Fettgedrucktes für schnell Leser…
Einleitender Impuls:
Es gibt diese Momente, in denen du suchst – nach Antworten, nach Sinn, nach einem Zeichen. Du betest, hoffst, wartest – aber nichts passiert. Oder doch? Vielleicht bist du nur so sehr mit der Suche beschäftigt, dass du nicht siehst, dass die Antwort längst da ist.
So wie Maria am leeren Grab. Sie sucht nach Jesus – und er steht direkt vor ihr. Doch sie sieht ihn nicht, weil sie nur den Verlust spürt. Jesus ist da – aber in ihrem Schmerz sieht sie nur einen Fremden. Sie hält ihn für den Gärtner. Kennst du das? Gott ist längst in deinem Leben am Werk, aber weil du ihn anders erwartest, übersiehst du ihn?
Und dann geschieht das Unerwartete: Er ruft sie beim Namen. Kein theologisches Konzept, kein Vortrag über den Sinn des Leidens – nur ein Wort: „Maria.“ Und plötzlich fällt alles an seinen Platz. Glauben beginnt nicht immer mit Verstehen, sondern mit Erkennen. Mit einer Begegnung. Vielleicht ist das genau das, was du heute brauchst – nicht mehr Wissen über Gott, sondern die Gewissheit, dass er dich kennt, dich sieht, dich ruft. Und dass du ihm wichtiger bist, als du denkst.
Was Maria danach tut? Sie bleibt nicht stehen. Sie kann nicht. Sie läuft los – denn diese Nachricht ist zu groß, um sie für sich zu behalten. Vielleicht ist das die Einladung an dich heute: Hör hin. Lass dich rufen. Und dann – steh auf und geh.
Vielleicht, nur vielleicht, ist Gott längst näher, als du denkst. Die Frage ist: Bist du bereit, ihn zu erkennen und es dann weiterzugeben?
Fragen zur Vertiefung oder für Gruppengespräche:
- Wo in deinem Leben könnte Jesus längst da sein, ohne dass du ihn erkannt hast?
- Was hält dich manchmal zurück, über deine Begegnung mit Gott zu sprechen – Angst, Zweifel oder Unsicherheit?
- Wie würde dein Alltag anders aussehen, wenn du Jesus nicht nur suchst, sondern auch wirklich erwartest?
Parallele Bibeltexte als Slogans mit Anwendung:
Lukas 24,31 – „Da wurden ihre Augen aufgetan.“ → „Gott ist oft näher, als du denkst – schau hin!“
Jesaja 43,1 – „Ich habe dich bei deinem Namen gerufen.“ → „Gott sieht dich nicht als eine unter vielen – er kennt dich persönlich.“
Johannes 10,27 – „Meine Schafe hören meine Stimme.“ → „Glaube ist nicht nur Wissen über Gott – es ist Hinhören auf ihn.“
Matthäus 28,10 – „Geht und sagt es meinen Brüdern.“ → „Glaube ist keine Privatangelegenheit – er will geteilt werden.“
Wenn du wissen willst, warum Gottes Nähe nicht immer offensichtlich ist, aber trotzdem real, und wie du lernst, ihn zu erkennen und was du dann machen kannst, dann nimm dir 20 Minuten und tauche tiefer ein – es könnte deine Sicht auf Glauben und Begegnung verändern.
Die Informationen für den Impuls hole ich mir meistens aus BibleHub.com damit auch du es nachschlagen kannst.
Schön, dass wir uns heute Zeit nehmen, um Johannes 20,18 genauer zu betrachten. Bevor wir in diesen Moment eintauchen, in dem Himmel und Erde aufeinanderprallen, lass uns diesen Augenblick mit einem Gebet beginnen:
Liebevoller Vater, Maria Magdalena stand vor dem leeren Grab – mit Tränen in den Augen und Hoffnung, die noch nicht greifbar war. Doch du hast sie nicht im Unklaren gelassen. Du hast ihr Jesus offenbart, den auferstandenen Herrn, der sie beim Namen rief. Öffne auch unsere Augen für diese Wahrheit. Lass uns verstehen, was es bedeutet, dass Jesus lebt – nicht nur damals, sondern heute, hier und jetzt. Berühre unsere Herzen mit der gleichen Freude, die Maria erfasste, als sie rief: „Ich habe den Herrn gesehen!“ Lass uns begreifen, dass diese Begegnung alles verändert.
In Jesu Namen beten wir,
Amen.
Und jetzt? Jetzt stehen wir mit Maria am Grab. Der Stein ist weg, aber was bedeutet das wirklich? Was passiert, wenn das Unfassbare Realität wird? Wenn die Trauer der Nacht von der Morgensonne der Hoffnung durchbrochen wird?
Der Text:
Zunächst werfen wir einen Blick auf den Text in verschiedenen Bibelübersetzungen. Dadurch gewinnen wir ein tieferes Verständnis und können die unterschiedlichen Nuancen des Textes in den jeweiligen Übersetzungen oder Übertragungen besser erfassen. Dazu vergleichen wir die Elberfelder 2006 (ELB 2006), Schlachter 2000 (SLT), Luther 2017 (LU17), Basis Bibel (BB) und die Hoffnung für alle 2015 (Hfa).
Johannes 20,18
ELB 2006 Maria Magdalena kommt und verkündet den Jüngern, Ich habe den Herrn gesehen! – und dass er dies zu ihr gesagt habe.
SLT Da kommt Maria Magdalena und verkündet den Jüngern, dass sie den Herrn gesehen und dass er dies zu ihr gesprochen habe.
LU17 Maria Magdalena geht und verkündigt den Jüngern: »Ich habe den Herrn gesehen«, und was er zu ihr gesagt habe.
BB Maria aus Magdala ging zu den Jüngern. Sie verkündete ihnen: »Ich habe den Herrn gesehen!« Und sie erzählte, was er zu ihr gesagt hatte.
HfA Maria aus Magdala lief nun zu den Jüngern und berichtete ihnen: »Ich habe den Herrn gesehen!« Und sie erzählte alles, was Jesus ihr gesagt hatte.
Der Kontext:
In diesem Abschnitt geht es darum, die grundlegenden Fragen – das „Wer“, „Wo“, „Was“, „Wann“ und „Warum“ – zu klären. Das Ziel ist es, ein besseres Bild von der Welt und den Umständen zu zeichnen, in denen dieser Vers verfasst wurde. So bekommen wir ein tieferes Verständnis für die Botschaft, bevor wir uns den Details widmen.
Kurzgesagt… Maria Magdalena steht als erste Zeugin der Auferstehung vor einem leeren Grab, begegnet dem lebendigen Jesus – und wird zur Botin der besten Nachricht aller Zeiten. Was nach einem Triumphzug klingt, beginnt allerdings mit Tränen, Verwirrung und einer Welt, die gerade erst begreifen muss, dass der Tod nicht das letzte Wort hat.
Previously on „Die unglaubliche Geschichte des Jesus von Nazareth“: Drei Tage sind vergangen, seit Jesus gekreuzigt wurde. Seine Anhänger sind traumatisiert, verängstigt und in alle Richtungen zerstreut. Sie hatten gehofft, dass Jesus der Messias sei, doch sein Tod am Kreuz hat diese Hoffnung brutal zerschmettert. Eine Auferstehung? Ja – aber erst am Ende der Zeit. Dass jemand mitten in der Geschichte aus dem Grab steigt, hatte keiner erwartet. Während die Jünger sich aus Angst vor den jüdischen Autoritäten verstecken, schleppt sich Maria Magdalena in aller Frühe zum Grab. Sie will Jesus nicht loslassen, selbst wenn es nur bedeutet, seinen Leichnam zu salben. Doch der Leichnam ist nicht da. Das Grab ist leer – aber was bedeutet das? Für Maria ist es zunächst kein Zeichen der Hoffnung, sondern ein weiteres Rätsel.
Maria ist verwirrt. Zwei Engel erscheinen ihr, doch selbst deren Worte scheinen nicht durch den Schleier ihrer Trauer zu dringen. Und dann ist da dieser Mann. Sie hält ihn für den Gärtner – ein ironischer Moment, denn tatsächlich steht sie vor dem, der als der „neue Adam“ die Schöpfung erneuert. Erst als er ihren Namen sagt – „Maria!“ – zerbricht die Dunkelheit in ihrem Herzen. Es ist nicht nur das Wunder der Auferstehung – es ist das Wunder, persönlich gekannt zu sein. Die Beziehung zu Jesus war nie abstrakt, sondern zutiefst persönlich. Jetzt, wo sie erkennt, wer vor ihr steht, wird aus Schmerz Freude, aus Trauer eine Sendung.
Der geistige und religiöse Kontext? Nun, die jüdische Welt des ersten Jahrhunderts erwartete einen Messias, aber nicht so. Ein leidender, sterbender und dann wieder auferstehender Messias passte in kein Schema. Die Vorstellung, dass eine Frau als erste Zeugin dieser unfassbaren Realität auftritt, war noch absurder. In der damaligen Kultur zählte das Zeugnis einer Frau vor Gericht kaum – doch genau sie ist es, die als erste den Auftrag bekommt: „Geh und erzähle es meinen Brüdern.“ Maria Magdalena wird damit zur ersten Verkündigerin der Auferstehung, lange bevor Petrus und die anderen überhaupt begriffen haben, was los ist.
Warum ist das wichtig? Weil es zeigt, dass Jesus die üblichen Regeln und Erwartungen auf den Kopf stellt. Hier beginnt etwas Neues: Die Verkündigung des Evangeliums durch Menschen, die in der Gesellschaft keine Stimme hatten – und doch als Erste berufen werden. Und das macht die Szene so kraftvoll: Die Auferstehung ist nicht nur ein theologisches Konzept – sie bricht in das Leben der Menschen ein und verändert alles.
Jetzt, wo wir das Setting klar haben, stellt sich die Frage: Was genau hat Maria gesagt? Welche Worte sprudeln aus ihr heraus, als sie realisiert, was gerade passiert ist? Und was sagt uns das über unsere eigene Begegnung mit dem Auferstandenen?
Zeit, den Vers Wort für Wort auseinanderzunehmen. Bereit?
Die Schlüsselwörter:
In diesem Abschnitt wollen wir uns genauer mit den Schlüsselwörtern aus dem Text befassen. Diese Worte tragen tiefere Bedeutungen, die oft in der Übersetzung verloren gehen oder nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind. Wir werden die wichtigsten Begriffe aus dem ursprünglichen Text herausnehmen und ihre Bedeutung näher betrachten. Dabei schauen wir nicht nur auf die wörtliche Übersetzung, sondern auch darauf, was sie für das Leben und den Glauben bedeuten. Das hilft uns, die Tiefe und Kraft dieses Verses besser zu verstehen und ihn auf eine neue Weise zu erleben.
Johannes 20,18 – Ursprünglicher Text (Nestle-Aland 28):
Ἔρχεται Μαριὰμ ἡ Μαγδαληνὴ ἀγγέλλουσα τοῖς μαθηταῖς ὅτι ἑώρακα τὸν κύριον, καὶ ταῦτα εἶπεν αὐτῇ.
Übersetzung Johannes 20,18 (Elberfelder 2006):
„Maria Magdalena kommt und verkündet den Jüngern: Ich habe den Herrn gesehen! – und dass er dies zu ihr gesagt habe.“
Semantisch-pragmatische Kommentierung der Schlüsselwörter
- Ἔρχεται (erchetai) – „kommt“: Das Verb ἔρχομαι (erchomai) bedeutet nicht nur „kommen“, sondern auch „sich gezielt auf etwas zubewegen“. Hier steht es im historischen Präsens – ein Stilmittel, das eine vergangene Handlung lebendig wirken lässt. Es ist, als ob wir direkt dabei wären, während Maria sich in Bewegung setzt. Sie bleibt nicht passiv, sie handelt.
- Μαγδαληνὴ (Magdalēnē) – „Magdalena“: Die Bezeichnung Μαγδαληνή verweist auf ihre Herkunft aus Magdala, einer Stadt am See Genezareth, bekannt für Handel und Fischverarbeitung. Interessanterweise wird Maria nicht über einen Mann oder eine Familie definiert, was in der damaligen Gesellschaft ungewöhnlich ist. In der Bibel werden Frauen manchmal nach ihrem Herkunftsort benannt, wenn sie eine besondere Rolle spielen (z. B. Maria aus Bethanien, Lukas 10,39). Doch hier geschieht noch mehr:
- ἀγγέλλουσα (angellousa) – „verkündet“: Das Verb ἀγγέλλω (angellō) bedeutet „eine Botschaft überbringen“, ähnlich wie ein offizieller Bote. Es steht hier im Partizip Präsens, was zeigt: Maria ist nicht nur eine einmalige Zeugin, sie IST in diesem Moment Verkündigung.
- μαθηταῖς (mathētais) – „den Jüngern“: Das Wort μαθητής (mathētēs) bedeutet „Schüler“ oder „Lernender“. In der Antike war ein μαθητής jemand, der sich einem Lehrer anschloss, um sein Leben nach dessen Lehren auszurichten. Doch an diesem Punkt sind die Jünger noch verängstigt und voller Zweifel. Ihr Zeugnis stößt zunächst auf Unglauben (vgl. Lukas 24,11; Johannes 20,25).
- ἑώρακα (heōraka) – „ich habe gesehen“: Das Verb ὁράω (horaō) bedeutet „sehen“, steht hier aber im Perfekt, was bedeutet: Maria hat nicht nur einmal kurz gesehen – die Erfahrung bleibt bestehen. Es geht um mehr als einen flüchtigen Blick: Maria hat Jesus gesehen, erkannt und verstanden.
- κύριον (kyrion) – „den Herrn“: Das Wort κύριος (kyrios) bedeutet „Herr, Meister“ und wird in der Septuaginta oft als Ersatz für den Gottesnamen JHWH verwendet. Maria bekennt Jesus also nicht nur als Lehrer – sie erkennt ihn als ihren Herrn. Dieses Bekenntnis – „Jesus ist Herr“ – wird später zum Kern der christlichen Verkündigung (vgl. Römer 10,9).
- εἶπεν (eipen) – „er sagte“: Das Verb εἶπον (eipon) ist die Vergangenheitsform von „sagen“. Doch was Jesus sagt, ist kein nebensächlicher Satz – es ist eine Botschaft mit Auftrag. In diesem Kapitel spricht Jesus mehrmals direkt: zu Maria (V. 17), zu den Jüngern (V. 19-23) und zu Thomas (V. 27). Die Auferstehung ist nicht nur ein Wunder, sondern eine Offenbarung Gottes durch Worte.
Maria Magdalena ist also die erste Verkündigerin der Auferstehung. Sie sieht, erkennt, hört und handelt – und das in einer Welt, in der das Zeugnis einer Frau kaum Gewicht hatte. Doch Jesus beruft sie als erste, die Osterbotschaft zu tragen.
Und genau hier setzen wir beim nächsten Schritt an: Was bedeutet das theologisch? Welche Konsequenzen hat es, dass Jesus sich zuerst Maria offenbart?
Ein Kommentar zum Text:
Maria Magdalena. Die Frau, die als erste das Unfassbare erlebte: Jesus lebt. Kein Gerücht, kein Wunschdenken, sondern eine Begegnung, die ihre Welt – und unsere gleich mit – auf den Kopf stellt. Doch was macht diesen Moment so gewaltig? Warum ist es Maria, die ihn als erste sieht? Und welche theologischen Tiefen stecken hinter dieser scheinbar einfachen Verkündigung: „Ich habe den Herrn gesehen!“ (Johannes 20,18)? Bereit für eine Reise durch Schrift, Sprache und Bedeutung? Dann schnall dich an.
Beginnen wir mit der Ausgangslage. Jesus ist tot. Wirklich tot. Römisch hingerichtet – mit aller Grausamkeit, die dieses System kannte. Gekreuzigt, begraben, besiegelt. Kein Scheintod, kein Trick. Die Römer wussten, wie man Menschen tötet. Die Jünger? Versteckt, erschüttert, in Tränen aufgelöst. Maria? Sie steht früh am Morgen am Grab – allein, voller Schmerz, aber auch voller Treue. Und hier passiert das, was selbst die besten Theologen der damaligen Zeit nicht auf dem Schirm hatten: Der Messias, der sterben musste, ist auferstanden – mitten in der Geschichte, nicht erst am Ende der Zeit. Die jüdische Vorstellung einer Auferstehung war durchaus vorhanden (Daniel 12,2; Johannes 11,24), doch sie bezog sich auf das große Finale, den letzten Tag. Ein Einzelner, der jetzt schon aufersteht? Unvorstellbar.
Und dann die nächste Überraschung: Nicht Petrus. Nicht Johannes. Sondern Maria Magdalena sieht Jesus zuerst. In einer Gesellschaft, in der das Zeugnis einer Frau kaum Gewicht hatte, ein unerwarteter Akt göttlicher Prioritätensetzung. Maria, eine Frau mit bewegter Vergangenheit (Lukas 8,2), wird zur ersten Verkündigerin der größten Nachricht der Weltgeschichte. Es ist, als ob Gott absichtlich alle gesellschaftlichen Erwartungen ignoriert. Hier zählt keine Hierarchie, kein Geschlecht, keine gesellschaftliche Position – nur das Herz, das sucht. Und genau da trifft sich alles: Die ersten Worte Jesu an Maria in der Auferstehungsgeschichte lauten nicht etwa „Schau mal, was ich kann!“, sondern einfach: „Maria!“ (Johannes 20,16). Der Auferstandene ist kein abstraktes Prinzip, sondern eine Person, die Namen kennt.
Maria läuft los. Sie hält es nicht aus. Ἔρχεται (erchetai) – „sie kommt“ (Johannes 20,18). Doch das griechische Präsens hier ist mehr als eine neutrale Beschreibung. Das Verb steht im Präsens, obwohl es eine vergangene Handlung beschreibt – ein Stilmittel, das typisch für griechische Erzählungen ist. Es versetzt uns mitten ins Geschehen, als wären wir selbst dabei. Die Bibel ist hier nicht nur eine Erzählung, sondern eine Einladung, selbst dabei zu sein. Und das nächste Wort? ἀγγέλλουσα (angellousa) – „verkündet“. Kein zufälliges Verb. Das ist das Wort für einen Boten, einen Herold, jemanden, der eine offizielle Nachricht weiterträgt. Maria ist nicht einfach nur überrascht – sie hat eine Mission.
Und was genau verkündet sie? „ἑώρακα τὸν κύριον“ (heōraka ton kyrion) – „Ich habe den Herrn gesehen!“ Das Wort ἑώρακα (heōraka) steht im Perfekt – eine Zeitform, die bedeutet: „Ich habe ihn gesehen, und diese Erfahrung bleibt bestehen.“ Es ist nicht einfach eine visuelle Wahrnehmung, sondern eine Erkenntnis, die nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Maria hat den lebendigen Jesus gesehen, und diese Tatsache verändert für immer die Realität.
Und dann: κύριον (kyrios). Das ist nicht nur eine respektvolle Anrede. Kyrios war in der Septuaginta das Wort für JHWH – der Name Gottes selbst. Maria sagt hier nicht: „Ich habe Jesus gesehen“, sondern: „Ich habe den HERRN gesehen.“ Sie erkennt in diesem Moment mehr als nur die Auferstehung – sie erkennt seine göttliche Identität. Hier steht kein Prophet, kein Rabbi, kein Messias im alten Verständnis – hier steht Gott selbst.
Jetzt mal ehrlich: Wenn du eine Geschichte erfinden würdest, um eine neue Religion zu starten – würdest du es so machen? Wohl kaum. Und genau das macht diese Szene so glaubwürdig. Selbst die Jünger glaubten zunächst nicht (Lukas 24,11; Johannes 20,25). Sie mussten von der Realität der Auferstehung überzeugt werden. Die ersten Reaktionen auf die Osterbotschaft waren nicht Jubel und Begeisterung, sondern Zweifel, Fassungslosigkeit und Angst. Niemand erwartete einen auferstandenen Messias.
Und genau das ist die Frage an uns: Haben wir ihn „gesehen“? Nicht nur mit den Augen, sondern mit dem Herzen? Mit einer Überzeugung, die bleibt – auch, wenn das Leben uns erschüttert? Denn sehen bedeutet hier mehr als optische Wahrnehmung – es bedeutet Erkenntnis, Offenbarung, Begegnung. Glauben wir an einen toten Jesus oder an den lebendigen Herrn?
Und genau da wollen wir weitermachen. Was bedeutet das für uns praktisch? Wie können wir dieses Wort nehmen und auf unser Leben anwenden? Es wird Zeit für den nächsten Schritt: die SPACE-Anwendung. Bereit?
Die SPACE-Anwendung*
Die SPACE-Anwendung ist eine Methode, um biblische Texte praktisch auf das tägliche Leben anzuwenden. Sie besteht aus fünf Schritten, die jeweils durch die Anfangsbuchstaben von „SPACE“ repräsentiert werden:
S – Sünde (Sin)
Maria steht vor dem leeren Grab, sieht Jesus – aber erkennt ihn nicht (Johannes 20,14). Genau wie die Emmaus-Jünger, die mit Jesus unterwegs sind, aber nicht merken, wer er ist (Lukas 24,16). Wie oft beten wir, suchen nach Antworten – und merken nicht, dass Gott schon längst neben uns steht? Wir erwarten ihn in spektakulären Wundern, in lauten Durchbrüchen, in den großen Momenten. Doch wenn er in leisen Schritten kommt – als „Gärtner“, als Alltagsbegegnung, als unscheinbare Möglichkeit – dann übersehen wir ihn. Die Sünde hier ist nicht Bosheit, sondern eine eingeschränkte Sicht – das Festhalten an unserer eigenen Vorstellung von Gott.
P – Verheißung (Promise)
Als Maria ihn noch für den Gärtner hält, reicht ein einziges Wort, um ihre Welt zu verändern: „Maria!“ (Johannes 20,16). Gott kennt uns beim Namen. Das ist nicht nur eine nette Vorstellung, es ist eine Realität, die sich durch die gesamte Bibel zieht. Mose hörte seinen Namen aus dem brennenden Dornbusch (2. Mose 3,4), Samuel wurde in der Nacht gerufen (1. Samuel 3,10). Jesus ist kein distanzierter Gott, der sich nur mit der Menschheit im Allgemeinen beschäftigt – er sieht dich, er kennt dich, er ruft dich. Und wenn er ruft, dann nicht als Richter, sondern als der Lebendige, der dich ins Leben ruft. Sein Ruf verändert.
A – Aktion (Action)
Vielleicht funktioniert dein Glaube noch nach alten Mustern. Vielleicht wartest du darauf, dass Gott sich genau so zeigt, wie du es dir vorstellst. Doch was, wenn er längst da ist – nur anders, als du es erwartet hast? Der erste Schritt ist, Gott nicht nur in unserer Vorstellung zu suchen, sondern in der Realität. Vielleicht hast du ihn übersehen, weil du dachtest, er müsste anders wirken. Praktisch könnte das bedeuten: Hör auf, nur in den großen Wundern nach Gott zu suchen. Fang an, ihn in den leisen Momenten zu entdecken – im Alltag, in unerwarteten Begegnungen, im Frieden mitten im Chaos.
Der zweite Schritt? Lass deine Vergangenheit nicht bestimmen, ob du ein Botschafter wirst. Maria hatte eine Geschichte. Sie war nicht die offensichtliche Wahl für die erste Verkündigerin der Auferstehung. Aber Jesus sieht keine Vergangenheit – er sieht das Potenzial. Vielleicht denkst du, du bist nicht qualifiziert, um von Jesus zu erzählen. Vielleicht hast du Fehler gemacht. Vielleicht fühlst du dich unwürdig. Aber wenn Maria Magdalena die erste Zeugin war – warum nicht du? Unser Glaube ist nicht nur für stille Momente im Kämmerlein gedacht. Wenn du Jesus begegnet bist, dann ist das nicht nur für dich.
C – Appell (Command)
Hör nicht auf, wenn du Jesus erkannt hast – geh und erzähle es weiter. Jesus gibt Maria einen Auftrag: „Geh zu meinen Brüdern und sag ihnen…“ (Johannes 20,17). Er hätte es auch selbst tun können. Er hätte direkt in den Raum der Jünger platzen können – aber nein. Maria soll es ihnen sagen. Das Evangelium ist nie eine Privatangelegenheit. Es ist eine Nachricht, die geteilt werden will. Wenn du erkannt hast, dass Jesus lebt, dann halte es nicht für dich. Vielleicht gibt es Menschen um dich herum, die genau diese Botschaft brauchen – aber sie hören sie nicht, weil niemand sie ihnen sagt. Und nein, du musst kein Theologe sein. Maria war es auch nicht. Es reicht, wenn du sagen kannst: „Ich habe ihn erlebt.“
E – Beispiel (Example)
Maria ist nicht die Einzige, die mit Jesus eine solche Begegnung hat. Paulus dachte, er hätte die Wahrheit erkannt, bis Jesus ihn von seinem hohen Ross holte (Apostelgeschichte 9,3-6). Die Emmaus-Jünger liefen mit Jesus – und erkannten ihn erst beim Brotbrechen (Lukas 24,13-35). Und selbst Petrus, der mit Jesus drei Jahre unterwegs war, konnte es zuerst nicht fassen (Lukas 24,12). Der Weg vom Zweifel zur Erkenntnis ist Teil des Glaubens.
Die Frage ist: Wo stehst du? Suchst du Jesus noch am falschen Ort? Erwartest du ihn in einer bestimmten Form – und übersiehst ihn deshalb? Oder bist du bereit, die Augen zu öffnen und ihn zu erkennen, dort, wo er dich längst ruft?
Und genau das bringt uns zum nächsten Schritt: die persönliche Identifikation mit dem Text. Was bedeutet das konkret für dich – wo bist du in dieser Geschichte?
Persönliche Identifikation mit dem Text:
In diesem Schritt stelle ich mir sogenannte „W“ Fragen: „Was möchte der Text mir sagen?“ in der suche nach der Hauptbotschaft. Dann überlege ich, „Was sagt der Text nicht?“ um Missverständnisse zu vermeiden. Ich reflektiere, „Warum ist dieser Text für mich wichtig?“ um seine Relevanz für mein Leben zu erkennen. Anschließend frage ich mich, „Wie kann ich den Text in meinem Alltag umsetzen/anwenden?“ um praktische Anwendungsmöglichkeiten zu finden. Weiterhin denke ich darüber nach, „Wie wirkt sich der Text auf meinen Glauben aus?“ um zu sehen, wie er meinen Glauben stärkt oder herausfordert. Schließlich frage ich, „Welche Schlussfolgerungen kann ich für mich aus dem Gesagten ziehen?“ um konkrete Handlungen und Einstellungen abzuleiten.
Ich finde mich in dieser Geschichte wieder – mehr, als mir lieb ist. Maria steht vor dem Auferstandenen, sieht ihn direkt an und erkennt ihn nicht. Wie oft passiert mir das? Ich suche nach Gott, nach Antworten, nach Klarheit – und merke nicht, dass er längst da ist, weil ich ihn in einer bestimmten Form erwarte. Ich will das große Wunder, die spektakuläre Erscheinung, das übernatürliche Zeichen. Und Gott? Steht vielleicht direkt vor mir, in einer Begegnung mit einem Menschen, in einem ruhigen Moment, in einer unerwarteten Wendung, die ich fast als Zufall abtue. Man kann Gott suchen und trotzdem blind sein. So wie die Jünger auf dem Weg nach Emmaus (Lukas 24,16), die mit Jesus laufen, aber ihn nicht erkennen. Oder wie Thomas, der die Auferstehung erst glauben kann, als er Jesus berührt (Johannes 20,27). Glaube beginnt oft nicht mit dem Sehen, sondern mit dem Erkennen.
Und dann sagt er einfach: „Maria.“ Kein Vortrag, keine große Erklärung – nur ihr Name. Und plötzlich fällt alles an seinen Platz. Es ist, als ob ihr Herz ihn erkennt, bevor ihr Verstand hinterherkommt. Und das trifft mich. Vielleicht ist Glauben nicht in erster Linie ein intellektuelles Konstrukt, sondern eine Begegnung. Nicht, dass Denken unwichtig wäre – aber hier geht es um etwas anderes. Es geht darum, erkannt zu werden. So wie Hagar in der Wüste, die Gott begegnet und ihn „El Roi“ nennt – „Du bist der Gott, der mich sieht“ (1. Mose 16,13). Glauben heißt nicht nur, dass wir nach Gott suchen – sondern dass er uns längst sieht und ruft. Gott ruft nicht nach einem Konzept, sondern nach einer Person. Und das ändert alles.
Was dieser Text nicht sagt? Dass alles easy ist, sobald du Jesus erkennst. Maria läuft los, voller Freude, voller Überzeugung – aber ihre Botschaft wird nicht sofort begeistert aufgenommen. Die Jünger glauben ihr nicht (Lukas 24,11). Und das ist so typisch. Du kannst Gott erleben, du kannst eine tiefe innere Gewissheit haben – und trotzdem wird es Menschen geben, die zweifeln, die abwinken, die sagen: „Ach komm, du übertreibst.“ Die Bibel macht kein Geheimnis daraus: Glaube ist kein Ticket für ein Leben ohne Widerstände. Aber es ist ein Leben mit einer Wahrheit, die stärker ist als der Zweifel anderer.
Und hier kommt der Punkt, der mich herausfordert: Wenn du erkannt hast, dass Jesus lebt – dann bleib nicht stehen. Geh und erzähl es. Und nein, das bedeutet nicht zwangsläufig, dass du jetzt auf der Straße predigen sollst oder deinen WhatsApp-Status mit Bibelversen zupflastern musst. Es bedeutet, dass dein Leben eine Antwort auf diese Begegnung sein sollte. Vielleicht ist das Evangelium nicht zuerst eine Rede, sondern eine Art zu leben. Genau so hat Jesus es gemacht. Bevor er predigte, hat er Menschen gesehen, sie berührt, mit ihnen gegessen. Sein Leben war seine Botschaft. Eine Art, Menschen anzusehen, wie Jesus es tat – mit Wertschätzung, mit Neugier, mit Liebe. Eine Art, sich für Wahrheit einzusetzen, selbst wenn es unbequem ist. Eine Art, mutig zu sein, auch wenn du dich nicht qualifiziert fühlst.
Was bedeutet das praktisch? Vielleicht bedeutet es, dass du den Mut aufbringen solltest, von deinem Glauben zu sprechen, wenn es sich ergibt – auch wenn du Angst hast, komisch zu wirken. Vielleicht bedeutet es, dass du aufhörst zu glauben, dass du erst „besser“ oder „heiliger“ sein musst, bevor Gott dich gebrauchen kann. Maria war nicht perfekt. Maria hatte eine Geschichte. Aber Maria war die erste Zeugin der Auferstehung. Und vielleicht bedeutet es, dass du dich fragst: Wo sehe ich Jesus gerade nicht, obwohl er längst da ist? Vielleicht genau da, wo ich ihn am wenigsten vermute. „Was ihr getan habt einem dieser meiner geringsten Brüder, das habt ihr mir getan“ (Matthäus 25,40). Vielleicht ist er in der Begegnung mit dem Menschen, den ich heute übersehe.
Am Ende bleibt eine Einladung: Lass dich rufen. Lass dich sehen. Und dann – steh auf und geh. Das ist nicht immer leicht, und es wird Momente geben, in denen du zweifelst, in denen du stolperst, in denen du nicht weißt, was du sagen sollst. Aber vielleicht, nur vielleicht, ist das genau der Weg, auf dem du Jesus am deutlichsten erkennen wirst. Nicht, weil du alles verstehst, sondern weil du gehst – und er mit dir. Und vielleicht merkst du irgendwann, dass du nicht mehr suchst, sondern gefunden wurdest.
Zentrale Punkte der Ausarbeitung
- Gott kann direkt vor dir stehen – und du erkennst ihn nicht. → Maria suchte Jesus, aber sie erkannte ihn nicht, weil sie eine bestimmte Vorstellung davon hatte, wie er aussehen sollte. Dasselbe Muster zieht sich durch die Bibel: Die Emmaus-Jünger (Lukas 24,16), Thomas (Johannes 20,27) – sie alle brauchten einen Perspektivwechsel. Gott begegnet uns oft anders, als wir es erwarten. Vielleicht betest du um eine klare Antwort, aber Gott gibt dir eine unerwartete Begegnung. Vielleicht suchst du ein großes Wunder, aber er ist bereits im Kleinen präsent.
- Glauben beginnt mit einer Begegnung, nicht nur mit Wissen. → Jesus ruft Maria beim Namen, und erst dadurch erkennt sie ihn (Johannes 20,16). Wie bei Hagar (1. Mose 16,13) oder Samuel (1. Samuel 3,10) zeigt sich Gott persönlich, nicht nur als Prinzip oder Lehre. Gott sieht dich. Er ruft dich – nicht als Masse, sondern als Individuum. Vielleicht suchst du nach theologischen Antworten, aber was du wirklich brauchst, ist eine Begegnung mit ihm.
- Glaube bedeutet nicht, dass alles sofort leicht wird. → Maria rennt los, erzählt den Jüngern – aber sie glauben ihr nicht (Lukas 24,11). Das wird dir auch passieren. Doch lass dich davon nicht entmutigen. Die Wahrheit bleibt wahr, auch wenn nicht jeder sie sofort erkennt. Glaube ist nicht immer bequem, aber er ist tragfähig.
- Das Evangelium ist keine Theorie – es ist eine Art zu leben. → Jesus hat nicht nur gepredigt – er hat Menschen gesehen, mit ihnen gegessen, sie berührt. Sein Leben war das Evangelium. Glaube zeigt sich nicht nur in Worten, sondern in der Art, wie du mit Menschen umgehst, wie du Entscheidungen triffst, wie du lebst. Was wäre, wenn dein Leben die Botschaft wäre, die andere Menschen zum Nachdenken bringt?
- Du bist nicht zu unqualifiziert, um Jesus zu bezeugen. → Maria hatte eine Vergangenheit. Paulus war ein Verfolger der Gemeinde. Petrus verleugnete Jesus. Und doch wurden sie alle zu Zeugen. Denk an die Jünger: Fischer, Zöllner, Zweifler, Hitzköpfe. Niemand von ihnen war „qualifiziert“ – aber sie wurden berufen. Wenn Gott sie gebrauchen konnte, dann auch dich.
- Wo erwartest du Jesus – und wo übersiehst du ihn vielleicht? → Die Frage „Wo sehe ich Jesus gerade nicht, obwohl er längst da ist?“ fordert heraus. Vielleicht ist er genau dort, wo du ihn nicht erwartest – in der Person, die du leicht übersiehst. Im Chaos, wo du nur Stille suchst. In einer Herausforderung, die du lieber vermeiden würdest. ‚Was ihr getan habt einem dieser meiner geringsten Brüder, das habt ihr mir getan‘ (Matthäus 25,40). Vielleicht ist Jesus näher, als du denkst.
Warum ist das wichtig für dich?
- Es bewahrt dich davor, an deiner Vorstellung von Gott festzuhalten und ihn dabei zu übersehen. → Wenn du glaubst, dass Gott nur auf eine bestimmte Weise wirken kann, wirst du ihn oft nicht erkennen, wenn er anders kommt.
- Es erinnert dich daran, dass dein Glaube keine Theorie ist, sondern eine Beziehung. → Gott ruft dich beim Namen. Das bedeutet, dass du keine „perfekte Theologie“ brauchst, sondern Offenheit für seine Gegenwart.
- Es nimmt die Angst, dass dein Glaube von anderen belächelt wird. → Selbst die Jünger glaubten Maria nicht. Widerstand oder Zweifel anderer sind kein Zeichen dafür, dass dein Glaube falsch ist.
- Es macht klar, dass Glaube keine Zuschauerrolle ist. → Maria wurde gesandt – und genauso gilt es für dich. Du kannst nicht nur für dich glauben, sondern du wirst gerufen, das weiterzugeben, was du erlebt hast.
- Es fordert dich heraus, Jesus dort zu suchen, wo du ihn vielleicht nicht erwartest. → Nicht nur im Gebet, nicht nur in der Gemeinde – sondern mitten im Alltag, in Begegnungen, in Herausforderungen.
Was ist der Mehrwert?
- Du bekommst eine realistischere Sicht auf Glauben. → Glaube ist nicht immer einfach, nicht immer sofort verständlich, nicht immer von anderen akzeptiert – aber er ist wahr und tragfähig.
- Du wirst ermutigt, mutig zu sein, selbst wenn du dich nicht qualifiziert fühlst. → Maria, Paulus, Petrus – alle hatten einen Weg voller Zweifel und Fehler. Wenn sie berufen wurden, dann kannst du es auch sein.
- Du lernst, Gott nicht nur in den großen Dingen zu suchen, sondern auch in den leisen Momenten. → Das bewahrt dich davor, Gott zu übersehen, nur weil er anders handelt, als du es erwartest.
- Du bekommst eine klare Herausforderung: Lass dich rufen, lass dich sehen – und dann geh. → Der Text fordert dich nicht nur zum Nachdenken auf, sondern lädt dich ein, eine aktive Rolle in deinem Glauben einzunehmen.
Letztlich ist die Frage: Lässt du dich von Jesus rufen – und bist du bereit, loszugehen, auch wenn du noch nicht alle Antworten hast? Maria wartete nicht, bis sie alles verstand. Sie ging. Vielleicht ist das der Schlüssel.
*Die SPACE-Analyse im Detail:
Sünde (Sin): In diesem Schritt überlegst du, ob der Bibeltext eine spezifische Sünde aufzeigt, vor der du dich hüten solltest. Es geht darum, persönliche Fehler oder falsche Verhaltensweisen zu erkennen, die der Text anspricht. Sprich, Sünde, wird hier als Verfehlung gegenüber den „Lebens fördernden Standards“ definiert.
Verheißung (Promise): Hier suchst du nach Verheißungen in dem Text. Das können Zusagen Gottes sein, die dir Mut, Hoffnung oder Trost geben. Diese Verheißungen sind Erinnerungen an Gottes Charakter und seine treue Fürsorge.
Aktion (Action): Dieser Teil betrachtet, welche Handlungen oder Verhaltensänderungen der Text vorschlägt. Es geht um konkrete Schritte, die du unternehmen kannst, um deinen Glauben in die Tat umzusetzen.
Appell (Command): Hier identifizierst du, ob es in dem Text ein direktes Gebot oder eine Aufforderung gibt, die Gott an seine Leser richtet. Dieser Schritt hilft dir, Gottes Willen für dein Leben besser zu verstehen.
Beispiel (Example): Schließlich suchst du nach Beispielen im Text, die du nachahmen (oder manchmal auch vermeiden) solltest. Das können Handlungen oder Charaktereigenschaften von Personen in der Bibel sein, die als Vorbild dienen.
Diese Methode hilft dabei, die Bibel nicht nur als historisches oder spirituelles Dokument zu lesen, sondern sie auch praktisch und persönlich anzuwenden. Sie dient dazu, das Wort Gottes lebendig und relevant im Alltag zu machen.
