In Johannes 6:1-21 finden wir eine tiefgreifende Darstellung von Jesu Wirken, die uns wertvolle Einsichten in die Kunst der Führung und Fürsorge bietet. Diese Passagen zeigen nicht nur Jesu Fähigkeit, auf die physischen Bedürfnisse der Menschen zu reagieren, sondern offenbaren auch seine tiefgreifende Empathie und sein Verständnis für die geistigen und emotionalen Zustände derer, die ihm folgen. Durch das genaue Betrachten seiner Interaktionen und Handlungen mit der Menschenmenge, seinen Jüngern und den individuellen Begegnungen, erkennen wir eine harmonische Verbindung zwischen effektiver Führung und aufrichtigem Mitgefühl.
Diese Verbindung ist besonders relevant für unser Rolle als Leiter, da sie ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse und Herausforderungen anderer Menschen kultivieren können. Jesu Beispiel zeigt uns, dass wahre Führung nicht nur darin besteht, Anweisungen zu geben.
Durch das gemeinsame Reflektieren und Diskutieren dieser Textpassage streben wir danach, unsere eigene Rolle als Leiter zu stärken und zu verstehen, wie wir unsere individuelle und kollektive Berufung mit Inspiration und Klarheit erfüllen können.
„Mit den Augen Jesu sehen – Führen mit Herz und Verstand.“
Johannes 6:1-5a; Matthäus9,36 Hfa
[1] Danach fuhr Jesus an das andere Ufer des Sees Genezareth, den man auch See von Tiberias nennt. [2] Eine große Menschenmenge folgte ihm dorthin, weil sie die Wunder gesehen hatten, mit denen er Kranke heilte. [3] Zusammen mit seinen Jüngern ging Jesus auf einen Berg, und dort setzten sie sich. [4] Das jüdische Passahfest stand kurz bevor. [5] Als Jesus aufblickte, sah er die vielen Menschen, die zu ihm kamen…
[36] Als er die Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen, denn sie waren erschöpft und hilflos wie Schafe die keinen Hirten haben.
Impuls — Sei ein wahrer Hirte: Wenn du das nächste Mal deine Leute ansiehst, versuche, sie wirklich zu sehen – nicht nur, wer sie äußerlich sind oder was sie für dich tun können, sondern wer sie innerlich sind. Was bewegt sie? Welche Herausforderungen und Mühen tragen sie mit sich? Dieser Perspektivwechsel kann dir helfen, tiefere Verbindungen aufzubauen und eine Unterstützung zu sein, die weit über das Oberflächliche hinausgeht.
Frage: Sehen wir die Menschen, die wir begleiten und leiten? Wie sehen wir sie? Erkennen wir ihre wahren Bedürfnisse und können wir ihnen Orientierung bieten?
Johannes 6:5b-13
„Brot und Hoffnung für alle – Führen bedeutet Dienen.“
…Darauf wandte er (Jesus) sich an Philippus: »Wo können wir für alle diese Leute Brot kaufen?« [6] Er fragte dies, um zu sehen, ob Philippus ihm vertraute; denn er wusste schon, wie er die Menschen versorgen würde. [7] Philippus überlegte: »Wir müssten über 200 Silberstücke ausgeben, wenn wir für jeden auch nur ein wenig Brot kaufen wollten.« [8] Da sagte ein anderer von seinen Jüngern zu Jesus – es war Andreas, der Bruder von Simon Petrus: [9] »Hier ist ein Junge, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische dabei. Aber was ist das schon für so viele Menschen!« [10] Jetzt forderte Jesus die Jünger auf: »Sagt den Leuten, dass sie sich hinsetzen sollen!« Etwa fünftausend Männer ließen sich auf dem Boden nieder, der dort von dichtem Gras bewachsen war, außerdem noch viele Frauen und Kinder. [11] Dann nahm Jesus die fünf Gerstenbrote, dankte Gott dafür und ließ sie an die Menschen austeilen. Ebenso machte er es mit den Fischen. Jeder bekam so viel, wie er wollte. [12] Als alle satt waren, sagte Jesus zu seinen Jüngern: »Sammelt die Reste ein, damit nichts verdirbt!« [13] Das taten sie und füllten noch zwölf Körbe mit den Resten. So viel war von den fünf Gerstenbroten übrig geblieben.
Impuls — Dienen durch Handeln: Überlege, wie du konkret handeln kannst, um die Bedürfnisse deiner Leute zu erfüllen. Vielleicht bedeutet das, mal nachzufragen, was wirklich gebraucht wird. Manchmal sind es die kleinen Dinge, die zählen – ein offenes Ohr, eine helfende Hand oder eine geteilte Last können einen großen Unterschied machen.
Frage: Wie bleiben wir praktisch? Inwiefern ist unsere Führung von Vision, Mitgefühl und Effektivität geprägt?
Johannes 6:13-15
„Bescheiden im Erfolg – Vorbild sein, nicht König.“
[14] Als die Leute begriffen, was für ein Wunder Jesus getan hatte, riefen sie begeistert: »Das ist wirklich der Prophet, der in die Welt kommen soll, so wie Mose es angekündigt hat!« [15] Jesus merkte, dass die Leute kurz davor standen, ihn festzuhalten und zu ihrem König auszurufen. Deshalb zog er sich wieder auf den Berg zurück, er ganz allein.
Impuls — Bleibe demütig: Erfolge sind großartig, aber sie sind noch besser, wenn sie geteilt werden. Nach einem großen Erfolg, nimm dir einen Moment, um innezuhalten und darüber nachzudenken, wie du diesen Erfolg nutzen kannst, um andere zu fördern und zu stärken, statt dich selbst ins Rampenlicht zu rücken. Das wahre Zeichen einer effektiven Führung ist, wie gut du andere befähigst, aufzublühen.
Frage: Wie reagieren wir als Leiter auf Erfolge und Anerkennung? Können wir bescheiden bleiben und den Fokus auf unsere Mission bewahren, ohne uns von äußeren Erwartungen ablenken zu lassen?
Johannes 6:16-19
„Gemeinsam gegen den Strom – Stärke zeigen, wenn die Wellen hochschlagen.“
[16] Am Abend gingen seine Jünger hinunter an den See. [17] Sie stiegen in ein Boot, um nach Kapernaum überzusetzen. Die Nacht brach herein, und Jesus war nicht bei ihnen. [18] Ein heftiger Sturm kam auf und schlug hohe Wellen. [19] Die Jünger waren schon etwa fünf Kilometer weit gerudert, als sie plötzlich Jesus sahen. Er ging über das Wasser auf ihr Boot zu. Da packte sie die Angst.
Impuls — Gemeinsam stark: Wenn das nächste große Projekt oder die nächste Herausforderung ansteht, erinnere dich und dein Team daran, dass ihr alle im selben Boot sitzt. Es wird Momente geben, in denen sich die Wellen hoch auftürmen und der Fortschritt langsam erscheint. In diesen Zeiten ist es wichtig, zusammenzustehen, sich gegenseitig zu stärken und durchzuhalten.
Frage: Wie gehen wir als Team mit Situationen um, in denen unsere Anstrengungen nicht sofort zu Ergebnissen führen? Welche spirituellen und praktischen Strategien setzen wir ein, um durchzuhalten?
Johannes 6:20-21; Matthäus 14:27-31
„Aus dem Boot ins Vertrauen – Mutige Schritte auf dem Wasser des Lebens.“
[20] Doch Jesus rief ihnen zu: »Habt keine Angst! Ich bin es!« [21] Sie wollten ihn noch zu sich ins Boot nehmen; aber da hatten sie schon ihr Ziel am Ufer erreicht…
[27] Aber Jesus sprach sie sofort an: »Habt keine Angst! Ich bin es doch, fürchtet euch nicht!« [28] Da rief Petrus: »Herr, wenn du es wirklich bist, dann befiehl mir, auf dem Wasser zu dir zu kommen.« [29] »Komm her!«, antwortete Jesus. Petrus stieg aus dem Boot und ging Jesus auf dem Wasser entgegen. Kaum war er bei ihm, [30] da merkte Petrus, wie heftig der Sturm um sie tobte. Er erschrak, und im selben Augenblick begann er zu sinken. »Herr, hilf mir!«, schrie er. [31] Sofort streckte Jesus ihm die Hand entgegen, hielt ihn fest und sagte: »Vertraust du mir so wenig, Petrus? Warum hast du gezweifelt?«
Impuls — Mut zum Glauben: Manchmal bedeutet Führung, den ersten Schritt ins Ungewisse zu wagen – vielleicht sogar gegen den Rat anderer. Wenn du das nächste Mal vor einer schwierigen Entscheidung stehst, überlege, welche Risiken du bereit bist einzugehen, um deine Überzeugungen zu leben und dein Team oder deine Gemeinde voranzubringen.
Frage: Was bedeutet es für uns, ‚aus dem Boot zu steigen‘ und in unserem Leben Glaubensschritte zu wagen? Welche Risiken sind wir bereit zu nehmen, um unserem Glauben treu zu bleiben?
Abschlussgedanke:
„Gemeinsam im Boot, stark im Glauben – Für jede Welle gerüstet!“
Denke daran, jeder von uns kann in seiner eigenen Art und Weise ein Licht sein, so wie Jesus es war. Dein Führungsstil, gepaart mit echtem Mitgefühl und dem Streben, authentisch zu dienen, kann inspirieren und echte Veränderungen bewirken. Jesus ruft dir zu: »Habt keine Angst! Ich bin da!«
