Sprüche‬ ‭13:20‬ — „Zeig mir deine Freunde und ich sage dir wo’s hin geht“

Mal ehrlich: Hättest du gedacht, dass die Menschen, mit denen du deine Zeit verbringst, einen so großen Einfluss auf dein Leben haben könnten? Sprüche 13:20 macht genau das ziemlich klar: „Wer mit den Weisen umgeht, wird weise; aber wer sich mit den Toren einlässt, dem wird es schlecht ergehen.“ Aber bevor du denkst, der Text fordert dich auf, alle „unperfekten“ Menschen aus deinem Leben zu werfen, lass uns kurz darüber nachdenken, was er nicht sagt. Es geht hier nicht darum, dich von Leuten zu isolieren, die nicht alles auf die Reihe bekommen. Vielmehr fordert er dich auf, weise zu überlegen, wer dich prägen darf – wer deinen Glauben, deine Werte und letztlich deine Entscheidungen beeinflusst.

Die spannende Frage ist doch: Wer in deinem Leben zieht dich hoch? Wer inspiriert dich dazu, ein besserer Mensch zu sein und klügere Entscheidungen zu treffen? Und auf der anderen Seite: Gibt es Menschen oder Einflüsse, die dich eher in die falsche Richtung führen? Der Text zeigt uns, dass Weisheit etwas ist, das wir durch bewusste Gemeinschaft erwerben. Indem du dich mit den richtigen Leuten umgibst – den „Weisen“ in deinem Leben – wirst du selbst immer mehr wachsen. Das ist keine passive Sache. Es erfordert eine aktive Entscheidung.

Es wäre also gut, wenn du dir einmal die Zeit nimmst, dein Umfeld zu reflektieren. Welche Beziehungen bringen dich weiter? Welche Menschen fordern dich positiv heraus? Und wie könntest du deine Beziehungen so gestalten, dass du nicht nur für dich selbst weiser wirst, sondern auch für die, die du begleitest? Wenn du tiefer in diese Gedanken eintauchen möchtest, schau dir gerne die vollständige Betrachtung an. Es lohnt sich, einen Schritt weiterzugehen und zu entdecken, wie diese uralte Weisheit dein Leben heute bereichern kann.

Fragen zur Vertiefung oder für Gruppengespräche:

  1. Wer in deinem Leben beeinflusst dich am meisten – und in welche Richtung?
  2. Wie kannst du aktiv Freundschaften pflegen, die deinen Glauben stärken?
  3. Was bedeutet es für dich, mit „Weisen“ zu gehen, und wie sieht das in deinem Alltag aus?

Parallele Bibeltexte als Slogans:

1. Korinther 15:33 — „Schlechter Umgang verdirbt gute Sitten“

Psalm 1:1 — „Glücklich der, der nicht im Rat der Gottlosen geht“

Sprüche 27:17 — „Eisen schärft Eisen – so schärft ein Mensch den anderen“

Hebräer 10:24-25 — „Lasst uns einander anspornen zur Liebe und zu guten Taten“

Und? Möchtest du dich noch weiter in dieses Thema vertiefen? Im Anschluss findest du die Schritte die ich für diesen Impuls gegangen bin. Die Informationen hole ich mir meistens aus BibleHub.com damit auch du es nachschlagen kannst.


Hey, lass uns die Betrachtung mit einem Gebet starten, damit wir unser Herz und unseren Verstand auf das Wort Gottes ausrichten können. Es freut mich, dass du tiefer in das Thema einsteigen möchtest, und ich bete, dass wir Weisheit und Einsicht durch den Heiligen Geist bekommen, besonders im Hinblick auf Sprüche 13:20.

Himmlischer Vater, wir danken Dir für Dein Wort, das uns den Weg weist und uns hilft, in Weisheit zu wachsen. Öffne unsere Herzen und unseren Verstand für das, was Du uns heute lehren möchtest. Lass uns erkennen, wie bedeutend es ist, mit weisen Menschen unterwegs zu sein, damit wir selbst weiser werden. Gib uns die Fähigkeit, Deine Stimme in diesem Vers zu hören und zu verstehen, was Du für uns in unserem Leben beabsichtigst.

Sende uns Deinen Heiligen Geist, damit wir die Tiefen Deiner Weisheit erkennen und unser Leben danach ausrichten können. Lass uns den Wert der richtigen Freundschaften erkennen und uns davor bewahren, uns mit Menschen zu umgeben, die uns von Dir wegführen könnten.

In Jesu Namen beten wir,

Amen.

Der Text:

Wenn du mit vernünftigen Menschen Umgang pflegst, wirst du selbst vernünftig. Wenn du dich mit Dummköpfen einlässt, schadest du dir nur.

Sprüche‬ ‭13:20‬ ‭Hfa

Der Kontext:

Das Buch der Sprüche gehört zur Weisheitsliteratur der Bibel. Es wurde größtenteils von König Salomo verfasst, der für seine Weisheit bekannt war (1. Könige 3:12). Der Zweck der Sprüche ist es, praktische Lebensweisheit weiterzugeben, die sowohl moralische als auch ethische Orientierung bietet. Es ist voll von kurzen, prägnanten Aussagen, die tiefe geistliche und praktische Wahrheiten vermitteln.

Kapitel 13 ist Teil eines größeren Abschnitts, der Sprüche von Kapitel 10 bis 22 umfasst. Diese Sprüche sind meist einzelne, voneinander unabhängige Verse, die allgemeine Lebensweisheiten bieten. Sie decken viele Themen ab, darunter Reichtum, Armut, Weisheit, Torheit, Sprache und menschliche Beziehungen. Diese Verse sind für das tägliche Leben der Gläubigen relevant und sollen zeigen, wie man nach Gottes Willen lebt, indem man sein Leben auf Weisheit, Gerechtigkeit und Gottesfurcht gründet.

In den vorherigen Versen von Kapitel 13 wird oft ein Kontrast zwischen der Weisheit und der Torheit dargestellt. Es geht darum, dass Weisheit zum Leben führt und Torheit zu Zerstörung. Schon im ersten Vers von Kapitel 13 heißt es: „Ein weiser Sohn hört auf die Zurechtweisung seines Vaters, ein Spötter aber hört nicht auf die Ermahnung.“ Dies zeigt eine Grundidee, die sich durch das gesamte Buch zieht: Weisheit zeigt sich darin, dass man bereit ist, sich korrigieren zu lassen und zu lernen.

Sprüche 13:20 knüpft also an die wiederkehrende Warnung im Buch der Sprüche an, weise Entscheidungen zu treffen, vor allem in Bezug auf die Menschen, mit denen wir unser Leben teilen. Salomo wusste, dass unsere Beziehungen großen Einfluss auf unser geistliches Wachstum haben – entweder führen sie uns näher zu Gott, oder sie ziehen uns von Ihm weg.

Ein abschließender Gedanke: In den Sprüchen wird oft Weisheit nicht nur als intellektuelles Wissen verstanden, sondern als etwas, das sich in Gottesfurcht und in einem gottesfürchtigen Lebensstil zeigt. Weisen Menschen zuzuhören und von ihnen zu lernen, bedeutet auch, sich demütig unter die Leitung Gottes zu stellen und bereit zu sein, sich formen zu lassen. Umgekehrt bringt es Unheil, wenn man sich von Menschen beeinflussen lässt, die sich nicht um Gottes Weisheit scheren.

Die Schlüsselwörter:

Sprüche 13:20 Ursprünglicher Text (Hebräisch – Masoretischer Text)

הוֹלֵךְ אֶת־חֲכָמִים יֶחְכָּם וְרֹעֶה כְסִילִים יֵרוֹעַ

Deutsche Übersetzung (Luther 2017)

Wer mit den Weisen umgeht, wird weise; aber wer sich mit den Toren einlässt, dem wird es schlecht ergehen.

Semantisch-pragmatische Kommentierung der Schlüsselwörter

  • הוֹלֵךְ אֶת־חֲכָמִים (holekh et-chakhamim) „Wer mit den Weisen umgeht“: „הוֹלֵךְ“ (gehen) beschreibt das Gehen im übertragenen Sinne, also das Leben oder den Umgang mit einer Gruppe. „חֲכָמִים“ (Weisen) sind Personen, die über Wissen und Einsicht verfügen, oft im Kontext der göttlichen Weisheit.
  • יֶחְכָּם (yechkam) „wird weise“: Dieses Verb leitet sich von „חָכַם“ (weise sein) ab und bedeutet, dass derjenige, der mit den Weisen umgeht, Weisheit erwerben wird.
  • רֹעֶה כְסִילִים (ro’eh kesilim) „wer sich mit den Toren einlässt“: „רֹעֶה“ bedeutet „hüten“ oder „sich beschäftigen mit“. „כְסִילִים“ (Toren) beschreibt diejenigen, die töricht handeln oder den richtigen Weg ignorieren.
  • יֵרוֹעַ (yeroa) „dem wird es schlecht ergehen“: Dieses Verb bedeutet „ruiniert werden“ oder „Verderben erleiden“. Es zeigt die negativen Folgen auf, wenn man sich mit den Toren verbündet oder ihre Wege verfolgt.

Ein Kommentar zum Text:

Sprüche 13:20 steckt voller Einsichten, die weit über die bloße Oberfläche hinausgehen. Der Vers beginnt mit הוֹלֵךְ אֶת־חֲכָמִים („holekh et-chakhamim“ – „Wer mit den Weisen umgeht“), einem Ausdruck, der im hebräischen Original nicht nur das „Gehen“ im physischen Sinne beschreibt, sondern viel tiefer greift. In der Sprache der Sprüche steht das „Gehen“ für den Lebensweg, für die Gemeinschaft, die wir bewusst wählen und pflegen. Es handelt sich dabei um eine Art von dauerhafter Beziehung und Einflussnahme. Die Wahl unserer Wegbegleiter – der Menschen, mit denen wir unsere Zeit und unser Leben teilen – wird hier als entscheidend für unseren eigenen geistlichen und moralischen Fortschritt dargestellt.

Wer sind diese Weisen, mit denen wir „gehen“ sollen? Das Wort חֲכָמִים („chakhamim“ – „Weise“) verweist im Kontext der Sprüche nicht einfach auf intellektuelle Gelehrsamkeit. Es steht für Menschen, die die göttliche Weisheit verkörpern – Weisheit, die auf der Furcht des Herrn basiert (vgl. Sprüche 1:7). Diese Weisheit ist also nicht nur theoretisches Wissen, sondern ein tief in der Gotteserkenntnis verwurzelter Lebensstil. Solche Weisen sind diejenigen, die Gottes Willen verstanden haben und nach ihm leben. Und indem wir mit ihnen „gehen“, d.h. uns bewusst in ihre Gemeinschaft begeben, öffnen wir uns für ihre Einflussnahme und nehmen an ihrer Weisheit teil. Das ist keine passive Haltung, sondern ein aktiver Prozess des Lernens und der Demut.

Hier kommt ein wichtiger Gedanke von Demut im Dienen ins Spiel. Intelligente oder fähige Menschen haben oft Schwierigkeiten, sich anderen unterzuordnen, weil sie dies als Schwäche oder persönliche Niederlage empfinden. Doch genau in dieser Unterordnung liegt wahre Stärke, wie uns der biblische Begriff von Weisheit lehrt. Demut bedeutet, anzuerkennen, dass man selbst nicht alles weiß und dass es Menschen gibt, die in bestimmten Bereichen weiter sind – sei es in ihrem Wissen oder ihrer Lebensweise. Diese Bereitschaft, von anderen zu lernen und zu dienen, ist entscheidend für das Wachstum in Weisheit. Weisheit in der Bibel ist nie etwas, das isoliert existiert; sie wird in Gemeinschaft erlangt und gelebt. Weisheit in der Hingabe zeigt sich darin, dass man bereit ist, sich in den Dienst der Weisheit zu stellen, auch wenn das bedeutet, den eigenen Stolz beiseitezulegen.

Der nächste Abschnitt des Verses verwendet das Wort יֶחְכָּם („yechkam“ – „wird weise“). Das Verb zeigt uns, dass Weisheit ein Prozess ist, kein statischer Zustand. Es ist etwas, das man sich durch kontinuierliches Lernen und durch Demut aneignet. Dieser Prozess des Weisewerden hängt also direkt damit zusammen, mit wem wir unsere Zeit verbringen. Menschen, die sich den Weisen anschließen, werden langsam aber sicher selbst weise – das ist ein natürlicher Verlauf, ähnlich wie Eisen Eisen schärft (Sprüche 27:17). Weisheit wird hier als ansteckend dargestellt, etwas, das sich durch ständige Nähe zu den Weisen vertieft und festigt.

Im Gegensatz dazu steht die Warnung: רֹעֶה כְסִילִים („ro’eh kesilim“ – „wer sich mit den Toren einlässt“). Das hebräische Wort רֹעֶה (ro’eh) stammt aus dem Bereich der Viehzucht und bedeutet „hüten“ oder „sich kümmern um“. Im übertragenen Sinn geht es hier um die Pflege und den Umgang – also darum, wie wir uns bewusst mit den Toren einlassen. Diese Toren, כְסִילִים (kesilim), sind in den Sprüchen nicht einfach nur „dumme“ Menschen. Der Begriff „kesil“ beschreibt jemanden, der die göttliche Weisheit bewusst ablehnt. Es handelt sich um Menschen, die trotzig in ihrer Torheit verharren, sich selbst nicht korrigieren lassen und einen destruktiven Lebensweg verfolgen. Die Wahl, sich mit solchen Menschen einzulassen, hat fatale Konsequenzen.

Viele Menschen, die auf ihre eigenen Fähigkeiten und ihre Unabhängigkeit stolz sind, laufen Gefahr, sich mit falschen Wegbegleitern zu umgeben, weil sie denken, dass sie selbst unverwundbar sind. Doch Stolz und das Bedürfnis nach Kontrolle sind genau jene inneren Hindernisse, die unseren geistlichen Fortschritt blockieren. Wenn wir lernen, uns selbst loszulassen und uns für die Weisheit anderer zu öffnen, befreien wir uns von den Ketten des Egos und machen Raum für tiefere Einsicht. Das Gegenteil, das Festhalten an Torheit und Stolz, führt jedoch zu den Konsequenzen, die im letzten Teil des Verses beschrieben werden.

יֵרוֹעַ („yeroa“ – „dem wird es schlecht ergehen“) beschreibt den Zustand des Zerbrechens, des Ruins. Dieses Verb weist auf die unvermeidlichen Folgen hin, wenn man sich mit Toren einlässt. Die Bibel verwendet hier ein sehr starkes Wort, das uns an 1. Mose 6:5 erinnert, wo die Bosheit der Menschen als „groß“ auf der Erde beschrieben wird und jede ihrer Absichten „nur böse“ ist. Wenn du deine Zeit mit Toren verbringst, wirst du unweigerlich deren schlechten Charaktereigenschaften übernehmen und dich selbst ins Verderben führen. Es ist keine neutrale Angelegenheit – der Text ist klar: Schlechte Gesellschaft führt zu einem schlechten Ende.

Das bringt uns zum Prinzip, dass Führen und Folgen gleichwertige Rollen sind. Es erfordert Weisheit zu erkennen, wann man führen und wann man folgen soll. Beide Rollen bieten Raum für Wachstum. Das Folgen bedeutet nicht, dass man weniger wert ist; vielmehr zeigt es innere Stärke, wenn man sich bewusst dafür entscheidet, Weisheit von anderen anzunehmen. Diese Balance, sowohl in der Lage zu sein, weise Entscheidungen zu treffen, als auch bereit zu sein, von anderen Weisheit zu empfangen, ist das Herzstück dessen, was Sprüche 13:20 lehrt. Wachstum durch Gehorsam ist daher kein Zeichen von Schwäche, sondern eine Gelegenheit, den eigenen Charakter zu formen und sich auf einen Weg tieferer Einsicht und spiritueller Reife zu begeben.

Insgesamt zeigt uns dieser Vers, dass Weisheit ein dynamischer, fortlaufender Prozess ist, der durch Demut, Gehorsam und die bewusste Wahl unserer Wegbegleiter entsteht. Menschen, die sich den Weisen anschließen, werden im Laufe der Zeit in Weisheit wachsen, während diejenigen, die sich mit Toren einlassen, den Weg des Ruins einschlagen. Es liegt eine tiefe Verantwortung in der Frage, wen wir in unser Leben lassen, denn diese Wahl bestimmt letztlich, ob wir in Weisheit oder in Torheit enden. Dies erinnert uns auch daran, dass Weisheit in der Bibel immer auf Gemeinschaft angelegt ist. Sie wird nicht im Alleingang erlangt, sondern im Austausch, im Lernen und im Dienen – Eigenschaften, die wahre geistliche Stärke zeigen.

Die SPACE-Anwendung*

Die SPACE-Anwendung ist eine Methode, um biblische Texte praktisch auf das tägliche Leben anzuwenden. Sie besteht aus fünf Schritten, die jeweils durch die Anfangsbuchstaben von „SPACE“ repräsentiert werden:

S. – Sünde identifizieren: Eine der Sünden, die wir aus diesem Vers herauslesen können, ist die bewusste Wahl schlechter Gemeinschaft. Sich von Menschen leiten zu lassen, die auf Gott nicht hören oder weise Ratschläge ignorieren, führt uns weg von Weisheit und hin zu Torheit. Diese Art von „schlechter Gesellschaft“ zieht uns in Richtungen, die nicht Gottes Willen entsprechen und können uns zu falschen Entscheidungen verleiten. Es wäre gut, ehrlich zu prüfen, ob es in unserem Leben Beziehungen gibt, die uns eher negativ beeinflussen oder uns von unserem Glauben und unserer Weisheit abbringen.

P. – Versprechen festhalten: Der Vers enthält ein wunderbares Versprechen: Wer mit Weisen umgeht, wird weise. Es zeigt, dass Weisheit etwas ist, das wir erwerben können, indem wir uns in die richtige Gemeinschaft begeben und uns mit Menschen umgeben, die Gottes Wege verstehen. Gott verspricht uns, dass unser Leben in eine positive Richtung geht, wenn wir uns an weise Menschen halten. Das ist eine Einladung, Teil einer Gemeinschaft zu sein, die uns stärkt, uns ermutigt und uns näher zu Gott bringt.

A. – Aktiv werden: Es wäre gut, bewusst zu überlegen, mit welchen Menschen wir unser Leben teilen. Bist du in Beziehungen, die dich in Weisheit und im Glauben wachsen lassen? Falls nicht, wäre es hilfreich, aktiv Schritte zu unternehmen, um solche Freundschaften zu suchen. Vielleicht bedeutet das, mehr Zeit mit Menschen in deiner Kirche oder in deinem Glaubensumfeld zu verbringen, die dir Vorbilder sind. Eine aktive Entscheidung für den Umgang mit weisen, gottesfürchtigen Menschen wird langfristig dein Leben verändern. Das kann auch bedeuten, weise Mentoren oder Glaubensfreunde zu suchen, von denen du lernen kannst.

C. – Appell verstehen: Dieser Vers ruft uns dazu auf, unser Umfeld bewusst zu gestalten. Es wäre gut, den Umgang mit den Weisen zu suchen – nicht nur als passive Beobachter, sondern als aktive Teilnehmer. Die Weisheit derer, die Gottesfurcht und Einsicht in ihrem Leben verkörpern, ist ansteckend. Wenn du also dein Herz und deinen Verstand für Gottes Führung öffnen möchtest, dann folge dem Rat dieses Verses: Suche die Nähe von Menschen, die dir im Glauben und in der Weisheit voraus sind. Es ist eine Einladung, sich bewusst mit jenen zu umgeben, die dir helfen können, auf deinem geistlichen Weg zu wachsen.

E. – Beispiel folgen: Jesus selbst ist natürlich das perfekte Beispiel. Ein weiteres Beispiel aus der Bibel ist Barnabas, ein relativ weniger bekannter, aber wichtiger Begleiter des Apostels Paulus. Barnabas spielte eine entscheidende Rolle in der frühen Kirche, besonders in Bezug auf seine Ermutigung und Weisheit im Umgang mit neuen Gläubigen. In Apostelgeschichte 11:24 wird er als „ein guter Mann, voll des Heiligen Geistes und des Glaubens“ beschrieben. Er war derjenige, der Paulus, damals noch als Saulus bekannt, nach seiner Bekehrung unterstützte und ihn in die Gemeinschaft der Gläubigen in Jerusalem einführte, als alle anderen noch skeptisch waren. Barnabas zeigt uns, dass es nicht nur die „großen Namen“ sind, die Einfluss haben, sondern dass Weisheit oft durch das stille, beständige Dienen sichtbar wird. Seine Rolle als Brückenbauer und Mentor ist ein starkes Beispiel dafür, wie wichtig es ist, weise Menschen um sich zu haben, die uns ermutigen und zur Seite stehen.

Ein weiteres Beispiel aus der neueren Geschichte ist Elisabeth Elliot, eine Frau, die weniger im Rampenlicht stand, aber durch ihre Hingabe und Weisheit viele Menschen geprägt hat. Elisabeth war die Witwe des Missionars Jim Elliot, der 1956 bei einem Missionsversuch im Dschungel von Ecuador getötet wurde. Anstatt sich von Schmerz und Verlust überwältigen zu lassen, entschied sie sich, die Arbeit ihres Mannes fortzusetzen und verbrachte Jahre damit, den gleichen Menschen, die ihren Mann getötet hatten, das Evangelium zu bringen. Elisabeth Elliot war eine Frau voller Weisheit, die durch ihre Schriften, Vorträge und ihr eigenes Leben viele Menschen dazu ermutigte, in schweren Zeiten auf Gott zu vertrauen und ihm gehorsam zu folgen. Sie lehrte, dass Weisheit oft in der Hingabe und im Gehorsam gegenüber Gottes Willen liegt, auch wenn der Weg schwer erscheint. Ihr Leben ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie man durch Leid und Herausforderungen hindurch Weisheit erlangen und andere dadurch ermutigen kann.

Fazit: Es wäre gut, diesen Vers als eine Einladung zu sehen, unsere Gemeinschaft und unser Umfeld bewusst zu gestalten. Es liegt in deiner Hand, dich nach weiser Führung auszustrecken und Beziehungen zu pflegen, die dich näher zu Gott bringen. Indem du dich mit gottesfürchtigen, weisen Menschen umgibst, wirst du selbst immer mehr Weisheit erwerben. Das ist kein sofortiger Prozess, sondern ein wachsender Weg. Durch Demut, Gehorsam und den bewussten Umgang mit Weisheit wird Gott in deinem Leben wirken.

Persönliche Identifikation mit dem Text:

In diesem Schritt stelle ich mir sogenannte „W“ Fragen: „Was möchte der Text mir sagen?“ in der suche nach der Hauptbotschaft. Dann überlege ich, „Was sagt der Text nicht?“ um Missverständnisse zu vermeiden. Ich reflektiere, „Warum ist dieser Text für mich wichtig?“ um seine Relevanz für mein Leben zu erkennen. Anschließend frage ich mich, „Wie kann ich den Text in meinem Alltag umsetzen/anwenden?“ um praktische Anwendungsmöglichkeiten zu finden. Weiterhin denke ich darüber nach, „Wie wirkt sich der Text auf meinen Glauben aus?“ um zu sehen, wie er meinen Glauben stärkt oder herausfordert. Schließlich frage ich, „Welche Schlussfolgerungen kann ich für mich aus dem Gesagten ziehen?“ um konkrete Handlungen und Einstellungen abzuleiten.

Manchmal ist es ziemlich erstaunlich, wie direkt die Bibel spricht, oder? Sprüche 13:20 haut hier einen echten Treffer raus: „Wer mit den Weisen umgeht, wird weise; aber wer sich mit den Toren einlässt, dem wird es schlecht ergehen.“ Da ist kein Drumherumreden. Es klingt fast so simpel, dass ich mich frage, warum das nicht jeder einfach macht. Aber wenn ich ehrlich bin – wie oft bin ich mit Menschen unterwegs gewesen, die mich in die falsche Richtung gezogen haben, obwohl ich es eigentlich besser wusste? Wie oft war ich einfach zu bequem, um mich bewusst für den richtigen Umgang zu entscheiden? Und wie oft habe ich vielleicht den falschen Einfluss unterschätzt und dachte, ich sei stark genug, um nicht davon beeinflusst zu werden? Die Realität sieht oft anders aus. Doch der Text erinnert mich daran: Unsere Umgebung prägt uns viel stärker, als wir vielleicht zugeben wollen.

Der Vers sagt mir ziemlich klar: Such dir deine Wegbegleiter weise aus. Das bedeutet aber nicht, dass ich mich in einer Blase einschließen und nur noch mit „Super-Christen“ abhängen sollte. Es geht hier vielmehr darum, wer mich formt, wen ich aktiv in mein Leben lasse, wer mich beeinflusst. Es ist okay, mit Menschen zu tun zu haben, die nicht auf dem gleichen Weg sind – wir sollen ja ein Licht sein – aber wer mich prägt, das sollte ich gut überlegen. Was der Text hier nicht sagt, ist, dass ich mich komplett von allen absondern sollte, die nicht perfekt ins Bild der „Weisen“ passen. Das wäre ja nicht nur unmöglich, sondern auch ein wenig arrogant, oder? Ich meine, keiner von uns ist ohne Fehler. Aber es geht darum, sich bewusster zu entscheiden, wer mich inspiriert, wer mir gute Ratschläge gibt und wessen Leben ich mir als Vorbild nehme.

Warum ist das wichtig? Ganz einfach: Wenn ich im Glauben wachsen will, dann brauche ich Menschen um mich herum, die mich in die richtige Richtung lenken, die mich ermutigen und auch mal herausfordern, wenn es nötig ist. Umgekehrt brauche ich Abstand von Menschen oder Einflüssen, die mich in die andere Richtung ziehen. Denn das tut dem Glauben nicht gut – und am Ende tut es mir nicht gut.

Der Text zeigt mir also: Meine Gemeinschaft, die Menschen, mit denen ich unterwegs bin, haben direkten Einfluss auf meinen Glauben. Es ist nicht nur eine Sache des „Was mache ich?“, sondern auch „Mit wem mache ich es?“. Oft ist uns gar nicht bewusst, wie sehr wir von den Meinungen, Handlungen und Lebensstilen derer um uns herum geprägt werden. Und hier bin ich ehrlich zu mir selbst: Wenn ich in meinem Leben Menschen habe, die ständig negativ reden oder unweise Entscheidungen treffen, dann färbt das ab. Das schleift mich, oft unmerklich, aber stetig. Umgekehrt: Wenn ich mit Menschen unterwegs bin, die weise und ermutigend sind, dann ziehe ich auch Energie und Inspiration daraus.

Wie wirkt sich das nun auf meinen Glauben aus? Ich denke, der Vers erinnert mich daran, wachsam zu sein. Es ist nicht immer leicht, Entscheidungen zu treffen, die meinen Glauben stärken, besonders wenn es um Beziehungen geht. Aber wenn ich darauf achte, weise Begleiter zu finden, Menschen, die mich näher zu Gott bringen, dann wird mein Glaube wachsen – das verspricht mir dieser Text. Und das ist kein leeres Versprechen. Ich habe das auch schon erlebt: Es macht einen riesigen Unterschied, ob ich Menschen um mich habe, die mich positiv prägen, oder solche, die mich eher in Richtung Torheit ziehen.

Jetzt aber die entscheidende Frage: Wie kann ich das im Alltag wirklich leben? Es wäre gut, wenn ich damit anfange, bewusst nach Menschen Ausschau zu halten, die mir im Glauben ein Vorbild sein können. Vielleicht ist das jemand in meiner Kirche, oder ein Freund, der mir hilft, mich auf das Wesentliche zu fokussieren. Es kann auch heißen, dass ich mehr Zeit mit Menschen verbringe, die eine positive Einstellung haben, anstatt mich mit denen aufzuhalten, die alles immer negativ sehen. Es ist nicht nur eine Frage von „Was lese ich?“, „Was denke ich?“, sondern „Wer spricht in mein Leben hinein?“ Das sollte ich aktiv gestalten. Ich könnte mir zum Beispiel vornehmen, regelmäßig jemanden zu treffen, dessen Weisheit ich schätze, sei es für ein Gespräch, für Gebet oder einfach, um voneinander zu lernen. Solche Beziehungen sind Gold wert.

Eine Schlussfolgerung, die ich für mich ziehe, ist: Es liegt ein echtes Potenzial darin, sich von Menschen leiten zu lassen, die auf den Wegen Gottes unterwegs sind. Das ist keine Schwäche, sondern ein Ausdruck von Weisheit und Demut. Es zeigt, dass ich erkannt habe, dass ich den Weg nicht alleine gehen muss – und auch nicht sollte. Sich von anderen prägen zu lassen, heißt nicht, dass ich nicht meinen eigenen Weg gehe, sondern dass ich bereit bin, Weisheit von außen anzunehmen und daran zu wachsen. Es wäre gut, das bewusst zuzulassen und mich von der Weisheit leiten zu lassen, die Gott mir durch andere schenken möchte.

Also, worauf warte ich eigentlich? Der Text lädt mich ein, mich auf diesen Weg zu machen – und er verspricht mir, dass es sich lohnt. Weisheit kommt nicht über Nacht, aber Schritt für Schritt, mit den richtigen Menschen an meiner Seite, werde ich weiser werden.


*Die SPACE-Analyse im Detail:

Sünde (Sin): In diesem Schritt überlegst du, ob der Bibeltext eine spezifische Sünde aufzeigt, vor der du dich hüten solltest. Es geht darum, persönliche Fehler oder falsche Verhaltensweisen zu erkennen, die der Text anspricht. Sprich, Sünde, wird hier als Verfehlung gegenüber den „Lebens fördernden Standards“ definiert.

Verheißung (Promise): Hier suchst du nach Verheißungen in dem Text. Das können Zusagen Gottes sein, die dir Mut, Hoffnung oder Trost geben. Diese Verheißungen sind Erinnerungen an Gottes Charakter und seine treue Fürsorge.

Aktion (Action): Dieser Teil betrachtet, welche Handlungen oder Verhaltensänderungen der Text vorschlägt. Es geht um konkrete Schritte, die du unternehmen kannst, um deinen Glauben in die Tat umzusetzen.

Appell (Command): Hier identifizierst du, ob es in dem Text ein direktes Gebot oder eine Aufforderung gibt, die Gott an seine Leser richtet. Dieser Schritt hilft dir, Gottes Willen für dein Leben besser zu verstehen.

Beispiel (Example): Schließlich suchst du nach Beispielen im Text, die du nachahmen (oder manchmal auch vermeiden) solltest. Das können Handlungen oder Charaktereigenschaften von Personen in der Bibel sein, die als Vorbild dienen.

Diese Methode hilft dabei, die Bibel nicht nur als historisches oder spirituelles Dokument zu lesen, sondern sie auch praktisch und persönlich anzuwenden. Sie dient dazu, das Wort Gottes lebendig und relevant im Alltag zu machen.