Was wäre, wenn ich dir sage, dass du nicht perfekt sein musst, um Gottes Liebe zu verdienen? Das klingt fast zu gut, um wahr zu sein, oder? Aber genau das ist der Kern von Epheser 5:1. Der Text sagt nicht, dass du alles richtig machen musst oder ständig auf Hochglanz poliert sein sollst. Stattdessen lädt er dich ein, einfach zu sein – zu sein, wie Gott es sich für dich vorstellt: geliebt, angenommen und bereit, diese Liebe in deinem Leben zu reflektieren.
Der Text fordert dich nicht auf, ein Idealbild zu erfüllen, das unerreichbar ist. Vielmehr erinnert er dich daran, dass du aus einer tiefen Beziehung heraus leben darfst – als ein geliebtes Kind Gottes. Und genau daraus ziehst du deine Kraft und Motivation, in deinem Alltag mehr Liebe, Geduld und Mitgefühl zu zeigen. Es geht nicht darum, fehlerfrei zu sein, sondern darum, dass du dich immer wieder daran erinnerst, dass du geliebt bist und diese Liebe in kleinen, konkreten Schritten weitergeben kannst.
Wenn dich das anspricht und du mehr darüber erfahren möchtest, wie dieser Vers deinen Glauben und Alltag bereichern kann, dann schau dir die vollständige Betrachtung an. Es könnte dir neue Perspektiven eröffnen und dir helfen, Gottes Liebe ganz praktisch in deinem Leben zu erfahren und weiterzugeben.
Fragen zur Vertiefung oder für Gruppengespräche:
- Wie beeinflusst das Wissen, ein geliebtes Kind Gottes zu sein, dein tägliches Leben?
- Was bedeutet es für dich, Gott in deinem Alltag nachzuahmen? Wo erlebst du Herausforderungen?
- In welchen Bereichen deines Lebens könntest du mehr von Gottes Charakter widerspiegeln?
Parallele Bibeltexte als Slogans:
Johannes 15:9 — „Bleibt in meiner Liebe“
1 Johannes 4:19 — „Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat“
Matthäus 5:16 — „Lasst euer Licht leuchten vor den Menschen“
1 Petrus 1:15-16 — „Seid heilig, denn ich bin heilig“
Möchtest du dich noch weiter in dieses Thema vertiefen? Im Anschluss findest du die Schritte die ich für diesen Impuls gegangen bin. Die Informationen hole ich mir meistens aus BibleHub.com damit auch du es nachschlagen kannst.
Lass uns die Betrachtung mit einem Gebet starten, um unsere Herzen und Gedanken auf Gott auszurichten und uns für das, was Er uns heute zeigen möchte, zu öffnen.
Himmlischer und liebevoller Vater, wir kommen vor Dich, um Dein Wort zu betrachten. Wir bitten Dich, dass Du unsere Herzen und unseren Verstand für Dein Reden öffnest. Lass uns erkennen, was Du uns durch diesen Text zeigen möchtest. Schenke uns Weisheit, damit wir Deine Wahrheit verstehen und sie in unserem Leben anwenden können. Führe uns in alle Wahrheit und lass uns durch deinen Heiliger Geist spüren, wie Du in uns wirkst, während wir Dein Wort studieren.
In Jesu Namen beten wir,
Amen.
Kontext des Textes:
Bevor wir uns Epheser 5:1 genauer anschauen, ist es wichtig, den Kontext des gesamten Briefes und besonders der vorangegangenen Kapitel zu verstehen. Der Epheserbrief wurde von Paulus an die Gemeinde in Ephesus geschrieben, einer bedeutenden Stadt in der römischen Provinz Asien. Paulus verfasste diesen Brief wahrscheinlich während seiner Gefangenschaft in Rom, was dem Brief einen besonders pastoralen und reflektierenden Charakter verleiht.
Der Epheserbrief lässt sich grob in zwei Teile gliedern: Kapitel 1-3 und Kapitel 4-6. In den ersten drei Kapiteln legt Paulus die Grundlagen des Glaubens dar und beschreibt die geistlichen Segnungen, die wir in Christus haben. Er betont, dass wir als Christen Teil des Leibes Christi, der Gemeinde, sind, und dass dieser Leib eine Einheit aus Juden und Nichtjuden ist, die durch das Evangelium zusammengeführt wurden. Diese Einheit in Christus ist ein zentrales Thema im gesamten Brief.
Kapitel 4 markiert einen Wendepunkt im Brief. Ab hier geht Paulus von der Theologie zur Praxis über. Er fordert die Gläubigen auf, in einer Weise zu leben, die ihrer Berufung würdig ist. Das bedeutet, dass ihr Verhalten und ihre Beziehungen von der neuen Identität geprägt sein sollen, die sie in Christus haben. Paulus spricht darüber, wie die Gläubigen in Einheit, Demut und Liebe miteinander leben sollen. Er legt einen starken Fokus auf die Erneuerung des Geistes und des Denkens, sodass die Christen nicht länger in der alten, sündigen Natur wandeln, sondern im neuen Leben, das sie in Christus empfangen haben.
Als wir am Ende von Kapitel 4 angelangt sind, erinnert Paulus die Epheser daran, einander zu vergeben, so wie Gott ihnen in Christus vergeben hat (Epheser 4:32). Dieser Aufruf zur Vergebung ist der direkte Vorläufer zu unserem heutigen Vers, Epheser 5:1. Paulus beendet Kapitel 4 mit einem Aufruf zu einer Haltung der Vergebung und eröffnet Kapitel 5 mit der Aufforderung, „Gottes Nachahmer zu sein“.
Mit diesem Aufruf betont Paulus, dass unser Verhalten eine Widerspiegelung des Charakters Gottes sein soll. Da Gott in seiner Liebe und Gnade gehandelt hat, sollten auch wir, als seine Kinder, in Liebe und Vergebung handeln. Dieses „Nachahmen Gottes“ ist ein radikaler Lebensstil, der nicht nur auf äußere Handlungen abzielt, sondern auf eine tiefgehende innere Transformation, die das gesamte Leben umfasst.
Es ist auch wichtig zu verstehen, dass diese Aufforderung in einem kulturellen und sozialen Umfeld stattfand, das von ganz anderen Werten geprägt war. Ephesus war eine Stadt, die für ihren Reichtum, aber auch für ihren moralischen Verfall bekannt war. Es gab heidnische Kulte und Tempelprostitution, und die römische Kultur war von Gewalt, Egoismus und Stolz durchdrungen. Inmitten dieses Umfelds ruft Paulus die Christen dazu auf, anders zu sein – nicht durch bloße Ablehnung der Kultur, sondern durch eine aktive Nachahmung Gottes und durch das Leben in Liebe, wie es Christus uns vorgelebt hat.
Mit diesem Verständnis im Hinterkopf können wir nun tiefer in den Vers eintauchen, um zu sehen, was Paulus konkret von uns erwartet.
Schlüsselwörter identifizieren:
Epheser 5:1 Ursprünglicher Text (Griechisch – Nestle-Aland 28) Γίνεσθε οὖν μιμηταὶ τοῦ Θεοῦ ὡς τέκνα ἀγαπητά,
Deutsche Übersetzung (Luther 2017) So ahmt nun Gott nach als geliebte Kinder
Semantisch-pragmatische Kommentierung der Schlüsselwörter
- Γίνεσθε (Ginesthe) „So ahmt nach“: Das Verb „γίνεσθε“ kann übersetzt werden als „werdet“ oder „seid“. Es fordert die Leser auf, aktiv zu handeln und sich Gott als Vorbild zu nehmen. Es ist eine Aufforderung zur Veränderung und Nachahmung.
- μιμηταὶ (mimētai) „ahmt nach“: Dieses Wort stammt vom griechischen „μιμέομαι“ (miméomai) und bedeutet „nachahmen“ oder „nachfolgen“. Es unterstreicht die Idee, dass Christen das Verhalten Gottes reflektieren sollen.
- τοῦ Θεοῦ (tou Theou) „Gott“: „Θεοῦ“ bezieht sich auf den einen wahren Gott im christlichen Glauben. Es fordert die Nachahmung seines Wesens und seiner Handlungen.
- ὡς τέκνα ἀγαπητά (hōs tekna agapēta) „als geliebte Kinder“: Diese Phrase beschreibt die Beziehung der Gläubigen zu Gott. „τέκνα“ (Kinder) betont die enge Verbindung, und „ἀγαπητά“ (geliebte) betont die Zuneigung und Liebe, die Gott seinen Nachfolgern entgegenbringt.
Kommentar zum Text:
Der Aufruf in Epheser 5:1, „So ahmt nun Gott nach als geliebte Kinder“, ist weit mehr als eine bloße Aufforderung zu moralischem Verhalten. Es ist ein tiefgründiger Appell an die Gläubigen, das Wesen Gottes selbst zu verkörpern. Um dies zu verstehen, müssen wir uns nicht nur die Bedeutung der einzelnen Wörter anschauen, sondern auch die tiefere theologische und philosophische Dimension erkennen, die sich dahinter verbirgt.
Beginnen wir mit dem ersten Schlüsselwort: Γίνεσθε (Ginesthe). Es ist bemerkenswert, dass Paulus hier nicht einfach ein imperatives „Tut dies“ oder „Tut das“ verwendet, sondern ein Verb, das eine Art von Werden und Sein impliziert. „Ginesthe“ ist sowohl ein Aufruf zur Transformation als auch zur Kontinuität. Es ist, als würde Paulus sagen: „Werdet zu dem, was ihr schon seid.“ Dieser Ausdruck beinhaltet also nicht nur das äußere Handeln, sondern auch eine innere Verwandlung, eine tiefe Veränderung des Wesens. Dieses Werden erinnert stark an die biblische Vorstellung der Heiligung, des ständigen Prozesses, durch den ein Christ mehr und mehr das Bild Christi widerspiegelt.
μιμηταὶ (mimētai) ist das zentrale Wort dieses Verses und könnte uns leicht an das heutige Wort „Mimikry“ erinnern, bei dem ein Lebewesen das Aussehen eines anderen annimmt, um sich anzupassen oder zu schützen. Doch im griechischen Kontext geht es um viel mehr als bloße äußerliche Nachahmung. „Mimētai“ bedeutet, das Verhalten, die Werte und sogar die Denkweise des Vorbilds zu verkörpern. Paulus fordert die Epheser – und damit auch uns – auf, nicht einfach Gottes Handlungen zu kopieren, sondern sie in unser Wesen zu integrieren. Es ist ein Ruf, Gottes Charakter so sehr in unser Leben einzuprägen, dass unser Denken, Handeln und Sein wie eine Reflexion seiner eigenen Natur ist. Es ist interessant, dass dieses Wort nur an wenigen Stellen im Neuen Testament verwendet wird (z.B. 1 Korinther 11:1, 1 Thessalonicher 1:6), was seine Bedeutung in diesen Texten umso gewichtiger macht.
Nun kommen wir zu τοῦ Θεοῦ (tou Theou), „Gott“. Es ist entscheidend, dass wir hier den Begriff „Gott“ nicht flach oder eindimensional verstehen. In der jüdisch-christlichen Tradition ist Gott nicht nur der Schöpfer und Herrscher, sondern vor allem der Heilige, der Gerechte, der Barmherzige, der Liebende. Wenn Paulus also sagt, dass wir Gott nachahmen sollen, dann ruft er uns dazu auf, diese Attribute – Heiligkeit, Gerechtigkeit, Barmherzigkeit, Liebe – in unser Leben zu integrieren. Es ist auch bedeutsam, dass dieser Aufruf in einem Kontext steht, der stark von der griechisch-römischen Religion und Philosophie geprägt war, wo die Götter oft als launische, egozentrische Wesen dargestellt wurden. Im Gegensatz dazu präsentiert Paulus den christlichen Gott als einen, dessen Wesen und Handeln immer gerecht und liebevoll ist – und es ist dieser Gott, den wir nachahmen sollen.
Der Ausdruck ὡς τέκνα ἀγαπητά (hōs tekna agapēta), „als geliebte Kinder“, schließt den Vers ab und verleiht ihm eine besonders persönliche Note. Im antiken Kontext war der Status eines Kindes – besonders eines geliebten Kindes – mit einem hohen Maß an Verantwortung, aber auch an Ehre verbunden. Ein geliebtes Kind repräsentiert die Familie, von der es abstammt, und trägt deren Namen und Ruf weiter. Das Wort „τέκνα“ (tekna) weist hier auf die enge familiäre Beziehung hin, die Gläubige zu Gott haben. Wir sind nicht bloß Nachahmer von außen, sondern wir tun dies als „geliebte Kinder“. Dieses Wort „ἀγαπητά“ (agapēta), das von „ἀγάπη“ (agape) – der höchsten Form der Liebe – abgeleitet ist, zeigt, dass unsere Beziehung zu Gott nicht auf Angst oder Pflicht basiert, sondern auf einer tiefen, bedingungslosen Liebe. Es ist diese Liebe, die uns motiviert und befähigt, Gott nachzuahmen.
Das Konzept, Gott als geliebte Kinder nachzuahmen, hat tiefe Wurzeln im gesamten Neuen Testament. Wir sehen es zum Beispiel in Johannes 15:9, wo Jesus sagt: „Wie mich mein Vater liebt, so liebe ich euch. Bleibt in meiner Liebe.“ Oder in 1 Johannes 4:19: „Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat.“ Diese Passagen zeigen, dass unser Handeln – unsere Nachahmung Gottes – eine Reaktion auf die Liebe ist, die wir bereits empfangen haben. Es ist eine Beziehung, die auf Gegenseitigkeit beruht: Wir lieben, weil wir geliebt sind; wir handeln, weil Gott zuerst gehandelt hat.
Ein weiteres Beispiel finden wir in 1 Petrus 1:15-16, wo es heißt: „Aber wie der, der euch berufen hat, heilig ist, so sollt auch ihr heilig sein in eurem ganzen Wandel; denn es steht geschrieben: Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig.“ Hier sehen wir, dass die Nachahmung Gottes direkt mit seiner Heiligkeit verbunden ist. Es ist eine Heiligkeit, die nicht nur durch äußeres Verhalten, sondern durch innere Reinheit und Hingabe gekennzeichnet ist.
Doch warum ist es so wichtig, dass wir als Christen Gott nachahmen? Der Schlüssel liegt in der Mission, die uns anvertraut wurde. Als Nachahmer Gottes sind wir seine Repräsentanten in der Welt. In Matthäus 5:16 sagt Jesus: „So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“ Unser Verhalten, das die Eigenschaften Gottes widerspiegelt, soll andere Menschen zu Gott hinziehen. Es ist durch unsere Nachahmung Gottes, dass die Welt einen Einblick in sein Wesen erhält.
Abschließend können wir sagen, dass Epheser 5:1 eine tiefe theologische und praktische Bedeutung hat. Es ist nicht nur ein Aufruf zu ethischem Verhalten, sondern eine Einladung zu einer radikalen Lebensveränderung, die auf der Liebe und Heiligkeit Gottes basiert. Es fordert uns auf, nicht nur äußerlich gottgefällig zu leben, sondern innerlich durch den Heiligen Geist transformiert zu werden, sodass unser ganzes Sein ein Spiegelbild des Wesens Gottes wird. Dies ist eine große Herausforderung, aber auch eine große Ehre, denn als „geliebte Kinder“ sind wir nicht alleine in dieser Aufgabe. Gott selbst gibt uns durch seinen Geist die Kraft und die Weisheit, in seinem Bild zu wachsen.
SPACE-Anwendung*
Die SPACE-Anwendung ist eine Methode, um biblische Texte praktisch auf das tägliche Leben anzuwenden. Sie besteht aus fünf Schritten, die jeweils durch die Anfangsbuchstaben von „SPACE“ repräsentiert werden:
S. – Sünde identifizieren: Die Sünde, die wir in diesem Vers erkennen können, liegt in der Nicht-Nachahmung Gottes. Wenn wir uns nicht darum bemühen, Gottes Charakter und seine Liebe in unserem Leben widerzuspiegeln, verfehlen wir das Ziel, das er für uns hat. Es ist eine Sünde, wenn wir egoistisch leben und nicht nach den Prinzipien handeln, die Gott uns vorlebt. Stattdessen sollten wir darauf achten, in allen Bereichen unseres Lebens seine Liebe, Vergebung und Gnade nachzuahmen.
P. – Versprechen festhalten: Das Versprechen, das in diesem Vers mitschwingt, ist, dass wir geliebte Kinder Gottes sind. Diese Identität gibt uns eine feste Grundlage und das Wissen, dass wir in einer liebevollen Beziehung zu Gott stehen. Er hat uns bereits angenommen und geliebt, unabhängig von unseren Fehlern. Dieses Versprechen stärkt uns und gibt uns die Zuversicht, dass wir durch seine Liebe in der Lage sind, sein Wesen in unserem Leben widerzuspiegeln.
A. – Aktiv werden: Es wäre gut, wenn du dich darauf konzentrierst, in deinem Alltag aktiv Gottes Charakter nachzuahmen. Überlege dir konkrete Schritte, wie du in deinem Umfeld mehr Liebe, Geduld, Vergebung und Mitgefühl zeigen kannst. Vielleicht kannst du dir vornehmen, bewusster auf die Bedürfnisse anderer einzugehen oder in schwierigen Situationen mehr Geduld zu üben. Jeder kleine Schritt in Richtung Gottes Wesen ist ein wichtiger Beitrag zu einem Leben, das ihn ehrt.
C. – Appell verstehen: Der Appell in diesem Vers ist klar: Du solltest dich darum bemühen, Gott in deinem Leben nachzuahmen, weil du sein geliebtes Kind bist. Es geht darum, aus der Liebe heraus, die du empfangen hast, zu handeln. Diese Nachahmung Gottes sollte nicht aus Zwang oder Angst geschehen, sondern aus Dankbarkeit und dem Wunsch, seine Liebe in die Welt hinauszutragen. Wenn du dich auf diesen Weg machst, wirst du feststellen, dass dein Leben reicher und erfüllter wird, weil du mehr und mehr in Einklang mit Gottes Plan lebst.
E. – Beispiel folgen: Das größte Beispiel, dem wir folgen sollten, ist Jesus Christus. Er hat das Wesen Gottes in vollkommener Weise widergespiegelt und uns gezeigt, wie wir in Liebe und Gnade leben können. Indem wir sein Leben studieren und seine Handlungen nachahmen, kommen wir dem Ziel näher, in unserem eigenen Leben wie Gott zu handeln. Denke an die Menschen, die in deinem Leben ein Vorbild im Glauben waren oder sind. Ihre Lebensweise kann dir helfen, konkrete Schritte zu sehen, wie du Gottes Charakter in deinem Alltag umsetzen kannst.
Fazit: Es wäre gut, wenn du den Text in deinem Leben integrierst, indem du dich immer wieder daran erinnerst, dass du ein geliebtes Kind Gottes bist, und aus dieser Liebe heraus handelst. Die Nachahmung Gottes ist kein unerreichbares Ideal, sondern ein Weg, den du Schritt für Schritt in deinem Alltag gehen kannst. Jede kleine Handlung der Liebe, des Mitgefühls und der Gnade bringt dich näher an das Ziel, Gottes Wesen in dieser Welt widerzuspiegeln. Lasst uns also bestrebt sein, diese Liebe in unseren Gedanken, Worten und Taten sichtbar werden zu lassen.
Persönliche Identifikation mit dem Text:
In diesem Schritt stelle ich mir sogenannte „W“ Fragen: „Was möchte der Text mir sagen?“ in der suche nach der Hauptbotschaft. Dann überlege ich, „Was sagt der Text nicht?“ um Missverständnisse zu vermeiden. Ich reflektiere, „Warum ist dieser Text für mich wichtig?“ um seine Relevanz für mein Leben zu erkennen. Anschließend frage ich mich, „Wie kann ich den Text in meinem Alltag umsetzen/anwenden?“ um praktische Anwendungsmöglichkeiten zu finden. Weiterhin denke ich darüber nach, „Wie wirkt sich der Text auf meinen Glauben aus?“ um zu sehen, wie er meinen Glauben stärkt oder herausfordert. Schließlich frage ich, „Welche Schlussfolgerungen kann ich für mich aus dem Gesagten ziehen?“ um konkrete Handlungen und Einstellungen abzuleiten.
Wenn ich über diesen Text nachdenke, dann sagt er mir vor allem eins: Ich bin kein passiver Zuschauer im Glauben, sondern aktiv dazu eingeladen, Gottes Charakter in meinem Leben sichtbar zu machen. Das klingt erstmal nach einer großen Herausforderung – Gott selbst nachahmen? Aber lass uns das mal genauer betrachten. Der Text sagt mir nicht, dass ich perfekt sein muss oder dass ich in jedem Moment meines Lebens alles richtig machen werde. Nein, er erinnert mich daran, dass ich als „geliebtes Kind“ eine besondere Beziehung zu Gott habe. Diese Beziehung ist die Grundlage, aus der heraus ich handle. Das ist kein Druck, sondern vielmehr eine liebevolle Einladung, mein Leben zu gestalten.
Was der Text nicht sagt, ist, dass ich auf mich allein gestellt bin. Manchmal könnte man meinen, dass die Bibel uns einfach Anweisungen gibt und uns dann alleine lässt, um damit klarzukommen. Aber das ist hier nicht der Fall. Gott gibt uns seinen Geist, der uns dabei hilft, ihm ähnlicher zu werden. Es ist nicht so, dass ich aus eigener Kraft heraus heilig und liebevoll werden muss. Vielmehr geht es darum, dass ich mich von Gottes Liebe prägen lasse und diese Liebe in meinem Alltag weitergebe.
Warum ist dieser Text für mich wichtig? Ganz einfach, weil er mich daran erinnert, wer ich wirklich bin: ein geliebtes Kind Gottes. In einer Welt, die uns oft sagt, wir müssten uns unseren Wert erarbeiten, erinnert mich dieser Vers daran, dass mein Wert in der Beziehung zu Gott liegt. Das verändert meine Perspektive auf so viele Dinge. Es geht nicht mehr darum, perfekt zu sein oder alles richtig zu machen, sondern darum, aus dieser Liebe heraus zu leben. Und das ist etwas, das ich jeden Tag neu entdecken und erleben kann.
Im Alltag kann ich diesen Text auf viele Arten interpretieren. Vielleicht bedeutet es, dass ich mir morgens die Zeit nehme, bewusst darüber nachzudenken, wie ich heute Gottes Liebe weitergeben kann. Vielleicht bedeutet es, dass ich in schwierigen Momenten innehalte und mich frage: „Wie würde Gott in dieser Situation handeln?“ Es kann auch bedeuten, dass ich mir erlaube, Fehler zu machen, weil ich weiß, dass ich trotzdem geliebt bin. Der Text fordert mich nicht auf, perfekt zu sein, sondern mich von Gottes Liebe prägen zu lassen und diese Prägung in mein tägliches Leben zu integrieren.
Dieser Vers wirkt sich definitiv auf meinen Glauben aus, weil er mir zeigt, dass mein Glaube nicht nur Theorie ist, sondern etwas, das ganz praktisch in meinem Leben sichtbar werden soll. Wenn ich darüber nachdenke, wie ich Gottes Nachahmer sein kann, dann stellt sich automatisch die Frage: Wie kann ich in meiner Familie, meinem Freundeskreis oder bei der Arbeit Gottes Charakter widerspiegeln? Das ist eine Frage, die mich herausfordert, aber auch motiviert. Es ist eine spannende Reise, die mit kleinen Schritten beginnt – sei es ein freundliches Wort, eine liebevolle Geste oder ein Moment der Geduld, wo ich normalerweise vielleicht ungeduldig wäre.
Zum Schluss ziehe ich für mich die Schlussfolgerung, dass es gut wäre, wenn ich mir immer wieder bewusst mache, dass ich Gottes Kind bin – geliebt, angenommen und eingeladen, diese Liebe in der Welt sichtbar zu machen. Es geht nicht darum, perfekt zu sein, sondern darum, jeden Tag ein bisschen mehr in das hinein zu wachsen, was Gott für mich vorgesehen hat. Und das Beste daran ist: Ich bin auf diesem Weg nicht alleine. Gott selbst geht mit mir und hilft mir, ihm ähnlicher zu werden.
*Die SPACE-Analyse im Detail:
Sünde (Sin): In diesem Schritt überlegst du, ob der Bibeltext eine spezifische Sünde aufzeigt, vor der du dich hüten solltest. Es geht darum, persönliche Fehler oder falsche Verhaltensweisen zu erkennen, die der Text anspricht. Sprich, Sünde, wird hier als Verfehlung gegenüber den „Lebens fördernden Standards“ definiert.
Verheißung (Promise): Hier suchst du nach Verheißungen in dem Text. Das können Zusagen Gottes sein, die dir Mut, Hoffnung oder Trost geben. Diese Verheißungen sind Erinnerungen an Gottes Charakter und seine treue Fürsorge.
Aktion (Action): Dieser Teil betrachtet, welche Handlungen oder Verhaltensänderungen der Text vorschlägt. Es geht um konkrete Schritte, die du unternehmen kannst, um deinen Glauben in die Tat umzusetzen.
Appell (Command): Hier identifizierst du, ob es in dem Text ein direktes Gebot oder eine Aufforderung gibt, die Gott an seine Leser richtet. Dieser Schritt hilft dir, Gottes Willen für dein Leben besser zu verstehen.
Beispiel (Example): Schließlich suchst du nach Beispielen im Text, die du nachahmen (oder manchmal auch vermeiden) solltest. Das können Handlungen oder Charaktereigenschaften von Personen in der Bibel sein, die als Vorbild dienen.
Diese Methode hilft dabei, die Bibel nicht nur als historisches oder spirituelles Dokument zu lesen, sondern sie auch praktisch und persönlich anzuwenden. Sie dient dazu, das Wort Gottes lebendig und relevant im Alltag zu machen.
