Kolosser 3:23-24 Himmlischer Fleiß: Wie man selbst den Montag für Gott rockt

„Warum solltest du deinen Job für Gott erledigen?“ Klingt verrückt, oder? Aber Kolosser 3:23-24 will dir nicht sagen, dass Gott ein Kontrollfreak ist, der jede deiner Handlungen überwacht. Vielmehr eröffnet dir dieser Text eine völlig neue Perspektive auf alltägliche Aufgaben. Was wäre, wenn jede deiner Tätigkeiten – sei es im Beruf, zu Hause oder in der Gemeinschaft – ein Dienst für den Herrn wäre?

Für mich bedeutet dieser Text, dass ich meine Arbeit mit Hingabe und Aufrichtigkeit tun sollte, weil mich dass letztlich mit Gott verbindet. Diese Sichtweise hilft mir, selbst die banalsten Aufgaben als bedeutungsvoll und wertvoll zu sehen. Es löst in mir eine Achtsamkeit aus, die mich dazu bringt, alles mit einer Kernliebe zu tun, was langfristig positive Veränderungen in meinem Leben bewirkt — es ein Prozess! Es geht darum, mein Bestes zu geben, nicht aus Angst vor Fehlern, sondern aus dem Bewusstsein heraus, dass es mich intensiver mit Gott verbindet!!! — das wünsche ich mir mit ganzem Herzen.

Stell dir vor, du könntest jede Aufgabe als eine Chance sehen, dich mit Gott zu verbinden und in deinem Glauben zu wachsen. Wie würde das deinen Alltag verändern? Indem du deine Arbeit als Dienst für den Herrn betrachtest, kannst du eine tiefe innere Ruhe und Zufriedenheit finden — denk dran, es geht hier nicht um Perfektionismus!!! Du könntest erkennen, dass dein wahrer Wert und deine Belohnung von Gott kommen, nicht von Menschen. Lass dich von dieser Perspektive inspirieren und finde Freude und Erfüllung in allem, was du tust.

Fragen zur Vertiefung oder für Gruppengespräche:

  1. Wie verändert sich deine Einstellung zur Arbeit, wenn du sie als Dienst für Gott betrachtest?
  2. Welche alltäglichen Aufgaben fallen dir schwer und wie könnte Kolosser 3:23-24 dir helfen, diese mit Freude zu tun?
  3. In welchen Situationen hast du erlebt, dass deine Hingabe und Integrität, auch ohne menschliche Anerkennung, zu einer inneren Zufriedenheit geführt haben?

Parallele Bibeltexte als Slogans:

1. Korinther 10:31 — „Alles zur Ehre Gottes tun“

Epheser 6:7 — „Dient von Herzen, als dem Herrn“

Matthäus 25:21 — „Guter und treuer Diener, an Kleinem treu gewesen“

Sprüche 16:3 — „Vertraue deine Werke dem Herrn an“

Möchtest du dich noch weiter in dieses Thema vertiefen? Im Anschluss findest du die Schritte die ich für diesen Impuls gegangen bin. Die Informationen hole ich mir meistens aus BibleHub.com damit auch du es nachschlagen kannst.


Bevor wir uns den Text anschauen, lass uns mit einem Gebet beginnen:

Himmlischer Vater, wir danken Dir für Dein Wort, das uns in jeder Situation Orientierung und Kraft gibt. Wir bitten Dich, dass Dein Heiliger Geist unsere Augen öffnet, damit wir erkennen, was Du uns durch diesen Text sagen möchtest. Hilf uns, Dein Wort nicht nur zu hören, sondern es auch in unserem Leben umzusetzen.

In Jesu Namen beten wir,

Amen.

Kontext des Textes:

Der Brief an die Kolosser wurde von Paulus geschrieben, während er in Rom in Haft war, vermutlich um das Jahr 60-62 n.Chr. Er richtete diesen Brief an die Gemeinde in Kolossä, einer Stadt im westlichen Teil der heutigen Türkei. Diese Gemeinde hatte Paulus nicht selbst gegründet; stattdessen wurde sie wahrscheinlich von Epaphras, einem seiner Mitarbeiter, gegründet (Kolosser 1:7-8).

Der Hauptgrund für den Brief war, die Gläubigen in Kolossä vor falschen Lehren zu warnen und sie zu ermutigen, in ihrem Glauben an Christus fest zu bleiben. Es gab in der Gemeinde eine Mischung aus heidnischen Philosophien, jüdischen Ritualen und asketischen Praktiken, die die Reinheit des Evangeliums bedrohten. Paulus betont im gesamten Brief die zentrale Rolle und absolute Überlegenheit Christi.

In den ersten zwei Kapiteln des Briefes hebt Paulus die Erhabenheit und Göttlichkeit Christi hervor. Er betont, dass Christus das Ebenbild des unsichtbaren Gottes ist und dass in ihm alle Fülle Gottes wohnt (Kolosser 1:15-20). Paulus warnt die Kolosser vor philosophischen und religiösen Irrlehren, die versuchen, die Gläubigen von der einfachen und reinen Hingabe an Christus abzulenken (Kolosser 2:8-23).

In den Kapiteln 3 und 4 wendet sich Paulus praktischen Anweisungen für das christliche Leben zu. Kapitel 3 beginnt mit einem Aufruf, das Herz auf das Himmlische zu richten und das alte, sündige Selbst abzulegen, um das neue Leben in Christus anzuziehen (Kolosser 3:1-17). Paulus gibt spezifische Anweisungen für verschiedene Gruppen innerhalb der Gemeinde, darunter Ehepartner, Kinder, Eltern und Sklaven (Kolosser 3:18-4:1).

Die Verse Kolosser 3:23-24 stehen im Kontext der Anweisungen an Sklaven. Paulus fordert die Sklaven auf, ihre Arbeit nicht nur für ihre menschlichen Herren zu tun, sondern als Dienst für den Herrn. Das bedeutet, dass ihre Arbeit, wenn sie mit dem richtigen Herzen und aus der richtigen Motivation heraus getan wird, eine Möglichkeit ist, Gott zu dienen und zu ehren. Dieser Gedanke ist nicht nur auf Sklaven beschränkt, sondern hat eine universelle Anwendung für alle Gläubigen: Alles, was wir tun, sollen wir als Dienst für den Herrn tun, nicht nur für Menschen.

Schlüsselwörter identifizieren:

Kolosser 3:23-24 Ursprünglicher Text (Griechisch – Nestle-Aland 28) 23. Ὅ τι ἐὰν ποιῆτε, ἐκ ψυχῆς ἐργάζεσθε ὡς τῷ κυρίῳ καὶ οὐκ ἀνθρώποις, 24. εἰδότες ὅτι ἀπὸ κυρίου ἀπολήμψεσθε τὴν ἀνταπόδοσιν τῆς κληρονομίας· τῷ κυρίῳ Χριστῷ δουλεύετε.

Deutsche Übersetzung HFA 23. Alles, was ihr tut, das tut von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen, 24. da ihr wisst, dass ihr vom Herrn als Lohn das Erbe empfangen werdet; denn ihr dient dem Herrn Christus.

Semantisch-pragmatische Kommentierung der Schlüsselwörter

  • ἐκ ψυχῆς (ek psychēs) „von Herzen“: „ψυχῆς“ (Seele, Herz) betont die innere Einstellung und das Engagement. Es geht darum, die Arbeit mit ganzer Hingabe und Aufrichtigkeit zu tun.
  • ἐργάζεσθε (ergazesthe) „tut“: Dieses Verb bedeutet „arbeiten“ oder „wirken“. Es impliziert aktives und bewusstes Handeln.
  • ὡς τῷ κυρίῳ (hōs tō Kyriō) „als dem Herrn“: „κύριος“ (Herr) bezieht sich auf Jesus Christus. Diese Phrase unterstreicht, dass die Arbeit letztlich für den Herrn getan wird und nicht nur für menschliche Arbeitgeber.
  • ἀνθρώποις (anthrōpois) „den Menschen“: „ἄνθρωποι“ (Menschen) kontrastiert mit „κύριος“ (Herr). Dies zeigt, dass die Motivation für die Arbeit über menschliche Anerkennung hinausgeht.
  • ἀπὸ κυρίου (apo Kyriou) „vom Herrn“: Diese Phrase betont die göttliche Quelle der Belohnung. Es ist der Herr, der den Lohn gibt, nicht die Menschen.
  • ἀπολήμψεσθε (apolēmpsesthe) „empfangen werdet“: Dieses Verb bedeutet „empfangen“ oder „erhalten“. Es bezieht sich auf die zukünftige Belohnung, die die Gläubigen vom Herrn erhalten werden.
  • ἀνταπόδοσιν (antapodosin) „Lohn“: „ἀνταπόδοσις“ bedeutet „Vergeltung“ oder „Belohnung“. Es zeigt, dass es eine göttliche Belohnung für treue Dienste gibt.
  • κληρονομίας (klēronomias) „das Erbe“: „κληρονομία“ bedeutet „Erbe“ oder „Erbschaft“. Es bezieht sich auf die ewige Belohnung und das Erbe, das den Gläubigen verheißen ist.
  • τῷ κυρίῳ Χριστῷ (tō Kyriō Christō) „dem Herrn Christus“: Diese abschließende Phrase betont noch einmal, dass die Arbeit und der Dienst für Christus, den Herrn, getan werden. Es unterstreicht die zentrale Rolle Jesu als der wahre Empfänger und Belohner der menschlichen Arbeit.

Kommentar zum Text:

Der griechische Ausdruck „ἐκ ψυχῆς“ (ek psychēs), was wörtlich „aus der Seele“ bedeutet, hebt die innere Einstellung und Hingabe hervor, mit der wir unsere Aufgaben angehen sollten. Es geht darum, die Arbeit nicht nur mechanisch oder oberflächlich zu erledigen, sondern mit voller Hingabe und Integrität anzugehen. Diese Aufforderung erinnert uns an das Shema Israel aus dem Alten Testament, in dem Gott die Israeliten auffordert, ihn mit ganzem Herzen, ganzer Seele und ganzer Kraft zu lieben (5. Mose 6:5).

Das Wort „ἐργάζεσθε“ (ergazesthe), übersetzt als „tut“, bedeutet im Griechischen „arbeiten“ oder „wirken“. Es impliziert aktives und bewusstes Handeln. Paulus spricht hier nicht von passiver Existenz, sondern von einem aktiven Beitrag, einer bewussten Anstrengung in allem, was wir tun. Dieser Gedanke findet sich auch in Epheser 2:10 wieder, wo Paulus schreibt, dass wir Gottes „Schöpfung“ sind, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollten.

Die Phrase „ὡς τῷ κυρίῳ“ (hōs tō Kyriō), „als dem Herrn“, stellt klar, dass unsere Arbeit letztlich für den Herrn Jesus Christus getan wird und nicht nur für menschliche Arbeitgeber. Das griechische Wort „κύριος“ (Kyrios) bedeutet „Herr“ und wird oft verwendet, um die göttliche Autorität Jesu zu betonen. Diese Einstellung verändert die gesamte Perspektive der Arbeit. Wenn wir uns bewusst sind, dass wir für den Herrn arbeiten, wird selbst die alltäglichste Aufgabe zu einem heiligen Akt. Diese Vorstellung wird in 1. Korinther 10:31 bestätigt, wo Paulus sagt: „Ob ihr nun esst oder trinkt oder was ihr auch tut, tut alles zur Ehre Gottes.“

Der Gegensatz „οὐκ ἀνθρώποις“ (ouk anthrōpois), „nicht den Menschen“, verdeutlicht, dass unsere Motivation über menschliche Anerkennung hinausgehen sollte. Hier sehen wir ein Prinzip, das auch in Galater 1:10 betont wird, wo Paulus fragt, ob er die Zustimmung von Menschen oder von Gott sucht. Dies ist ein wichtiger Punkt, weil es leicht ist, sich in der Suche nach menschlicher Anerkennung zu verlieren. Doch Paulus erinnert uns daran, dass unsere wahre Belohnung nicht von Menschen, sondern von Gott kommt.

In Vers 24 schreibt Paulus: „εἰδότες ὅτι ἀπὸ κυρίου ἀπολήμψεσθε τὴν ἀνταπόδοσιν τῆς κληρονομίας· τῷ κυρίῳ Χριστῷ δουλεύετε.“ „εἰδότες“ (eidotes), „wissend“, bedeutet, dass diese Wahrheit uns bekannt und bewusst ist. Es ist ein sicheres Wissen, dass unser Lohn vom Herrn kommt. Das Wort „ἀπολήμψεσθε“ (apolēmpsesthe), „empfangen werdet“, ist ein starkes Verb, das auf die Gewissheit der zukünftigen Belohnung hinweist. Es ist nicht nur eine Möglichkeit, sondern eine Garantie.

Das Wort „ἀνταπόδοσιν“ (antapodosin), „Lohn“, bedeutet „Vergeltung“ oder „Belohnung“. Im biblischen Kontext wird oft die göttliche Belohnung für treuen Dienst betont. Diese Idee findet sich auch in Hebräer 11:6, wo es heißt, dass Gott die belohnt, die ihn ernstlich suchen. Die Vorstellung eines göttlichen Lohns ist ein wiederkehrendes Thema in der Schrift, das die Gläubigen ermutigen sollte, in ihrem Dienst treu zu bleiben, egal wie schwierig die Umstände sein mögen.

Das Wort „κληρονομίας“ (klēronomias), „Erbe“, ist besonders bedeutsam. Es verweist auf die ewige Belohnung und das Erbe, das den Gläubigen verheißen ist. Diese Vorstellung hat tiefe Wurzeln im Alten Testament, wo das Land Kanaan das Erbe der Israeliten war. Im Neuen Testament erweitert sich dieses Konzept auf das himmlische Erbe, das durch Christus gesichert ist (1. Petrus 1:4).

Abschließend betont Paulus noch einmal: „τῷ κυρίῳ Χριστῷ δουλεύετε“ (tō Kyriō Christō douleuete), „denn ihr dient dem Herrn Christus“. Das Wort „δουλεύετε“ (douleuete), „dient“, kommt von „δοῦλος“ (doulos), „Sklave“ oder „Diener“. Es erinnert uns daran, dass wir in einem freudigen und freiwilligen Dienst für Christus stehen sollten. Dieser Dienst ist nicht eine Last, sondern ein Privileg und eine Ehre. Dies wird auch in Römer 12:1-2 reflektiert, wo Paulus uns ermutigt, unsere Körper als lebendige Opfer darzubringen, die Gott wohlgefällig sind, was unser vernünftiger Gottesdienst ist.

Durch diese tiefgehende Analyse sehen wir, dass Kolosser 3:23-24 nicht nur ein Aufruf zur harten Arbeit ist, sondern eine umfassende Anleitung, wie wir unser Leben in Hingabe und Ehrfurcht vor Gott führen sollten. Es erinnert uns daran, dass jede Handlung, ob groß oder klein, eine Gelegenheit ist, Gott zu ehren und ihm zu dienen. Diese Perspektive transformiert unser tägliches Leben und gibt uns eine ewige Hoffnung und Motivation.

SPACE-Anwendung*

Die SPACE-Anwendung ist eine Methode, um biblische Texte praktisch auf das tägliche Leben anzuwenden. Sie besteht aus fünf Schritten, die jeweils durch die Anfangsbuchstaben von „SPACE“ repräsentiert werden:

S. – Sünde identifizieren: Eine Sünde, die wir in diesem Text identifizieren können, ist die Tendenz, unsere Arbeit nur zur menschlichen Anerkennung oder aus rein egoistischen Motiven zu tun. Wenn wir uns mehr darum sorgen, was andere über unsere Leistungen denken, als darum, wie Gott unsere Arbeit sieht, verfehlen wir den tieferen Sinn und die geistliche Bedeutung unserer Aufgaben. Ebenso könnten wir die Angst, kontrolliert zu werden, als Hindernis sehen, das uns daran hindert, uns vollständig auf Gottes Führung und Präsenz einzulassen.

P. – Versprechen festhalten: Das Versprechen in diesen Versen ist, dass der Herr selbst uns eine Belohnung geben wird – das Erbe, das er für uns bereithält. Diese Belohnung geht weit über die vorübergehende Anerkennung oder materielle Entlohnung hinaus, die wir von Menschen erhalten könnten. Es ist ein ewiges Erbe, das Gott uns als treuen Dienern verspricht. Zudem kann der Text in uns eine Achtsamkeit auslösen, die uns hilft, unsere Aufgaben mit einer Kernliebe zu tun, was langfristig positive und sichtbare Veränderungen bewirken kann.

A. – Aktiv werden: Es wäre gut, in allem, was wir tun, bewusst die Einstellung zu entwickeln, dass wir für den Herrn arbeiten. Dies könnte beinhalten, dass wir unser Bestes geben, auch wenn niemand zusieht, und dass wir Integrität und Hingabe in unseren Aufgaben zeigen. Indem wir unsere Arbeit als Dienst für Gott betrachten, können wir eine tiefere Erfüllung und Zufriedenheit finden. Ebenso können wir Achtsamkeit praktizieren, indem wir bewusst in der Gegenwart Gottes leben und jede Aufgabe als Gelegenheit sehen, unsere Liebe zu ihm auszudrücken.

C. – Appell verstehen: Du solltest verstehen, dass jede deiner Tätigkeiten, ob groß oder klein, eine Gelegenheit ist, Gott zu ehren. Indem du deine Arbeit als Dienst für den Herrn betrachtest, erhöhst du ihre Bedeutung und kannst eine tiefere Motivation und Freude finden. Es wäre gut, diese Perspektive täglich in dein Leben zu integrieren und dir bewusst zu machen, dass dein wahrer Lohn vom Herrn kommt. Zudem sollte dir klar sein, dass Gott kein kontrollbesessener Überwacher ist, sondern ein liebevoller Vater, der deine Bemühungen schätzt und dich auf deiner geistlichen Reise unterstützen möchte.

E. – Beispiel folgen: Ein Beispiel, dem wir folgen könnten, ist das von biblischen Figuren wie Josef, der trotz ungerechter Behandlung und harter Umstände stets seine Arbeit treu und mit Integrität ausführte, wissend, dass er letztlich Gott diente (1. Mose 39). Seine Haltung führte ihn zu großem Segen und Einfluss. Auch wir sollten unsere Arbeit mit derselben Hingabe und Treue verrichten, unabhängig von den Umständen oder der Anerkennung durch andere. Ein weiteres Beispiel ist Jesus selbst, der in allem, was er tat, die Ehre des Vaters suchte und jede Aufgabe, ob groß oder klein, mit Liebe und Hingabe erfüllte.

Fazit: Es wäre gut, Kolosser 3:23-24 als täglichen Leitfaden zu verwenden, um unsere Arbeit und unser Handeln in einem neuen Licht zu sehen. Indem wir uns bewusst machen, dass wir für den Herrn arbeiten und nicht nur für Menschen, können wir eine tiefere Motivation und Freude in unseren Aufgaben finden. Diese Perspektive hilft uns, jede Handlung als einen Akt der Anbetung und des Dienstes an Gott zu betrachten. Möge diese Einsicht uns dazu inspirieren, unsere Aufgaben mit Hingabe, Integrität und einem Herzen für den Herrn auszuführen.

Persönliche Identifikation mit dem Text:

In diesem Schritt stelle ich mir sogenannte „W“ Fragen: „Was möchte der Text mir sagen?“ in der suche nach der Hauptbotschaft. Dann überlege ich, „Was sagt der Text nicht?“ um Missverständnisse zu vermeiden. Ich reflektiere, „Warum ist dieser Text für mich wichtig?“ um seine Relevanz für mein Leben zu erkennen. Anschließend frage ich mich, „Wie kann ich den Text in meinem Alltag interpretieren?“ um praktische Anwendungsmöglichkeiten zu finden. Weiterhin denke ich darüber nach, „Wie wirkt sich der Text auf meinen Glauben aus?“ um zu sehen, wie er meinen Glauben stärkt oder herausfordert. Schließlich frage ich, „Welche Schlussfolgerungen kann ich für mich aus dem Gesagten ziehen?“ um konkrete Handlungen und Einstellungen abzuleiten.

Kolosser 3:23-24 ist für mich ein unglaublich inspirierender Text, der eine völlig neue Perspektive auf alltägliche Aufgaben und Arbeit eröffnet. Der Text erinnert mich daran, dass ich jede Handlung – sei es im Beruf, zu Hause oder in der Gemeinschaft – als Dienst für den Herrn betrachten sollte. Diese Sichtweise verleiht selbst den banalsten Aufgaben eine tiefere Bedeutung und eine spirituelle Dimension.

Was der Text mir sagen möchte, ist, dass ich meine Arbeit mit ganzem Herzen tun sollte, nicht nur, um Menschen zu beeindrucken oder Anerkennung zu erlangen, sondern weil ich letztlich für den Herrn arbeite. Es geht darum, mit einer inneren Hingabe und einem aufrichtigen Engagement zu handeln, weil Gott meine Anstrengungen sieht und schätzt, auch wenn sie von anderen vielleicht unbemerkt bleiben.

Der Text sagt mir nicht, dass ich perfekt sein muss oder dass ich keine Fehler machen darf. Es geht nicht darum, ständig in Angst vor Fehlern zu leben, sondern darum, mein Bestes zu geben und dabei zu wissen, dass Gott meine Bemühungen anerkennt. Es ist eine Ermutigung, mich nicht entmutigen zu lassen, wenn menschliche Anerkennung ausbleibt, sondern mich auf die ewige Belohnung zu konzentrieren, die Gott versprochen hat.

Für mich ist dieser Text wichtig, weil er mir eine klare Ausrichtung gibt, wie ich meine täglichen Aufgaben angehen sollte. In einer Welt, die oft von Leistungsdruck und der Suche nach Anerkennung geprägt ist, bietet dieser Text eine befreiende Perspektive. Es wäre gut, wenn ich mir immer wieder bewusst mache, dass mein wahrer Wert und meine Belohnung von Gott kommen und nicht von Menschen. Das gibt mir eine tiefe innere Ruhe und Gelassenheit.

Zusätzlich löst dieser Text in mir eine Art Achtsamkeit aus. Es bringt mich dazu, alles, was ich tue, mit einer Kernliebe zu tun, die in meiner Seele verankert ist. Diese Achtsamkeit führt dazu, dass ich bewusster und aufmerksamer durch den Tag gehe. Dadurch entstehen langfristig positive und sichtbare Veränderungen in meinem Leben. Diese Haltung der Achtsamkeit hilft mir, jede Aufgabe, ob groß oder klein, als wertvoll und bedeutend zu sehen, was wiederum meine innere Zufriedenheit und Freude steigert.

Im Alltag kann ich den Text so interpretieren, dass ich meine Arbeit nicht nur als Mittel zum Zweck sehe, sondern als einen Weg, Gott zu ehren. Ob ich nun am Schreibtisch sitze, den Haushalt mache oder in der Gemeinde mithelfe – jede dieser Aufgaben kann ich mit Freude und Hingabe tun, weil ich weiß, dass sie für den Herrn sind. Das verändert meine Haltung und lässt mich auch in scheinbar unbedeutenden Tätigkeiten einen tieferen Sinn erkennen.

Diese Sichtweise wirkt sich stark auf meinen Glauben aus. Sie stärkt mein Vertrauen, dass Gott mich sieht und schätzt, unabhängig von der Anerkennung, die ich von anderen bekomme. Sie erinnert mich daran, dass ich in allem, was ich tue, in Verbindung mit Gott stehe. Das motiviert mich, mit mehr Freude und Dankbarkeit zu arbeiten und meinen Alltag zu gestalten.

Ich möchte diesen Abschnitt mit dem Gedanken schließen, dass ich mir denke, dass dieser Text für manche Menschen aus verschiedenen Gründen unangenehm klingen kann. Dass kann ich durchaus nachvollziehen. Persönlich empfinde ich es jedoch nicht so. Für mich ist es eher eine Übung, die mich auf meiner geistlichen Reise weiterbringen kann. Es hilft mir, mein Leben in einem positiven Licht zu sehen und in allem, was ich tue, eine Chance zu erkennen, mich tiefer mit Gott zu verbinden und mich weiterzuentwickeln.


*Die SPACE-Analyse im Detail:

Sünde (Sin): In diesem Schritt überlegst du, ob der Bibeltext eine spezifische Sünde aufzeigt, vor der du dich hüten solltest. Es geht darum, persönliche Fehler oder falsche Verhaltensweisen zu erkennen, die der Text anspricht. Sprich, Sünde, wird hier als Verfehlung gegenüber den „Lebens fördernden Standards“ definiert.

Verheißung (Promise): Hier suchst du nach Verheißungen in dem Text. Das können Zusagen Gottes sein, die dir Mut, Hoffnung oder Trost geben. Diese Verheißungen sind Erinnerungen an Gottes Charakter und seine treue Fürsorge.

Aktion (Action): Dieser Teil betrachtet, welche Handlungen oder Verhaltensänderungen der Text vorschlägt. Es geht um konkrete Schritte, die du unternehmen kannst, um deinen Glauben in die Tat umzusetzen.

Appell (Command): Hier identifizierst du, ob es in dem Text ein direktes Gebot oder eine Aufforderung gibt, die Gott an seine Leser richtet. Dieser Schritt hilft dir, Gottes Willen für dein Leben besser zu verstehen.

Beispiel (Example): Schließlich suchst du nach Beispielen im Text, die du nachahmen (oder manchmal auch vermeiden) solltest. Das können Handlungen oder Charaktereigenschaften von Personen in der Bibel sein, die als Vorbild dienen.

Diese Methode hilft dabei, die Bibel nicht nur als historisches oder spirituelles Dokument zu lesen, sondern sie auch praktisch und persönlich anzuwenden. Sie dient dazu, das Wort Gottes lebendig und relevant im Alltag zu machen.