Matthäus 6:3 Im Stillen geben, im Einklang leben.

Hast du dich jemals gefragt, was im Kern echte, unverfälschte Großzügigkeit ausmacht? Matthäus 6:3 führt uns auf einen Pfad abseits des Lärms und der Selbstbezogenheit unserer Welt und offenbart eine tiefgründige Wahrheit: Die Essenz des Gebens entfaltet sich fernab der Blicke Anderer, in der stummen Konversation zwischen Herz und Seele.

Stell dir vor, du vollbringst eine gute Tat, so leise, dass selbst du sie fast überhörst. Nicht für Applaus, nicht für Likes oder Anerkennung, sondern aus einem spontanen Impuls der Güte heraus. Diese stille Revolution des Herzens verbindet uns auf eine Art und Weise, die weit über Worte hinausgeht, in einem Raum, wo nur die Echtheit des Moments zählt.

Diese leisen Akte der Großzügigkeit sie Jesus präsentiert fordern uns heraus, tiefer zu graben, unsere wahren Motive zu erforschen und uns von der Sucht nach Anerkennung zu lösen. Es ist eine Einladung, in den stillen Gewässern der Nächstenliebe zu schwimmen, wo die wahre Erfüllung liegt, nicht im lauten Getöse der öffentlichen Anerkennung, sondern in der tiefen Zufriedenheit, die aus der Reinheit der Intention erwächst.

Indem wir uns von Matthäus 6:3 inspirieren lassen, entdecken wir vielleicht, dass die schönsten Momente des Gebens die sind, die im Verborgenen blühen. Es ist eine Einladung, auf eine Reise zu gehen, auf der unsere Taten eine stille Sprache sprechen, die direkt zum Herzen führt – eine Sprache der selbstlosen Liebe und des tiefen, unverfälschten Gebens.

Fragen zur persönlichen Reflexion oder für ein Gruppengespräch:

  1. Erinnerst du dich an einen Moment stiller Großzügigkeit in deinem Leben? Wie hat sich das angefühlt?
  2. Wie beeinflusst die Anonymität deiner guten Taten deren Wert für dich?
  3. Kann das stille Geben eine tiefere Verbindung zu unserem inneren Selbst und zum Göttlichen schaffen?
  4. Inwiefern kann das unsichtbare Geben unsere Sicht auf Nächstenliebe und Gemeinschaft verändern?
  5. Wie kann die Praxis des Gebens ohne die Erwartung der Anerkennung unser tägliches Leben bereichern?

Paralleltexte:

  1. Lukas 14:12-14 – Einladungen ohne Erwartung einer Gegenleistung.
  2. Markus 12:41-44 – Die Geschichte der armen Witwe, die alles gab.
  3. Sprüche 19:17 – Wer sich des Armen erbarmt, leiht dem Herrn.
  4. Matthäus 25:34-40 – Die unbewussten Akte der Nächstenliebe.

Möchtest du noch weiter in dieses Thema vertiefen? Im Anschluss findest du die Schritte die ich für diesen Impuls gegangen bin. Die Informationen hole ich mir meistens aus BibleHub.com damit auch du es nachschlagen kannst.

Gebet:

Bevor wir in die Tiefe gehen, lass uns mit einem kurzen Gebet beginnen, um unser Herz und unseren Geist auf das auszurichten, was Jesus uns durch diesen Text sagen wollte.

Geliebter Jesus, wir kommen heute zu Dir, um Dein Wort aus Matthäus 6:3 zu betrachten. Wir bitten Dich, mit deinem Geist, unsere Augen zu öffnen, damit wir erkennen können, was Du uns durch dieses Wort sagen und lehren möchtest. Hilf uns, die Botschaft tief in unserem Herzen zu verankern und in unserem täglichen Leben umzusetzen.

Kontext des Textes:

Matthäus 6:3 ist ein Teil der Bergpredigt Jesu, die sich von Matthäus Kapitel 5 bis 7 erstreckt. In diesem Abschnitt der Bibel lehrt Jesus seine Jünger und die Menschenmenge über das Reich Gottes und wie sie als seine Nachfolger leben sollen. Vor diesem Vers, in den ersten beiden Kapiteln der Bergpredigt, legt Jesus die Grundlagen des christlichen Lebens dar, indem er die Seligpreisungen vorstellt und über die Bedeutung des Gesetzes, der Gerechtigkeit, des Umgangs mit anderen und der wahren Anbetung spricht.

In Matthäus 6, direkt vor unserem heutigen Text, beginnt Jesus mit dem Thema „Almosen geben“. Er warnt davor, gute Taten öffentlich zur Schau zu stellen, um von anderen gelobt zu werden. Stattdessen lehrt er, dass wahre Frömmigkeit im Verborgenen geschehen sollte, wo sie nur von Gott gesehen wird, der im Verborgenen sieht und belohnt. Matthäus 6:3 unterstreicht diese Lehre, indem es betont, dass wahre Nächstenliebe nicht zur Selbstbeweihräucherung dient, sondern aus aufrichtigem Mitgefühl kommt.

Dieser Abschnitt ist Teil einer größeren Diskussion über die Integrität und Authentizität des Glaubens, die sich durch die gesamte Bergpredigt zieht. Jesus fordert seine Zuhörer auf, ihre Herzen und Motive zu prüfen und ihre Handlungen nicht zur Schau zu stellen, sondern aus Liebe zu Gott und den Mitmenschen zu handeln.

Schlüsselwörter identifizieren:

Originaltext:

ἀλλὰ σοῦ ποιοῦντος ἐλεημοσύνην μὴ γνώτω ἡ σοῦ ἀριστερὰ τί ποιεῖ ἡ δεξιά σου,

Matthäus 6:3 HFA Bei dir soll es anders sein: Wenn du einem Bedürftigen hilfst, dann soll deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut;

Schlüsselwörter:

  1. σοῦ ποιοῦντος ἐλεημοσύνην (sou poiountos eleēmosynēn) – wenn du Almosen gibst: „σοῦ“ (dein) und „ποιοῦντος“ (machend/tuend) zusammen mit „ἐλεημοσύνη“ (Almosen) weisen darauf hin, dass die Handlung des Almosengebens eine persönliche Handlung ist. „ἐλεημοσύνη“ bezieht sich speziell auf Wohltätigkeitsakte oder Hilfe für Bedürftige.
  2. μὴ γνώτω (mē gnōtō) – soll nicht wissen: Das Verb „γινώσκω“ in der negativen Imperativform bedeutet, dass die linke Hand nicht „wissen“ oder bewusst sein soll, was die rechte Hand tut. Dies betont die Notwendigkeit der Diskretion beim Almosengeben.
  3. ἡ σοῦ ἀριστερὰ (hē sou aristera) – deine linke Hand: Diese Phrase bezieht sich auf die „linke Hand“, die symbolisch für einen Teil des Selbst steht, der von der Wohltätigkeitshandlung uninformiert bleiben soll.
  4. τί ποιεῖ (ti poiei) – was macht: „τί“ (was) zusammen mit „ποιεῖ“ (macht) stellt eine Frage zur Handlung der rechten Hand dar, unterstreichend, dass die linke Hand von den Taten der rechten Hand keine Kenntnis haben soll.
  5. ἡ δεξιά σου (hē dexia sou) – deine rechte Hand: Im Gegensatz zur linken Hand steht die „rechte Hand“ hier für den Teil des Selbst, der die Handlung des Gebens ausführt. In vielen Kulturen wird die rechte Hand als die bevorzugte oder ehrenhaftere Hand angesehen.

Fazit:

Matthäus 6:3 lehrt, dass Almosen im Geheimen gegeben werden sollen, ohne dass andere davon wissen oder es zur Schau gestellt wird. Jesus betont die Wichtigkeit der Aufrichtigkeit und der Demut beim Geben, indem er sagt, dass selbst die linke Hand nicht wissen soll, was die rechte tut. Dieser Vers unterstreicht, dass wahre Wohltätigkeit nicht auf Anerkennung von anderen ausgerichtet sein soll, sondern als ein Akt der Hingabe und des Dienstes an Gott und an die Bedürftigen zu verstehen ist.

Kommentar zum Text:

In Matthäus 6:3 gibt Jesus eine tiefgreifende Lektion über die Art und Weise, wie wir Almosen geben oder allgemein Gutes tun sollten. Er konzentriert sich auf die innere Haltung hinter unseren Handlungen, insbesondere auf die Diskretion und Selbstlosigkeit, die unsere guten Taten begleiten sollten. Durch die metaphorische Anweisung, dass die linke Hand nicht wissen soll, was die rechte tut, lehrt Jesus, dass wahre Nächstenliebe anonym und ohne jegliche Suche nach Anerkennung oder Belohnung erfolgen sollte. Diese Lehre steht im Gegensatz zu den Praktiken der Pharisäer, die ihre Frömmigkeit öffentlich zur Schau stellten, um von anderen gelobt zu werden.

Der historische und narrative Kontext dieses Verses ist wichtig, um seine Bedeutung vollständig zu verstehen. Im Rahmen der Bergpredigt lehrt Jesus seine Zuhörer, wie sie ein Leben führen können, das den Himmel widerspiegelt. Dabei geht es nicht nur um äußere Handlungen, sondern vor allem um die Transformation des Herzens. Die Ermahnung, Almosen im Verborgenen zu geben, betont die Bedeutung der Aufrichtigkeit und Integrität im Glauben. Es ist eine Herausforderung, die Motive hinter unseren Handlungen zu prüfen und sicherzustellen, dass sie nicht von dem Wunsch nach menschlicher Anerkennung getrieben sind, sondern von einem aufrichtigen Wunsch, Gott zu ehren und den Bedürftigen zu dienen.

Diese Lehre fordert uns heraus, unsere eigene spirituelle Praxis zu reflektieren und zu bewerten, wie oft wir möglicherweise gute Taten mit dem Hintergedanken vollbringen, von anderen bemerkt oder anerkannt zu werden. Es geht darum, eine tiefe persönliche Beziehung zu Gott aufzubauen, in der unsere Handlungen durch unsere Liebe zu Ihm und unseren Nächsten motiviert sind, und nicht durch das Streben nach menschlicher Anerkennung. In der heutigen Gesellschaft, die oft von der Darstellung des Selbst in sozialen Medien geprägt ist, bleibt Jesu Botschaft relevant und herausfordernd, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren: die Aufrichtigkeit des Herzens vor Gott.

Persönliche Identifikation mit dem Text:

Wenn wir Matthäus 6:3 auf unser Leben anwenden, können wir uns fragen, in welchen Bereichen wir dazu neigen, Anerkennung oder Bestätigung von anderen zu suchen, anstatt rein aus Liebe zu Gott und unseren Mitmenschen zu handeln. Vielleicht sind es die Zeiten, in denen wir anderen von unseren guten Taten erzählen, in der Hoffnung, Lob zu erhalten, oder die Momente, in denen wir zögern, im Verborgenen zu geben, weil wir wollen, dass unsere Großzügigkeit anerkannt wird.

Diese Passage fordert uns auf, unsere Motivationen zu prüfen und uns daran zu erinnern, dass der wahre Wert unserer Handlungen in der Intention liegt, mit der wir sie ausführen, nicht in der Anerkennung, die wir dafür erhalten. Es ermutigt uns, eine selbstlose Haltung zu entwickeln, in der unsere Freude und Erfüllung daraus kommt, Gott zu dienen und anderen zu helfen, ohne etwas im Gegenzug zu erwarten.

In unserem aktuellen Kontext kann dies bedeuten, anonyme Spenden zu leisten, jemandem in Not zu helfen, ohne es anderen zu erzählen, oder einfach tägliche Akte der Freundlichkeit auszuüben, ohne dass sie von anderen bemerkt werden. Es ist eine Einladung, in einer Weise zu leben, die Gottes Liebe widerspiegelt, unabhängig davon, ob jemand zuschaut oder nicht.

SPACE*-Anwendung:

  1. Sünde identifizieren: Hier werden wir daran erinnert, dass die Sünde nicht nur in offensichtlich schlechten Taten liegt, sondern auch in der Motivation hinter unseren guten Taten. Es ist sündhaft, wenn wir anderen nur helfen, um Anerkennung zu erhalten oder unser Ego zu stärken.
  2. Versprechen festhalten: Das Versprechen hier ist subtil, aber kraftvoll – Gott sieht das Verborgene und belohnt es. Unsere guten Taten, die im Geheimen geschehen, ohne dass die linke Hand weiß, was die rechte tut, finden Anerkennung bei unserem himmlischen Vater.
  3. Aktiv werden: Die Handlungsaufforderung ist klar – wir sollen anderen helfen und Gutes tun, ohne dafür Anerkennung zu suchen. Unsere guten Taten sollten aus einer reinen Absicht erfolgen, nicht aus dem Wunsch nach menschlicher Anerkennung.
  4. Appell verstehen: Das Gebot ist, unsere Wohltätigkeit diskret zu vollbringen. Jesus lehrt uns, dass wahre Nächstenliebe und Güte nicht zur Schau gestellt werden sollen.
  5. Beispiel folgen: Das Beispiel, das wir hier haben, ist das von Jesus selbst, der oft Gutes im Verborgenen tat und uns lehrt, es ihm gleichzutun. Unsere Großzügigkeit und Güte sollten nicht davon abhängen, gesehen oder gelobt zu werden.

Diese SPACE-Anwendung lädt uns ein, unsere Herzenshaltung zu prüfen und uns mehr auf die Reinheit unserer Motive zu konzentrieren als auf die Anerkennung durch andere. Es ist eine kraftvolle Erinnerung daran, dass im Königreich Gottes die unsichtbaren Handlungen oft die wertvollsten sind.

*Die SPACE-Analyse ist eine Methode, um biblische Texte praktisch auf das tägliche Leben anzuwenden. Sie besteht aus fünf Schritten, die jeweils durch die Anfangsbuchstaben von „SPACE“ repräsentiert werden:

Sünde (Sin): In diesem Schritt überlegst du, ob der Bibeltext eine spezifische Sünde aufzeigt, vor der du dich hüten solltest. Es geht darum, persönliche Fehler oder falsche Verhaltensweisen zu erkennen, die der Text anspricht.

Verheißung (Promise): Hier suchst du nach Verheißungen in dem Text. Das können Zusagen Gottes sein, die dir Mut, Hoffnung oder Trost geben. Diese Verheißungen sind Erinnerungen an Gottes Charakter und seine treue Fürsorge.

Aktion (Action): Dieser Teil betrachtet, welche Handlungen oder Verhaltensänderungen der Text vorschlägt. Es geht um konkrete Schritte, die du unternehmen kannst, um deinen Glauben in die Tat umzusetzen.

Appell (Command): Hier identifizierst du, ob es in dem Text ein direktes Gebot oder eine Aufforderung gibt, die Gott an seine Leser richtet. Dieser Schritt hilft dir, Gottes Willen für dein Leben besser zu verstehen.

Beispiel (Example): Schließlich suchst du nach Beispielen im Text, die du nachahmen (oder manchmal auch vermeiden) solltest. Das können Handlungen oder Charaktereigenschaften von Personen in der Bibel sein, die als Vorbild dienen.

Diese Methode hilft dabei, die Bibel nicht nur als historisches oder spirituelles Dokument zu lesen, sondern sie auch praktisch und persönlich anzuwenden. Sie dient dazu, das Wort Gottes lebendig und relevant im Alltag zu machen.