Du kennst das sicher auch: Manchmal gibt es Menschen in deinem Leben, die dich wirklich herausfordern. Sie machen Fehler, enttäuschen dich, und manchmal fällt es dir schwer, weiterhin Geduld und Nachsicht zu üben. Genau darum geht es in 1. Korinther 13:7. Der Text fordert uns auf, alles zu ertragen, zu glauben, zu hoffen und zu dulden. Das ist kein einfacher Auftrag, aber er hat das Potenzial, unsere Beziehungen zu verändern und zu vertiefen.
Ich habe selbst erlebt, wie wichtig es ist, diesen Prinzipien zu folgen. Anstatt sofort zu urteilen, habe ich gelernt und lerne noch, die Unvollkommenheiten anderer zu übersehen und mit Geduld und Vergebung zu reagieren. Aber das bedeutet nicht, alles einfach stillschweigend hinzunehmen. Durch Gewaltfreie Kommunikation habe ich gelernt, meine eigenen Bedürfnisse und Gefühle offen und ehrlich anzusprechen. Das hilft mir, klar zu machen, was ich brauche, ohne den anderen anzugreifen oder zu verurteilen.
Stell dir vor, wie deine Beziehungen sich verändern könnten, wenn du diese Prinzipien in deinem Alltag anwendest. Wir können lernen, geduldig zu sein, Vertrauen zu schenken, Hoffnung zu bewahren und Ausdauer zu zeigen, während wir zugleich unsere eigenen Bedürfnisse und Gefühle kommunizieren. Diese Liebe, die alles erträgt, glaubt, hofft und duldet, wird zu einer Quelle der Stärke und des Trostes, die uns hilft, tiefere und authentischere Verbindungen zu schaffen. Lass uns diesen Weg einschlagen und sehen, wie wir dadurch in unseren Beziehungen wachsen.
Fragen zum Thema für Vertiefung oder Gruppengespräch:
- Wie kannst du in deinen Beziehungen Geduld und Nachsicht üben, ohne deine eigenen Bedürfnisse zu vernachlässigen?
- Welche Schritte kannst du unternehmen, um Vertrauen und Hoffnung in schwierigen Zeiten zu bewahren?
- Wie hilft dir die Gewaltfreie Kommunikation dabei, Konflikte zu lösen und tiefere Verbindungen zu schaffen?
Parallele Bibeltexte zusammengefasst:
Sprüche 10:12 — „Liebe deckt alle Übertretungen zu.“
Galater 5:22 — „Liebe als Frucht des Geistes.“
Epheser 4:2 — „Geduld in der Liebe.“
Johannes 14:1 — „Glaubt an Gott und an mich.“
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Lass uns zunächst mit einem Gebet beginnen.
Lieber Vater, bitte öffne unsere Herzen und Gedanken für Dein Wort heute. Sende Deinen Heiligen Geist, um uns zu leiten und uns die Weisheit zu geben, die wir brauchen, um Deine Botschaft in 1. Korinther 13:7 zu verstehen und zu verinnerlichen. Hilf uns, das zu erkennen, was Du uns durch diesen Text sagen möchtest, und wie wir es in unserem Leben anwenden können.
Amen.
Kontext des Textes (derselbe wie Teil 1):
Der erste Brief des Paulus an die Korinther ist eine kraftvolle Botschaft an die christliche Gemeinde in Korinth, die mit zahlreichen Herausforderungen und inneren Spannungen kämpfte. Korinth war eine bedeutende Stadt im Römischen Reich, bekannt für ihre wirtschaftliche Bedeutung und ihre kulturelle Vielfalt, aber auch für moralische Laxheit und spirituelle Verwirrung innerhalb der Gemeinde. Paulus schreibt diesen Brief, um zahlreiche Missstände zu adressieren und die Einheit sowie die richtige Ausrichtung des christlichen Lebens zu fördern.
In den Kapiteln 12 und 14 des Briefes geht Paulus auf die geistlichen Gaben ein. Er erläutert, dass diese Gaben, wie Zungenreden, Prophezeiung und Wissen, vom Heiligen Geist kommen und zur Erbauung der Gemeinde dienen sollen. Doch die Korinther hatten diese Gaben oft missverstanden und missbraucht, indem sie sie zur persönlichen Aufwertung und zur Spaltung innerhalb der Gemeinde nutzten.
Zwischen diesen beiden Kapiteln liegt Kapitel 13, das berühmte „Hohelied der Liebe“. Paulus führt dieses Kapitel ein, indem er die Liebe als den „ausgezeichnetsten Weg“ beschreibt, um die geistlichen Gaben zu nutzen. Er macht deutlich, dass alle Gaben, so beeindruckend sie auch sein mögen, ohne Liebe wertlos sind. Liebe ist das Herzstück des christlichen Lebens und das Band, das alle Gaben und Taten zusammenhält und ihnen Sinn gibt.
In den Versen 4 bis 7 von Kapitel 13 beschreibt Paulus die Merkmale der wahren Liebe. Er schreibt:
„Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.“
Diese Beschreibung der Liebe stellt sie als die höchste Tugend dar, die alle anderen Tugenden und Gaben überragt. Liebe ist geduldig und gütig; sie ist nicht neidisch oder arrogant. Sie ist nicht selbstsüchtig oder leicht beleidigt und hält keine Fehler fest. Liebe freut sich an der Wahrheit und nicht an Ungerechtigkeit. Sie trägt alles, glaubt alles, hofft alles und erträgt alles. Diese Art von Liebe ist göttlich und spiegelt das Wesen Christi wider.
In diesem Kontext ruft Paulus die Korinther dazu auf, ihre geistlichen Gaben in einer Weise zu nutzen, die die Liebe widerspiegelt und fördert. Er ermahnt sie, dass ohne Liebe alle ihre Bemühungen und spirituellen Fähigkeiten leer und bedeutungslos sind. Die Liebe ist der Prüfstein, an dem alle Handlungen gemessen werden sollten.
Schlüsselwörter identifizieren:
1. Korinther 13:7 Ursprünglicher Text (Griechisch – Textus Receptus) πάντα στέγει, πάντα πιστεύει, πάντα ἐλπίζει, πάντα ὑπομένει.
Deutsche Übersetzung Sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.
Semantisch-pragmatische Kommentierung der Schlüsselwörter
- πάντα στέγει (panta stegei) „sie erträgt alles“: „στέγει“ (erträgt) bedeutet „bedecken“ oder „schützen“. In diesem Kontext bedeutet es, geduldig und nachsichtig zu sein, trotz aller Schwierigkeiten.
- πάντα πιστεύει (panta pisteuei) „sie glaubt alles“: „πιστεύει“ (glaubt) bezieht sich auf Vertrauen und Glauben. Es impliziert, dass die Liebe immer das Beste im anderen sieht und Vertrauen schenkt.
- πάντα ἐλπίζει (panta elpizei) „sie hofft alles“: „ἐλπίζει“ (hofft) bedeutet, dass die Liebe immer auf das Gute hofft und positive Erwartungen hat, unabhängig von den Umständen.
- πάντα ὑπομένει (panta hypomenei) „sie duldet alles“: „ὑπομένει“ (duldet) bedeutet, geduldig auszuharren und zu ertragen. Es zeigt die Fähigkeit der Liebe, unter Belastungen standzuhalten und durchzuhalten.
Kommentar zum Text Teil 4:
In 1. Korinther 13:7 fasst Paulus die Essenz der Liebe in vier kraftvollen Aussagen zusammen, die jeweils mit dem Wort „πάντα“ (panta), „alles“ beginnen. Diese vier Aussagen verdeutlichen die grenzenlose Natur der wahren „ἀγάπη“ (agapē) und ihre Fähigkeit, in jeder Situation standhaft zu bleiben.
Das erste Schlüsselwort, „πάντα στέγει“ (panta stegei), bedeutet „sie erträgt alles“. Das Verb „στέγει“ (stegei) kann auch „bedecken“ oder „schützen“ bedeuten, was darauf hinweist, dass die Liebe nicht nur passiv erträgt, sondern aktiv schützt und bewahrt. Diese Geduld und Nachsicht sind ein zentrales Merkmal der Liebe, wie es auch in 1. Petrus 4:8 heißt: „Vor allen Dingen habt untereinander beharrliche Liebe; denn die Liebe deckt eine Menge von Sünden zu.“ Die Liebe ist bereit, Belastungen zu tragen, Fehler zu verzeihen und in schwierigen Zeiten Schutz zu bieten.
Weiter geht es mit „πάντα πιστεύει“ (panta pisteuei), was bedeutet „sie glaubt alles“. Hier bezieht sich „πιστεύει“ (pisteuei) auf Vertrauen und Glauben. Die Liebe hat ein unerschütterliches Vertrauen und sieht immer das Beste im anderen. Dies bedeutet nicht, dass die Liebe naiv ist oder blind gegenüber Fehlern, sondern dass sie ein tiefes Vertrauen in das Potenzial und die Güte des anderen hat. In Johannes 2:24-25 wird beschrieben, wie Jesus den Menschen gegenüber Vertrauen zeigte, aber gleichzeitig ihre Herzen kannte: „Jesus aber vertraute sich ihnen nicht an, weil er alle kannte und weil er nicht nötig hatte, dass jemand Zeugnis gab von einem Menschen; denn er wusste, was im Menschen war.“ Diese Art von Vertrauen ist differenziert und weise, sie glaubt an das Gute, ohne blind zu sein.
Das nächste Schlüsselwort ist „πάντα ἐλπίζει“ (panta elpizei), was „sie hofft alles“ bedeutet. „ἐλπίζει“ (elpizei) drückt eine unerschütterliche Hoffnung und positive Erwartung aus, unabhängig von den Umständen. Die Liebe gibt niemals die Hoffnung auf, selbst in den dunkelsten Zeiten. Diese Hoffnung ist tief verwurzelt in Gottes Verheißungen und seiner Treue, wie es in Römer 5:5 heißt: „Die Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.“ Diese Hoffnung ist eine lebendige Hoffnung, die durch den Glauben an Christus genährt wird und die uns ermutigt, selbst in schwierigen Situationen positiv zu bleiben.
Schließlich „πάντα ὑπομένει“ (panta hypomenei), was „sie duldet alles“ bedeutet. Das Verb „ὑπομένει“ (hypomenei) bedeutet, geduldig auszuharren und standzuhalten. Diese Geduld ist eine aktive Ausdauer, die sich durch die Fähigkeit auszeichnet, Belastungen und Prüfungen zu ertragen. Sie zeigt die Standhaftigkeit der Liebe, die sich durch nichts überwinden lässt. In Jakobus 1:12 lesen wir: „Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet; denn nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, die Gott verheißen hat denen, die ihn liebhaben.“ Diese Ausdauer und Standhaftigkeit sind Kennzeichen der göttlichen Liebe, die uns durch alle Herausforderungen hindurch trägt.
Die vier Aussagen zusammen zeigen eine Liebe, die unerschütterlich, vertrauensvoll, hoffnungsvoll und geduldig ist. Sie erträgt alle Schwierigkeiten, glaubt an das Gute, hofft auf das Beste und hält in allen Prüfungen stand. Diese umfassende und bedingungslose Liebe ist ein Spiegelbild von Gottes Liebe zu uns, die in Jesus Christus sichtbar wurde. Sie fordert uns heraus, in gleicher Weise zu lieben, und zeigt, dass wahre „ἀγάπη“ nicht von den Umständen abhängt, sondern von einer tiefen, inneren Überzeugung und einem unerschütterlichen Glauben an Gottes Treue und Gnade.
Indem wir diese Art von Liebe leben und praktizieren, werden wir zu einem Zeugnis für die transformative Kraft der Liebe Gottes in der Welt. Diese Liebe ist nicht nur ein Ideal, sondern eine praktische Wirklichkeit, die unsere Beziehungen und unsere Gemeinschaften tiefgreifend verändert. Sie ist das Fundament unseres Glaubens und die höchste Tugend, die wir anstreben sollten, wie es in Kolosser 3:14 heißt: „Über dies alles aber zieht an die Liebe, die das Band der Vollkommenheit ist.“
SPACE-Anwendung*:
Die SPACE-Anwendung ist eine Methode, um biblische Texte praktisch auf das tägliche Leben anzuwenden. Sie besteht aus fünf Schritten, die jeweils durch die Anfangsbuchstaben von „SPACE“ repräsentiert werden:
1. Sünde identifizieren: In diesem Vers können wir die Sünde der Ungeduld, des Misstrauens, der Hoffnungslosigkeit und der Unnachgiebigkeit identifizieren. Diese negativen Eigenschaften stehen im Widerspruch zur wahren Liebe, die alles erträgt, glaubt, hofft und aushält. Es ist wichtig, in uns selbst diese Tendenzen zu erkennen und zu überwinden.
2. Versprechen festhalten: Der Vers enthält wunderbare Versprechen: Die Liebe, die Gott uns schenkt und die wir leben sollen, befähigt uns, durch alle Schwierigkeiten hindurch zu bestehen. Sie gibt uns die Kraft, zu glauben, zu hoffen und durchzuhalten, egal wie herausfordernd die Umstände sein mögen. Gottes Liebe ist stark genug, um uns in jeder Situation zu tragen.
3. Aktiv werden: Ein praktischer Schritt ist, in schwierigen Zeiten aktiv nach Wegen zu suchen, geduldig zu sein und durchzuhalten. Vertraue darauf, dass Gott in allen Situationen wirkt und halte an der Hoffnung fest, dass er gute Pläne für dich hat. Übe dich darin, anderen Menschen Vertrauen und Glauben zu schenken, und ermutige sie in ihren eigenen Herausforderungen.
4. Appell verstehen: Der Appell dieses Verses ist kraftvoll: Ertrage alles, glaube alles, hoffe alles und halte alles aus. Diese Aufforderung lädt uns ein, die unerschütterliche, beständige und hoffnungsvolle Liebe Gottes in unserem eigenen Leben zu verkörpern. Lass diese Liebe dein Herz und deine Handlungen bestimmen, sodass du in jeder Situation standhaft und voller Hoffnung bleibst.
5. Beispiel folgen: Ein großartiges Beispiel dieser allumfassenden Liebe ist Jesus Christus. Er ertrug das Leiden und die Herausforderungen seines Lebens und seines Kreuzweges mit Geduld und Hoffnung. Er glaubte an das Gute in den Menschen und hoffte auf ihre Erlösung. Er hielt durch bis zum Ende, trotz aller Widerstände. Indem wir Jesus nachfolgen, können wir lernen, wie wir diese unerschütterliche Liebe in unserem eigenen Leben praktizieren können.
Fazit: 1. Korinther 13:7 ermutigt uns, eine Liebe zu leben, die alles erträgt, glaubt, hofft und aushält. Diese Liebe ist unerschütterlich, vertrauensvoll, hoffnungsvoll und geduldig. Indem wir aktiv daran arbeiten, diese Tugenden zu kultivieren und Jesus als unser Vorbild nehmen, können wir die transformative Kraft der göttlichen Liebe in unserem Leben und in unseren Beziehungen erfahren.
Persönliche Identifikation mit dem Text und Anwendung der Gewaltfreien Kommunikation
Wenn ich darüber nachdenke, was es bedeutet, „alles zu ertragen“, dann sehe ich in meinem Leben Zeiten, in denen ich herausgefordert war, Geduld zu üben und nachsichtig zu sein, besonders in Beziehungen, die schwierig waren. Da gab es Momente, in denen ich enttäuscht oder verletzt wurde, aber die Liebe, zu der ich berufen bin, fordert mich auf, nicht vorschnell zu urteilen oder aufzugeben. Diese Liebe erinnert mich daran, dass es immer einen Weg gibt, die Unvollkommenheiten anderer zu übersehen und sie mit Gnade und Vergebung zu behandeln, wie auch Gott mir gegenüber geduldig ist.
Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) bietet uns wertvolle Prinzipien, um Geduld und Nachsicht in unseren Beziehungen zu üben. Die vier Komponenten der GFK sind: Beobachtungen, Gefühle, Bedürfnisse und Bitten. Diese Elemente helfen uns, klar und einfühlsam zu kommunizieren, ohne Vorwürfe oder Bewertungen.
Erstens, die Beobachtungen: Es ist wichtig, klar und spezifisch zu beschreiben, was passiert ist, ohne eine Bewertung oder Verurteilung hinzuzufügen. Das hilft dabei, das Gespräch auf Fakten zu konzentrieren und Missverständnisse zu vermeiden. Diese Art der Beobachtung hilft, die Situation ohne Urteil zu schildern und eröffnet den Raum für ein offenes Gespräch.
Zweitens, die Gefühle: Es ist wichtig, die eigenen Gefühle offen auszudrücken. Das Ausdrücken der eigenen Gefühle ermöglicht eine authentische Verbindung und schafft Raum für Verständnis.
Drittens, die Bedürfnisse: Es ist hilfreich, die eigenen Bedürfnisse klar zu benennen. Dies zeigt, dass die Reaktion auf die Situation nicht auf Urteil basiert, sondern auf dem Wunsch, die Beziehung zu verbessern.
Viertens, die Bitten: Schließlich formuliert man eine klare und konkrete Bitte, wie: „Könnten wir uns in der kommenden Woche Zeit nehmen, um gemeinsam etwas zu unternehmen?“ Eine solche Bitte ist spezifisch, positiv und handlungsorientiert.
Angesichts dieser vier Schritte, fordert mich das „alles zu glauben“ heraus, in meinen Beziehungen immer das Beste im anderen zu sehen. Es gibt Situationen, in denen es leichter ist, das Schlechte oder die Fehler im anderen zu sehen. Aber dieser Vers ruft mich dazu auf, Vertrauen zu schenken und daran zu glauben, dass jeder Mensch die Fähigkeit hat, sich zu verändern und zu wachsen. Diese Art von Vertrauen hat in meinem Leben oft dazu geführt, dass Beziehungen tiefer und authentischer wurden, weil ich mich entschieden habe, an das Gute im anderen zu glauben, selbst wenn es schwierig war.
Hierbei unterstützt uns die GFK, indem sie uns lehrt, unsere Beobachtungen und Gefühle ehrlich zu reflektieren und unsere Bedürfnisse klar zu erkennen, ohne in Vorurteile zu verfallen. Ein Beispiel wäre: „Ich habe bemerkt, dass wir in letzter Zeit häufiger Meinungsverschiedenheiten hatten. Ich fühle mich unsicher und besorgt, weil ich Vertrauen in unsere Beziehung habe und glaube, dass wir diese Phase gemeinsam überwinden können.“ Dies zeigt, dass Vertrauen und Glaube an den anderen uns helfen können, tiefere und authentischere Verbindungen zu schaffen.
„Alles zu hoffen“ ist besonders herausfordernd, wenn die Umstände dunkel erscheinen und es scheint, als ob es keinen Ausweg gibt. In Zeiten der Krise oder des Zweifels erinnert mich dieser Vers daran, dass ich die Hoffnung nicht aufgeben soll. Diese Hoffnung ist tief in dem Glauben verankert, dass Gott immer einen Plan hat und dass selbst die schwierigsten Situationen zu etwas Gutem führen können. Diese Haltung der Hoffnung gibt mir die Kraft, in schwierigen Zeiten durchzuhalten und auf eine bessere Zukunft zu vertrauen.
Auch hier spielt die GFK eine zentrale Rolle. Eine klare Beobachtung könnte sein: „Ich habe bemerkt, dass die Situation gerade sehr schwierig ist und uns alle belastet.“ Das Ausdrücken von Gefühlen könnte so klingen: „Ich fühle mich oft hoffnungslos und besorgt wegen der aktuellen Umstände.“ Bedürfnisse könnten formuliert werden als: „Ich habe das Bedürfnis nach Hoffnung und Zuversicht.“ Schließlich eine Bitte: „Könnten wir gemeinsam überlegen, wie wir in dieser schwierigen Zeit gegenseitig Hoffnung und Unterstützung finden können?“ Dies zeigt, dass die Haltung der Hoffnung nicht nur auf einem Glauben an das Gute basiert, sondern auch auf konkreten Schritten, die wir gemeinsam unternehmen können.
Schließlich das „alles zu dulden“ – das bedeutet für mich, standhaft und ausdauernd zu bleiben, auch wenn es schwer wird. Es gibt Phasen in meinem Leben, in denen die Belastungen groß waren und es einfacher schien, aufzugeben. Aber die Liebe, die hier beschrieben wird, fordert mich auf, durchzuhalten und nicht aufzugeben. Diese Ausdauer hat mich gelehrt, dass es oft am Ende der schwierigsten Zeiten die größten Segnungen gibt, wenn ich nicht aufgegeben habe.
Durch die Anwendung der Prinzipien der GFK wird deutlich, wie wichtig es ist, diese Haltung der Ausdauer und Standhaftigkeit beizubehalten. Eine klare Beobachtung könnte sein: „Ich habe bemerkt, dass die Situation immer noch herausfordernd ist.“ Gefühle könnten so ausgedrückt werden: „Ich fühle mich erschöpft und entmutigt.“ Bedürfnisse könnten formuliert werden als: „Ich habe das Bedürfnis nach Stärke und Ausdauer.“ Schließlich eine Bitte: „Könnten wir Strategien entwickeln, um uns gegenseitig zu motivieren und durchzuhalten?“
Indem ich diese vier Aspekte der Liebe in meinem eigenen Leben anwende, sehe ich, wie meine Beziehungen und mein eigenes Herz transformiert werden. Diese Liebe, die alles erträgt, glaubt, hofft und duldet, wird zu einer Quelle der Stärke und des Trostes, die mir hilft, Gottes Liebe widerzuspiegeln und sie an andere weiterzugeben. Durch die Prinzipien der Gewaltfreien Kommunikation können wir lernen, unsere internen Dialoge zu identifizieren, zu verstehen und die Kontrolle sowie Verantwortung für unsere Handlungen zu übernehmen. So schaffen wir tiefere und authentischere Verbindungen zu uns selbst und zu anderen.
*Die SPACE-Analyse im Detail:
Sünde (Sin): In diesem Schritt überlegst du, ob der Bibeltext eine spezifische Sünde aufzeigt, vor der du dich hüten solltest. Es geht darum, persönliche Fehler oder falsche Verhaltensweisen zu erkennen, die der Text anspricht. Sprich, Sünde, wird hier als Verfehlung gegenüber den „Lebens fördernden Standards“ definiert.
Verheißung (Promise): Hier suchst du nach Verheißungen in dem Text. Das können Zusagen Gottes sein, die dir Mut, Hoffnung oder Trost geben. Diese Verheißungen sind Erinnerungen an Gottes Charakter und seine treue Fürsorge.
Aktion (Action): Dieser Teil betrachtet, welche Handlungen oder Verhaltensänderungen der Text vorschlägt. Es geht um konkrete Schritte, die du unternehmen kannst, um deinen Glauben in die Tat umzusetzen.
Appell (Command): Hier identifizierst du, ob es in dem Text ein direktes Gebot oder eine Aufforderung gibt, die Gott an seine Leser richtet. Dieser Schritt hilft dir, Gottes Willen für dein Leben besser zu verstehen.
Beispiel (Example): Schließlich suchst du nach Beispielen im Text, die du nachahmen (oder manchmal auch vermeiden) solltest. Das können Handlungen oder Charaktereigenschaften von Personen in der Bibel sein, die als Vorbild dienen.
Diese Methode hilft dabei, die Bibel nicht nur als historisches oder spirituelles Dokument zu lesen, sondern sie auch praktisch und persönlich anzuwenden. Sie dient dazu, das Wort Gottes lebendig und relevant im Alltag zu machen.
