Du erinnerst dich vielleicht an unseren gestrigen Impuls über die Sabbatruhe und wie wir durch das Vertrauen auf Gottes Gnade tiefen Frieden und Erfüllung finden können. Heute, am Samstag, dem Tag der Ruhe, möchten wir einen Schritt weitergehen und darüber nachdenken, wie wir aktiv nach dieser göttlichen Ruhe streben können.
Ich habe oft festgestellt, dass es nicht immer einfach ist, die Ruhe Gottes in den Trubel des Alltags zu integrieren. Hebräer 4:11 fordert uns auf, uns bewusst und eifrig zu bemühen, in diese Ruhe einzugehen. Es bedeutet, aktiv danach zu streben, in Gottes Nähe zu leben und unsere Entscheidungen von seinem Willen leiten zu lassen. Dieser Text erinnert mich daran, dass Glaube und Gehorsam Hand in Hand gehen und dass echte Erfüllung durch eine lebendige Beziehung zu Gott entsteht.
Lass uns heute, an diesem Sabbat, die Gelegenheit nutzen, um darüber nachzudenken, wie wir in unserem täglichen Leben nach Gottes Ruhe streben können. Es geht darum, im Dialog mit Gott zu bleiben und unsere Herzen nicht zu verhärten. Indem wir auf seine Verheißungen vertrauen und uns von seinem Willen leiten lassen, können wir die tiefe, erfüllende Ruhe erfahren, die nur er bieten kann. Dieser Tag bietet eine wunderbare Gelegenheit, innezuhalten, zu reflektieren und unsere geistliche Erneuerung in den Mittelpunkt zu stellen.
Fragen zur Vertiefung oder für Gruppengespräche:
- Wie kannst du heute, am Sabbat, bewusst Zeit für Ruhe und Reflexion in Gottes Gegenwart einplanen?
- Welche Schritte kannst du unternehmen, um in deinem täglichen Leben beständiger im Glauben und Gehorsam gegenüber Gott zu sein?
- Welche Herausforderungen hindern dich daran, Gottes Ruhe vollständig zu erleben, und wie kannst du diese überwinden?
Parallele Bibeltexte als Slogans zusammengefasst:
Psalm 46:10 — „Seid still und erkennt, dass ich Gott bin.“
Johannes 14:27 — „Mein Frieden gebe ich euch, nicht wie die Welt ihn gibt.“
Kolosser 3:15 — „Lasst den Frieden Christi in euren Herzen regieren.“
Jesaja 26:3 — „In Frieden bleibt, wer auf Gott vertraut.“
Möchtest du dich noch weiter in dieses Thema vertiefen? Im Anschluss findest du die Schritte die ich für diesen Impuls gegangen bin. Die Informationen hole ich mir meistens aus BibleHub.com damit auch du es nachschlagen kannst.
Dass ist der 2. Teil unserer Betrachtung, lass uns auch diesen mit einem Gebet beginnen. Himmlischer Vater, wir möchten uns nun Gedanken über den 2. Teil des Abschnitts machen und kommen zu Dir mit dem Wunsch das du uns dabei hilfst, unsere Herzen und unseren Verstand durch Deinen Heiligen Geist zu öffnen, damit wir die tiefen Deiner Ruhe verstehen und danach streben, in diese Ruhe zu leben.
In Jesu Namen beten wir,
Amen.
Kontext des Textes:
Der Hebräerbrief ist ein faszinierendes Buch des Neuen Testaments, das sich hauptsächlich an jüdische Christen richtet. Es verfolgt das Ziel, die Überlegenheit Christi und des neuen Bundes gegenüber dem alten mosaischen Bund zu betonen. Ein zentrales Thema im Hebräerbrief ist der Gedanke der Ruhe Gottes, der in Hebräer 4 besonders hervorgehoben wird.
Im dritten Kapitel des Hebräerbriefs erinnert der Autor die Leser an die Zeit der Wüstenwanderung der Israeliten, nachdem sie aus der ägyptischen Knechtschaft befreit worden waren. Die Israeliten hatten damals die Verheißung des verheißenen Landes erhalten, versäumten jedoch, in dieses Land einzutreten, weil sie Gott nicht vertrauten und sich seinem Willen widersetzten. Aufgrund ihres Unglaubens konnten sie die von Gott verheißene Ruhe nicht erfahren (Hebräer 3:7-19).
Der Übergang zu Kapitel 4 setzt diesen Gedanken fort und vertieft ihn. Der Autor spricht von einer „Verheißung, in seine Ruhe einzugehen“, die immer noch besteht (Hebräer 4:1). Diese Ruhe bezieht sich nicht nur auf das Land Kanaan, sondern auf eine tiefere, geistliche Ruhe, die Gott seinem Volk anbietet. Es ist eine Ruhe, die nicht nur das Ende von physischer Arbeit bedeutet, sondern auch das Ende von innerem Kampf und der Suche nach Frieden.
Im weiteren Verlauf von Kapitel 4 wird klargestellt, dass diese Ruhe durch den Glauben und Gehorsam gegenüber Gott erreicht wird. Der Autor ermutigt die Leser, nicht dieselben Fehler wie die Israeliten zu machen, sondern beständig im Glauben zu bleiben, damit sie in diese Ruhe eingehen können.
In den Versen 9-11 von Kapitel 4, unserem heutigen Text, wird das Konzept der Ruhe noch einmal unterstrichen. Der Text spricht von einer „Sabbatruhe“ für das Volk Gottes, einem Zustand, in dem die Gläubigen von ihren eigenen Werken ruhen können, so wie Gott nach der Schöpfung ruhte. Es ist eine Einladung, die geistliche Ruhe und den Frieden zu finden, die nur in der Beziehung zu Gott möglich sind.
Schlüsselwörter identifizieren Teil 1 + 2:
Hebräer 4:9-11 Ursprünglicher Text (Griechisch – Textus Receptus) 9. ἄρα ἀπολείπεται σαββατισμὸς τῷ λαῷ τοῦ Θεοῦ. 10. ὁ γὰρ εἰσελθὼν εἰς τὴν κατάπαυσιν αὐτοῦ, καὶ αὐτὸς κατέπαυσεν ἀπὸ τῶν ἔργων αὐτοῦ, ὥσπερ ἀπὸ τῶν ἰδίων ὁ Θεός. 11. σπουδάσωμεν οὖν εἰσελθεῖν εἰς ἐκείνην τὴν κατάπαυσιν, ἵνα μὴ ἐν τῷ αὐτῷ τις ὑποδείγματι πίπτῃ τῆς ἀπειθείας.
Deutsche Übersetzung 9. Also bleibt dem Volk Gottes eine Sabbatruhe vorbehalten. 10. Denn wer in seine Ruhe eingegangen ist, der ruht auch von seinen Werken so wie Gott von den seinen. 11. So wollen wir uns bemühen, in jene Ruhe einzugehen, damit nicht jemand zu Fall kommt durch denselben Ungehorsam.
Semantisch-pragmatische Kommentierung der Schlüsselwörter
- σαββατισμὸς (sabbatismos) „Sabbatruhe“: Dieses Wort bezieht sich auf die Ruhe, die mit dem Sabbat verbunden ist. Im Kontext des Hebräerbriefs steht es für die endgültige geistliche Ruhe und Erfüllung in Gott.
- κατάπαυσιν (katapausin) „Ruhe“: „κατάπαυσις“ bedeutet „Ruhe“ oder „Erholung“. Es betont die Art der Ruhe, die durch die vollendete Arbeit und das Vertrauen in Gottes Verheißungen erreicht wird.
- ὁ εἰσελθὼν (ho eiselthōn) „wer eingegangen ist“: Dieses Verb „εἰσέρχομαι“ bedeutet „eintreten“ oder „hineingehen“. Es weist auf das Betreten der göttlichen Ruhe hin, ein Bild für das Erreichen des Heils und der geistlichen Erfüllung.
- ἀπὸ τῶν ἔργων αὐτοῦ (apo tōn ergōn autou) „von seinen Werken“: „ἔργα“ bedeutet „Werke“ oder „Taten“. Es zeigt, dass die Ruhe eine Pause oder ein Ende der eigenen Anstrengungen und Werke darstellt.
- ὁ Θεός (ho Theos) „Gott“: Die Erwähnung Gottes, der von seinen Werken ruhte, verweist auf die Schöpfungsgeschichte und stellt eine Parallele zur göttlichen Ruhe nach der Vollendung seiner Werke dar.
- σπουδάσωμεν (spoudasōmen) „wir uns bemühen“: Das Verb „σπουδάζω“ bedeutet „eifrig streben“ oder „sich bemühen“. Es unterstreicht die Notwendigkeit von Fleiß und Engagement, um die göttliche Ruhe zu erreichen.
- ἀπειθείας (apeitheias) „Ungehorsam“: „ἀπείθεια“ bedeutet „Ungehorsam“ oder „Unglaube“. Es weist auf die Warnung hin, dass Ungehorsam gegenüber Gottes Verheißungen und Geboten den Zugang zur göttlichen Ruhe verhindern kann.
Kommentar zum Teil 1 + 2: Hebräer 4:11
In Hebräer 4:9-10 lesen wir: „Es bleibt also eine Sabbatruhe dem Volk Gottes vorbehalten. Denn wer in seine Ruhe eingegangen ist, der ruht auch von seinen Werken, so wie Gott von den seinen.“ Dieses Konzept der Sabbatruhe, beschrieben durch das griechische Wort „σαββατισμὸς“ (sabbatismos), verweist auf mehr als nur physische Erholung. Es symbolisiert die vollkommene geistliche Ruhe und Erfüllung in Gott. Diese Ruhe wird im Hebräerbrief als das ultimative Ziel dargestellt – ein Zustand des Friedens und der Gemeinschaft mit Gott, den alle Gläubigen anstreben sollten.
Abraham Joshua Heschel betont in „The Sabbath“, dass der Sabbat eine heilige Zeit ist, in der wir nicht nur physisch ruhen, sondern uns bewusst auf die Gegenwart Gottes einlassen und eine tiefe spirituelle Erneuerung erfahren. Diese Sabbatruhe erinnert uns daran, dass unsere ultimative Erfüllung und unser tiefster Frieden nur in der Nähe Gottes gefunden werden können. Henry Cloud betont in seinen Arbeiten immer wieder die Notwendigkeit, Grenzen zu setzen, um unser geistliches und emotionales Wohl zu bewahren. In „Boundaries: When to Say Yes, How to Say No to Take Control of Your Life“ argumentieren Cloud und Townsend, dass wir Zeiten der Ruhe und Erholung brauchen, um effektiv zu leben und zu dienen. Dies ist nicht nur eine physische Notwendigkeit, sondern auch eine geistliche Disziplin, die uns hilft, in der Gegenwart Gottes zu verweilen und seine Führung zu suchen.
Der Text in Hebräer spricht davon, dass „wer in seine Ruhe eingegangen ist, der ruht auch von seinen Werken so wie Gott von den seinen.“ Hier wird das griechische Wort „κατάπαυσις“ (katapausis) verwendet, welches „Ruhe“ oder „Erholung“ bedeutet. Diese Ruhe geht über die physische Ruhe hinaus und umfasst eine tiefere, spirituelle Dimension. Es ist eine Ruhe, die durch das Vertrauen in Gottes Verheißungen und die völlige Abhängigkeit von seiner Gnade erreicht wird. Diese göttliche Ruhe dient als Modell für die Ruhe der Gläubigen. Im Alten Testament sehen wir, dass Gott nach der Schöpfung am siebten Tag ruhte (Genesis 2:2-3), und diese Ruhe wird als Vorbild für uns verwendet.
Wie oft finden wir uns in einem ständigen Zustand des Tuns und Machens wieder, unfähig, eine echte Pause einzulegen? Cloud zeigt, dass dies oft daran liegt, dass wir nicht gelernt haben, gesunde Grenzen zu setzen und die Notwendigkeit der Ruhe zu erkennen. In „The Power of the Other“ betont Cloud, dass echte Erneuerung und Heilung in der Gemeinschaft und im Dialog mit Gott und anderen gefunden werden können. Diese Ruhe, von der Hebräer spricht, erfordert, dass wir aufhören, uns auf unsere eigenen Werke zu verlassen und stattdessen auf Gottes Gnade vertrauen.
Das Verb „εἰσέρχομαι“ (eiserchomai), das hier als „eingegangen ist“ übersetzt wird, deutet auf das aktive Betreten der göttlichen Ruhe hin. Es ist ein Bild für das Erreichen des Heils und der vollen geistlichen Erfüllung. Jesus selbst spricht in Matthäus 11:28-30 von dieser Ruhe: „Kommt zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben.“ Diese Ruhe ist ein Geschenk, das durch den Glauben an Christus empfangen wird. Es ist eine Einladung, die Jesus an alle richtet, die nach Frieden und Erholung von ihren inneren Kämpfen suchen. Cloud erklärt in „Integrity: The Courage to Meet the Demands of Reality“, dass Integrität auch bedeutet, authentisch zu sein und unsere eigenen Bedürfnisse anzuerkennen und zu respektieren. Dies erfordert Mut, insbesondere in einer Kultur, die oft Selbstaufopferung über Selbstfürsorge stellt.
Ein zentrales Thema in diesem Abschnitt ist die Abkehr von den eigenen Werken, „ἀπὸ τῶν ἔργων αὐτοῦ“ (apo tōn ergōn autou). Das bedeutet, dass man von den eigenen Anstrengungen und Werken ruht, genauso wie Gott nach der Schöpfung ruhte. Dies ist eine tiefere Wahrheit des Evangeliums: Unsere Erlösung basiert nicht auf unseren eigenen Werken, sondern auf dem vollendeten Werk Christi. Epheser 2:8-9 betont dies: „Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit niemand sich rühme.“ Heschel spricht in „God in Search of Man“ von der Notwendigkeit, sich auf Gottes Gnade und Führung zu verlassen, anstatt sich auf unsere eigenen begrenzten Fähigkeiten zu stützen.
Wie oft versuchen wir, durch unsere eigenen Anstrengungen Frieden und Erfüllung zu finden? Wir arbeiten hart, setzen uns Ziele und streben danach, diese zu erreichen, in der Hoffnung, dass wir dadurch Zufriedenheit finden. Doch diese Texte erinnern uns daran, dass wahre Ruhe und Erfüllung nur durch das Vertrauen auf Gottes Gnade und nicht durch unsere eigenen Anstrengungen erreicht werden können. Dies erfordert eine bewusste Entscheidung, unsere eigene Kontrolle loszulassen und uns auf Gottes Führung zu verlassen.
Teil 2: Hebräer 4:11
Hebräer 4:11 ruft uns auf: „So lasst uns nun eifrig sein, in jene Ruhe einzugehen, damit nicht jemand zu Fall komme durch denselben Ungehorsam.“ Die Erwähnung von „σπουδάσωμεν“ (spoudasōmen), übersetzt als „wir uns bemühen“, bringt eine interessante Spannung in den Text. Obwohl die Ruhe ein Geschenk Gottes ist, erfordert sie dennoch ein aktives Streben und Bemühen unsererseits. Dieses Paradoxon spiegelt die christliche Disziplin wider: Wir ruhen in Gottes Gnade, doch gleichzeitig sind wir aufgerufen, eifrig zu sein im Glauben und Gehorsam. Philipper 2:12-13 fasst dies zusammen: „Darum, meine Geliebten, wie ihr allezeit gehorsam gewesen seid, so arbeitet nun noch mehr mit Furcht und Zittern an eurer eigenen Rettung; denn Gott ist es, der in euch wirkt sowohl das Wollen als auch das Vollbringen nach seinem Wohlgefallen.“ Martin Buber würde dies als Ausdruck einer „Ich-Du“-Beziehung sehen, in der der Mensch nicht nur nach Gottes Willen fragt, sondern eine lebendige, dialogische Beziehung mit ihm sucht. In dieser Beziehung geht es darum, Gottes Gegenwart aktiv zu suchen und in einem ständigen Dialog mit ihm zu bleiben.
Wie sieht dieses „Bemühen“ in unserem täglichen Leben aus? Es bedeutet, dass wir uns aktiv darum bemühen, in der Gegenwart Gottes zu leben und unsere Entscheidungen und Handlungen von seinem Willen leiten zu lassen. Dies erfordert Disziplin und Hingabe, aber es führt zu einem tieferen Verständnis und einer engeren Beziehung zu Gott.
Schließlich warnt der Text vor „ἀπειθείας“ (apeitheias), also Ungehorsam oder Unglauben. Diese Warnung erinnert an das Volk Israel in der Wüste, das aufgrund seines Unglaubens die verheißene Ruhe nicht betreten konnte. Psalm 95 und Hebräer 3:7-11 erinnern uns daran, dass wir die gleichen Fehler vermeiden müssen. Glaube und Gehorsam sind unerlässlich, um die Ruhe Gottes zu erfahren. Diese Warnung ist eine ernste Mahnung, unsere Herzen nicht zu verhärten und in unserem Glauben wachsam zu bleiben.
Insgesamt fordert uns dieser Text heraus, unser Leben im Licht der göttlichen Verheißung der Ruhe zu überprüfen. Es ist eine Einladung, unsere eigenen Anstrengungen und Werke zu hinterfragen und unser Vertrauen ganz auf Christus zu setzen. Diese Ruhe, die wir in Christus finden, ist nicht nur eine zukünftige Hoffnung, sondern eine gegenwärtige Realität, die unser tägliches Leben prägen sollte. Sie ermutigt uns, in unserem Glauben standhaft zu bleiben und die Gemeinschaft mit Gott zu suchen, in der wir wahre Erfüllung und Frieden finden.
SPACE-Anwendung*
Die SPACE-Anwendung ist eine Methode, um biblische Texte praktisch auf das tägliche Leben anzuwenden. Sie besteht aus fünf Schritten, die jeweils durch die Anfangsbuchstaben von „SPACE“ repräsentiert werden:
S. – Sünde identifizieren: In diesem Abschnitt erkennen wir die Sünde des Ungehorsams und des Unglaubens. Es ist die Gefahr, durch mangelndes Vertrauen und Gehorsam gegenüber Gottes Verheißungen die Ruhe zu verpassen, die Er uns anbietet.
P. – Versprechen festhalten: Gott verspricht, dass wir in seine Ruhe eingehen können, wenn wir uns bemühen, im Glauben und Gehorsam zu leben. Diese Ruhe ist eine Verheißung, die durch beständige Hingabe und Vertrauen auf Gottes Führung erreicht wird.
A. – Aktiv werden: Wir sollen aktiv daran arbeiten, in diese göttliche Ruhe einzugehen, indem wir unser Leben im Einklang mit Gottes Willen führen. Das bedeutet, bewusst Entscheidungen zu treffen, die unseren Glauben stärken und uns näher zu Gott bringen.
C. – Appell verstehen: Bemühe dich eifrig, in die Ruhe Gottes einzugehen. Lass nicht zu, dass Unglaube und Ungehorsam dich davon abhalten, die tiefere geistliche Erfüllung und den Frieden zu erleben, den Gott für dich bereithält. Lebe deinen Glauben aktiv und konsequent aus.
E. – Beispiel folgen: Das Volk Israel verpasste die verheißene Ruhe wegen ihres Unglaubens und Ungehorsams. Wir sollen aus ihren Fehlern lernen und uns bewusst dafür entscheiden, in der Gemeinschaft mit Gott zu leben. Jesus ist unser perfektes Beispiel, der im Gehorsam gegenüber dem Vater lebte und uns zeigt, wie wir durch Vertrauen und Hingabe in die göttliche Ruhe eintreten können.
Fazit: Der zweite Teil von Hebräer 4:11 ruft uns dazu auf, aktiv und bewusst nach der Ruhe Gottes zu streben, indem wir unseren Glauben und Gehorsam leben. Es ist eine Erinnerung daran, dass Unglaube und Ungehorsam uns von der vollen geistlichen Erfüllung abhalten können. Wir sollen uns bemühen, in der Gegenwart Gottes zu leben und auf seine Verheißungen zu vertrauen, um die tiefere Ruhe und den Frieden zu erfahren, die nur er bieten kann. Dieser Text ermutigt uns, in unserem täglichen Leben beständig nach Gottes Willen zu streben und die Gemeinschaft mit ihm zu suchen, um wahre Erfüllung und Frieden zu finden.
Persönliche Identifikation mit dem Text:
In Hebräer 4:9-10 haben wir darüber nachgedacht, wie wichtig es ist, von unseren eigenen Werken zu ruhen und die tiefe geistliche Erneuerung zu finden, die uns durch den Glauben an Christus zur Verfügung steht. Diese Ruhe, die uns an den Sabbat erinnert, geht über die physische Erholung hinaus und bietet uns eine Quelle des Friedens und der Gemeinschaft mit Gott.
Im zweiten Teil, Hebräer 4:11, werden wir aufgefordert: „So lasst uns nun eifrig sein, in jene Ruhe einzugehen, damit nicht jemand zu Fall komme durch denselben Ungehorsam.“ Diese Aufforderung spricht direkt zu uns als Nachfolger Jesu und erinnert uns daran, wie wichtig es ist, aktiv nach dieser göttlichen Ruhe zu streben.
Der Begriff „σπουδάσωμεν“ (spoudasōmen), der als „wir uns bemühen“ übersetzt wird, zeigt die Notwendigkeit, dass wir bewusst und engagiert nach der Ruhe Gottes suchen. Obwohl diese Ruhe ein Geschenk Gottes ist, verlangt sie von uns eine bewusste Anstrengung, um sie zu erlangen. Es ist ein Paradoxon des Glaubens: Wir ruhen in Gottes Gnade, doch gleichzeitig sind wir aufgerufen, eifrig zu sein im Glauben und Gehorsam. Dies spiegelt sich auch in Philipper 2:12-13 wider, wo es heißt: „Arbeitet an eurer eigenen Rettung mit Furcht und Zittern; denn Gott ist es, der in euch wirkt sowohl das Wollen als auch das Vollbringen nach seinem Wohlgefallen.“
Diese Bemühung bedeutet für mich und dich, dass wir in unserem täglichen Leben beständig nach Gottes Willen suchen und unsere Entscheidungen und Handlungen von seinem Willen leiten lassen. Es geht darum, in einer lebendigen Beziehung mit Gott zu leben, in der wir seine Führung suchen und uns seiner Gegenwart bewusst sind. Martin Buber spricht von dieser „Ich-Du“-Beziehung, in der wir in einem ständigen Dialog mit Gott stehen und seine Nähe erfahren.
Die Warnung vor „ἀπειθείας“ (apeitheias), also Ungehorsam oder Unglauben, ist eine ernste Mahnung. Das Volk Israel verpasste die verheißene Ruhe wegen seines Unglaubens und Ungehorsams. Diese Warnung erinnert uns daran, dass wir unsere Herzen nicht verhärten dürfen und in unserem Glauben wachsam bleiben müssen. Psalm 95 und Hebräer 3:7-11 ermahnen uns, die Fehler der Vergangenheit zu vermeiden und im Glauben und Gehorsam standhaft zu bleiben.
Für uns als Nachfolger Jesu bedeutet dies, dass wir uns täglich bemühen sollten, in der Nähe Gottes zu leben und unsere Vertrauen ganz auf Christus zu setzen. Es ist eine Einladung, unsere eigenen Anstrengungen und Werke zu hinterfragen und uns auf Gottes Verheißungen zu verlassen. Diese Ruhe, die wir in Christus finden, ist nicht nur eine zukünftige Hoffnung, sondern eine gegenwärtige Realität, die unser tägliches Leben prägen sollte.
Insgesamt fordert uns dieser Text heraus, unser Leben im Licht der göttlichen Verheißung der Ruhe zu überprüfen. Es ist eine Einladung, unsere eigenen Anstrengungen und Werke zu hinterfragen und unser Vertrauen ganz auf Christus zu setzen. Diese Ruhe, die wir in Christus finden, ist nicht nur eine zukünftige Hoffnung, sondern eine gegenwärtige Realität, die unser tägliches Leben prägen sollte. Sie ermutigt uns, in unserem Glauben standhaft zu bleiben und die Gemeinschaft mit Gott zu suchen, in der wir wahre Erfüllung und Frieden finden.
*Die SPACE-Analyse im Detail:
Sünde (Sin): In diesem Schritt überlegst du, ob der Bibeltext eine spezifische Sünde aufzeigt, vor der du dich hüten solltest. Es geht darum, persönliche Fehler oder falsche Verhaltensweisen zu erkennen, die der Text anspricht. Sprich, Sünde, wird hier als Verfehlung gegenüber den „Lebens fördernden Standards“ definiert.
Verheißung (Promise): Hier suchst du nach Verheißungen in dem Text. Das können Zusagen Gottes sein, die dir Mut, Hoffnung oder Trost geben. Diese Verheißungen sind Erinnerungen an Gottes Charakter und seine treue Fürsorge.
Aktion (Action): Dieser Teil betrachtet, welche Handlungen oder Verhaltensänderungen der Text vorschlägt. Es geht um konkrete Schritte, die du unternehmen kannst, um deinen Glauben in die Tat umzusetzen.
Appell (Command): Hier identifizierst du, ob es in dem Text ein direktes Gebot oder eine Aufforderung gibt, die Gott an seine Leser richtet. Dieser Schritt hilft dir, Gottes Willen für dein Leben besser zu verstehen.
Beispiel (Example): Schließlich suchst du nach Beispielen im Text, die du nachahmen (oder manchmal auch vermeiden) solltest. Das können Handlungen oder Charaktereigenschaften von Personen in der Bibel sein, die als Vorbild dienen.
Diese Methode hilft dabei, die Bibel nicht nur als historisches oder spirituelles Dokument zu lesen, sondern sie auch praktisch und persönlich anzuwenden. Sie dient dazu, das Wort Gottes lebendig und relevant im Alltag zu machen.
