Matthäus 28:19 Jüngerschaft beginnt bei dir → „Deshalb geht hinaus in die ganze Welt und ruft alle Menschen dazu auf, meine Jünger zu werden! Tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes!“

Fettgedrucktes für schnell Leser…

Einleitender Impuls:

Es gibt diese Momente, in denen du spürst, dass dein Glaube nicht nur für dich selbst gedacht ist. Nicht immer, aber manchmal trifft dich ein Bibelvers wie ein Weckruf – so, als würde Gott dich direkt anschauen und sagen: „Das hier geht dich etwas an.“ Matthäus 28,19 ist genau so ein Vers. Kein sanfter Denkanstoß, keine freundliche Erinnerung, sondern ein klarer Auftrag: „Geht und macht Jünger.“ Nicht irgendwann. Nicht, wenn du dich bereit fühlst. Jetzt.

Und genau hier beginnt das innere Ringen. Bin ich wirklich gemeint? Vielleicht denkst du: „Ich bin nicht gut genug. Ich kenne die Bibel nicht auswendig. Ich mache selbst Fehler.“ Aber genau deshalb bist du gemeint. Denn Jüngerschaft ist nicht für perfekte Menschen – sie ist für echte Menschen, die mit Jesus unterwegs sind. Jesus gibt keinen detaillierten Plan, keine feste Strategie. Er gibt uns eine Richtung, aber keine Checkliste. Das könnte Angst machen – oder Freiheit bedeuten. Denn es bedeutet: Jüngerschaft geschieht nicht nur in Predigten oder theologischen Diskussionen, sondern genau da, wo du bist. Dein Alltag ist das Missionsfeld. Dein Umfeld ist die Möglichkeit. Dein Leben ist das Werkzeug.

Vielleicht ist das der Moment, in dem du dir denkst: „Aber das kann ich doch nicht allein.“ Und genau hier setzt die entscheidende Zusage an: „Ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit.“ Jesus sagt nicht nur: „Macht das“, sondern: „Ich gehe mit euch.“ Und er geht noch weiter: „Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist, und ihr werdet meine Zeugen sein.“ (Apg 1,8) Dieser Auftrag ist nicht menschlich machbar – er ist nur mit Gottes Kraft möglich. Das bedeutet: Du musst nicht alles können, du musst nur bereit sein.

Also, was wäre, wenn du diesen Vers nicht nur liest, sondern lebst? Nicht als schwere Last, sondern als Einladung, Teil von etwas Größerem zu sein? Es wird nicht immer leicht sein. Aber es wird sich lohnen. Denn jedes mutige Gespräch, jedes geteilte Zeugnis, jeder kleine Schritt im Glauben kann einen ewigen Unterschied machen.

Fragen zur Vertiefung oder für Gruppengespräche:

  1. Welche Ängste oder Unsicherheiten halten mich zurück, meinen Glauben mit anderen zu teilen?
  2. Wo könnte Jüngerschaft in meinem Alltag konkret beginnen – mit wem, wann, wie?
  3. Wie würde mein Leben aussehen, wenn ich den Missionsbefehl nicht als Pflicht, sondern als Einladung begreifen würde?

Parallele Bibeltexte als Slogans mit Anwendung:

Apostelgeschichte 1,8 – „Ihr werdet Kraft empfangen.“ → „Jüngerschaft beginnt nicht mit Perfektion, sondern mit Gottes Kraft.“

2. Timotheus 2,2 – „Gib weiter, was du empfangen hast.“ → „Glaube ist kein Besitz, sondern eine Bewegung.“

Jesaja 6,8 – „Hier bin ich, sende mich!“ → „Gott beruft nicht die Fähigen, sondern befähigt die Berufenen.“

1. Petrus 3,15 – „Seid bereit, Rechenschaft zu geben.“ → „Keine Angst vor Fragen – der Heilige Geist gibt dir Weisheit.“

Wenn du wissen willst, warum der Missionsbefehl keine Last, sondern eine Chance ist, und wie du ihn heute schon leben kannst, dann nimm dir 20 Minuten und tauche tiefer ein – es könnte deine Sicht auf Glauben und Nachfolge für immer verändern.

Die Informationen für den Impuls hole ich mir meistens aus BibleHub.com damit auch du es nachschlagen kannst.


Schön, dass wir uns heute Zeit nehmen, um Matthäus 28,19 genauer unter die Lupe zu nehmen. Bevor wir uns in den Text vertiefen, lass uns diesen Moment mit einem Gebet beginnen:

Lieber Vater, du hast uns durch Jesus einen Auftrag gegeben, der größer ist als wir selbst. In seinen Worten steckt Kraft, Verantwortung – und ein Versprechen. Öffne unsere Herzen für das, was du uns heute zeigen willst. Lass uns verstehen, was es wirklich bedeutet, „Geht hinaus in die ganze Welt und macht alle Menschen zu meinen Jüngern“, und wie wir das in unserem Leben umsetzen können. Gib uns Mut, Weisheit und ein offenes Herz für deine Führung.

In Jesu Namen beten wir,

Amen.

Und jetzt? Jetzt schnallen wir uns an. Wir stehen an der Schwelle zu einem der prägendsten Aufträge der gesamten Bibel. Ein Vers, der nicht nur Geschichte geschrieben hat, sondern auch dein Leben auf den Kopf stellen kann – wenn du ihn wirklich ernst nimmst. Bereit? Dann legen wir los.

Der Text:

Zunächst werfen wir einen Blick auf den Text in verschiedenen Bibelübersetzungen. Dadurch gewinnen wir ein tieferes Verständnis und können die unterschiedlichen Nuancen des Textes in den jeweiligen Übersetzungen oder Übertragungen besser erfassen. Dazu vergleichen wir die Elberfelder 2006 (ELB 2006), Schlachter 2000 (SLT), Luther 2017 (LU17), Basis Bibel (BB) und die Hoffnung für alle 2015 (Hfa).

Matthäus 28,19

ELB 2006 Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes,

SLT So geht nun hin und macht zu Jüngern alle Völker, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes

LU17 Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes

BB Geht nun hin zu allen Völkern und ladet die Menschen ein, meine Jünger und Jüngerinnen zu werden. Tauft sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes!

HfA Deshalb geht hinaus in die ganze Welt und ruft alle Menschen dazu auf, meine Jünger zu werden! Tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes!

Der Kontext:

In diesem Abschnitt geht es darum, die grundlegenden Fragen – das „Wer“, „Wo“, „Was“, „Wann“ und „Warum“ – zu klären. Das Ziel ist es, ein besseres Bild von der Welt und den Umständen zu zeichnen, in denen dieser Vers verfasst wurde. So bekommen wir ein tieferes Verständnis für die Botschaft, bevor wir uns den Details widmen.

Kurzgesagt… Matthäus 28,19 ist kein beiläufiger Satz, sondern ein monumentaler Wendepunkt. Jesus steht kurz vor seiner Himmelfahrt und gibt seinen Jüngern den letzten großen Auftrag: Geht hinaus in die Welt, macht Menschen zu Jüngern und tauft sie. Es ist das Finale des Matthäusevangeliums – aber kein Schlusspunkt, sondern der Auftakt zu etwas völlig Neuem. Die Szene? Ein Berg in Galiläa, eine verunsicherte Jüngerschaft und ein auferstandener Jesus, der alles verändert hat.

Previously on „Das Evangelium nach Matthäus“… Die letzten Tage waren für die Jünger eine emotionale Achterbahnfahrt. Eben noch erlebten sie das dramatische Finale in Jerusalem: Jesu Kreuzigung, die dunklen Stunden des Zweifels, dann die unerwartete Auferstehung. Sie hatten Jesus tot geglaubt – und plötzlich steht er vor ihnen, lebendig. Kein Geist, keine Halluzination. Und jetzt? Jetzt hat er eine Mission für sie.

Jesus versammelt sie in Galiläa – einem Ort, der für sie nicht irgendein Fleck auf der Landkarte ist. Hier hat alles angefangen. Hier hatte er sie berufen, hier haben sie seine Wunder gesehen, hier haben sie gelernt, was Jüngerschaft bedeutet. Und jetzt, an einem noch unbenannten Berg, steht er vor ihnen, mit Worten, die ihre Welt auf den Kopf stellen werden.

Warum gerade jetzt und warum so?

Dieser Moment ist kein Zufall. Die Jünger haben nicht nur eine neue Erkenntnis gewonnen („Wow, Jesus lebt wirklich“), sondern sie stehen vor einer völlig neuen Realität. Bis hierhin drehte sich ihr Glaube um Israel, um ihr Volk – aber jetzt wird das Spielfeld global. Jesu Auftrag sprengt die bisherigen Grenzen: „Geht hinaus in die ganze Welt.“ Keine Tempelmauern, keine nationalen Schranken. Die Botschaft soll überall hin.

Und das bringt eine Menge Fragen mit sich: Wie sollen sie das anstellen? Wer wird ihnen zuhören? Was passiert, wenn sie abgelehnt werden? Jesus gibt keine detaillierte Strategie, keine Checkliste – nur eine klare Anweisung und eine Zusicherung: „Ich bin bei euch – bis ans Ende der Zeit.“ Das ist keine Kleinigkeit. In einer Welt, in der religiöse Zugehörigkeit an Herkunft und Tradition gebunden war, sagt Jesus: Jüngerschaft ist keine Erbfolge, sondern eine Entscheidung.

Und genau hier setzen wir an. Was steckt eigentlich hinter den Worten, die Jesus hier wählt? Welche Begriffe sind so entscheidend, dass sie die ganze Weltgeschichte prägen? Um das herauszufinden, werfen wir jetzt einen genaueren Blick auf die Schlüsselwörter dieses Verses.

Die Schlüsselwörter:

In diesem Abschnitt wollen wir uns genauer mit den Schlüsselwörtern aus dem Text befassen. Diese Worte tragen tiefere Bedeutungen, die oft in der Übersetzung verloren gehen oder nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind. Wir werden die wichtigsten Begriffe aus dem ursprünglichen Text herausnehmen und ihre Bedeutung näher betrachten. Dabei schauen wir nicht nur auf die wörtliche Übersetzung, sondern auch darauf, was sie für das Leben und den Glauben bedeuten. Das hilft uns, die Tiefe und Kraft dieses Verses besser zu verstehen und ihn auf eine neue Weise zu erleben.

Matthäus 28,19 – Ursprünglicher Text (Nestle-Aland 28):

πορευθέντες οὖν μαθητεύσατε πάντα τὰ ἔθνη, βαπτίζοντες αὐτοὺς εἰς τὸ ὄνομα τοῦ πατρὸς καὶ τοῦ υἱοῦ καὶ τοῦ ἁγίου πνεύματος.

Übersetzung Matthäus 28,19 (Elberfelder 2006):

„Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“

Semantisch-pragmatische Kommentierung der Schlüsselwörter

  • πορευθέντες (poreuthentes) – „Geht“ Hier handelt es sich um ein Aorist-Partizip, das auf den Imperativ μαθητεύσατε („macht zu Jüngern“) verweist. Es trägt imperativische Kraft, bedeutet aber nicht nur „losgehen“, sondern könnte auch mit „Während ihr geht“ oder „Indem ihr geht“ verstanden werden. Das impliziert eine natürliche Bewegung – die Jünger sind bereits unterwegs, ihr Gehen ist kein Selbstzweck, sondern Teil ihres Auftrags. Interessant ist, dass das Wort poreuomai im Griechischen nicht nur physische Bewegung, sondern auch Lebensführung und Verhalten beschreiben kann. In diesem Kontext ist das „Gehen“ nicht nur eine logistische Anweisung, sondern eine Grundhaltung: Glaube ist in Bewegung, er bleibt nicht statisch.
  • μαθητεύσατε (mathēteusate) – „Macht zu Jüngern“ Dies ist das Hauptverb des Satzes und steht im Aorist-Imperativ – es ist also kein Vorschlag, sondern ein Befehl. Das Ziel ist nicht einfach Bekehrung, sondern eine lebenslange Nachfolge. Im jüdischen Kontext war ein μαθητής (mathētēs) mehr als ein Schüler – es war jemand, der dem Rabbi nachfolgte, mit ihm lebte, lernte, dachte und handelte. Jünger machen bedeutet also nicht, Menschen einmal zu einer Entscheidung zu bringen, sondern eine tiefe Transformation zu begleiten. Interessanterweise verwendet Matthäus dieses Wort nur zweimal (Mt 13,52 und 28,19), was zeigt, dass er es mit Bedacht einsetzt.
  • πάντα (panta) – „Alle“ & ἔθνη (ethnē) – „Nationen“ Diese Worte sind entscheidend. Panta („alle“) betont die Universalität des Auftrags – niemand ist ausgeschlossen. Ethnē („Völker“) kann zwar „Heiden“ bedeuten, wird hier aber im weiteren Sinn als „alle Nationen“ verwendet. In der jüdischen Vorstellung war das eine radikale Öffnung – der Messias war nicht nur für Israel gekommen, sondern für die ganze Welt. Hier verändert sich die Missionsstrategie: Statt „Kommt nach Jerusalem“ gilt nun „Geht hinaus zu den Völkern.“
  • βαπτίζοντες (baptizontes) – „Tauft“ Dieses Partizip steht im Präsens und zeigt eine fortlaufende Handlung – das Taufen ist ein beständiger Teil des Jüngermachens. Das griechische Wort baptizein bedeutet wörtlich „eintauchen, untertauchen“ und wurde im alltäglichen Sprachgebrauch für das Versenken eines Schiffes oder das Färben von Stoffen verwendet. In der jüdischen Tradition war das Untertauchen im Wasser (Mikwe) eine rituelle Reinigung, aber hier erhält es eine tiefere Bedeutung: Die Taufe ist ein radikales Hineingenommenwerden in eine neue Identität.
  • ὄνομα (onoma) – „Name“ Auffällig ist, dass hier nicht „Namen“ (Plural), sondern „Name“ (Singular) steht – obwohl drei Personen genannt werden. Das unterstreicht die Einheit von Vater, Sohn und Heiligem Geist. In der Antike stand „Name“ nicht nur für eine Bezeichnung, sondern für Identität, Autorität und Wesen. Taufe „auf den Namen“ bedeutet daher nicht nur eine symbolische Handlung, sondern ein vollkommenes Zugehörigwerden zu Gott.
  • πατρὸς (patros) – „Vater“ Das Judentum kannte Gott bereits als Vater, aber Jesus bringt eine neue Nähe in die Beziehung. Gott ist nicht nur der transzendente Schöpfer, sondern ein liebevoller Vater, der sich um seine Kinder sorgt.
  • υἱοῦ (huiou) – „Sohn“ Das Neue Testament verwendet „Sohn“ nicht nur als Titel für Jesus, sondern als Ausdruck seiner einzigartigen göttlichen Sohnschaft. Hier wird er nicht als ein Sohn unter vielen dargestellt, sondern als DER Sohn – der Messias, der Gott vollkommen offenbart.
  • ἁγίου (hagiou) – „Heiligen“ & πνεύματος (pneumatos) – „Geist“ Hagios bedeutet „abgesondert, göttlich“ und pneuma „Atem, Wind, Geist“. Die Taufe geschieht also nicht nur in die Gemeinschaft mit Vater und Sohn, sondern auch in die lebensverändernde Kraft des Heiligen Geistes. Interessant ist, dass das griechische pneuma im Alten Testament (ruach) den schöpferischen Atem Gottes bezeichnet – der Geist ist also nicht nur eine Kraft, sondern eine göttliche Person, die aktiv wirkt.

Matthäus 28,19 ist mehr als eine Missionsstrategie – es ist eine Identitätsklärung. Jesus gibt hier keinen einzelnen Befehl, sondern ein göttliches Programm für die kommenden Jahrhunderte. Die Mission beginnt mit Bewegung („Geht“), führt zur Nachfolge („Macht zu Jüngern“), wird sichtbar durch die Taufe („Tauft sie“) und gründet in der neuen Identität Gottes („auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“).

Und genau hier setzen wir beim nächsten Schritt an. Was bedeutet das Ganze aus theologischer Perspektive?

Ein Kommentar zum Text:

Wenn man Matthäus 28,19 nur oberflächlich liest, könnte man meinen, Jesus hätte einfach eine letzte freundliche Erinnerung an seine Jünger ausgesprochen: „Vergesst nicht, weiterzumachen!“ Doch dieser Vers ist mehr als ein sanfter Hinweis – es ist ein kosmischer Wendepunkt, ein Auftrag, der die Weichen für die gesamte Kirchengeschichte stellt. Und mit dieser Bedeutung kommen auch Fragen: Hat Jesus hier tatsächlich die Dreieinigkeit gelehrt? Warum tauften die Jünger später oft nur „auf den Namen Jesu“? Und was bedeutet es heute, „Jünger zu machen“? Bereit, in die Tiefe zu tauchen? Dann schnall dich an.

Fangen wir mit dem ersten Wort an: πορευθέντες (poreuthentes) – „Geht“. Grammatikalisch gesehen ist das kein Imperativ, sondern ein Aorist-Partizip. Das bedeutet, es könnte eher als „Während ihr geht“ oder „Indem ihr geht“ verstanden werden. Das Christentum ist also keine Standby-Religion. Es lebt davon, dass Menschen sich bewegen – nicht nur geografisch, sondern auch geistlich. Gleichzeitig muss man aber beachten, dass Aorist-Partizipien oft imperativische Kraft annehmen, wenn sie mit einem Imperativ verbunden sind – so wie hier mit μαθητεύσατε (mathēteusate) – „Macht zu Jüngern“. Das bedeutet: Ja, Jüngerschaft ist ein Lebensstil, aber sie ist auch ein bewusster Auftrag. Es reicht nicht, einfach nur „im Glauben unterwegs zu sein“ – es braucht eine klare Ausrichtung.

Und da wären wir schon bei der nächsten Frage: Was bedeutet es eigentlich, „Jünger zu machen“? Das Wort μαθητής (mathētēs) ist im griechischen Denken kein bloßer Schüler, sondern ein Nachahmer. Ein Jünger saugt nicht nur Wissen auf, sondern übernimmt die Denkweise, die Lebensführung, das Herz seines Lehrers. In der jüdischen Tradition war es völlig normal, dass ein Rabbi mit seinen Schülern zusammenlebte – sie aßen gemeinsam, reisten gemeinsam, erlebten gemeinsam das Leben. Mit anderen Worten: Jüngerschaft ist nicht nur Lehre, sondern Beziehung.

Das führt uns zur nächsten Bombe in diesem Vers: „alle Nationen“ (πάντα τὰ ἔθνη, panta ta ethnē). Jesus spricht hier nicht nur von Israel. Das ist revolutionär. Das Judentum hatte zwar immer wieder prophetische Visionen, in denen die Heiden mit eingeschlossen wurden (z. B. Jesaja 49,6: „Ich habe dich zum Licht der Heiden gemacht“), aber die Vorstellung, dass der Messias eine explizite Mission für alle Völker hat? Das war ein Novum. Hier sehen wir den Startschuss für das globale Christentum – eine Verschiebung von einer „Kommt-nach-Jerusalem-Mission“ zu einer „Geht-in-die-Welt-Mission“.

Und dann kommt die Taufformel: „auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“. Theologisch gesehen ist das der Moment, in dem die Trinitätslehre aufblitzt. Denn auffällig ist, dass hier nicht „die Namen“ steht, sondern „der Name“ (ὄνομα, onoma) – Singular. Das bedeutet: Vater, Sohn und Geist werden nicht als drei getrennte Wesen gesehen, sondern als eine göttliche Einheit. Und doch bleibt die Spannung bestehen: Warum tauften die Jünger in der Apostelgeschichte oft nur „auf den Namen Jesu“ (Apg 2,38; 8,16; 19,5)?

Hier gibt es mehrere mögliche Erklärungen. Eine Möglichkeit: In der jüdischen Welt war der Glaube an den Vater bereits selbstverständlich – daher war es entscheidend, Jesus als den Messias zu bekennen. Die trinitarische Taufformel könnte also die volle theologische Bedeutung umfassen, während die Kurzform „auf den Namen Jesu“ sich auf die Schlüsselrolle des Sohnes konzentriert. Eine andere Möglichkeit: Manche Historiker vermuten, dass die Formel aus Matthäus 28,19 eine spätere liturgische Ergänzung sein könnte. Doch das Problem: Es gibt keine belastbaren Manuskriptbeweise für eine alternative Version. Alle bekannten Handschriften (Sinaiticus, Vaticanus etc.) enthalten diesen Wortlaut, und bereits die Didache (ca. 100 n. Chr.) bezieht sich auf die dreigliedrige Taufformel. Das heißt: Die frühe Kirche hat diese Worte Jesu als authentisch und grundlegend angesehen.

Aber warum überhaupt taufen? βαπτίζοντες (baptizontes) kommt von βαπτίζω (baptizō), was „eintauchen, untertauchen“ bedeutet. Das war im Judentum nicht fremd – es gab rituelle Waschungen (Mikwe), die symbolische Reinigung darstellten. Aber hier geht es nicht nur um Reinigung, sondern um eine völlige Identitätsveränderung. Paulus beschreibt es in Römer 6,3-4 als ein „Mitbegrabenwerden mit Christus“ – die Taufe ist also nicht einfach ein Ritual, sondern ein öffentliches Zeichen dafür, dass das alte Leben gestorben und ein neues begonnen hat.

Und dann kommt der Höhepunkt: „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit.“ Klingt beruhigend? Es ist mehr als das. Das griechische ἐγώ εἰμι (egō eimi) ist dasselbe, das Jesus in Johannes 8,58 benutzt („Ehe Abraham war, bin ich“) – eine Anspielung auf Exodus 3,14 („Ich bin, der ich bin“). Mit anderen Worten: Jesus gibt hier nicht nur eine Verheißung, sondern macht eine göttliche Selbstoffenbarung. Matthäus beginnt sein Evangelium mit „Immanuel – Gott mit uns“ (Mt 1,23) und endet mit genau dieser Zusicherung: Gott ist mit euch – jetzt und für immer.

Was bedeutet das alles praktisch? Hier beginnt die Frage nach unserer eigenen Jüngerschaft. Es wäre gut, wenn wir diesen Text nicht nur als theologisches Konzept, sondern als Lebensrealität sehen. Jüngerschaft geschieht nicht im Seminarraum, sondern im Alltag. Es geht darum, mit Menschen zu leben, sie in den Glauben hineinzunehmen, sie zu begleiten – so wie Jesus es tat. Und genau hier setzen wir beim nächsten Schritt an: Wie kann dieser Auftrag konkret in unseren Alltag integriert werden? Mit der SPACE-Anwendung tauchen wir jetzt in die praktische Umsetzung ein.

Die SPACE-Anwendung*

Die SPACE-Anwendung ist eine Methode, um biblische Texte praktisch auf das tägliche Leben anzuwenden. Sie besteht aus fünf Schritten, die jeweils durch die Anfangsbuchstaben von „SPACE“ repräsentiert werden:

S – Sünde (Sin)

Der größte Feind von Matthäus 28,19? Bequemlichkeit. Nicht die Art von Bequemlichkeit, bei der man sich nach einem langen Tag auf die Couch legt (das sei dir gegönnt), sondern die Bequemlichkeit, die sich in unserem Glaubensleben einschleicht: Die Idee, dass Jüngerschaft „die Aufgabe anderer“ ist. Dass Evangelisation nur für Menschen mit Mikrofonen und Missionseifer gedacht ist. Dass Glaube Privatsache ist und sich am besten in den eigenen vier Wänden hält. Doch dieser Vers durchbricht genau diese Haltung. Jüngerschaft ist kein Wahlmodul, sondern Kernbestandteil unserer Nachfolge.

Und dann ist da noch etwas: Angst. Vielleicht nicht bewusst, aber unterschwellig. „Ich bin nicht qualifiziert. Ich kenne die Bibel nicht gut genug. Was, wenn ich keine Antworten habe?“ Willkommen im Club – genau das dachten Mose (2. Mose 4,10–12) und Jeremia (Jeremia 1,6–8) auch. Doch Gott hat ihre Ausreden nicht akzeptiert. Warum? Weil er nicht beruft, weil jemand fähig ist – sondern weil er Fähige aus denen macht, die bereit sind.

P – Verheißung (Promise)

Und genau hier setzt die gewaltige Zusage ein: „Ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit.“ Das ist kein frommer Abschiedsgruß, sondern ein Machtwort. Jesus verspricht nicht nur Unterstützung, sondern seine beständige, allgegenwärtige Gegenwart. Nicht: „Ich beobachte euch von oben.“ Nicht: „Ihr schafft das schon irgendwie.“ Sondern: „Ich bin mitten unter euch.“

Das ist keine neue Verheißung – es ist eine, die sich durch die ganze Bibel zieht. Mose am brennenden Dornbusch? „Ich werde mit dir sein.“ (2. Mose 3,12) Josua vor der Herausforderung, das Volk Israel zu führen? „Sei stark und mutig. Denn der Herr, dein Gott, ist mit dir, wo immer du gehst.“ (Josua 1,9) Die frühe Gemeinde, als sie mit Verfolgung konfrontiert wurde? „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ (Matthäus 18,20)

Diese Verheißung ist der Gamechanger. Denn sie bedeutet: Du gehst nie allein. Dein Mut ist nicht in deiner Begabung begründet, sondern in der Gegenwart Gottes. Seine Autorität ist deine Sicherheit.

A – Aktion (Action)

Es wäre gut, wenn wir einen Moment innehalten und uns ehrlich fragen: Lebe ich meinen Glauben so, dass er andere zu Jüngern macht? Oder ist mein Christsein eine Einbahnstraße – ich empfange, aber gebe nichts weiter?

Viele denken bei Jüngerschaft an Predigten, Bibelkurse oder Theologiestudium – aber die Wahrheit ist: Jüngerschaft ist viel einfacher und gleichzeitig viel tiefgehender. Es geht nicht darum, perfekte Antworten zu haben, sondern darum, mit anderen auf dem Weg zu sein. Paulus beschreibt es so: „Wir waren nicht nur bereit, euch das Evangelium Gottes mitzuteilen, sondern auch unser eigenes Leben.“ (1. Thessalonicher 2,8)

Und genau hier beginnt der erste praktische Schritt: Baue bewusste Beziehungen. Gibt es Menschen in deinem Umfeld, die offen für Gespräche über den Glauben sind? Kollegen, Freunde, Familie? Lade sie in dein Leben ein. Geh mit ihnen einen Weg. Sei ein Vorbild, nicht durch Perfektion, sondern durch Echtheit.

Und noch etwas: Nutze, was du hast. Wenn du ein guter Zuhörer bist, höre zu. Wenn du gerne Fragen stellst, stelle Fragen. Wenn du gerne Kaffee trinkst – lade jemanden auf einen Kaffee ein. Jüngerschaft passiert nicht nur auf der Kanzel, sondern in den alltäglichen Momenten.

C – Appell (Command)

„Macht alle Nationen zu Jüngern.“ Das ist kein optionales Upgrade für besonders fromme Menschen, sondern der Kernauftrag.

Und das bedeutet: Warten ist keine Option. Wir sollten nicht darauf hoffen, dass „irgendwann mal die richtige Gelegenheit kommt“. Jesus sagt nicht: „Wenn sich eine Gelegenheit ergibt, macht Jünger.“ Er sagt: „Geht!“

Es wäre gut, wenn wir diesen Auftrag nicht als Bürde, sondern als Privileg sehen. Wir dürfen mitmachen. Wir dürfen an Gottes Werk teilhaben. Der Missionsbefehl ist keine Last, sondern eine Einladung zu einem Leben, das weit über uns selbst hinausgeht.

E – Beispiel (Example)

Wenn du wissen willst, wie Jüngerschaft aussieht, schau dir Paulus und Timotheus an. Paulus predigte nicht nur – er lebte mit Timotheus, lehrte ihn, ermutigte ihn, gab ihm Verantwortung. 2. Timotheus 2,2 fasst Jüngerschaft perfekt zusammen: „Was du von mir gehört hast, das vertraue treuen Menschen an, die fähig sind, auch andere zu lehren.“ Das ist Multiplikation. Nicht nur Menschen gewinnen, sondern befähigen, weiterzugeben.

Oder nimm Philippus in Apostelgeschichte 8. Er begegnet dem äthiopischen Kämmerer, der in der Schrift liest, aber sie nicht versteht. Und was tut Philippus? Er springt nicht mit einer Predigt rein. Er stellt eine Frage: „Verstehst du, was du liest?“ (Apg 8,30).

Hier steckt eine goldene Regel der Jüngerschaft: Sie beginnt mit echtem Interesse. Philippus war bereit, sich auf den anderen einzulassen. Er belehrte nicht von oben herab, sondern begleitete ihn. Das Ergebnis? Der Mann ließ sich taufen und brachte das Evangelium nach Äthiopien.

Jüngerschaft beginnt nicht mit großen Worten, sondern mit offenen Herzen.

Und genau das bringt uns zum nächsten Schritt: Wie wird dieser Text persönlich für dich? Welche Rolle spielst du in dieser Geschichte? Das ist die Frage, mit der wir uns jetzt auseinandersetzen.

Persönliche Identifikation mit dem Text:

In diesem Schritt stelle ich mir sogenannte „W“ Fragen: „Was möchte der Text mir sagen?“ in der suche nach der Hauptbotschaft. Dann überlege ich, „Was sagt der Text nicht?“ um Missverständnisse zu vermeiden. Ich reflektiere, „Warum ist dieser Text für mich wichtig?“ um seine Relevanz für mein Leben zu erkennen. Anschließend frage ich mich, „Wie kann ich den Text in meinem Alltag umsetzen/anwenden?“ um praktische Anwendungsmöglichkeiten zu finden. Weiterhin denke ich darüber nach, „Wie wirkt sich der Text auf meinen Glauben aus?“ um zu sehen, wie er meinen Glauben stärkt oder herausfordert. Schließlich frage ich, „Welche Schlussfolgerungen kann ich für mich aus dem Gesagten ziehen?“ um konkrete Handlungen und Einstellungen abzuleiten.

Es gibt Bibelverse, die liest man, nickt zustimmend und geht weiter. Und dann gibt es Verse wie Matthäus 28,19. Die lassen dich nicht in Ruhe. Die fordern dich heraus. Die schieben dein bequemes Glaubensleben sanft, aber bestimmt in Richtung „Mach mal!“ Und genau hier sind wir.

„Geht und macht alle Nationen zu Jüngern.“ Klingt einfach. Ist es aber nicht. Denn dieser Satz sprengt alles, was wir gewohnt sind. Er reißt die Komfortzone in Stücke und zwingt uns raus – raus aus dem „Das ist nicht mein Ding“, raus aus dem „Ich bin doch nicht qualifiziert“, raus aus dem „Ich warte auf die richtige Gelegenheit“. Jesus spricht nicht zu einer Eliteeinheit geistlicher Navy SEALs. Er spricht zu Menschen wie dir und mir. Zu Leuten mit Zweifeln. Mit Unsicherheiten. Mit vollen Terminkalendern und einem Hang zur Bequemlichkeit.

Aber hier ist das Faszinierende: Jesus gibt keinen genauen Plan, keine Methode, keine Schritt-für-Schritt-Anleitung. Er sagt nicht: „Erst predigt ihr, dann veranstaltet ihr Events, dann gründet ihr Hauskreise.“ Er sagt einfach: „Geht.“ Das könnte Panik auslösen – oder Freiheit bedeuten. Denn wenn es keine festgelegte Strategie gibt, bedeutet das, dass Jüngerschaft genau da passiert, wo du gerade bist. Nicht nur auf Kanzeln oder Missionseinsätzen, sondern in Wohnzimmern, beim Bäcker, auf WhatsApp. Überall dort, wo echte Beziehungen entstehen.

Und dann kommt die Frage, die sich keiner gerne stellt: „Glaube ich wirklich, dass dieser Auftrag für mich gilt?“ Oder hoffe ich insgeheim, dass andere das für mich erledigen? Denn die Wahrheit ist: Wenn ich den Missionsbefehl ignoriere, verpasse ich nicht nur die Chance, andere zu begleiten – ich verpasse auch, was Gott in mir selbst tun will. Glaube wächst nicht durch Rückzug. Er wächst in der Herausforderung. Im Teilen. Im Investieren.

Aber genau hier setzt die große Verheißung ein: „Ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit.“ Das ist kein frommer Trost, sondern ein Machtwort. Jesus sagt nicht: „Ich schaue von oben zu.“ Er sagt: „Ich bin mitten drin.“ Und das ist nicht nur ein Rückblick auf seine Zeit auf der Erde, sondern eine Prophezeiung für die Zukunft. Er bleibt. Er geht mit uns.

Und hier kommt ein Punkt, den ich vorher übersehen habe: Dieser Auftrag ist nicht nur menschlich machbar – er ist nur mit Gottes Kraft möglich. Deshalb sagt Jesus in Apostelgeschichte 1,8: „Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist.“ Das bedeutet: Ich bin nicht allein verantwortlich, diesen Auftrag zu erfüllen. Es ist Gottes Werk. Und er gibt mir genau das, was ich dafür brauche.

Was heißt das praktisch? Jüngerschaft beginnt da, wo ich bewusst meine Perspektive verändere. Wen kenne ich, der Fragen hat? Wer in meinem Umfeld sucht nach mehr? Wer kämpft gerade und könnte ermutigt werden? Vielleicht geht es nicht darum, eine große „Mission“ zu starten, sondern beim nächsten Gespräch ein bisschen tiefer zu gehen. Ein ehrliches Interesse zu zeigen. Einen Weg mitzugehen. Es geht nicht darum, perfekte Antworten zu haben – sondern darum, präsent zu sein.

Und dann bleibt noch eine letzte Frage: Was mache ich jetzt mit diesem Text? Ganz ehrlich: Wir können ihn ignorieren. Wir können so tun, als ginge er uns nichts an. Oder wir können uns darauf einlassen, obwohl es uns herausfordert. Es wird nicht immer leicht sein. Aber es wird sich lohnen. Denn das Reich Gottes wächst nicht durch Theorien – es wächst genau da, wo Menschen sich trauen, den ersten Schritt zu gehen.


Zentrale Punkte der Ausarbeitung:

  1. Der Missionsbefehl ist nicht optional, sondern für jeden Nachfolger Jesu relevant.Warum ist das wichtig? Weil es bedeutet, dass dein Glaube nicht nur für dich selbst gedacht ist. Er ist eine Bewegung, keine Privatsache.
  2. Jesus gibt keinen detaillierten Ablaufplan, sondern einen offenen Auftrag: „Geht“.Warum ist das wichtig? Das gibt dir Freiheit. Du musst keinen bestimmten Standard erfüllen oder eine vorgefertigte Methode anwenden – du kannst Jüngerschaft in deinem Alltag leben.
  3. Jüngerschaft passiert in echten Beziehungen – nicht nur in Kirchen oder durch Predigten.Warum ist das wichtig? Weil du bereits an einem Ort bist, wo du Menschen erreichen kannst. Du brauchst keine neue Plattform – dein Leben ist die Plattform.
  4. Der Missionsbefehl fordert uns heraus, unsere Komfortzone zu verlassen.Warum ist das wichtig? Weil Bequemlichkeit oft der größte Feind des Wachstums ist. Dein Glaube wächst dort, wo du dich investierst.
  5. Die Zusage „Ich bin bei euch“ macht klar: Wir sind nicht allein in diesem Auftrag.Warum ist das wichtig? Weil du nicht aus eigener Kraft handeln musst. Gott ist derjenige, der wirkt – du bist das Werkzeug.
  6. Der Heilige Geist gibt die Kraft, diesen Auftrag zu erfüllen.Warum ist das wichtig? Weil du dadurch nicht auf deine eigene Fähigkeit angewiesen bist. Du kannst vertrauen, dass Gott dir gibt, was du brauchst.
  7. Die Umsetzung beginnt klein – durch bewusste Gespräche, offene Ohren und ehrliche Beziehungen.Warum ist das wichtig? Weil es bedeutet, dass du heute damit anfangen kannst. Du musst nicht perfekt sein oder eine Strategie haben – du musst nur bereit sein.

Der Mehrwert für dich:

  • Du erkennst, dass Jüngerschaft nicht etwas ist, das du „irgendwann“ tun solltest – sondern etwas, das bereits jetzt Teil deines Alltags sein kann.
  • Du wirst von der Last befreit, „genau zu wissen, wie es geht“ – weil Jesus nicht eine Methode vorgibt, sondern eine Haltung.
  • Du bekommst eine ehrliche Perspektive auf die Herausforderung und die Verantwortung – aber auch die Gewissheit, dass du diesen Weg nicht allein gehst.
  • Du verstehst, dass Mission nicht „irgendwo da draußen“ stattfindet, sondern genau hier, wo du bist.
  • Du gehst mit einer klaren Entscheidung heraus: Bleibe ich Zuschauer oder werde ich Teil der Bewegung, die Jesus gestartet hat?

Kurz gesagt: Es gibt zwei Optionen. Du kannst diesen Text lesen, zustimmend nicken – und ihn dann vergessen. Oder du kannst anfangen, ihn umzusetzen, Schritt für Schritt, in echten Beziehungen, mit echten Menschen. Und wer weiß? Vielleicht verändert sich dadurch nicht nur jemand anderes – sondern auch du selbst.


*Die SPACE-Analyse im Detail:

Sünde (Sin): In diesem Schritt überlegst du, ob der Bibeltext eine spezifische Sünde aufzeigt, vor der du dich hüten solltest. Es geht darum, persönliche Fehler oder falsche Verhaltensweisen zu erkennen, die der Text anspricht. Sprich, Sünde, wird hier als Verfehlung gegenüber den „Lebens fördernden Standards“ definiert.

Verheißung (Promise): Hier suchst du nach Verheißungen in dem Text. Das können Zusagen Gottes sein, die dir Mut, Hoffnung oder Trost geben. Diese Verheißungen sind Erinnerungen an Gottes Charakter und seine treue Fürsorge.

Aktion (Action): Dieser Teil betrachtet, welche Handlungen oder Verhaltensänderungen der Text vorschlägt. Es geht um konkrete Schritte, die du unternehmen kannst, um deinen Glauben in die Tat umzusetzen.

Appell (Command): Hier identifizierst du, ob es in dem Text ein direktes Gebot oder eine Aufforderung gibt, die Gott an seine Leser richtet. Dieser Schritt hilft dir, Gottes Willen für dein Leben besser zu verstehen.

Beispiel (Example): Schließlich suchst du nach Beispielen im Text, die du nachahmen (oder manchmal auch vermeiden) solltest. Das können Handlungen oder Charaktereigenschaften von Personen in der Bibel sein, die als Vorbild dienen.

Diese Methode hilft dabei, die Bibel nicht nur als historisches oder spirituelles Dokument zu lesen, sondern sie auch praktisch und persönlich anzuwenden. Sie dient dazu, das Wort Gottes lebendig und relevant im Alltag zu machen.