Das ist ein Impuls-Artikel zur Betrachtung, Reflektion und Gespräch über Ellen Gould White – Das bessere Leben Kap. 5 die Abschnitte 1-4 Gehalten in der Adventgemeinde Frankfurt Zentrum

Einleitung:


Manchmal, mitten im alltäglichen Lärm und den endlosen To-dos, halte ich inne und frage mich: Was macht meinen Glauben eigentlich aus? Ist es das laute Bekenntnis meiner Überzeugungen, die sichtbaren Zeichen meiner Frömmigkeit oder gibt es da noch mehr? In meinem Herzen weiß ich, dass es eine tiefere Ebene gibt, eine Verbindung zu Gott, die jenseits der Oberfläche liegt. Ich möchte dich auf eine Reise mitnehmen, eine Reise, die uns dazu einlädt, über den wahren Beweggrund zum Gottesdienst nachzudenken, so wie es uns Ellen White in ihrem inspirierenden Buch „Der bessere Weg“ nahelegt.

Stell dir vor, du stehst auf einem Berg, gemeinsam mit Christus. Er spricht zu dir, genau wie er es einst tat, und seine Worte enthüllen eine Wahrheit, die so klar und doch so leicht zu übersehen ist: „Habt acht auf eure Frömmigkeit, dass ihr die nicht übt vor den Leuten, auf dass ihr von ihnen gesehen werdet“ (Matthäus 6:1). Wie oft suchen wir, vielleicht unbewusst, nach der Anerkennung anderer für unsere guten Taten? Es ist ein menschliches Bedürfnis, gesehen und geschätzt zu werden, aber Jesus lädt uns ein, tiefer zu graben, über die Oberfläche hinauszuschauen.

Er lehrte uns, dass wahrer Gottesdienst nicht im Rampenlicht stattfindet, sondern in den stillen Momenten unseres Lebens, fernab der Blicke der Welt. Es geht darum, unser Ich zu überwinden und unsere Taten in Demut zu verrichten, sodass nur unser himmlischer Vater sie sieht. „Wenn du aber Almosen gibst, so lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut“ (Matthäus 6:3). Diese Worte Christi sind eine kraftvolle Erinnerung daran, dass die Essenz unseres Glaubens im Verborgenen liegt, in der Reinheit unserer Absichten und in der Stille unseres Dienens.

Aber wie können wir diesen Grundsatz in unserem täglichen Leben umsetzen? Wie können wir sicherstellen, dass unsere Taten, unsere Gebete und sogar unsere Fastenzeiten wahrhaftig sind, frei von dem Wunsch nach menschlicher Anerkennung? Dieser Artikel ist eine Einladung, genau darüber nachzudenken. Ich möchte dich ermutigen, Fragen zu stellen, zu reflektieren und gemeinsam mit mir zu entdecken, was es wirklich bedeutet, in der Nachfolge Christi zu leben.

Christus‘ Lehren und das Leben: Der Kontrast zur pharisäischen Frömmigkeit.


Wenn ich über die Lehren Christi nachdenke, stelle ich mir oft vor, wie er mit ruhiger, aber bestimmter Stimme spricht. Er, der in seiner Weisheit und Liebe unermesslich ist, bot uns einen Blick in das Herz Gottes selbst. Er zeigte uns, was es wirklich bedeutet, Gott zu dienen – nicht mit großem Pomp oder in der Hoffnung auf Anerkennung durch andere, sondern in echter Demut und Liebe.

In einer Welt, die so sehr auf das Äußere fixiert ist, wo der Schein oft mehr zählt als das Sein, rufen Christi Worte eine unmissverständliche Botschaft in Erinnerung: „Siehe, das Reich Gottes ist inwendig in euch“ (Lukas 17:21). Er lehrte uns, dass wahrer Gottesdienst nicht in den Augen der Menschen, sondern in den Augen Gottes stattfindet. Aber wie genau können wir diesen Unterschied im Alltag erkennen?

Denk an die Pharisäer, die in ihren Gebeten und Almosen ihre Frömmigkeit zur Schau stellten. Sie fasteten und beteten auf eine Weise, die sicherstellte, dass sie von anderen gesehen wurden. Aber Jesus, er sieht in die Tiefe unseres Herzens. Er fordert uns auf, unsere gute Tat so zu tun, dass selbst unsere linke Hand nicht weiß, was die rechte tut (Matthäus 6:3).

Stell dir vor, du gibst, liebst und dienst in einer Weise, dass nur Gott es sieht. Wie würde das dein Handeln verändern? Würdest du immer noch das Gleiche tun, wenn du wüsstest, dass niemand anders es je erfahren würde? Dieses innere Ringen, diese Fragen, sie führen uns zu einem Punkt der Reflexion über unsere wahren Motivationen.

Christus zeigt uns, dass der wahre Gottesdienst aus einem Herzen kommt, das nach Gerechtigkeit dürstet, das liebt, ohne etwas zurückzuerwarten. Er lehrte uns, dass unsere Beziehung zu Gott etwas zutiefst Persönliches ist, etwas, das nicht zur Schau gestellt werden muss. „Aber du, wenn du fastest, salbe dein Haupt und wasche dein Gesicht“ (Matthäus 6:17). Diese Worte sind eine Einladung, unser spirituelles Leben nicht als Mittel zur sozialen Anerkennung, sondern als echte Verbindung zu Gott zu gestalten.

Wie können wir also in unserer heutigen Welt, die so sehr von Anerkennung und Bestätigung durch andere geprägt ist, diesen Prinzipien treu bleiben? Es beginnt mit der Entscheidung, jeden Tag bewusst nach diesen Werten zu leben, in dem Wissen, dass der wahre Wert unserer Taten im Verborgenen liegt, gesehen nur von Gott.

Die Rolle des Verborgenen: Gottesdienst jenseits menschlicher Anerkennung.


In einer Welt, die oft von Sichtbarkeit und Anerkennung angetrieben wird, stellt sich die Frage: Was bedeutet es wirklich, im Verborgenen zu dienen? Im Kern der Botschaft Jesu liegt die Einladung, unsere Taten nicht als Mittel zur Anerkennung durch andere zu sehen, sondern als Ausdruck unserer tiefsten Verbindung zu Gott. Aber wie sieht das in der Praxis aus?

Beginnen wir mit einer einfachen, aber tiefgreifenden Wahrheit: Echte Liebe und echter Dienst bedürfen keines Publikums. Sie entfalten ihre wahre Kraft in der Stille, im Unbeobachteten, wo nur das Auge Gottes sie sieht. „Und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten“ (Matthäus 6:4). Diese Worte erinnern uns daran, dass es eine andere Art von ‚Zuschauer‘ gibt – einen, der nicht nach äußerem Schein, sondern nach der Aufrichtigkeit des Herzens sucht.

Stell dir vor, du hilfst jemandem in Not, ohne dass es jemand anders erfährt. Oder du betest in der Stille deines Zimmers, ohne dass es jemand hört. Diese Momente, frei von jedem Wunsch nach menschlicher Anerkennung, sind es, die unsere Seele näher zu Gott bringen. Sie sind die Essenz dessen, was es bedeutet, in Geist und Wahrheit zu dienen.

Aber wie können wir diesen Weg beschreiten, in einer Zeit, in der die Linien zwischen Privatem und Öffentlichem zunehmend verschwimmen? Es beginnt mit einer bewussten Entscheidung, jeden Tag. Die Entscheidung, Gutes zu tun, nicht weil es gesehen oder belohnt wird, sondern weil es der Ausdruck unseres wahren Selbst ist. Es erfordert Mut, in einer Welt, die ständig nach Bestätigung verlangt, dem inneren Kompass zu folgen.

Diese innere Haltung des Dienens im Verborgenen hat nicht nur eine reinigende Wirkung auf unser eigenes Herz, sondern setzt auch eine Kette von positiven Veränderungen in der Welt um uns herum in Gang. Denn wahre Güte, selbst wenn sie im Verborgenen geschieht, hat eine stille Kraft, die Herzen öffnen und Leben verändern kann.

„Seid aber Täter des Wortes und nicht Hörer allein“ (Jakobus 1:22). Dieser Aufruf zum Handeln, jenseits der Worte, ermutigt uns, unser Leben so zu gestalten, dass jede Tat, jedes stille Gebet und jede heimliche Wohltat eine Brücke baut, die uns näher zu Gott führt. Es geht nicht darum, auf das Urteil der Welt zu warten, sondern auf das sanfte, aber gewichtige ‚Gut gemacht‘ unseres himmlischen Vaters.

Praktische Anwendung: Wie wir wahre Frömmigkeit im Alltag leben können.


In einer Welt, die oft auch laut und fordernd ist, mag der Ruf zur wahren Frömmigkeit, zu einem Glauben, der im Verborgenen lebt und wirkt, wie ein leises Flüstern im Sturm erscheinen. Doch gerade in diesem Flüstern liegt eine ungeheure Kraft. Es geht darum, unseren Alltag so zu gestalten, dass er ein stilles Zeugnis unseres Glaubens wird. Aber wie kann das konkret aussehen?

1. Beginne den Tag mit Intention

Der erste Schritt zu wahrer Frömmigkeit im Alltag ist die Absicht. Beginne deinen Tag mit einem Moment der Stille, einem Gebet oder einer Meditation, in der du deine Absicht festlegst, diesen Tag als Dienst an Gott und an deinen Mitmenschen zu leben. Es ist dieser innere Kompass, der deine Handlungen den ganzen Tag über leiten wird.

2. Suche nach verborgenen Gelegenheiten zum Dienst

Echte Dienste sind oft unscheinbar. Sie liegen in den kleinen Gesten: ein aufmunterndes Wort, ein offenes Ohr, eine helfende Hand, wo sie nicht erwartet wird. Halte Ausschau nach diesen Gelegenheiten. Sie sind überall um uns herum, oft verborgen in den Falten des Alltags.

3. Praktiziere Dankbarkeit

Ein dankbares Herz ist der Schlüssel zur wahren Frömmigkeit. Es hilft uns, die unzähligen Segnungen zu erkennen, die unser Leben jeden Tag bereichern. Durch Dankbarkeit öffnen wir uns für die Gegenwart Gottes in unserem Leben und erkennen, dass jeder Moment, jede Begegnung eine Gelegenheit ist, Seine Liebe zu reflektieren.

4. Sei ein lebendiges Zeugnis

Wahre Frömmigkeit benötigt keine großen Worte; sie manifestiert sich in unserem Tun, in unserer Art zu leben. Indem du in Liebe, Geduld und Güte handelst, wirst du zu einem lebendigen Zeugnis deines Glaubens. Dein Leben selbst wird zur Predigt, die oft mehr sagt als tausend Worte.

5. Reflektiere und wachse

Am Ende jedes Tages, nimm dir einen Moment Zeit, um zu reflektieren. Was hast du gut gemacht? Wo könntest du wachsen? Diese tägliche Reflexion ist nicht nur eine Gelegenheit zur Selbstkritik, sondern auch ein Moment, um die Gnade Gottes zu erkennen, die uns durch unsere Fehler und Schwächen hindurch führt.


Durch die Integration dieser Praktiken in unseren Alltag können wir beginnen, eine tiefere, authentischere Form des Glaubens zu leben, einen Glauben, der nicht auf der Anerkennung durch andere beruht, sondern auf einer echten Verbindung zu Gott.

Die Früchte des wahren Gottesdienstes: Segen und geistliches Wachstum.


Wenn wir beginnen, unseren Glauben in der Stille unseres Herzens und durch unauffällige Taten der Güte zu leben, eröffnet sich ein Raum für tiefgreifendes geistliches Wachstum. Dieser Wandel im Inneren bringt Früchte hervor, die nicht nur unser eigenes Leben bereichern, sondern auch die Welt um uns herum.

1. Innerer Frieden

Eine der ersten und spürbarsten Früchte wahren Gottesdienstes ist der innere Frieden. Dieser Frieden, der „höher ist als alle Vernunft“ (Philipper 4:7), wurzelt in der Gewissheit, dass unser Wert nicht von der Anerkennung durch andere abhängt, sondern von unserer Beziehung zu Gott. Er schenkt uns Ruhe inmitten des Sturms, eine Ruhe, die aus dem tiefen Vertrauen entspringt, dass wir geführt und beschützt werden.

2. Stärkung der Gemeinschaft

Indem wir uns im Dienst für andere verlieren, bauen wir Brücken der Nähe und des Verständnisses. Wahre Frömmigkeit im Alltag führt zu einer Stärkung der Gemeinschaft, denn sie lehrt uns, über unsere eigenen Bedürfnisse hinauszuschauen und die Bedürfnisse anderer vor die eigenen zu stellen. Diese selbstlose Liebe ist ansteckend und hat die Kraft, ganze Gemeinschaften zu transformieren.

3. Persönliches Wachstum

Auf dem Weg der wahren Frömmigkeit werden wir unweigerlich mit unseren eigenen Schwächen und Fehlern konfrontiert. Doch gerade diese Konfrontation ist ein Geschenk. Sie bietet uns die Chance zu wachsen, zu lernen und uns weiterzuentwickeln. Jeder Schritt auf diesem Weg macht uns demütiger, geduldiger und liebevoller – Eigenschaften, die das Markenzeichen eines wahrhaft gottesfürchtigen Lebens sind.

4. Tieferes Verständnis der göttlichen Gnade

Je mehr wir uns darin üben, im Verborgenen zu dienen, desto mehr beginnen wir, die Tiefe der göttlichen Gnade zu begreifen. Wir erkennen, dass jede gute Tat, jede Geste der Liebe und jedes stille Gebet von Ihm inspiriert und durch Seine Kraft möglich gemacht wird. Diese Erkenntnis vertieft unsere Beziehung zu Gott und füllt unser Herz mit Dankbarkeit.

5. Einfluss auf die Welt

Schließlich hat unser gelebter Glaube einen weitreichenden Einfluss auf die Welt. Die Frömmigkeit, die in der Stille beginnt, strahlt nach außen und berührt das Leben anderer. Sie wird zu einem leisen, aber mächtigen Zeugnis, das Herzen öffnen und den Samen des Glaubens in anderen säen kann.


Durch die Praxis wahren Gottesdienstes erleben wir nicht nur eine Transformation unseres eigenen Herzens, sondern wir werden auch zu Werkzeugen des Friedens und der Liebe in einer Welt, die sie so dringend benötigt.

Abschluss und Zusammenfassung


Während wir diesen Pfad der Reflexion und des tiefen Nachdenkens über den wahren Beweggrund zum Gottesdienst beschritten haben, haben wir vieles entdeckt. Wir begannen mit der Betrachtung der Lehren Christi, die uns einladen, über die äußeren Zeichen der Frömmigkeit hinauszuschauen und die wahre Essenz unseres Glaubens im Verborgenen zu finden. Wir haben gesehen, wie diese innere Haltung unser tägliches Leben durchdringen und transformieren kann, wenn wir sie in praktische Schritte umsetzen, die uns näher zu Gott führen.

Die Früchte, die dieser Weg hervorbringt – innerer Frieden, Gemeinschaft, persönliches Wachstum, ein tieferes Verständnis der göttlichen Gnade und ein positiver Einfluss auf die Welt –, sind Zeichen der wahren Gnade, die in uns wirkt. Sie erinnern uns daran, dass unser Glaube nicht nur eine persönliche Reise ist, sondern auch eine kollektive Erfahrung, die die Kraft hat, die Welt um uns herum zum Besseren zu verändern.

Ein Aufruf zum Handeln

Ich lade dich ein, liebe Leserin, lieber Leser, diesen Artikel nicht nur als eine theoretische Reflexion zu betrachten, sondern als einen Aufruf zum Handeln. Die Lehren Christi fordern uns heraus, unseren Glauben in die Tat umzusetzen, in einem Geist der Demut und der Liebe, die nicht nach menschlicher Anerkennung sucht, sondern nach der Zustimmung Gottes.

Die Bedeutung des Verborgenen

In einer Welt, die oft auf das Sichtbare und Messbare fixiert ist, erinnert uns der wahre Gottesdienst daran, dass die wertvollsten Schätze oft im Verborgenen liegen. Sie ermutigt uns, unsere Herzen und nicht nur unsere Hände zu öffnen, um Gott in der Stille unseres Seins zu begegnen.

Gemeinsam voranschreiten

Während wir diesen Weg gemeinsam weitergehen, möge jeder Schritt, den wir tun, jeder Akt der Güte, den wir teilen, und jedes stille Gebet, das wir anbieten, uns näher zu dem führen, was im Herzen Gottes liegt. Möge unsere Reise ein Zeugnis der Hoffnung und der Liebe sein, die in einer Welt des Lärms und der Ablenkungen so dringend benötigt wird.


Ich hoffe, dieser Artikel hat dir Einsichten und Inspiration geboten, die du in deinem eigenen Leben und Glauben umsetzen kannst.