Einleitender Impuls:
Wie oft hast Du Dir schon gewünscht, einfach neu anzufangen? Nicht mit einem Fingerschnippen alles Alte weg, sondern mit der realistischen Hoffnung auf einen echten Neuanfang – einen Prozess, der Zeit braucht, aber möglich ist. Genau das verspricht 2. Korinther 5,17 es ist, als ob Gott Dein Leben komplett neu programmiert. Das Alte – all die Fehler, die schlechten Entscheidungen, die falschen Prioritäten – sind nicht archiviert, sondern werden überschrieben. Du bist nicht mehr definiert durch das, was war, sondern durch das, was Gott in Dir sieht. Und glaub mir, das ist mehr, als Du Dir je selbst zutrauen würdest.
Das klingt großartig, aber wir wissen beide, dass das Leben oft komplizierter ist. Das Alte verschwindet nicht von heute auf morgen. Zweifel, alte Gewohnheiten oder auch die vertrauten Stimmen: „Du bist nicht gut genug“, „Du hast versagt“, „Du bist und bleibst so, wie Du bist“. Aber hier kommt der Knackpunkt: Diese Stimmen lügen. Sie gehören zu einer Vergangenheit, die Gott längst überwunden hat. Dein Job? Glauben, dass das Neue real ist. Das bedeutet, Dich jeden Tag daran zu erinnern, wer Du wirklich bist – nicht wer Du warst. Das ist keine leichte Aufgabe, aber eine, die Freiheit bringt.
Also, wie wäre es, wenn Du heute mal anders startest? Anstatt Dich von den alten Stimmen runterziehen zu lassen, hör auf die Wahrheit, die Gott über Dich ausspricht: Ich liebe dich, Du bist neu. Fang klein an: eine Entscheidung, die anders ausfällt, ein Gedanke, der von Hoffnung geprägt ist, ein Gebet, das ehrlich ist. Es wäre gut, wenn Du Dich darauf einlässt, diesen Vers als täglichen Begleiter zu nehmen – nicht als Mahnung, sondern als Verheißung. Lass das Neue in Deinem Leben wachsen. Du bist es wert.
Fragen zur Vertiefung oder für Gruppengespräche:
- Was hält Dich davon ab, das Alte loszulassen und das Neue zu leben?
- Wo in Deinem Alltag kämpfst Du mit Stimmen, die Dich an Deine Vergangenheit binden?
- Wie kannst Du konkret Raum schaffen, damit Gottes neues Werk in Dir sichtbar wird?
Parallele Bibeltexte als Slogans:
Offenbarung 21:5 — „Siehe, ich mache alles neu!“
Jesaja 43:19 — „Ich wirke Neues – erkennst Du es nicht?“
Galater 6:15 — „Es zählt nur die neue Schöpfung“
Römer 6:4 — „Wandle in Neuheit des Lebens“
Wenn Du herausfinden möchtest, wie 2. Korinther 5,17 Deine Perspektive verändern kann und warum ein Neuanfang mit Gott kein Traum, sondern Realität ist, dann lass uns gemeinsam tiefer eintauchen!
Die Informationen für den Impuls hole ich mir meistens aus BibleHub.com damit auch du es nachschlagen kannst.
Schön, dass wir uns heute mit 2. Korinther 5,17 beschäftigen dürfen – einem Vers, der wie ein Neuanfang klingt, voller Hoffnung und Veränderung. Lass uns diese Betrachtung mit einem Gebet starten:
Lieber Vater, danke, dass Du uns die Möglichkeit gibst, neu anzufangen. Dein Wort erinnert uns daran, dass wir in Christus eine neue Schöpfung sind – das Alte ist vergangen, und etwas völlig Neues ist entstanden. Wir bitten Dich, öffne unser Herz und unsere Gedanken, während wir tiefer in diesen Text eintauchen. Lass uns die Wahrheit darin nicht nur verstehen, sondern auch erleben, wie Du uns verwandelst und neu machst.
In Jesu Namen beten wir,
Amen.
Der Text:
Zunächst werfen wir einen Blick auf den Text in verschiedenen Bibelübersetzungen. Dadurch gewinnen wir ein tieferes Verständnis und können die unterschiedlichen Nuancen des Textes in den jeweiligen Übersetzungen oder Übertragungen besser erfassen. Dazu vergleichen wir die Elberfelder 2006 (ELB 2006), Schlachter 2000 (SLT), Luther 2017 (LU17), Basis Bibel (BB) und die Hoffnung für alle 2015 (Hfa).
2 . Korinther 5,17
ELB 2006 Daher, wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.
SLT Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden!
LU17 Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.
BB Wenn jemand zu Christus gehört, gehört er schon zur neuen Schöpfung. Das Alte ist vergangen, etwas Neues ist entstanden!
HfA Gehört also jemand zu Christus, dann ist er ein neuer Mensch. Was vorher war, ist vergangen, etwas völlig Neues hat begonnen.
Der Kontext:
In diesem Abschnitt geht es darum, die grundlegenden Fragen – das „Wer“, „Wo“, „Was“, „Wann“ und „Warum“ – zu klären. Das Ziel ist es, ein besseres Bild von der Welt und den Umständen zu zeichnen, in denen dieser Vers verfasst wurde. So bekommen wir ein tieferes Verständnis für die Botschaft, bevor wir uns den Details widmen.
Kurzgesagt… 2. Korinther 5,17 ist wie der Höhepunkt einer Botschaft, die Paulus an eine Gemeinde schreibt, die sich gerade in einem Spannungsfeld zwischen Glaubenswachstum, inneren Konflikten und äußerer Kritik befindet. Es ist der Moment, in dem er ihnen klarmacht: In Christus geht es nicht nur um ein neues Kapitel – es ist ein komplett neues Buch. Alles Alte hat seinen Platz verloren, und das Neue übernimmt die Bühne.
Previously on 2. Korinther… Die Korinther waren nicht gerade die einfachste Truppe, mit der Paulus zu tun hatte. Korinth, eine boomende Handelsstadt, war ein Schmelztiegel aus Kulturen, Religionen und einer Menge moralischer Grauzonen. Als Paulus hier eine Gemeinde gründete, brachte das Evangelium ordentlich Bewegung in diese gemischte Gemeinschaft. Doch mit der Zeit schlichen sich Probleme ein: persönliche Konflikte, Machtkämpfe, Zweifel an Paulus‘ Autorität und sogar moralische Fehltritte.
Im zweiten Korintherbrief versucht Paulus, Brücken zu bauen und gleichzeitig die Gemeinde wieder auf Kurs zu bringen. Der Brief ist ein Mix aus herzlichen Appellen, klaren Ansagen und tiefen theologischen Einsichten. Kapitel 5 ist dabei wie ein goldener Faden: Es dreht sich um die Kernbotschaft des Evangeliums – die Versöhnung mit Gott und die Veränderung, die daraus entsteht. Paulus beschreibt die Hoffnung auf die himmlische Heimat, die Rolle als Botschafter der Versöhnung und die Kraft, die in Christus steckt. Mit anderen Worten: ein ganzes Leben, das auf den Kopf gestellt wird.
Jetzt kommt der besondere Twist: Für die Korinther, die in einer Welt lebten, in der Macht, Status und Selbstdarstellung alles waren, klang das ziemlich radikal. Neu anfangen? Das Alte loslassen? Die Identität nicht mehr in der Welt, sondern in Christus suchen? Eine Herausforderung, die damals wie heute viele Fragen aufwirft. Aber genau hier setzt Paulus an: Er will die Gemeinde daran erinnern, dass es nicht um äußerliche Veränderungen geht, sondern um eine innere Metamorphose – eine neue Schöpfung, geschaffen von Gott selbst.
Um den Text wirklich zu verstehen, schauen wir uns im nächsten Schritt die Schlüsselwörter an. Diese Wörter sind wie Wegweiser, die uns tiefer in die Bedeutung von 2. Korinther 5,17 führen.
Die Schlüsselwörter:
In diesem Abschnitt wollen wir uns genauer mit den Schlüsselwörtern aus dem Text befassen. Diese Worte tragen tiefere Bedeutungen, die oft in der Übersetzung verloren gehen oder nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind. Wir werden die wichtigsten Begriffe aus dem ursprünglichen Text herausnehmen und ihre Bedeutung näher betrachten. Dabei schauen wir nicht nur auf die wörtliche Übersetzung, sondern auch darauf, was sie für das Leben und den Glauben bedeuten. Das hilft uns, die Tiefe und Kraft dieses Verses besser zu verstehen und ihn auf eine neue Weise zu erleben.
2. Korinther 5,17 Ursprünglicher Text (Nestle-Aland 28):
ὥστε εἴ τις ἐν Χριστῷ, καινὴ κτίσις· τὰ ἀρχαῖα παρῆλθεν, ἰδοὺ γέγονεν καινά.
Übersetzung (Elberfelder 2006):
„Daher, wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“
Semantisch-pragmatische Kommentierung der Schlüsselwörter
- ἐν Χριστῷ (en Christō) „in Christus“: Dieser Ausdruck ist der Kern des ganzen Satzes. „In Christus“ zu sein, beschreibt eine geistliche Vereinigung, in der der Gläubige vollständig in Jesu Leben, Tod und Auferstehung integriert ist. Es ist wie ein Umzug in ein neues Zuhause – alles, was du warst, bleibt zurück, und du wirst Teil einer ganz neuen Realität.
- καινὴ κτίσις (kainē ktisis) „neue Schöpfung“: „Kainē“ bedeutet nicht nur „neu“ im Sinn von Zeit, sondern völlig neuartig, etwas, das noch nie zuvor existiert hat. „Ktisis“ verweist auf Gottes schöpferisches Handeln. Es ist, als ob Gott den Reset-Knopf drückt und ein völlig neues Leben beginnt – kein Patch, kein Update, sondern ein brandneues Betriebssystem.
- τὰ ἀρχαῖα (ta archaia) „das Alte“: „Archaia“ bezieht sich auf das Vergangene, Überholte, vielleicht auch Verfallene. Es beschreibt eine alte, unbrauchbare Existenzweise, die ihren Platz in deinem Leben verloren hat. Es ist wie ein altes Kleid, das du nicht mehr brauchst, weil du eine neue Garderobe bekommen hast.
- παρῆλθεν (parēlthen) „ist vergangen“: Das Verb drückt ein endgültiges Ende aus. Das Alte ist nicht nur nebensächlich geworden – es ist vollkommen verschwunden. Das Wort trägt die Kraft des Abschieds: „Vorbei, und das bleibt so!“
- ἰδοὺ (idou) „siehe“: Dieses kleine Wort ist wie eine Trommelwirbel – es ruft zur Aufmerksamkeit auf. Paulus will, dass wir hier anhalten und wirklich hinschauen: „Achtung, etwas Großes ist passiert!“
- γέγονεν καινά (gegonen kaina) „Neues ist geworden“: „Gegonen“ steht in einer Zeitform, die die Dauerhaftigkeit betont. Das Neue ist nicht vorübergehend oder halbherzig – es ist real, gegenwärtig und bleibend. „Kaina“ verstärkt das Ganze: Dieses Neue ist einzigartig, frisch, unverbraucht und von Gott geschaffen.
Ein Kommentar zum Text:
Die Aussage in 2. Korinther 5,17, dass jemand in Christus eine καινὴ κτίσις (kainē ktisis), also eine „neue Schöpfung“, ist, klingt fast zu gut, um wahr zu sein, oder? Aber genau das ist der Punkt: Paulus will uns hier nicht irgendein billiges Upgrade versprechen, sondern eine komplette Transformation. Stell Dir vor, Dein Leben wäre ein altes, klappriges Haus. Gott reißt nicht nur die Tapeten ab und streicht neu – Er baut das ganze Ding von Grund auf neu. Das Alte ist vergangen (τὰ ἀρχαῖα παρῆλθεν, ta archaia parēlthen) – nicht bloß versteckt, sondern wirklich verschwunden. Und das Neue, das hier entsteht, ist so radikal anders, dass es fast unvorstellbar ist.
Hast Du je das Bedürfnis gehabt, nochmal ganz von vorne anzufangen? Genau da setzt Paulus an. Interessant ist, dass dieser Gedanke in einen größeren Kontext eingebettet ist: Versöhnung und Veränderung. Der Abschnitt vor diesem Vers spricht davon, wie Christus gestorben ist, um uns mit Gott zu versöhnen. Und hier kommt die Pointe: Diese Versöhnung bleibt nicht an der Oberfläche, sie dringt tief in unsere Identität ein. Wir reden hier nicht von einem spirituellen Facelift, sondern von einer echten Metamorphose – wie die Raupe, die zum Schmetterling wird. Und das Beste: Es ist kein DIY-Projekt. Das Ganze wird von Gott selbst durchgeführt.
Paulus greift dabei auf eine starke biblische Tradition zurück. In Jesaja 43,19 verspricht Gott: „Siehe, ich wirke Neues!“ Das Neue, das hier erwähnt wird, ist keine kleine Veränderung, sondern eine komplette Neuordnung. Oder schau Dir Offenbarung 21,5 an, wo Gott erklärt: „Siehe, ich mache alles neu.“ Paulus verknüpft diese großen Verheißungen mit dem Leben eines Einzelnen, der in Christus ist. Es ist, als ob die kosmischen Pläne Gottes in Deinem ganz persönlichen Alltag ankommen.
Aber was bedeutet „in Christus“ eigentlich? Der Begriff ἐν Χριστῷ (en Christō) taucht bei Paulus immer wieder auf und beschreibt eine tiefe geistliche Verbindung. Es ist mehr als nur ein metaphorischer Ausdruck. Paulus meint damit, dass wir durch Glauben in eine neue Realität eintreten, in der Jesus unsere Identität prägt. Es ist, als ob wir in Ihm einen neuen Lebensraum finden – ein Ort, an dem Gottes Gegenwart unser Sein definiert.
Das bringt uns zu einem spannenden Paradox: Wenn das Alte vergangen ist, warum fühlen wir uns manchmal immer noch so alt? Hier steckt eine Spannung, die Paulus in anderen Briefen wie Römer 7 andeutet. Die alte Natur, die Paulus hier „das Fleisch“ nennt, hat zwar ihre Macht verloren, aber sie versucht immer wieder, uns einzuholen. Das christliche Leben ist deshalb ein ständiger Prozess des Wachsens in diese neue Identität hinein. In Römer 6,4 spricht Paulus davon, dass wir durch die Taufe in Christus begraben wurden und nun in „Neuheit des Lebens“ wandeln sollen. Diese Neuheit ist sowohl ein Geschenk als auch eine Aufgabe – eine Einladung, in die Realität hineinzuwachsen, die Gott für uns geschaffen hat.
Ein weiterer spannender Aspekt ist die Frage, was diese neue Schöpfung eigentlich ausmacht. In Galater 6,15 schreibt Paulus, dass weder Beschneidung noch Unbeschnittensein etwas bedeuten, sondern nur eine neue Schöpfung. Das ist radikal, denn es untergräbt jede Form von äußerlichem Identitätsmarker. Egal, welche kulturellen, sozialen oder religiösen Etiketten wir tragen – in Christus zählt nur, dass wir neu sind. Dieses „Neu“ (καινός, kainos) ist nicht einfach eine Wiederherstellung des Alten, sondern etwas völlig anderes, das von Gott geschaffen wurde.
Vielleicht fragst Du Dich, wie das praktisch aussehen soll. Paulus gibt uns in Epheser 4,24 einen Hinweis: Diese neue Schöpfung ist nach Gottes Bild geschaffen, in wahrhaftiger Gerechtigkeit und Heiligkeit. Das heißt, sie spiegelt Gottes Wesen wider. Es geht darum, ein Leben zu führen, das von Liebe, Gnade und Wahrheit geprägt ist – nicht aus eigener Anstrengung, sondern aus der Kraft, die Gott uns schenkt.
Abschließend bleibt die Frage: Warum macht Gott das? Warum geht Er nicht einfach mit einem schnellen „Alles vergeben“ über die Bühne? Weil Gottes Ziel nicht nur Versöhnung, sondern Wiederherstellung ist. Er will nicht nur die Beziehung reparieren, sondern uns zu dem machen, wozu wir ursprünglich gedacht waren – echte, authentische Abbilder Seiner Herrlichkeit. Es ist die ultimative Geschichte von Erlösung und Neuanfang, die nicht nur unser Leben, sondern die gesamte Schöpfung umfasst.
Also, was heißt das jetzt? Gott lädt Dich ein, die neue Schöpfung zu entdecken und Schritt für Schritt in diese Realität hineinzuwachsen. Wie das konkret aussieht, klären wir im nächsten Schritt mit der SPACE-Methode, die uns hilft, diese Wahrheit praktisch auf den Alltag anzuwenden. Bleib dran – es wird spannend!
Die SPACE-Anwendung*
Die SPACE-Anwendung ist eine Methode, um biblische Texte praktisch auf das tägliche Leben anzuwenden. Sie besteht aus fünf Schritten, die jeweils durch die Anfangsbuchstaben von „SPACE“ repräsentiert werden:
S – Sünde (Sin):
Dieser Text spricht keine spezifische Sünde direkt an, aber er weist subtil auf etwas hin, das wir oft unterschätzen: das Festhalten am Alten. Ob es unsere Schuld, unsere schlechten Angewohnheiten oder unser festgefahrenes Denken ist – das Alte zieht uns zurück, wie ein Anker, der verhindert, dass wir wirklich in das Neue eintreten, das Gott uns schenkt. Es wäre gut, wenn wir uns fragen: Gibt es Bereiche in meinem Leben, in denen ich an alten Mustern festhalte, obwohl sie längst keinen Platz mehr haben? Das Problem mit dem Alten ist, dass es uns vorgaukelt, Sicherheit zu geben, während es in Wirklichkeit unser Wachstum behindert.
P – Verheißung (Promise):
Die Verheißung hier ist gewaltig: Du bist eine neue Schöpfung! Gott hat das Alte nicht nur übermalt oder kaschiert, sondern komplett beseitigt. Das ist keine kosmetische Reparatur – es ist eine Neuschöpfung, ein Leben, das von Gottes Liebe, Gnade und Kraft definiert ist. Und weil Gott derjenige ist, der dieses Werk begonnen hat, kannst Du sicher sein, dass Er es auch vollenden wird (vgl. Philipper 1,6). Dieses Versprechen gibt uns Hoffnung: Egal, wie unvollkommen wir uns fühlen, Gott hat bereits etwas Neues in uns begonnen.
A – Aktion (Action):
Die praktische Umsetzung? Ganz ehrlich, das wird kein Sprint, sondern ein Marathon. Es wäre gut, wenn wir uns bewusst Zeit nehmen, um zu erkennen, was dieses „Neue“ in Christus wirklich bedeutet. Ein erster Schritt könnte sein, unsere Identität neu zu definieren: Nicht mehr, wer wir waren, sondern wer wir in Christus sind. Das bedeutet, nicht länger auf unsere Fehler oder unser Versagen zu schauen, sondern auf Gottes Versprechen.
Ein weiterer Schritt ist, das Alte loszulassen – und das kann schmerzhaft sein. Es ist wie ein Umzug: Man muss den Keller entrümpeln und sich von Dingen trennen, die man eigentlich nicht mehr braucht. Praktisch heißt das, alte Verhaltensmuster, negative Selbstgespräche oder sogar Beziehungen zu hinterfragen, die nicht förderlich sind. Aber Achtung: Das Loslassen gelingt nicht aus eigener Kraft. Es ist Gottes Geist, der uns hilft, diese Transformation zu leben (vgl. Römer 8,11). Unsere Aufgabe ist es, Raum für dieses Wirken zu schaffen, durch Gebet, Gemeinschaft und ein bewusstes Leben im Glauben.
C – Appell (Command):
Paulus fordert uns hier indirekt dazu auf, in dieser neuen Identität zu leben. Das bedeutet: Hör auf, Dich zu definieren durch Deine Vergangenheit, Deine Fehler oder das Urteil anderer. Stattdessen: Lebe aus der Gewissheit heraus, dass Du Gottes neue Schöpfung bist. Sei mutig, diese Wahrheit anzunehmen, auch wenn sie sich manchmal nicht real anfühlt. Veränderung beginnt mit dem Vertrauen darauf, dass Gott, was Er sagt, auch wirklich meint.
E – Beispiel (Example):
Ein großartiges Beispiel für eine neue Schöpfung ist die Geschichte des Apostels Paulus selbst. Vor seiner Begegnung mit Christus war er ein Verfolger der Gemeinde (vgl. Apostelgeschichte 9,1-22). Nach seiner Umkehr wurde er zu einem der größten Verfechter des Evangeliums – ein lebendiger Beweis für die transformative Kraft Gottes. Ein weiteres Beispiel finden wir in Maria Magdalena. Sie wurde von Dämonen befreit (vgl. Lukas 8,2) und wurde danach eine der ersten Zeuginnen der Auferstehung Jesu. Beide Geschichten zeigen: Es spielt keine Rolle, woher Du kommst – entscheidend ist, was Gott aus Dir macht.
Nun ist es Zeit für den nächsten Schritt: die persönliche Identifikation mit dem Text. Lass uns herausfinden, wie 2. Korinther 5,17 in Dein Leben sprechen kann und was es konkret bedeutet, „in Christus“ zu leben. Bleib dran – es wird persönlich!
Persönliche Identifikation mit dem Text:
In diesem Schritt stelle ich mir sogenannte „W“ Fragen: „Was möchte der Text mir sagen?“ in der suche nach der Hauptbotschaft. Dann überlege ich, „Was sagt der Text nicht?“ um Missverständnisse zu vermeiden. Ich reflektiere, „Warum ist dieser Text für mich wichtig?“ um seine Relevanz für mein Leben zu erkennen. Anschließend frage ich mich, „Wie kann ich den Text in meinem Alltag umsetzen/anwenden?“ um praktische Anwendungsmöglichkeiten zu finden. Weiterhin denke ich darüber nach, „Wie wirkt sich der Text auf meinen Glauben aus?“ um zu sehen, wie er meinen Glauben stärkt oder herausfordert. Schließlich frage ich, „Welche Schlussfolgerungen kann ich für mich aus dem Gesagten ziehen?“ um konkrete Handlungen und Einstellungen abzuleiten.
2 . Korinther 5,17 lädt mich auf eine Reise ein – nicht irgendeine Reise, sondern die wichtigste meines Lebens: die zu mir selbst. Es ist ein Vers, der auf den ersten Blick nach Hoffnung und Neuanfang schreit. „Du bist eine neue Schöpfung!“ Klingt toll, oder? Aber wenn ich ehrlich bin, hat diese Aussage auch etwas Unbequemes. Denn sie fordert mich heraus, mein altes Ich loszulassen. Nicht nur die Fehler oder Macken, sondern auch die scheinbar sicheren Mauern, die ich mir über die Jahre aufgebaut habe. Und das ist nicht leicht. Denn was passiert, wenn ich diese Mauern einreiße und entdecke, dass darunter ein Teil von mir verborgen ist, den ich gar nicht so gern anschaue?
Der Text erinnert mich daran, dass Gott nicht nur derjenige ist, der neu macht, sondern auch der, der sieht. Er sieht mich, wie ich bin – mit allen Ecken und Kanten, den großen Träumen und den kleinen Ängsten. Und trotzdem sagt Er: „Ich mache dich neu.“ Das ist keine oberflächliche Veränderung, keine nette Idee, um mich besser zu fühlen. Es ist eine Einladung zu echter Transformation. Es wäre gut, wenn ich diese Einladung annehme, auch wenn sie bedeutet, dass ich mich mit meinen Schattenseiten auseinandersetzen muss.
Was der Text mir nicht sagt, ist ebenso wichtig. Er sagt nicht, dass ich alles Alte sofort loswerde. Die Realität ist, dass Veränderungen Zeit brauchen. Es wäre unrealistisch zu erwarten, dass ich von heute auf morgen ein neuer Mensch bin. Der Text sagt auch nicht, dass ich mich dafür schämen sollte, wenn das Alte manchmal noch nach mir greift. Paulus selbst spricht in Römer 7 von diesem inneren Kampf, der uns begleitet. Das Neue ist da, ja – aber das Alte kämpft oft darum, einen Platz zurückzuerobern. Es wäre gut, wenn ich das nicht als Versagen sehe, sondern als Teil des Prozesses, in dem ich wachse.
Wie wirkt sich das auf meinen Glauben aus? Für mich wird klar: Mein Glaube ist kein statischer Zustand, sondern eine dynamische Beziehung. Gott arbeitet an mir, während ich mich an Ihn klammere. Und das Beste: Diese Arbeit basiert nicht auf meinem Perfektionismus, sondern auf Seiner Liebe und seine Zeit. Es ist ein Glauben, der mich einlädt, authentisch zu sein – ehrlich mit mir selbst, mit Gott und mit anderen. Das schenkt mir Freiheit, nicht perfekt sein zu müssen, sondern Schritt für Schritt in das hineinzuwachsen, was Gott für mich vorbereitet hat.
Und was bedeutet das für meinen Alltag? Vielleicht sollte ich anfangen, die kleinen Dinge bewusster zu sehen. Jeder Tag bietet Möglichkeiten, das Neue zu leben – in einem ehrlichen Gespräch, in einer mutigen Entscheidung, in der Bereitschaft, jemanden zu vergeben. Es wäre gut, wenn ich mir Zeit nehme, regelmäßig innezuhalten und zu fragen: „Lebe ich gerade aus dem Neuen oder versuche ich, das Alte wieder zu beleben?“ Das könnten stille Momente mit Gott sein, aber auch Gespräche mit anderen, die mich auf meinem Weg begleiten. Ich denke, das Neue zu leben, heißt auch, mich von Gottes Perspektive auf mich und die Welt prägen zu lassen. Das bedeutet, nicht nur meinen Blick, sondern auch meine Prioritäten zu ändern.
Was ich daraus mitnehme, ist eine tiefe Dankbarkeit. Gott hat das Alte nicht ignoriert, sondern überwunden. Er hat mich nicht aufgegeben, sondern neu gemacht. Und obwohl ich immer wieder in alte Muster zurückfalle, bleibt Sein Versprechen bestehen. Das Neue ist da, und es wächst – oft unsichtbar, aber real. Meine Aufgabe ist es, das Alte loszulassen und dem Neuen Raum zu geben. Das klingt nach einer lebenslangen Herausforderung, aber auch nach einer unglaublichen Chance.
Und jetzt? Jetzt ist es an der Zeit, diese Gedanken zu leben – in Deinen Beziehungen, Deinen Entscheidungen und in Deiner eigenen Reise mit Gott. Das Neue wartet darauf, entdeckt zu werden.
*Die SPACE-Analyse im Detail:
Sünde (Sin): In diesem Schritt überlegst du, ob der Bibeltext eine spezifische Sünde aufzeigt, vor der du dich hüten solltest. Es geht darum, persönliche Fehler oder falsche Verhaltensweisen zu erkennen, die der Text anspricht. Sprich, Sünde, wird hier als Verfehlung gegenüber den „Lebens fördernden Standards“ definiert.
Verheißung (Promise): Hier suchst du nach Verheißungen in dem Text. Das können Zusagen Gottes sein, die dir Mut, Hoffnung oder Trost geben. Diese Verheißungen sind Erinnerungen an Gottes Charakter und seine treue Fürsorge.
Aktion (Action): Dieser Teil betrachtet, welche Handlungen oder Verhaltensänderungen der Text vorschlägt. Es geht um konkrete Schritte, die du unternehmen kannst, um deinen Glauben in die Tat umzusetzen.
Appell (Command): Hier identifizierst du, ob es in dem Text ein direktes Gebot oder eine Aufforderung gibt, die Gott an seine Leser richtet. Dieser Schritt hilft dir, Gottes Willen für dein Leben besser zu verstehen.
Beispiel (Example): Schließlich suchst du nach Beispielen im Text, die du nachahmen (oder manchmal auch vermeiden) solltest. Das können Handlungen oder Charaktereigenschaften von Personen in der Bibel sein, die als Vorbild dienen.
Diese Methode hilft dabei, die Bibel nicht nur als historisches oder spirituelles Dokument zu lesen, sondern sie auch praktisch und persönlich anzuwenden. Sie dient dazu, das Wort Gottes lebendig und relevant im Alltag zu machen.
