2. Johannes‬ ‭1:6 Lebe Gottes Gebote, zeige echte Liebe

Manchmal frage ich mich, wie gut ich wirklich darin bin, Liebe zu zeigen. Der Text aus 2. Johannes 1:6 hilft mir, das zu reflektieren. Er sagt, dass wahre Liebe darin besteht, nach Gottes Geboten zu wandeln. Diese Gebote sind nicht nur irgendwelche Regeln, sondern Wegweiser für ein liebevolles und erfülltes Leben. Es geht darum, wie ich andere behandle und wie ich in schwierigen Situationen reagiere.

Ich merke oft, dass ich noch viel zu lernen habe. Geduld, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft sind nicht immer meine erste Reaktion, besonders wenn ich gestresst bin oder mich ungerecht behandelt fühle. Doch dieser Vers erinnert mich daran, dass Liebe eine bewusste Entscheidung und ein aktiver Prozess ist. Es bedeutet, meine täglichen Handlungen und Entscheidungen an Gottes Prinzipien auszurichten.

Indem ich diesen Weg der Liebe gehe, entdecke ich mehr über mich selbst und darüber, wie ich Gottes Liebe in meinem Leben sichtbar machen kann. Es fordert mich heraus, in meinen Begegnungen und in den unterschiedlichen Momenten des Lebens Liebe zu praktizieren. Das ist nicht immer leicht, aber es ist eine wertvolle Möglichkeit, zu wachsen und mein Leben mit Sinn und Erfüllung zu füllen.

Fragen zum Vertiefen oder für Gruppengespräche:

  1. Wie können wir im Alltag bewusst nach Gottes Geboten leben?
  2. In welchen Situationen fällt es dir schwer, geduldig und liebevoll zu sein?
  3. Wie zeigt sich die Liebe zu Gott in deinen täglichen Handlungen?

Parallele Bibeltexte und ihre Slogans:

Johannes 13:34 — „Liebt einander, wie ich euch geliebt habe“

1. Korinther 13:4-7 — „Liebe ist geduldig, Liebe ist gütig“

Epheser 5:2 — „Wandelt in der Liebe, wie Christus uns geliebt hat“

Matthäus 22:37-40 — „Liebe Gott und deinen Nächsten, daran hängt das ganze Gesetz“

Möchtest du dich noch weiter in dieses Thema vertiefen? Im Anschluss findest du die Schritte die ich für diesen Impuls gegangen bin. Die Informationen hole ich mir meistens aus BibleHub.com damit auch du es nachschlagen kannst.


Wir beginnen die Vertiefung mit einem Gebet, um unsere Herzen auf das Wort Gottes vorzubereiten.

Liebevoller Himmlischer Vater, wir kommen vor dich und bitten dich um deine Führung. Sende deinen Heiligen Geist, um unsere Augen zu öffnen, damit wir erkennen, was du uns durch dein Wort sagen möchtest. Lass uns dein Wort tief in unser Herz aufnehmen und uns durch deine Weisheit und Liebe leiten.

In Jesu Namen,

Amen.

Kontext des Textes:

Der zweite Brief des Johannes ist ein kurzer, aber bedeutungsvoller Brief im Neuen Testament. Er ist an eine „auserwählte Frau und ihre Kinder“ gerichtet, was entweder wörtlich zu verstehen ist oder als Metapher für eine Gemeinde und deren Mitglieder. Johannes schreibt diesen Brief vermutlich aus Ephesus, wo er als älterer Apostel und einer der letzten lebenden Augenzeugen Jesu tätig war.

Im ersten Johannesbrief, auf den der zweite Brief aufbaut, geht es um grundlegende christliche Lehren wie das Licht und die Liebe Gottes sowie die Pflicht der Gläubigen, in dieser Liebe zu wandeln. Johannes warnt vor falschen Lehrern, die die Menschheit Jesu leugnen und dadurch die wahre christliche Lehre untergraben.

Der zweite Johannesbrief greift diese Themen auf, jedoch in einem sehr persönlichen und prägnanten Stil. In den ersten Versen betont Johannes die Wahrheit, die in uns bleibt und ewig bei uns sein wird. Er lobt die Empfänger des Briefes dafür, dass sie in der Wahrheit leben, und ruft sie auf, weiterhin in der Liebe zu wandeln.

Unser heutiger Text, 2. Johannes 1:6, ist Teil dieser Ermahnung. Johannes erinnert daran, dass wahre Liebe darin besteht, nach Gottes Geboten zu leben. Dieser Vers steht im Kontext der Warnung vor Täuschung und dem Aufruf zur Treue gegenüber der Lehre Christi. Es ist wichtig zu verstehen, dass Johannes den Gehorsam gegenüber den Geboten Gottes nicht als Last, sondern als Ausdruck wahrer Liebe und als Schutz gegen Irrlehren sieht.

Schlüsselwörter identifizieren:

2. Johannes 1:6 Ursprünglicher Text (Griechisch – Textus Receptus) καὶ αὕτη ἐστὶν ἡ ἀγάπη, ἵνα περιπατῶμεν κατὰ τὰς ἐντολὰς αὐτοῦ. αὕτη ἡ ἐντολή ἐστιν, καθὼς ἠκούσατε ἀπ’ ἀρχῆς, ἵνα ἐν αὐτῇ περιπατῆτε.

Deutsche Übersetzung Und das ist die Liebe, dass wir nach seinen Geboten wandeln. Dies ist das Gebot, wie ihr es von Anfang an gehört habt, dass ihr darin wandeln sollt.

Semantisch-pragmatische Kommentierung der Schlüsselwörter

  • ἀγάπη (agapē) „Liebe“: „ἀγάπη“ bedeutet selbstlose, bedingungslose Liebe. Sie ist eine zentrale Tugend im christlichen Glauben und drückt eine tiefe, aufopferungsvolle Hingabe aus.
  • περιπατῶμεν (peripatōmen) „wandeln“: Dieses Verb bedeutet „gehen“ oder „leben“. Es beschreibt ein fortwährendes, tägliches Leben in Übereinstimmung mit Gottes Geboten.
  • ἐντολὰς (entolas) „Gebote“: „ἐντολὰς“ bedeutet „Gebote“ oder „Anweisungen“. Es bezieht sich auf die göttlichen Anordnungen und Vorschriften, die die Gläubigen befolgen sollen.
  • αὐτοῦ (autou) „seinen“: Bezieht sich auf Gott oder Jesus Christus, dessen Gebote gemeint sind.
  • ἐντολή (entolē) „Gebot“: Das Wort „ἐντολή“ wird hier betont wiederholt und unterstreicht die Wichtigkeit dieses speziellen Gebots, das Liebe als zentrales Element des christlichen Lebens betont.
  • ἠκούσατε (ēkousate) „gehört habt“: Dieses Verb bedeutet „hören“ und deutet auf das Verstehen und Annehmen der Lehre hin, die von Anfang an bekannt war.
  • ἀπ’ ἀρχῆς (ap‘ archēs) „von Anfang an“: Dies bezieht sich auf die ursprüngliche Lehre, die von Jesus und den Aposteln verkündet wurde. Es unterstreicht die Kontinuität und Beständigkeit der christlichen Botschaft.
  • ἵνα (hina) „dass“: Dieses Konjunktionswort leitet den Zweck oder die Absicht ein, hier die Aufforderung, nach den Geboten zu leben.
  • ἐν αὐτῇ (en autē) „darin“: Bezieht sich auf die Liebe und die Gebote. Es betont das Leben und Handeln in Übereinstimmung mit der Lehre der Liebe.

Kommentar zum Text:

In 2. Johannes 1:6 ist ein kraftvoller Ausdruck der Theologie des Johannes, der die untrennbare Verbindung zwischen Liebe und Gehorsam gegenüber Gottes Geboten betont. Tauchen wir tiefer ein und betrachten relevante Verbindungen, Querreferenzen und Parallelstellen, um die Tiefe dieser Botschaft zu erfassen.

Die Liebe, wie sie im Neuen Testament verstanden wird, ist das zentrale Thema in 2. Johannes 1:6. Der griechische Begriff „ἀγάπη“ (agapē) bedeutet eine selbstlose, aufopferungsvolle und bedingungslose Liebe. Diese Art der Liebe ist im christlichen Glauben von fundamentaler Bedeutung und unterscheidet sich von anderen Formen der Liebe, wie zum Beispiel der freundschaftlichen oder romantischen Liebe. Agapē ist die Liebe, die Gott für die Menschheit empfindet und die Gläubigen untereinander praktizieren sollen. Diese Liebe ist nicht nur ein Gefühl, sondern manifestiert sich in Taten und im Gehorsam gegenüber Gottes Geboten.

Ein tieferes Verständnis dieser Liebe finden wir in anderen Teilen des Neuen Testaments. In 1. Korinther 13 beschreibt Paulus die Eigenschaften der agapē-Liebe: Sie ist geduldig, gütig, nicht eifersüchtig oder prahlerisch. Diese Liebe hört niemals auf. In 1. Johannes 4:8 heißt es: „Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist Liebe.“ Dies zeigt, dass die Liebe nicht nur eine Tugend ist, sondern das Wesen Gottes selbst beschreibt.

„περιπατῶμεν“ (peripatōmen), übersetzt als „wandeln“, impliziert ein kontinuierliches und bewusstes Leben gemäß den Geboten Gottes. Es bedeutet, dass die Liebe nicht nur eine innere Einstellung ist, sondern sich im täglichen Leben und Handeln widerspiegeln muss. Dieses Wort unterstreicht die Notwendigkeit eines aktiven, praktischen Glaubenslebens, das in jeder Situation nach Gottes Geboten ausgerichtet ist.

Ein Beispiel dafür finden wir in Epheser 5:2: „Und wandelt in der Liebe, wie auch Christus uns geliebt und sich selbst für uns gegeben hat als Gabe und Opfer, Gott zu einem duftenden Wohlgeruch.“ Das „Wandeln“ in der Liebe bedeutet, dass unser ganzes Leben ein Ausdruck der Liebe Christi sein soll. Es ist ein täglicher, bewusster Akt, der unseren Glauben lebendig macht.

Die „ἐντολὰς“ (entolas), die Gebote, sind die spezifischen Anweisungen Gottes, die seinen Willen und seine moralischen Anforderungen ausdrücken. Sie sind nicht als Bürde, sondern als Ausdruck der Liebe und als Schutz vor dem Bösen zu verstehen. Der Gehorsam gegenüber diesen Geboten ist ein Zeichen der Liebe zu Gott und zu anderen Menschen.

In Matthäus 22:37-40 fasst Jesus die Gebote in zwei grundlegenden Prinzipien zusammen: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele und mit ganzem Verstand.“ Dies ist das größte und erste Gebot. Das zweite aber ist dem gleich: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. An diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.“ Diese Zusammenfassung zeigt, dass alle Gebote Gottes letztlich auf die Liebe zu Gott und zu unseren Mitmenschen hinauslaufen.

Das Pronomen „αὐτοῦ“ (autou), „seinen“, bezieht sich auf die Gebote Jesu Christi. Es betont die Autorität und die zentrale Rolle Jesu in der Vermittlung von Gottes Willen. Jesus selbst hat die Liebe als das höchste Gebot gelehrt und seine Jünger dazu aufgerufen, in dieser Liebe zu leben.

In Johannes 15:10 sagt Jesus: „Wenn ihr meine Gebote haltet, so werdet ihr in meiner Liebe bleiben, gleichwie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe.“ Hier sehen wir, dass die Liebe und der Gehorsam gegenüber den Geboten untrennbar miteinander verbunden sind. Gehorsam ist der Weg, in der Liebe Gottes zu bleiben.

„ἐντολή“ (entolē), das Gebot, wird in diesem Vers erneut erwähnt, um die Wichtigkeit dieses speziellen Gebots zu unterstreichen. Johannes erinnert seine Leser daran, dass das Gebot der Liebe nicht neu ist, sondern von Anfang an Bestandteil der christlichen Lehre war. Diese Wiederholung betont die Unveränderlichkeit und Beständigkeit der christlichen Ethik.

Das Verb „ἠκούσατε“ (ēkousate), „gehört habt“, weist darauf hin, dass die Empfänger des Briefes diese Lehre bereits kennen. Es betont die Kontinuität der apostolischen Lehre und ermutigt die Gläubigen, an dem festzuhalten, was sie von Anfang an gehört haben.

Der Ausdruck „ἀπ’ ἀρχῆς“ (ap‘ archēs), „von Anfang an“, bezieht sich auf die ursprüngliche Verkündigung des Evangeliums durch Jesus und die Apostel. Es unterstreicht, dass die Lehre der Liebe nicht neu oder veränderlich ist, sondern tief in der christlichen Tradition verwurzelt.

In Johannes 13:34 sagt Jesus: „Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander liebt.“ Obwohl Jesus dies als neues Gebot beschreibt, ist es in Wirklichkeit eine Wiederherstellung und Vertiefung der bereits bestehenden Gebote der Liebe aus dem Alten Testament, wie in Levitikus 19:18: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“

Das Konjunktionswort „ἵνα“ (hina), „dass“, leitet den Zweck oder die Absicht ein. Es zeigt, dass das Gebot der Liebe nicht nur gelehrt, sondern aktiv gelebt werden soll. Dies ist die konkrete Anwendung des Glaubens im Alltag.

Schließlich betont der Ausdruck „ἐν αὐτῇ“ (en autē), „darin“, die Notwendigkeit, in der Liebe und den Geboten zu leben. Es bedeutet, dass unser Leben in jeder Hinsicht von der Liebe und den Geboten Gottes geprägt sein soll.

Im Gesamtkontext des zweiten Johannesbriefes wird deutlich, dass die Liebe und der Gehorsam gegenüber den Geboten Gottes untrennbar miteinander verbunden sind. Johannes warnt vor falschen Lehrern und betont, dass die wahre Liebe zu Gott sich im Gehorsam gegenüber seinen Geboten zeigt. Diese Liebe ist die Grundlage der christlichen Gemeinschaft und der Schutz gegen jede Art von Täuschung.

Durch diesen tiefgründigen theologischen Kommentar wird ersichtlich, dass 2. Johannes 1:6 uns auffordert, unser Leben vollständig nach den Geboten Gottes auszurichten, in der selbstlosen Liebe zu leben und die Kontinuität der ursprünglichen Lehre zu bewahren. Diese Prinzipien sind nicht nur theoretisch, sondern sollen sich im täglichen Leben jedes Gläubigen widerspiegeln.

SPACE-Anwendung*

Die SPACE-Anwendung ist eine Methode, um biblische Texte praktisch auf das tägliche Leben anzuwenden. Sie besteht aus fünf Schritten, die jeweils durch die Anfangsbuchstaben von „SPACE“ repräsentiert werden:

S. – Sünde identifizieren: Die Sünde, die in diesem Text implizit angesprochen wird, ist der Mangel an Liebe und Gehorsam gegenüber Gottes Geboten. Wenn wir nicht in der Liebe wandeln und die Gebote Gottes nicht befolgen, verfehlen wir den Kern des christlichen Lebens. Es ist die Sünde der Gleichgültigkeit und des Ungehorsams gegenüber der klaren Anweisung Gottes, in Liebe zu leben.

P. – Versprechen festhalten: Das Versprechen in diesem Vers ist, dass wir in der Liebe bleiben, wenn wir nach Gottes Geboten wandeln. Diese Liebe ist nicht nur ein Gefühl, sondern eine beständige, göttliche Präsenz in unserem Leben. Gott verspricht, dass, wenn wir seinen Geboten folgen, wir in einer tiefen und erfüllenden Beziehung zu ihm leben werden, geprägt von seiner Liebe.

A. – Aktiv werden: Wir sollten aktiv danach streben, Gottes Gebote in unserem täglichen Leben umzusetzen. Das bedeutet, dass wir nicht nur theoretisch an die Gebote glauben, sondern sie in unserem Handeln widerspiegeln. Konkret können wir uns bemühen, geduldig, freundlich, vergebend und hilfsbereit zu sein – all das sind Ausdrucksformen der Liebe, die Gottes Gebote von uns verlangen.

C. – Appell verstehen: Der Appell in diesem Vers ist klar: „Und das ist die Liebe, dass wir nach seinen Geboten wandeln.“ Wir sind aufgerufen, unsere Liebe zu Gott und zu unseren Mitmenschen durch Gehorsam zu Gottes Geboten auszudrücken. Dieser Gehorsam ist kein passiver Zustand, sondern ein aktives Leben in Übereinstimmung mit Gottes Willen.

E. – Beispiel folgen: Das beste Beispiel, dem wir folgen können, ist Jesus Christus selbst. Er hat die Gebote des Vaters vollkommen gehalten und in absoluter Liebe gelebt. Sein Leben war ein perfektes Modell dafür, wie man in Gottes Liebe wandelt und diese Liebe im täglichen Leben praktiziert.

Fazit: Zusammengefasst ruft uns 2. Johannes 1:6 dazu auf, unsere Liebe zu Gott und zu unseren Mitmenschen durch Gehorsam gegenüber seinen Geboten zu leben. Es ist ein Aufruf zu einem aktiven, liebevollen und gehorsamen Leben, das die Gebote Gottes in allen Aspekten unseres Daseins widerspiegelt. Wenn wir dies tun, bleiben wir in der Liebe Gottes und leben in einer erfüllenden und tiefen Beziehung zu ihm.

Persönliche Identifikation mit dem Text:

Wenn ich über 2. Johannes 1:6 nachdenke, sehe ich mein eigenes Leben im Spiegel des Textes. Der Vers spricht davon, dass wahre Liebe darin besteht, nach Gottes Geboten zu wandeln. Ich frage mich, wie ich diese Gebote in meinem täglichen Leben umsetze. Es geht nicht nur darum, zu wissen, was richtig ist, sondern es auch zu tun.

In meinem Alltag bin ich oft mit Herausforderungen konfrontiert, die mich testen – sei es im Umgang mit Kollegen, Familie oder Freunden. Manchmal kann es schwierig sein, Geduld zu zeigen oder freundlich zu bleiben, besonders wenn Situationen angespannt sind. Doch dieser Vers erinnert mich daran, dass Liebe sich durch diese alltäglichen Handlungen ausdrückt.

Ich denke an die Zeiten, in denen ich vielleicht nicht die nötige Geduld oder Freundlichkeit gezeigt habe. Diese Momente sind Gelegenheiten zur Reflexion und Umkehr. Gottes Gebote zu befolgen bedeutet auch, immer wieder neu zu beginnen, Fehler einzugestehen und in der Liebe zu wachsen.

Auch die Beziehung zu Gott selbst steht im Mittelpunkt dieses Verses. Gehorsam gegenüber seinen Geboten ist keine Checkliste, sondern eine Antwort auf seine Liebe zu mir. Es ist eine Möglichkeit, meine Dankbarkeit und Hingabe zu zeigen. Wenn ich meine Entscheidungen und Handlungen an seinen Geboten ausrichte, bringe ich zum Ausdruck, dass ich seine Liebe verstanden habe und in dieser Liebe leben möchte.

Letztlich zeigt mir 2. Johannes 1:6, dass Liebe und Gehorsam untrennbar verbunden sind. Indem ich in meinen alltäglichen Begegnungen und Entscheidungen Gottes Gebote lebe, folge ich dem Weg der Liebe, den er mir gezeigt hat. Dieser Weg ist nicht immer einfach, aber er führt zu einem erfüllten und sinnvollen Leben in Gemeinschaft mit Gott und meinen Mitmenschen.


*Die SPACE-Analyse im Detail:

Sünde (Sin): In diesem Schritt überlegst du, ob der Bibeltext eine spezifische Sünde aufzeigt, vor der du dich hüten solltest. Es geht darum, persönliche Fehler oder falsche Verhaltensweisen zu erkennen, die der Text anspricht. Sprich, Sünde, wird hier als Verfehlung gegenüber den „Lebens fördernden Standards“ definiert.

Verheißung (Promise): Hier suchst du nach Verheißungen in dem Text. Das können Zusagen Gottes sein, die dir Mut, Hoffnung oder Trost geben. Diese Verheißungen sind Erinnerungen an Gottes Charakter und seine treue Fürsorge.

Aktion (Action): Dieser Teil betrachtet, welche Handlungen oder Verhaltensänderungen der Text vorschlägt. Es geht um konkrete Schritte, die du unternehmen kannst, um deinen Glauben in die Tat umzusetzen.

Appell (Command): Hier identifizierst du, ob es in dem Text ein direktes Gebot oder eine Aufforderung gibt, die Gott an seine Leser richtet. Dieser Schritt hilft dir, Gottes Willen für dein Leben besser zu verstehen.

Beispiel (Example): Schließlich suchst du nach Beispielen im Text, die du nachahmen (oder manchmal auch vermeiden) solltest. Das können Handlungen oder Charaktereigenschaften von Personen in der Bibel sein, die als Vorbild dienen.

Diese Methode hilft dabei, die Bibel nicht nur als historisches oder spirituelles Dokument zu lesen, sondern sie auch praktisch und persönlich anzuwenden. Sie dient dazu, das Wort Gottes lebendig und relevant im Alltag zu machen.