israel während der Zerstörung Jerusalems durch die Babylonier im Jahr 586 v. Chr. erlebte. Das Buch besteht aus fünf Kapiteln, die als fünf eigenständige Gedichte gestaltet sind. Jedes Kapitel drückt die Klage und das Elend des Volkes Gottes aus, doch mitten in dieser Klage gibt es auch Momente des Trostes und der Hoffnung.
Die ersten beiden Kapitel schildern ausführlich die Zerstörung Jerusalems, die Verwüstung des Tempels und das Leid der Menschen. Jeremia beschreibt die Verzweiflung und das Gefühl der Verlassenheit, das das Volk empfindet, da es die Konsequenzen seiner eigenen Sünden und das Gericht Gottes ertragen muss.
Kapitel 3 ist das Herzstück des Buches und präsentiert eine sehr persönliche Klage des Propheten selbst. Jeremia spricht aus der Perspektive eines einzelnen leidenden Mannes, der tief von den Ereignissen betroffen ist. Die ersten zwanzig Verse des dritten Kapitels sind von Dunkelheit, Leid und scheinbarer Hoffnungslosigkeit geprägt. Jeremia fühlt sich von Gott verlassen und sieht sich inmitten großer Bedrängnis und Schmerz.
Doch inmitten dieser Klage gibt es einen Wendepunkt in den Versen 21-25, die unser heutiger Text sind. Hier erinnert sich Jeremia an die Barmherzigkeit und Treue Gottes. Diese Verse sind ein strahlendes Licht inmitten der Dunkelheit und drücken eine tiefe Hoffnung und Vertrauen in Gottes unerschütterliche Liebe aus. Jeremia betont, dass Gottes Barmherzigkeit jeden Morgen neu ist und dass diejenigen, die auf den Herrn hoffen, nicht enttäuscht werden.
Der Rest des dritten Kapitels geht weiterhin auf das Leid ein, jedoch mit einem erneuerten Sinn für Hoffnung und Vertrauen in Gott. Kapitel 4 und 5 kehren zur kollektiven Klage zurück, doch der Ton ist durch die vorhergehende Hoffnung leicht verändert.
Die Klagelieder insgesamt zeigen eine tiefe Spannung zwischen Leid und Hoffnung, Gericht und Barmherzigkeit. Sie lehren uns, dass es in den dunkelsten Zeiten immer einen Grund zur Hoffnung gibt, wenn wir unseren Blick auf Gottes Treue und Barmherzigkeit richten.
Schlüsselwörter identifizieren:
Klagelieder 3:21-25 Ursprünglicher Text (Hebräisch – Masoretischer Text) 21. זֹאת אָשִׁיב אֶל־לִבִּי עַל־כֵּן אוֹחִיל. 22. חַסְדֵי יְהוָה כִּי לֹא־תָֽמְנוּ כִּי לֹא־כָלוּ רַחֲמָֽיו. 23. חֲדָשִׁים לַבְּקָרִים רַבָּה אֱמוּנָתֶֽךָ. 24. חֶלְקִי יְהוָה אָמְרָה נַפְשִׁי עַל־כֵּן אוֹחִיל לוֹ. 25. טוֹב יְהוָה לְקוָֹו לְנֶפֶשׁ תִּדְרְשֶׁנּוּ.
Deutsche Übersetzung 21. Dies will ich mir zu Herzen nehmen, darum will ich Hoffnung fassen: 22. Die Gnaden des HERRN sind nicht zu Ende, sein Erbarmen hört nicht auf, 23. es ist jeden Morgen neu, groß ist deine Treue. 24. Der HERR ist mein Teil, spricht meine Seele; darum will ich auf ihn hoffen. 25. Der HERR ist gütig gegen die, die auf ihn hoffen, gegen die Seele, die nach ihm fragt.
Semantisch-pragmatische Kommentierung der Schlüsselwörter
- זֹאת אָשִׁיב אֶל־לִבִּי (zot ashib el-libi) „Dies will ich mir zu Herzen nehmen“: „אָשִׁיב“ (will ich mir nehmen) bedeutet „zurückbringen“ oder „erinnern“. „לִבִּי“ (mein Herz) steht symbolisch für das innere Selbst oder die inneren Überlegungen.
- עַל־כֵּן אוֹחִיל (al-ken ochil) „darum will ich Hoffnung fassen“: „אוֹחִיל“ (Hoffnung fassen) bedeutet „warten“ oder „hoffen“. Der Autor drückt hier eine bewusste Entscheidung zur Hoffnung aus.
- חַסְדֵי יְהוָה (chasdei Yahweh) „Die Gnaden des HERRN“: „חַסְדֵי“ (Gnaden) steht für Gottes unverdiente Gunst und Barmherzigkeit.
- לֹא־תָמְנוּ (lo-tamnu) „sind nicht zu Ende“: Dies betont die unerschöpfliche Natur von Gottes Gnade.
- רַחֲמָֽיו (rachamav) „sein Erbarmen“: „רַחֲמִים“ (Erbarmen) bezeichnet tiefes Mitgefühl und Barmherzigkeit.
- חֲדָשִׁים לַבְּקָרִים (chadashim labkarim) „es ist jeden Morgen neu“: „חֲדָשִׁים“ (neu) bedeutet, dass Gottes Gnade und Barmherzigkeit ständig erneuert werden.
- רַבָּה אֱמוּנָתֶֽךָ (rabah emunatecha) „groß ist deine Treue“: „אֱמוּנָה“ (Treue) bedeutet Zuverlässigkeit und Beständigkeit. Gottes Treue ist groß und unveränderlich.
- חֶלְקִי יְהוָה אָמְרָה נַפְשִׁי (chelki Yahweh amrah nafshi) „Der HERR ist mein Teil, spricht meine Seele“: „חֶלְקִי“ (mein Teil) deutet auf Erbe oder Besitz hin, was bedeutet, dass der HERR das größte Gut des Autors ist.
- אוֹחִיל לוֹ (ochil lo) „darum will ich auf ihn hoffen“: Wiederholung des Verbs „אוֹחִיל“ (hoffen), was die Entschlossenheit zum Ausdruck bringt.
- טוֹב יְהוָה לְקוָֹו (tov Yahweh l’kov) „Der HERR ist gütig gegen die, die auf ihn hoffen“: „טוֹב“ (gut, gütig) beschreibt die wohlwollende Natur Gottes gegenüber denen, die ihm vertrauen.
- לְנֶפֶשׁ תִּדְרְשֶׁנּוּ (l’nefesh tidreshennu) „gegen die Seele, die nach ihm fragt“: „תִּדְרְשֶׁנּוּ“ (fragt, sucht) bedeutet das aktive Suchen und Nachfragen nach Gott.
Kommentar zum Text:
Jeremia schreibt in einer Zeit des unermesslichen Leids und der Zerstörung. Die Klagelieder reflektieren die tiefe Trauer und das Elend Jerusalems nach der babylonischen Invasion. Doch mitten in dieser Verzweiflung finden wir einen Moment des Lichts und der Hoffnung, der in Klagelieder 3:21-25 seinen Ausdruck findet.
„Dies will ich mir zu Herzen nehmen, darum will ich Hoffnung fassen“ (Vers 21). Jeremia beschließt bewusst, sich an die Gnade und Treue Gottes zu erinnern. Das hebräische Wort „אָשִׁיב“ (ashiv) bedeutet „zurückbringen“ oder „erinnern“. Es ist eine aktive Entscheidung, das Herz auf Gottes Güte zu richten, trotz des gegenwärtigen Leids. Das Herz („לִבִּי“ – libi) steht hier symbolisch für das innere Selbst, die tiefsten Gedanken und Gefühle. In Psalm 42:6 finden wir eine ähnliche Selbstansprache: „Warum bist du so bedrückt, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott! Denn ich werde ihm noch danken, dass er meine Rettung und mein Gott ist.“ Hier wie dort geht es darum, sich selbst zur Hoffnung und zum Vertrauen zu ermutigen.
„Die Gnaden des HERRN sind nicht zu Ende, sein Erbarmen hört nicht auf“ (Vers 22). „חַסְדֵי“ (chasdei) bezeichnet Gottes unverdiente Gunst und Barmherzigkeit. Selbst in den dunkelsten Zeiten ist Gottes Gnade unerschöpflich („לֹא־תָמְנוּ“ – lo-tamnu), und sein Erbarmen („רַחֲמָיו“ – rachamav) bleibt beständig. Diese unendliche Gnade wird auch in Psalm 103:17 hervorgehoben: „Die Gnade des HERRN aber währt von Ewigkeit zu Ewigkeit über denen, die ihn fürchten.“ Die ewige Natur von Gottes Gnade ist eine Quelle der Hoffnung, die über jede momentane Krise hinausreicht.
„Es ist jeden Morgen neu, groß ist deine Treue“ (Vers 23). Diese Verse betonen die ständige Erneuerung von Gottes Gnade („חֲדָשִׁים לַבְּקָרִים“ – chadashim labkarim). Jeden Tag, jeden Morgen, wird Gottes Treue („רַבָּה אֱמוּנָתֶךָ“ – rabah emunatecha) neu offenbar. Diese tägliche Erneuerung ist ein tiefes Bild der Hoffnung und der Beständigkeit Gottes. In 2. Korinther 4:16-17 lesen wir: „Darum werden wir nicht müde; sondern wenn auch unser äußerer Mensch zugrunde geht, so wird doch der innere Mensch Tag für Tag erneuert. Denn unser Bedrängnis, die schnell vorübergeht und leicht ist, verschafft uns eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit.“ Diese Parallele zeigt, dass Gottes Treue und Erneuerung nicht nur eine alte Wahrheit ist, sondern auch in der christlichen Lehre tief verwurzelt ist.
„Der HERR ist mein Teil, spricht meine Seele; darum will ich auf ihn hoffen“ (Vers 24). Hier beschreibt Jeremia den HERRN als seinen „Teil“ („חֶלְקִי“ – chelki), was auf ein Erbe oder den größten Besitz hinweist. Inmitten von Verlust und Zerstörung erklärt er, dass Gott sein wahrer und wertvollster Besitz ist. Diese Erkenntnis führt ihn dazu, weiterhin Hoffnung („אוֹחִיל“ – ochil) zu fassen. Diese Idee findet auch in Psalm 16:5-6 Resonanz: „Der HERR ist mein Erbteil und mein Kelch; du sicherst mir mein Los. Die Messschnüre sind mir gefallen in lieblichen Orten; ja, mein Erbe gefällt mir wohl.“ Diese Passagen betonen die Zufriedenheit und Sicherheit, die darin liegen, dass der Herr unser Erbe ist.
„Der HERR ist gütig gegen die, die auf ihn hoffen, gegen die Seele, die nach ihm fragt“ (Vers 25). Jeremia betont die Güte Gottes („טוֹב“ – tov) gegenüber denen, die auf ihn vertrauen und ihn suchen („תִּדְרְשֶׁנּוּ“ – tidreshennu). Dieses aktive Suchen nach Gott zeigt eine tiefe Beziehung und ein ständiges Streben nach seiner Gegenwart. Diese Wahrheit wird in Hebräer 11:6 reflektiert: „Ohne Glauben aber ist es unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, muss glauben, dass er ist und dass er die belohnen wird, die ihn suchen.“ Diese Parallelstelle unterstreicht, dass die Suche nach Gott und das Vertrauen auf seine Güte grundlegend für eine tiefe und lohnende Beziehung mit ihm sind.
Theologisch gesehen offenbaren diese Verse mehrere wichtige Prinzipien der biblischen Theologie. Sie betonen Gottes unveränderliche Treue und Barmherzigkeit, die selbst in Zeiten des Gerichts und der Zerstörung konstant bleiben. Diese Eigenschaften Gottes sind nicht nur historisch, sondern auch ewig und für alle Gläubigen relevant. Die Betonung auf die tägliche Erneuerung von Gottes Gnade erinnert an Gottes Versorgung und Treue, die wir auch im Neuen Testament finden, besonders in den Worten Jesu, dass wir uns keine Sorgen um den morgigen Tag machen sollen, weil jeder Tag seine eigenen Herausforderungen hat (Matthäus 6:34).
Zusätzlich sehen wir eine Parallele zur Lehre über die Erwählung und das Erbe der Gläubigen in Christus, wie es in Epheser 1 beschrieben wird. Gott als unser Erbe bedeutet, dass unser wahres und beständiges Gut in ihm liegt, unabhängig von irdischen Umständen.
Jeremias bewusste Entscheidung, sich an Gottes Treue zu erinnern, trotz des tiefen Leids, ist ein kraftvolles Beispiel für uns. Es zeigt uns, dass Hoffnung und Vertrauen in Gottes Charakter und Verheißungen der Weg durch jede Dunkelheit sind. Dies erinnert uns auch an Paulus‘ Worte in Römer 8:28, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen.
Diese tiefe theologische Betrachtung der Gnade, Treue und Güte Gottes zeigt uns, dass selbst in den schwersten Zeiten Hoffnung und Trost in der Erkenntnis liegen, dass Gottes Barmherzigkeit jeden Morgen neu ist und seine Treue unerschütterlich bleibt. Dies ist die tiefe Weisheit, die Jeremia uns inmitten der Klagelieder vermittelt und die in der gesamten biblischen Erzählung widerhallt.
SPACE-Anwendung*
Die SPACE-Anwendung ist eine Methode, um biblische Texte praktisch auf das tägliche Leben anzuwenden. Sie besteht aus fünf Schritten, die jeweils durch die Anfangsbuchstaben von „SPACE“ repräsentiert werden:
S. – Sünde identifizieren: Die Sünde, die in diesem Kontext identifiziert werden kann, ist das Vergessen oder Ignorieren von Gottes Gnade und Treue in Zeiten der Not. Es ist eine menschliche Neigung, inmitten von Leid und Verzweiflung den Glauben und die Hoffnung auf Gottes Barmherzigkeit zu verlieren. Diese Sünde zeigt sich im Zweifel und in der Verzweiflung, die die unendliche Gnade und Treue Gottes in Frage stellen.
P. – Versprechen festhalten: Das Versprechen, das wir in diesen Versen finden, ist die unaufhörliche und erneuerbare Gnade und Treue Gottes. Vers 22 und 23 betonen, dass die Gnaden des HERRN nicht zu Ende sind und dass sein Erbarmen jeden Morgen neu ist. Dies gibt uns die Zuversicht, dass Gottes Treue unermüdlich ist und dass wir uns jeden Tag auf seine Gnade verlassen können.
A. – Aktiv werden: In Anbetracht dieser Erkenntnis sollten wir aktiv daran arbeiten, uns täglich an Gottes Treue und Gnade zu erinnern. Dies kann durch regelmäßiges Gebet, Bibellesen und das Reflektieren über Gottes vergangene Treue und Barmherzigkeit geschehen. Das bewusste Erinnertwerden an Gottes Gnade wird unser Vertrauen und unsere Hoffnung stärken.
C. – Appell verstehen: Setze dein Vertrauen auf den Herrn, unabhängig von den Umständen, und erinnere dich täglich an seine unerschöpfliche Gnade und Treue. Lass dich nicht von äußeren Schwierigkeiten entmutigen, sondern vertraue darauf, dass Gottes Barmherzigkeit jeden Morgen neu ist und dass er gut zu denen ist, die auf ihn hoffen und ihn suchen.
E. – Beispiel folgen: Jeremia selbst dient als Beispiel für uns. Trotz seiner tiefen Trauer und des Leids, das er miterlebte, entschied er sich bewusst, sich an Gottes Treue zu erinnern und auf ihn zu hoffen. Wir sollten seinem Beispiel folgen und in Zeiten der Not aktiv daran arbeiten, unseren Blick auf Gottes unerschütterliche Gnade zu richten.
Inmitten von Leid und Verzweiflung können wir uns auf die unendliche Gnade und Treue Gottes verlassen. Indem wir uns täglich an seine Barmherzigkeit erinnern und unser Vertrauen auf ihn setzen, finden wir Hoffnung und Trost. Jeremia zeigt uns, dass es möglich ist, auch in den dunkelsten Zeiten auf Gottes Güte zu hoffen und sie zu erfahren.
Persönliche Identifikation mit dem Text:
Diese Worte in Klagelieder 3:21-25 sprechen mich tief an, besonders in Zeiten der Verzweiflung. Es fühlt sich so an, als ob Jeremia direkt zu meinem Herzen spricht. Kannst du dich erinnern, wann du das letzte Mal in einer Situation warst, in der alles hoffnungslos schien? Ich erinnere mich gut. Es gab Momente, in denen ich von Sorgen und Ängsten überwältigt war. Es fühlte sich an, als ob die Lasten des Lebens mich erdrücken würden. In diesen Zeiten schien es fast unmöglich, Hoffnung zu finden.
Jeremia beginnt mit „Dies will ich mir zu Herzen nehmen, darum will ich Hoffnung fassen.“ Es ist, als ob er uns zeigt, dass es in unserer Hand liegt, uns selbst zu erinnern. Er wählt bewusst, seine Gedanken auf Gottes Treue zu richten, auch wenn alles um ihn herum in Trümmern liegt. Es ist eine bewusste Entscheidung, sich auf Gottes Gnade zu konzentrieren.
Manchmal vergessen wir, wie mächtig diese Entscheidung sein kann. Wir haben die Wahl, auf die Dunkelheit zu schauen oder auf das Licht.
Und dann sagt er, „Die Gnaden des HERRN sind nicht zu Ende, sein Erbarmen hört nicht auf.“ Selbst in unserer tiefsten Not ist Gottes Gnade unerschöpflich. Hast du jemals erlebt, wie Gottes Erbarmen in schwierigen Zeiten neu wurde? Ich habe erlebt, dass Gott mir Frieden schenkte, als ich ihn am meisten brauchte. Seine Barmherzigkeit hat mich durch schwere Zeiten getragen, oft auf überraschende Weise.
Diese Erneuerung ist „jeden Morgen neu”! Das erinnert mich daran, dass wir jeden Tag mit einer neuen Chance auf Gottes Barmherzigkeit beginnen. Es gibt immer Hoffnung, egal wie schlimm es gestern war. Und mehr noch! „Groß ist deine Treue“ – diese Worte sind so mächtig. Sie geben mir die Sicherheit, dass Gottes Liebe und Treue niemals versagen werden.
Es ist jedoch leicht, das im Alltag zu vergessen, besonders wenn wir mit Herausforderungen konfrontiert sind. deshalb sagt Jeremia, „Der HERR ist gütig gegen die, die auf ihn hoffen, gegen die Seele, die nach ihm fragt.“ Das zeigt mir, dass es wichtig ist, aktiv nach Gott zu suchen und auf ihn zu vertrauen — also liegt es tatsächlich in unserer Hand daran festzuhalten.
Diese Verse sind ein starker Aufruf, unseren Glauben und unser Vertrauen auf Gott zu setzen, besonders wenn wir durch schwierige Zeiten gehen. Sie erinnern uns daran, dass Hoffnung und Vertrauen in Gottes Treue die Grundlage unseres Glaubens sind. Diese Worte geben Mut und Hoffnung. Sie sind eine Quelle der Ermutigung, selbst in den dunkelsten Zeiten daran festzuhalten, dass Gottes Gnade und Treue nie enden.
*Die SPACE-Analyse im Detail:
Sünde (Sin): In diesem Schritt überlegst du, ob der Bibeltext eine spezifische Sünde aufzeigt, vor der du dich hüten solltest. Es geht darum, persönliche Fehler oder falsche Verhaltensweisen zu erkennen, die der Text anspricht. Sprich, Sünde, wird hier als Verfehlung gegenüber den „Lebens fördernden Standards“ definiert.
Verheißung (Promise): Hier suchst du nach Verheißungen in dem Text. Das können Zusagen Gottes sein, die dir Mut, Hoffnung oder Trost geben. Diese Verheißungen sind Erinnerungen an Gottes Charakter und seine treue Fürsorge.
Aktion (Action): Dieser Teil betrachtet, welche Handlungen oder Verhaltensänderungen der Text vorschlägt. Es geht um konkrete Schritte, die du unternehmen kannst, um deinen Glauben in die Tat umzusetzen.
Appell (Command): Hier identifizierst du, ob es in dem Text ein direktes Gebot oder eine Aufforderung gibt, die Gott an seine Leser richtet. Dieser Schritt hilft dir, Gottes Willen für dein Leben besser zu verstehen.
Beispiel (Example): Schließlich suchst du nach Beispielen im Text, die du nachahmen (oder manchmal auch vermeiden) solltest. Das können Handlungen oder Charaktereigenschaften von Personen in der Bibel sein, die als Vorbild dienen.
Diese Methode hilft dabei, die Bibel nicht nur als historisches oder spirituelles Dokument zu lesen, sondern sie auch praktisch und persönlich anzuwenden. Sie dient dazu, das Wort Gottes lebendig und relevant im Alltag zu machen.
