Hast du schon mal darüber nachgedacht, wie dein Glaube mehr sein kann als nur ein stiller Begleiter im Leben? Epheser 6:16 lädt uns ein, den Glauben als einen Schild zu sehen – nicht nur im metaphorischen Sinne, sondern als eine echte, transformierende Kraft. Paul Tillich, ein Denker, der tief in die Symbolik und das Wesen des Glaubens eintauchte, sah ihn als unser „ultimatives Anliegen“, das uns mit dem Göttlichen verbindet und uns über unsere eigenen Grenzen hinausführt. Stell dir vor, dein Glaube könnte die „feurigen Pfeile des Bösen“ nicht nur abwehren, sondern sie in Chancen zur Transformation und zum Wachstum verwandeln.
In diesem Licht betrachtet, werden die Herausforderungen des Lebens – Zweifel, Angst, Verzweiflung – zu Momenten, in denen unser Glaube am meisten leuchtet. Der „Schild des Glaubens“ ist unsere Einladung, tief zu graben, zu vertrauen und teilzuhaben an einer Wirklichkeit, die weit über das Sichtbare hinausgeht. Es geht darum, in einem kritischen Dialog zwischen Glaube und Vernunft unseren Weg zu finden, unseren Platz in der Welt zu verstehen und dabei ein Leben voller Sinn und Zweck zu führen.
Diese Betrachtung von Epheser 6:16, durch Tillichs Brille, ermutigt uns, unseren Glauben aktiv zu leben – als etwas, das uns schützt, leitet und transformiert. Lasst uns diesen Schild des Glaubens täglich ergreifen, bereit, mutig die Unsicherheiten des Lebens zu navigieren, getragen von einem Glauben, der tief und weit reicht.
Fragen zur Vertiefung oder für Gruppengespräche:
- Hat dein Glaube dir schon in schwierigen Zeiten als Schild gedient?
- Inwiefern kann der Glaube über die Abwehr hinaus eine transformative Kraft in deinem Leben sein?
- Wie können Glaube und Vernunft zusammenarbeiten, um dir Orientierung und Sinn zu geben?
Parallele Bibeltexte:
Römer 8:37 – Mehr als Überwinder durch den, der uns liebt
Jakobus 1:2-4 – Die Prüfung des Glaubens bringt Standhaftigkeit
1. Petrus 1:6-7 – Durch Feuer geläuterter Glaube
2. Korinther 4:16-18 – Nicht auf das Sichtbare, sondern auf das Ewige schauen
Diese Einblicke und Werkzeuge sollen dich ermutigen, deinen Glauben als eine kraftvolle Ressource zu sehen und zu nutzen, die dich durch die Höhen und Tiefen des Lebens trägt.
Möchtest du dich noch weiter in dieses Thema vertiefen? In meinem Blog (dantemarvin.com) kannst du in den Schritten die ich für diesen Impuls gegangen bin zusätzliche Gedanken mitnehmen.
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Gebet:
Lass uns mit einem Gebet beginnen, um unseren Geist und unser Herz auf die Betrachtung von Epheser 6:16 vorzubereiten:
Herr, wir kommen zu Dir, um Dein Wort in Epheser 6:16 zu erkunden und zu verstehen. Bitte hilf uns, die Tiefe und die Kraft des Glaubensschildes zu begreifen, mit dem wir uns verteidigen können. Öffne unsere Herzen und Gedanken, damit wir lernen, wie wir die Angriffe, die gegen uns gerichtet sind, abwehren können, indem wir fest im Glauben stehen. Lehre uns, wie wir diesen Glauben im Alltag leben und stärken können, um gegen alle Widerstände beständig zu sein.
Amen.
Kontext des Textes:
Epheser 6:16 betont die zentrale Rolle des Glaubens im geistlichen Kampf, den Paulus in seinem Brief an die Epheser beschreibt. Der Schild des Glaubens ist eines der wesentlichen Elemente der vollständigen Rüstung Gottes, die Christen anlegen sollen, um in der Auseinandersetzung mit den geistlichen Mächten der Finsternis standhaft zu bleiben.
In der antiken Kriegsführung war der Schild ein entscheidendes Verteidigungsmittel. Er bot Schutz vor den Angriffen des Feindes, insbesondere vor Brandpfeilen, die darauf abzielten, den Kämpfer zu verletzen oder in Unordnung zu bringen. Paulus verwendet dieses Bild, um zu verdeutlichen, wie der Glaube die Angriffe des Teufels abwehren kann. Diese „Brandpfeile“ können Versuchungen, Lügen, Zweifel und Ängste sein, die darauf abzielen, unseren Glauben zu schwächen oder zu zerstören.
Der Glaube, von dem hier die Rede ist, ist nicht einfach ein passives Glauben an Gott. Es handelt sich um einen aktiven, lebendigen Glauben, der in der täglichen Entscheidung besteht, Gott zu vertrauen und seine Wahrheiten über die Lügen und Täuschungen zu stellen, die der Teufel uns vorwirft. Es ist ein Glaube, der aus der tiefen Überzeugung kommt, dass Gottes Macht größer ist als jede Kraft, die gegen uns steht, und dass seine Versprechen wahr und verlässlich sind.
Dieser Schild des Glaubens ist nicht nur ein persönlicher Schutz, sondern hat auch eine gemeinschaftliche Dimension. In der Schlachtformation der römischen Legionäre boten die ineinandergreifenden Schilde Schutz für den Einzelnen sowie für die Gruppe. Ähnlich stärkt unser Glaube nicht nur uns persönlich, sondern bietet auch Schutz und Stärkung für unsere Glaubensgemeinschaft, wenn wir im Glauben vereint sind.
Das Anlegen des Schildes des Glaubens erfordert daher eine bewusste Entscheidung, in jedem Moment unseres Lebens auf Gottes Wahrheit zu bauen und seine Gegenwart und Führung zu suchen. Es ermutigt uns, in unserem Glauben zu wachsen, durch das Wort Gottes, Gebet und Gemeinschaft mit anderen Gläubigen.
Schlüsselwörter identifizieren:
Originaltext:
ἐν πᾶσιν ἀναλαβόντες τὸν θυρεὸν τῆς πίστεως, ἐν ᾧ δυνήσεσθε πάντα τὰ βέλη τοῦ πονηροῦ τὰ πεπυρωμένα σβέσαι.
Epheser 6:16 in vielen Bibelübersetzungen lautet: „Vor allen Dingen ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen könnt.“
Schlüsselwörter:
- ἐν πᾶσιν (en pasin) – „Vor allen Dingen“: Ein Ausdruck, der betont, wie wichtig oder entscheidend die folgende Anweisung ist.
- ἀναλαβόντες (analabontes) – „ergreift“: Vom Verb ἀναλαμβάνω (analambanō), das „aufnehmen“ oder „ergreifen“ im Sinne von sich aneignen bedeutet.
- τὸν θυρεὸν (ton thyreōn) – „den Schild“: Bezieht sich auf ein großes Schutzschild, das in der Antike verwendet wurde, um den gesamten Körper zu bedecken.
- τῆς πίστεως (tēs pisteōs) – „des Glaubens“: Der Glaube wird hier als Schutzschild betrachtet, ein zentrales Element der geistlichen Rüstung.
- δυνήσεσθε (dynēsesthe) – „ihr könnt“: Vom Verb δύναμαι (dynamai), das „können“ oder „fähig sein“ bedeutet. Es zeigt die Fähigkeit der Gläubigen, mit dem Schild des Glaubens zu handeln.
- πάντα τὰ βέλη (panta ta belē) – „alle feurigen Pfeile“: Symbolisiert die Angriffe oder Versuchungen, die von bösen Kräften ausgehen.
- τοῦ πονηροῦ (tou ponērou) – „des Bösen“: Bezieht sich auf den Teufel oder böse Kräfte im Allgemeinen.
- τὰ πεπυρωμένα (ta pepyrōmena) – „die feurigen“: Beschreibt die Pfeile als „entflammt“ oder „brennend“, was ihre Zerstörungskraft symbolisiert.
- σβέσαι (sbēsai) – „auslöschen“: Vom Verb σβέννυμι (sbennymi), das „löschen“ oder „ausmachen“ bedeutet. Es beschreibt die Fähigkeit des Glaubensschildes, die Angriffe des Bösen unwirksam zu machen.
Epheser 6:16 unterstreicht die Bedeutung des Glaubens als Schutz in der spirituellen Auseinandersetzung gegen das Böse. Der Schild des Glaubens ermöglicht es den Gläubigen, sich gegen Angriffe zu verteidigen, die darauf abzielen, sie von ihrem Glauben und ihrer Treue zu Gott abzubringen.
Kommentar zum Text:
Epheser 6:16, eingebettet in die Passage über die vollständige Rüstung Gottes, hebt den Glauben als unverzichtbares Verteidigungsmittel im geistlichen Kampf hervor. Der Schild des Glaubens ist nicht nur ein Teil der Ausrüstung, sondern ein zentrales Element, das „vor allen Dingen“ ergriffen werden soll. Dieser Aufruf unterstreicht die Priorität und die entscheidende Rolle des Glaubens in der Auseinandersetzung mit den Mächten des Bösen.
Die Verwendung des griechischen Wortes ἀναλαβόντες (analabontes), was „ergreifen“ bedeutet, impliziert eine aktive Handlung der Gläubigen. Es ist nicht genug, den Schild in der Nähe zu haben oder nur über ihn zu verfügen; er muss aktiv aufgenommen und als Schutz verwendet werden. Diese Aktion symbolisiert die bewusste Entscheidung, im Glauben zu stehen und sich auf die göttliche Kraft zu verlassen, um den Angriffen standzuhalten.
Der Schild, auf Griechisch τὸν θυρεὸν (ton thyreōn), bietet Schutz vor den „feurigen Pfeilen“, eine Metapher für die vielfältigen Versuchungen und Angriffe, mit denen Christen konfrontiert sind. Diese Pfeile, entflammt von den Mächten des Bösen, zielen darauf ab, Schaden anzurichten und den Glaubenden von seinem Weg abzubringen. Doch durch den Schild des Glaubens haben die Gläubigen die Kraft, diese Angriffe nicht nur abzuwehren, sondern sie komplett auszulöschen – ein Hinweis auf die transformative und schützende Macht des Glaubens.
Die Beschreibung der Pfeile als τὰ πεπυρωμένα (ta pepyrōmena), „feurig“ oder „brennend“, verleiht dem Kampf eine Dringlichkeit und Intensität. Der Glaube wirkt hier als Löschmittel, das die Fähigkeit hat, die Kraft dieser Angriffe zu neutralisieren. Dieses Bild macht deutlich, dass der Glaube nicht passiv ist; er ist eine dynamische Kraft, die aktive Verteidigung und sogar den Angriff auf die Mächte der Dunkelheit ermöglicht.
Epheser 6:16 ermutigt die Gläubigen, im Glauben verwurzelt zu bleiben und sich seiner schützenden Kraft bewusst zu sein. Der Schild des Glaubens bietet nicht nur persönlichen Schutz, sondern stärkt auch die gesamte Gemeinschaft der Gläubigen, indem er ein Beispiel für Vertrauen und Beständigkeit im Angesicht von Widrigkeiten gibt.
Dieser Vers ist eine kraftvolle Erinnerung daran, dass unser Glaube eine lebenswichtige Ressource im geistlichen Kampf ist. Er fordert uns auf, diesen Glauben täglich zu stärken, durch das Wort Gottes, das Gebet und die Gemeinschaft mit anderen Gläubigen, um so gegen alle Angriffe des Feindes gewappnet zu sein.
Eine mögliche Perspektive von Paul Tillich
Aus der Perspektive von Paul Tillich könnte man argumentieren, dass der Text aus Epheser 6:16 in seinem tiefgreifenden Verständnis der Symbolik und des Wesens des Glaubens innerhalb der christlichen Tradition betrachtet werden sollte. Für Tillich ist der Glaube nicht nur eine mentale Zustimmung zu einer Reihe von Doktrinen, sondern vielmehr ein Akt des ultimativen Anliegens, das die gesamte Existenz des Gläubigen betrifft und transformiert. Der „Schild des Glaubens“, von dem Paulus spricht, symbolisiert somit nicht nur einen Schutz gegen äußere Angriffe, sondern auch eine tiefere Teilhabe am Göttlichen, durch die die Gläubigen in die Lage versetzt werden, über die bloße Selbstbewahrung hinaus zu agieren und an der übergeordneten Wirklichkeit teilzuhaben, die Tillich als das „Ground of Being“ bezeichnet.
In diesem Zusammenhang könnte Tillich darauf hinweisen, dass die „feurigen Pfeile des Bösen“ metaphorisch für die vielfältigen Formen des Zweifels, der Verzweiflung und der Entfremdung stehen, die das menschliche Leben in seiner existenziellen Dimension durchziehen. Der Glaube als Schild bietet in Tillichs Interpretation somit einen Schutz, der tiefer geht als die Abwehr externer Bedrohungen; er ermöglicht den Gläubigen, inmitten der Ambiguitäten und Herausforderungen des Lebens einen Sinn und eine Richtung zu bewahren. Dieser Glaube steht im Einklang mit Tillichs Verständnis von Religion als dem Zustand des Ergriffenseins von einem ultimativen Anliegen, das die gesamte Existenz eines Individuums prägt und transformiert.
Zudem betont Tillich die Notwendigkeit eines kritischen Dialogs zwischen Glaube und Vernunft. Während der Glaube eine tiefgreifende Überzeugung und ein Vertrauen auf eine Wirklichkeit jenseits der empirischen Evidenz darstellt, dient die Vernunft dazu, die Inhalte und Ausdrucksformen des Glaubens kritisch zu reflektieren und zu artikulieren. In seiner Kommentierung von Epheser 6:16 könnte Tillich daher die Rolle der Vernunft hervorheben, die nicht als Gegenspieler des Glaubens verstanden wird, sondern als Mittel, durch das der Glaube in einer Weise verstanden und gelebt werden kann, die sowohl der Tiefe der menschlichen Existenz als auch der Komplexität der modernen Welt gerecht wird.
Letztlich bietet der „Schild des Glaubens“ aus Tillichs Perspektive eine umfassende Verteidigung gegen die existenziellen Bedrohungen, mit denen die Menschen konfrontiert sind, indem er ihnen ermöglicht, in einer Welt voller Unsicherheit und Wandel ein Gefühl der Orientierung und des Zwecks zu finden. Dieser Glaube, tief verwurzelt in der persönlichen und gemeinschaftlichen Erfahrung des Göttlichen, dient als fundamentales Prinzip, das dem Leben Sinn, Richtung und Hoffnung verleiht.
Persönliche Identifikation mit dem Text:
Unter Berücksichtigung von Paul Tillichs tiefgründigem Verständnis des Glaubens, wollen wir uns nun einer „Narrative Identification“ Übung zuwenden, bei der wir unsere eigenen Lebenserfahrungen mit Epheser 6:16 verbinden. Durch Tillichs Linse betrachten wir den Glauben nicht nur als Schutzschild gegen äußere Angriffe, sondern auch als transformative Kraft, die uns hilft, Sinn und Richtung inmitten von Zweifel, Verzweiflung und Herausforderungen zu finden.
Stellen wir uns vor, wie der Glaube in unserem eigenen Leben als Schild fungiert. Es könnte sein, dass wir uns in Zeiten der Unsicherheit oder des persönlichen Kampfes befinden, wo die „feurigen Pfeile“ des Zweifels, der Angst oder der Entfremdung auf uns niederprasseln. In diesen Momenten ruft Epheser 6:16 uns dazu auf, den Schild des Glaubens zu ergreifen – einen Glauben, der tief und umfassend ist, der unsere gesamte Existenz betrifft und transformiert, wie Tillich es beschreiben würde.
Dieser Glaube ist nicht nur eine Abwehr gegen negative Gedanken oder Gefühle; er ist eine aktive Teilnahme am Göttlichen, die uns ermöglicht, über die Selbstbewahrung hinauszuwirken und an der größeren Realität teilzuhaben, die Tillich als den „Grund des Seins“ bezeichnet. In praktischer Hinsicht könnte dies bedeuten, dass wir in schwierigen Zeiten einen tiefen Frieden und eine Zuversicht finden, die aus unserem Vertrauen in eine größere Wirklichkeit entspringt, selbst wenn die Umstände um uns herum chaotisch oder ungewiss erscheinen.
Darüber hinaus lädt Tillichs Perspektive uns ein, einen Dialog zwischen Glaube und Vernunft zu pflegen, was bedeutet, dass wir unseren Glauben nicht blindlings leben, sondern ihn durchdacht und reflektiert ausüben. Dieser Prozess des Nachdenkens und der kritischen Auseinandersetzung mit unserem Glauben kann uns dabei helfen, unseren Weg durch die Herausforderungen des Lebens zu navigieren, indem wir sowohl unsere tiefe Verbindung zum Göttlichen als auch unser Verständnis für die Komplexität der Welt, in der wir leben, einbeziehen.
Indem wir diese Perspektive in unser Leben einfließen lassen, können wir beginnen, die täglichen Kämpfe und Herausforderungen als Gelegenheiten zu sehen, unseren Glauben zu vertiefen und zu stärken. So wie der Schild des Glaubens in Epheser 6:16 die feurigen Pfeile des Bösen auslöschen kann, so kann unser gelebter Glaube uns helfen, die existenziellen Bedrohungen zu überwinden, mit denen wir konfrontiert sind, und uns eine Richtung, einen Zweck und eine Hoffnung geben, die tief in der Erfahrung des Göttlichen verwurzelt sind.
SPACE*-Anwendung:
In Anlehnung an die Perspektive von Paul Tillich auf Epheser 6:16, erkunden wir nun die SPACE-Anwendung für diesen Vers, um seine Bedeutung in unserem täglichen Leben zu vertiefen:
- Sünde identifizieren: Die Neigung, sich in Zeiten der Prüfung von der Furcht oder dem Zweifel überwältigen zu lassen, statt fest im Glauben zu stehen. Tillichs Verständnis ermutigt uns, diese Momente als Chancen zu sehen, unseren Glauben als ultimatives Anliegen zu vertiefen und nicht zuzulassen, dass die „feurigen Pfeile“ unsere Verbindung zum „Grund des Seins“ trennen.
- Versprechen festhalten: Die Zusage, dass der Glaube, verstanden als tiefgreifendes Vertrauen in und Teilhabe am Göttlichen, stark genug ist, um alle Angriffe des Bösen auszulöschen. Dieser Glaube bietet nicht nur Schutz, sondern transformiert unsere Existenz, indem er uns ermöglicht, über die unmittelbare Selbstbewahrung hinaus zu handeln und an einer übergeordneten Wirklichkeit teilzuhaben.
- Aktiv werden: Die bewusste Entscheidung, den Schild des Glaubens täglich zu ergreifen. Dies bedeutet, in unserem Glauben aktiv und kritisch zu sein, ihn durch Studium, Gebet und Meditation zu nähren und ihn in unseren Entscheidungen und Handlungen zum Ausdruck zu bringen. Es erfordert auch, einen kritischen Dialog zwischen Glaube und Vernunft zu pflegen, um unseren Glauben in einer komplexen Welt lebendig und relevant zu halten.
- Appell verstehen: Das Gebot, im Glauben verwurzelt zu bleiben und ihn als Schild gegen die existenziellen Bedrohungen des Lebens zu nutzen. Dieser Glaube sollte nicht passiv, sondern aktiv gelebt werden, als Teilnahme am Göttlichen und als Grundlage für unseren Sinn und unsere Orientierung im Leben.
- Beispiel folgen: Die Christen, die trotz Verfolgung, Zweifel und Leid im Glauben standhaft bleiben, dienen als Beispiele für die Kraft des Glaubens als Schild. Ihre Geschichten zeigen, wie der Glaube nicht nur schützt, sondern auch ermöglicht, in den schwierigsten Umständen Sinn, Hoffnung und Zweck zu finden.
Diese SPACE-Anwendung unterstreicht, wie Epheser 6:16 uns auffordert, unseren Glauben nicht als passiven Schutzschild zu sehen, sondern als aktive, lebensverändernde Kraft, die uns in die Lage versetzt, mit den Herausforderungen des Lebens umzugehen. Durch Tillichs Linse betrachtet, wird der Schild des Glaubens zu einem zentralen Instrument, das uns hilft, unser Leben tiefer mit dem Göttlichen zu verbinden und einen Weg durch die existenziellen Kämpfe zu finden, mit denen wir konfrontiert sind.
*Die SPACE-Analyse ist eine Methode, um biblische Texte praktisch auf das tägliche Leben anzuwenden. Sie besteht aus fünf Schritten, die jeweils durch die Anfangsbuchstaben von „SPACE“ repräsentiert werden:
Sünde (Sin): In diesem Schritt überlegst du, ob der Bibeltext eine spezifische Sünde aufzeigt, vor der du dich hüten solltest. Es geht darum, persönliche Fehler oder falsche Verhaltensweisen zu erkennen, die der Text anspricht.
Verheißung (Promise): Hier suchst du nach Verheißungen in dem Text. Das können Zusagen Gottes sein, die dir Mut, Hoffnung oder Trost geben. Diese Verheißungen sind Erinnerungen an Gottes Charakter und seine treue Fürsorge.
Aktion (Action): Dieser Teil betrachtet, welche Handlungen oder Verhaltensänderungen der Text vorschlägt. Es geht um konkrete Schritte, die du unternehmen kannst, um deinen Glauben in die Tat umzusetzen.
Appell (Command): Hier identifizierst du, ob es in dem Text ein direktes Gebot oder eine Aufforderung gibt, die Gott an seine Leser richtet. Dieser Schritt hilft dir, Gottes Willen für dein Leben besser zu verstehen.
Beispiel (Example): Schließlich suchst du nach Beispielen im Text, die du nachahmen (oder manchmal auch vermeiden) solltest. Das können Handlungen oder Charaktereigenschaften von Personen in der Bibel sein, die als Vorbild dienen.
Diese Methode hilft dabei, die Bibel nicht nur als historisches oder spirituelles Dokument zu lesen, sondern sie auch praktisch und persönlich anzuwenden. Sie dient dazu, das Wort Gottes lebendig und relevant im Alltag zu machen.
