Was, wenn ich dir sage, dass „Im Anfang war das Wort“ nicht nur ein religiöser Satz ist, sondern eine Wahrheit, die dein Leben völlig neu beleuchten kann? Johannes 1:1 will dir nicht einfach nur erzählen, dass es einen Anfang gab – das wissen wir alle. Was dieser Vers wirklich sagt, ist, dass es eine kraftvolle, göttliche Quelle gibt, die allem Leben Bedeutung verleiht, und diese Quelle ist das „Wort“. Dieses „Wort“ ist nicht irgendein Wort – es ist Jesus. Der Text zeigt uns, dass Jesus von Anfang an da war, in inniger Gemeinschaft mit Gott, und dass er selbst Gott ist. Das mag auf den ersten Blick schwer greifbar erscheinen, aber es bedeutet, dass alles, was du bist und alles, was du tust, in diesem göttlichen Licht gesehen werden kann.
Stell dir vor, du könntest dein Leben aus einer neuen Perspektive betrachten – als eine Geschichte, die durch eine unendliche Wahrheit durchdrungen ist. Johannes 1:1 lädt dich ein, darüber nachzudenken, dass hinter allem, was du erlebst, eine tiefe, göttliche Bedeutung steckt. Deine Gedanken, Entscheidungen und Beziehungen können durch das Wissen bereichert werden, dass sie alle in Verbindung mit dieser göttlichen Wahrheit stehen. Der Text bietet dir keine starre Schicksalsvorstellung, sondern eine Möglichkeit, bewusst in diese Wahrheit einzutreten und dein Leben mit Sinn und Absicht zu gestalten.
Dieser Vers fordert dich heraus, neu zu denken: Wenn Jesus das „Wort“ ist, durch das alles geschaffen wurde, dann ist er auch die Quelle der Orientierung und des Lebens, die du in deinem Alltag finden kannst. Du bist eingeladen, diese Wahrheit tiefer zu erkunden und zu entdecken, wie sie dir helfen kann, dein Leben mit mehr Klarheit und Freude zu leben. Wenn du mehr darüber erfahren willst, wie dieser uralte Text auch heute noch dein Leben bereichern kann, dann schau lies dir die Ausarbeitung durch. Ich verspreche dir, es lohnt sich, weiter in diese Tiefen einzutauchen!
Fragen zur Vertiefung oder für Gruppengespräche:
- Was bedeutet es für dich, dass Jesus das „Wort“ ist, durch das alles geschaffen wurde?
- Wie kannst du dein Leben bewusster nach der Wahrheit ausrichten, die Johannes 1:1 offenbart?
- In welchen Bereichen deines Lebens könntest du das „Wort“ Gottes stärker integrieren?
Parallele Bibeltexte als Slogans:
Kolosser 1:16-17 — „In ihm hat alles seinen Bestand“
Hebräer 1:3 — „Er trägt alle Dinge durch das Wort seiner Macht“
Genesis 1:3 — „Und Gott sprach: Es werde Licht!“
Psalm 33:6 — „Durch das Wort des Herrn wurden die Himmel gemacht“
Also? Möchtest du dich noch weiter in dieses Thema vertiefen? Im Anschluss findest du die Schritte die ich für diesen Impuls gegangen bin. Die Informationen hole ich mir meistens aus BibleHub.com damit auch du es nachschlagen kannst.
Hey, schön dass du dich in den Text vertiefen möchtest! Lass uns die Betrachtung mit einem Gebet starten, um unseren Geist und unser Herz auf das Wort Gottes auszurichten.
Liebevoller himmlischer Vater, wir danken dir für dein lebendiges Wort, das uns Orientierung und Licht schenkt. Wir bitten dich, dass dein Heiliger Geist uns leitet, während wir über Johannes 1:1 nachdenken. Öffne unsere geistlichen Augen, damit wir deine Wahrheit tiefer erkennen und verstehen, was du uns sagen möchtest. Lass uns in deinem Wort nicht nur Wissen, sondern auch deine Liebe und Weisheit finden, die uns im Alltag prägt.
In Jesu Namen beten wir,
Amen.
Kontext des Textes:
Das Johannesevangelium wurde von Johannes, einem der zwölf Jünger Jesu, verfasst. Johannes, auch bekannt als der „geliebte Jünger“, hatte eine sehr enge Beziehung zu Jesus und war Zeuge vieler entscheidender Ereignisse im Leben Jesu, einschließlich seiner Kreuzigung und Auferstehung. Das Evangelium wurde wahrscheinlich um 90 n. Chr. geschrieben, in einer Zeit, in der die junge christliche Gemeinde bereits Herausforderungen durch falsche Lehren und Verfolgungen begegnete.
Johannes unterscheidet sich von den anderen drei Evangelien—Matthäus, Markus und Lukas, die als „synoptische Evangelien“ bekannt sind—dadurch, dass er weniger auf die chronologische Darstellung des Lebens Jesu fokussiert ist, sondern mehr auf die theologische Bedeutung seiner Person und seines Werkes. Während die synoptischen Evangelien viele der gleichen Geschichten und Lehren teilen, hebt Johannes besonders die göttliche Natur Jesu hervor und betont seine Rolle als das fleischgewordene Wort Gottes.
Im Prolog des Johannesevangeliums, der die Verse 1:1-18 umfasst, beginnt Johannes seine Erzählung nicht mit der Geburt Jesu, sondern mit einem weitreichenderen, kosmischen Anfang, der bis in die Ewigkeit zurückreicht. Der Prolog stellt die Hauptthemen des Evangeliums vor: das Wort (griechisch „Logos“), das Licht, das Leben und die Offenbarung Gottes in Jesus Christus. Johannes möchte gleich zu Beginn klarstellen, wer Jesus wirklich ist: nicht nur ein bedeutender Lehrer oder Prophet, sondern Gott selbst, der in die Welt gekommen ist.
Der Begriff „Logos“, der in Johannes 1:1 verwendet wird, hatte im griechischen Denken eine tiefe Bedeutung. Für die griechischen Philosophen repräsentierte der Logos die rationale Struktur des Universums, das Prinzip, das alles zusammenhält. Johannes greift diesen Begriff auf, um Jesus als das göttliche Wort vorzustellen, durch das alles erschaffen wurde und das in der Person Jesu Christi Fleisch geworden ist. Dies ist auch ein Brückenschlag zu den jüdischen Lesern, die das „Wort Gottes“ als das schöpferische und offenbarende Mittel Gottes in der Schöpfung und in der Geschichte Israels kannten.
Bevor wir also in Johannes 1:1 vertiefen, verstehen wir, dass dieser Vers nicht einfach nur der Anfang einer Geschichte ist, sondern eine tiefgreifende theologische Aussage darüber, wer Jesus ist und welche Rolle er im gesamten Plan Gottes spielt. Es ist eine Erklärung der Präexistenz Jesu, seiner Göttlichkeit und seiner zentralen Rolle in der Schöpfung und Offenbarung.
Schlüsselwörter identifizieren:
Johannes 1:1 Ursprünglicher Text (Griechisch – Nestle-Aland 28) Ἐν ἀρχῇ ἦν ὁ λόγος, καὶ ὁ λόγος ἦν πρὸς τὸν Θεόν, καὶ Θεὸς ἦν ὁ λόγος.
Deutsche Übersetzung (Luther 2017) Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.
Semantisch-pragmatische Kommentierung der Schlüsselwörter
- Ἐν ἀρχῇ (En archē) „Im Anfang“: „ἀρχή“ bedeutet „Anfang“ oder „Ursprung“. Es verweist auf den Beginn der Schöpfung und betont die Ewigkeit des Wortes, das vor allem anderen existierte.
- ὁ λόγος (ho logos) „das Wort“: „λόγος“ kann „Wort“, „Vernunft“ oder „Prinzip“ bedeuten. Hier wird „λόγος“ als personifiziertes Wesen verstanden, das in enger Beziehung zu Gott steht und durch das alles erschaffen wurde.
- ἦν (ēn) „war“: Dieses Verb in der Vergangenheit betont die Existenz des Wortes vor der Schöpfung, es existierte bereits im Anfang.
- πρὸς τὸν Θεόν (pros ton Theon) „bei Gott“: „πρός“ kann „bei“, „mit“ oder „in Bezug auf“ bedeuten. Es zeigt die enge und persönliche Beziehung zwischen dem Wort und Gott.
- Θεὸς ἦν ὁ λόγος (Theos ēn ho logos) „und Gott war das Wort“: Diese Konstruktion betont die göttliche Natur des Wortes. „ὁ λόγος“ ist nicht nur bei Gott, sondern ist selbst göttlich.
Kommentar zum Text:
Johannes 1:1 ist ein monumentaler Text, der uns tief in die Mysterien der göttlichen Natur und der Schöpfung eintauchen lässt. Lass uns direkt in die Bedeutung dieser Worte einsteigen und die Theologie und Philosophie hinter jedem Begriff entfalten.
Der erste Ausdruck, „Ἐν ἀρχῇ“ (En archē), „Im Anfang“, ist eine direkte Anspielung auf den allerersten Vers der Bibel: „Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde“ (Genesis 1:1). Hier wird der Begriff „ἀρχή“ verwendet, der nicht nur den Beginn eines zeitlichen Prozesses markiert, sondern auch auf den Ursprung, die Quelle aller Dinge hinweist. Was Johannes damit sagt, ist, dass das „Wort“ (λόγος) nicht erst mit der Schöpfung in die Existenz trat, sondern bereits vor dieser existierte. Dieses „Wort“ war schon da, bevor die Zeit selbst begann, und das weist auf die Ewigkeit und die präexistente Natur des „Wortes“ hin. Es ist nicht an den zeitlichen Ablauf gebunden, sondern steht außerhalb der Zeit, was uns schon hier auf die Göttlichkeit des „Wortes“ hinweist.
Nun kommen wir zu dem zentralen Begriff, „ὁ λόγος“ (ho logos), „das Wort“. Das griechische „λόγος“ ist unglaublich vielschichtig. In der griechischen Philosophie, insbesondere bei Heraklit, war „Logos“ das Prinzip der universellen Ordnung, das rationale Prinzip, das das Universum durchdringt und es verständlich macht. Es war das, was die Welt zusammenhält und formt, eine Art metaphysisches Grundprinzip. Philo von Alexandria, ein jüdischer Philosoph, übernahm diesen Begriff und verband ihn mit dem biblischen Konzept des Wortes Gottes, das als Mittel der Schöpfung dient. Als Gott sprach, entstand die Welt – „Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht“ (Genesis 1:3). Johannes knüpft an diese Tradition an, geht jedoch weiter, indem er „λόγος“ nicht nur als Prinzip oder Medium darstellt, sondern als eine Person – eine Person, die göttlich ist und durch die alles geschaffen wurde. Das „Wort“ ist nicht nur ein Werkzeug Gottes, sondern Gott selbst, der sich in einer verständlichen und greifbaren Weise offenbart.
Das Verb „ἦν“ (ēn), „war“, das Johannes verwendet, steht in der Vergangenheitsform (Imperfekt) und hebt die kontinuierliche Existenz des „Wortes“ hervor. Es ist kein flüchtiger oder vergänglicher Zustand, sondern eine beständige, fortwährende Existenz. „Das Wort war“ impliziert, dass das „Wort“ niemals eine Zeit hatte, in der es nicht war. Es existierte schon immer, ohne Anfang und ohne Ende. Dies betont erneut die ewige Natur des „Wortes“, das nicht geschaffen wurde, sondern immer da war – eine Eigenschaft, die allein Gott zugeschrieben wird.
Die Phrase „πρὸς τὸν Θεόν“ (pros ton Theon), „bei Gott“, ist ebenfalls tiefgreifend. „πρός“ bedeutet wörtlich „zu“ oder „in Richtung“, was eine Beziehung andeutet, eine Gemeinschaft oder sogar eine tiefe Nähe. Es zeigt uns, dass das „Wort“ nicht nur existierte, sondern in einer innigen Gemeinschaft mit Gott stand. Es drückt die enge Beziehung zwischen dem „Wort“ und Gott aus – eine Beziehung, die keine Trennung kennt. Das „Wort“ war bei Gott, aber nicht als etwas Separates oder Untergeordnetes, sondern als ein gleichwertiger Partner in der Göttlichkeit. Dies widerspiegelt eine Beziehung der Liebe, des gegenseitigen Verständnisses und der Einheit, was uns zu den Trinitätslehren der Kirche führt, in denen Vater, Sohn und Heiliger Geist in perfekter Einheit existieren.
Schließlich, der entscheidende Satz: „Θεὸς ἦν ὁ λόγος“ (Theos ēn ho logos), „und Gott war das Wort“. Hier haben wir eine der prägnantesten Aussagen über die Natur Christi in der ganzen Bibel. Die Wortstellung im Griechischen ist wichtig: Das Subjekt „ὁ λόγος“ (das Wort) und das Prädikatsnomen „Θεὸς“ (Gott) sind gleichgesetzt, aber „Θεὸς“ steht vorne, was es betont. Johannes sagt uns, dass das „Wort“ nicht nur göttlich war, sondern dass es Gott selbst ist. Das „Wort“ ist nicht ein geschaffenes Wesen oder ein halbgöttliches Wesen, wie einige Häresien später behaupten würden, sondern voll und ganz Gott. Es ist kein Aspekt Gottes, sondern Gott in seiner Fülle.
Diese Aussage hat weitreichende Implikationen. Wenn Johannes sagt, dass „Gott war das Wort“, legt er die Grundlage für die Lehre von der Trinität: Gott ist eins, aber in drei Personen existierend – Vater, Sohn (das Wort) und Heiliger Geist. Das „Wort“, das im Fleisch geworden ist (Johannes 1:14), ist kein geringerer Gott oder ein Untergott, sondern Gott selbst, der in die Welt gekommen ist, um sich uns zu offenbaren.
Johannes 1:1 ist somit nicht nur eine Aussage über die Identität Jesu, sondern auch über die Natur der Realität selbst. Es zeigt uns, dass die Welt nicht einfach aus Materie besteht, sondern dass hinter allem ein göttliches Wort, ein göttlicher Logos, steht, der allem Sinn, Zweck und Bedeutung verleiht. Dieser Logos ist die Quelle des Lebens, der Schöpfung und der Offenbarung. Er ist die Brücke zwischen dem Unendlichen und dem Endlichen, zwischen Gott und Mensch. Johannes beginnt sein Evangelium mit dieser tiefen Wahrheit, um uns gleich zu zeigen, dass das, was folgt, keine gewöhnliche Geschichte ist, sondern die Geschichte des göttlichen Eingriffs in die menschliche Geschichte, durch den das Wort Fleisch wurde und unter uns lebte.
SPACE-Anwendung*
Die SPACE-Anwendung ist eine Methode, um biblische Texte praktisch auf das tägliche Leben anzuwenden. Sie besteht aus fünf Schritten, die jeweils durch die Anfangsbuchstaben von „SPACE“ repräsentiert werden:
S. – Sünde identifizieren: In Johannes 1:1 wird die göttliche Natur des Wortes, Jesus Christus, hervorgehoben. Eine mögliche Sünde, die wir hier erkennen können, ist die Tendenz, Gottes Wort geringzuschätzen oder seine Autorität in unserem Leben zu ignorieren. Oft neigen wir dazu, unseren eigenen Gedanken und Überzeugungen mehr Gewicht zu geben als dem, was Gott durch sein Wort offenbart hat. Wenn wir unser Leben nicht nach dem Wort ausrichten, laufen wir Gefahr, uns von Gott zu entfernen und uns selbst zum Maßstab aller Dinge zu machen.
P. – Versprechen festhalten: Der Vers verspricht uns, dass das Wort – also Jesus – von Anfang an bei Gott war und selbst Gott ist. Dieses Versprechen gibt uns Sicherheit und Trost, denn es zeigt uns, dass Jesus von Ewigkeit her existiert und in unserer Beziehung zu Gott eine zentrale Rolle spielt. Wenn wir auf Jesus vertrauen, vertrauen wir auf den, der die ganze Schöpfung ins Dasein gerufen hat. Er ist derjenige, der alle Dinge in der Hand hält, auch unser Leben. In ihm – in seinen Wort – finden wir das wahre Leben und die ewige Gemeinschaft mit Gott.
A. – Aktiv werden: Es wäre gut, wenn wir uns bewusst Zeit nehmen, um das Wort Gottes regelmäßig zu lesen und darüber nachzudenken. Johannes 1:1 lädt uns ein, die Bedeutung von Jesus als dem ewigen Wort zu erkennen und unser Leben nach ihm auszurichten. Dabei kann es hilfreich sein, eine tägliche Routine zu etablieren, in der wir uns intensiv mit der Bibel beschäftigen und Gott in Gebet und Meditation begegnen. Durch diese Praxis können wir eine tiefere Beziehung zu ihm entwickeln und sein Wort besser verstehen.
C. – Appell verstehen: Wir sollten uns darauf konzentrieren, das Wort Gottes in unserem Leben lebendig werden zu lassen. Johannes 1:1 ruft uns dazu auf, Jesus als das Wort, das von Anfang an war und das Gott selbst ist, anzuerkennen und unser Leben nach ihm zu gestalten. Es wäre gut, wenn wir uns von ihm leiten lassen und in allem, was wir tun, seinen Willen suchen. Denn nur wenn wir in Übereinstimmung mit dem Wort leben, können wir die Fülle des Lebens erfahren, die Gott für uns vorgesehen hat.
E. – Beispiel folgen: Ein herausragendes Beispiel, dem wir folgen können, ist Jesus selbst. Er lebte in vollkommener Übereinstimmung mit dem Willen Gottes und verkörperte das Wort in Fleisch und Blut. Er zeigte uns, wie ein Leben, das vollkommen nach Gottes Wort ausgerichtet ist, aussieht – ein Leben in Liebe, Wahrheit und Hingabe. Auch wir sollten uns bemühen, in unserem täglichen Leben Jesus nachzufolgen, indem wir seine Lehren in die Praxis umsetzen und so zu einem lebendigen Zeugnis für Gottes Wahrheit und Liebe werden.
Fazit: Johannes 1:1 erinnert uns an die zentrale Rolle des Wortes, Jesus Christus, in unserem Leben und in der Schöpfung. Es wäre gut, wenn wir uns von dieser Wahrheit motivieren lassen, das Wort Gottes tief in unserem Herzen zu verankern und unser Leben nach ihm auszurichten. Indem wir auf das Wort hören und danach handeln, können wir eine tiefere und erfüllendere Beziehung zu Gott erleben und ein Leben führen, das seinem Willen entspricht.
Persönliche Identifikation mit dem Text:
In diesem Schritt stelle ich mir sogenannte „W“ Fragen: „Was möchte der Text mir sagen?“ in der suche nach der Hauptbotschaft. Dann überlege ich, „Was sagt der Text nicht?“ um Missverständnisse zu vermeiden. Ich reflektiere, „Warum ist dieser Text für mich wichtig?“ um seine Relevanz für mein Leben zu erkennen. Anschließend frage ich mich, „Wie kann ich den Text in meinem Alltag umsetzen/anwenden?“ um praktische Anwendungsmöglichkeiten zu finden. Weiterhin denke ich darüber nach, „Wie wirkt sich der Text auf meinen Glauben aus?“ um zu sehen, wie er meinen Glauben stärkt oder herausfordert. Schließlich frage ich, „Welche Schlussfolgerungen kann ich für mich aus dem Gesagten ziehen?“ um konkrete Handlungen und Einstellungen abzuleiten.
Wenn ich Johannes 1:1 betrachte, fühle ich mich wie ein Taucher, der an der Oberfläche beginnt, das klare Wasser zu durchdringen. „Im Anfang war das Wort“ – das ist die Oberfläche, das klare, einladende Wasser. Es gibt mir sofort Trost und Orientierung. Es erinnert mich daran, dass alles in meinem Leben, in dieser Welt, in diesem Universum, einen Ursprung hat, der über allem steht. Jesus, das „Wort“, war nicht nur am Anfang der Schöpfung, sondern er war selbst der Anfang. In ihm hat alles begonnen, und in ihm findet alles seinen Sinn. Das gibt mir das Gefühl von Sicherheit – ich weiß, dass mein Leben in einem größeren Plan verwurzelt ist.
Aber dann tauche ich tiefer. „Und das Wort war bei Gott.“ Hier wird es bereits ein bisschen dunkler, ein bisschen geheimnisvoller. Was bedeutet es, dass das „Wort“ bei Gott war? Es geht um Beziehung, um eine Nähe, die über das hinausgeht, was wir oft verstehen. Das „Wort“ war nicht nur bei Gott, wie man neben einem Freund sitzen würde, sondern es war innig mit ihm verbunden, in einer Gemeinschaft, die vollkommen und ewig ist. Das lässt mich darüber nachdenken, wie ich meine eigene Beziehung zu Gott sehe. Strebe ich danach, so eng mit ihm verbunden zu sein, dass mein Leben und sein Wille untrennbar miteinander verbunden sind? Es wäre gut, wenn ich diese Art von Nähe in meinem täglichen Leben suchen würde – in Gebet, in Stille, in der Begegnung mit seinem Wort.
Und dann kommt der wirklich tiefe Tauchgang: „Und Gott war das Wort.“ Das ist der Moment, in dem man im Ozean auf eine tiefe Schlucht stößt, die man nicht vollständig erfassen kann. Dieser Satz sprengt meine Vorstellungskraft. Hier wird das „Wort“, das Jesus ist, nicht nur als eine göttliche Instanz beschrieben, sondern als Gott selbst. Das fordert mich heraus, denn es bedeutet, dass alles, was Jesus gesagt und getan hat, eine direkte Offenbarung Gottes ist. Wenn ich also Jesus anschaue, sehe ich Gott. Das bringt mich dazu, noch mehr über das Wesen Gottes nachzudenken. Wie ist Gott? Er ist Liebe, er ist Wahrheit, er ist Leben – alles, was Jesus uns gezeigt hat. Es wäre gut, wenn ich diese tiefe Wahrheit in meinem Alltag lebendig werden lasse, indem ich Jesus als meinen ständigen Begleiter und als den Ausdruck Gottes in meinem Leben sehe.
Was sagt dieser Vers mir also insgesamt? Er sagt mir, dass Jesus nicht nur eine historische Figur ist, die vor 2000 Jahren lebte, sondern dass er das ewige, lebendige Wort Gottes ist. Er ist der Anfang und das Ende, derjenige, der mein Leben trägt und führt. Der Text lädt mich ein, immer wieder tiefer in die Beziehung mit ihm einzutauchen, wie ein Taucher, der nicht vor der Tiefe zurückschreckt, sondern sie erforschen will – wissend, dass es immer noch mehr zu entdecken gibt.
Gleichzeitig erinnert mich der Vers daran, dass es in Ordnung ist, nicht alles zu verstehen. Es gibt Aspekte Gottes, die so tief und geheimnisvoll sind, dass sie unser menschliches Verständnis übersteigen. Das ist nichts, wovor man Angst haben sollte, sondern etwas, das uns in eine Haltung der Demut führt. So wie wir den Ozean niemals vollständig erkunden können, so können wir auch Gott niemals vollständig begreifen. Aber das hält uns nicht davon ab, ihn zu lieben, ihm zu vertrauen und in seiner Gegenwart zu leben.
Für meinen Glauben bedeutet das, dass ich mit einem offenen Herzen und einem offenen Geist leben sollte. Es wäre gut, wenn ich mich von der Tiefe der göttlichen Wahrheit nicht einschüchtern lasse, sondern mich davon inspirieren lasse, immer weiter zu forschen und zu wachsen. Ich kann jeden Tag neu anfangen, das „Wort“ – Jesus – in meinem Leben zu entdecken und ihm zu erlauben, mich zu formen und zu leiten.
Schlussendlich bedeutet Johannes 1:1 für mich eine Einladung. Eine Einladung, tiefer zu gehen, mutiger zu sein, mich der Unendlichkeit des göttlichen Mysteriums zu stellen und dabei zu wissen, dass ich in dieser Tiefe getragen bin. Es wäre gut, wenn ich mich von dieser Wahrheit immer wieder neu anstecken lasse, sodass mein Leben ein Ausdruck dieser ewigen, unendlichen Liebe wird, die das „Wort“ ist.
*Die SPACE-Analyse im Detail:
Sünde (Sin): In diesem Schritt überlegst du, ob der Bibeltext eine spezifische Sünde aufzeigt, vor der du dich hüten solltest. Es geht darum, persönliche Fehler oder falsche Verhaltensweisen zu erkennen, die der Text anspricht. Sprich, Sünde, wird hier als Verfehlung gegenüber den „Lebens fördernden Standards“ definiert.
Verheißung (Promise): Hier suchst du nach Verheißungen in dem Text. Das können Zusagen Gottes sein, die dir Mut, Hoffnung oder Trost geben. Diese Verheißungen sind Erinnerungen an Gottes Charakter und seine treue Fürsorge.
Aktion (Action): Dieser Teil betrachtet, welche Handlungen oder Verhaltensänderungen der Text vorschlägt. Es geht um konkrete Schritte, die du unternehmen kannst, um deinen Glauben in die Tat umzusetzen.
Appell (Command): Hier identifizierst du, ob es in dem Text ein direktes Gebot oder eine Aufforderung gibt, die Gott an seine Leser richtet. Dieser Schritt hilft dir, Gottes Willen für dein Leben besser zu verstehen.
Beispiel (Example): Schließlich suchst du nach Beispielen im Text, die du nachahmen (oder manchmal auch vermeiden) solltest. Das können Handlungen oder Charaktereigenschaften von Personen in der Bibel sein, die als Vorbild dienen.
Diese Methode hilft dabei, die Bibel nicht nur als historisches oder spirituelles Dokument zu lesen, sondern sie auch praktisch und persönlich anzuwenden. Sie dient dazu, das Wort Gottes lebendig und relevant im Alltag zu machen.
