Einleitender Impuls:
Weißt Du, was das Problem ist? Wir denken, wir hätten die Kontrolle über unser Leben – über unsere Entscheidungen, unsere Ziele, unsere Wünsche. Aber die Wahrheit? Das, was wir als unseren Schatz definieren, hat uns längst im Griff. Dein Herz wird immer dorthin gezogen, wo Dein Schatz liegt. Nicht vielleicht, nicht unter Umständen, sondern immer. Das bedeutet: Wenn Du Deinen Schatz in Dingen wie Anerkennung, Karriere oder materiellen Besitz suchst, dann wird Dein Herz genau dort stranden. Und was passiert, wenn diese Dinge irgendwann nicht mehr da sind? Genau – Dein Herz wird mit ihnen zerbrechen.
Das Krasse an diesem Text ist, dass Jesus uns nicht verurteilt, sondern uns den Spiegel vorhält. Er sagt: Schau genau hin, worauf Du Dein Leben aufbaust. Und dann frag Dich, ob es wirklich hält, wenn der Sturm kommt. Es ist nicht die große Frage nach Schuld oder Versagen, sondern eine Einladung zur Klarheit. Stell Dir vor, Du würdest Deine Energie in etwas investieren, das nicht vergeht – in Beziehungen, in Liebe, in Hoffnung. Klingt idealistisch? Vielleicht. Aber wer hat je gesagt, dass wir für weniger als das Beste leben sollten?
Also, was wäre, wenn Du heute einen Moment innehältst und Dich fragst: Wo ist mein Schatz? Und noch wichtiger: Wo ist mein Herz? Vielleicht ist es Zeit, den Kurs neu zu setzen. Fang klein an. Sag ein bewusstes Wort der Ermutigung, teile Deine Zeit mit jemandem, der sie braucht, oder richte Deine Gedanken auf das, was ewig bleibt. Lass Dich nicht von der Hektik des Alltags verschlucken. Dein Herz ist zu kostbar, um es an Dinge zu verlieren, die morgen weg sind.
Fragen zur Vertiefung oder für Gruppengespräche:
- Was sind die Dinge, die Dich am meisten beschäftigen – und warum?
- Wie definierst Du Deinen „Schatz“, und was sagt das über Dein Herz aus?
- Welche praktischen Schritte kannst Du gehen, um Dein Herz auf das Wesentliche auszurichten?
Parallele Bibeltexte als Slogans:
Sprüche 4:23 — „Behüte dein Herz, denn daraus entspringt das Leben“
Kolosser 3:1-2 — „Richte deinen Sinn auf das Himmlische“
Lukas 12:34 — „Wo euer Schatz ist, da wird euer Herz sein“
1. Timotheus 6:17-19 — „Setze deine Hoffnung auf Gott, nicht auf Reichtum“
Wenn Du wissen willst, wie dieser uralte Text Dein Leben in eine neue Richtung lenken kann, dann lies weiter und entdecke, warum das Herz der Schlüssel zu einem erfüllten Leben ist.
Die Informationen für den Impuls hole ich mir meistens aus BibleHub.com damit auch du es nachschlagen kannst.
Schön, dass wir uns heute gemeinsam mit Matthäus 6,21 auseinandersetzen. Bevor wir tiefer eintauchen, lass uns die Betrachtung mit einem Gebet beginnen:
Lieber Vater, danke, dass Du uns immer wieder daran erinnerst, wo unser Herz wirklich zu Hause ist. Du zeigst uns durch Deine Worte, dass unser Schatz nicht in den vergänglichen Dingen dieser Welt liegt, sondern in den ewigen Werten, die Du für uns bereithältst. Öffne unsere Augen und Herzen, damit wir verstehen, was es bedeutet, Dich und Dein Reich zu unserem größten Schatz zu machen. Lass uns mit einem klaren Fokus leben und das erkennen, was wirklich zählt.
In Jesu Namen beten wir,
Amen.
Der Text:
Zunächst werfen wir einen Blick auf den Text in verschiedenen Bibelübersetzungen. Dadurch gewinnen wir ein tieferes Verständnis und können die unterschiedlichen Nuancen des Textes in den jeweiligen Übersetzungen oder Übertragungen besser erfassen. Dazu vergleichen wir die Elberfelder 2006 (ELB 2006), Schlachter 2000 (SLT), Luther 2017 (LU17), Basis Bibel (BB) und die Hoffnung für alle 2015 (Hfa).
Matthäus 6,21
ELB 2006 Denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein.
SLT Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.
LU17 Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.
BB Denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein.
HfA Wo nämlich euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.«
Der Kontext:
In diesem Abschnitt geht es darum, die grundlegenden Fragen – das „Wer“, „Wo“, „Was“, „Wann“ und „Warum“ – zu klären. Das Ziel ist es, ein besseres Bild von der Welt und den Umständen zu zeichnen, in denen dieser Vers verfasst wurde. So bekommen wir ein tieferes Verständnis für die Botschaft, bevor wir uns den Details widmen.
Kurzgesagt… Matthäus 6,21 bringt uns mitten in eine revolutionäre Rede von Jesus, die alle gängigen Vorstellungen von Reichtum und Prioritäten auf den Kopf stellt. Es ist eine klare Botschaft: Wo Dein Schatz ist, da wird auch Dein Herz sein. Aber warum sagt er das? Und was hat es mit dieser besonderen Rede auf sich? Um das zu verstehen, müssen wir einen Schritt zurückgehen – oder besser gesagt: einmal durch das ganze Panorama von Berg und Tal.
Die Szene spielt sich auf einem Hügel ab, irgendwo in Galiläa. Jesus, der inzwischen eine beträchtliche Gefolgschaft um sich geschart hat, hält eine seiner berühmtesten Reden: die Bergpredigt. Und die ist mehr als nur eine schöne Sammlung von klugen Lebensweisheiten. Sie ist ein Manifest des Himmelsreiches. Mit seinen Worten nimmt Jesus die jüdischen Traditionen seiner Zeit – Gesetze, Regeln, Erwartungen – und zeigt, dass es ihm um viel mehr geht: Es geht um das Herz.
Die Menschen, die ihm zuhören, sind eine bunte Mischung: Bauern, Fischer, Händler, einfache Leute, die von der römischen Besatzungsmacht zermürbt sind. Sie hungern – nicht nur nach Brot, sondern auch nach Hoffnung. Sie wollen wissen: Wie lebt man richtig? Was bedeutet es, ein gutes Leben zu führen? Und vor allem: Wie findet man den Frieden, nach dem sich ihre Herzen sehnen?
Jesus beginnt, die Fragen zu beantworten, aber auf eine Art, die die Leute wohl eher aus der Bahn wirft, als sie zu beruhigen. Statt sich auf die äußerlichen religiösen Rituale zu konzentrieren, über die die Menschen so viel diskutieren, redet er über innere Werte. Über Motive. Über das Herz. Er redet über Sorgen, Besitz und Prioritäten – Dinge, die damals genauso drängend waren wie heute. Und hier kommt die Spannung ins Spiel: In einer Welt, in der materieller Reichtum für viele ein unerreichbarer Traum war und in der andere ihre Sicherheit in ihrem Besitz suchten, fordert Jesus seine Zuhörer auf, eine radikal andere Perspektive einzunehmen.
Matthäus 6,21 ist wie ein leuchtender Marker in dieser Rede. Es ist der Höhepunkt eines Abschnitts, in dem Jesus über Reichtümer spricht. Vor dem Vers warnt er die Leute, sich Schätze auf der Erde anzuhäufen – Schätze, die rosten, von Motten zerfressen werden oder von Dieben gestohlen werden können. Stattdessen sollen sie sich „himmlische Schätze“ sammeln. Was das genau bedeutet, bleibt zunächst nebulös. Aber Jesus lässt keinen Zweifel daran, dass diese himmlischen Schätze unvergänglich sind – eine Investition, die sich wirklich lohnt.
Und dann bringt er den Knaller: „Wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein.“ Mit anderen Worten: Du kannst selbst entscheiden, wohin Dein Leben steuert, indem Du überlegst, was Du wirklich wertschätzt. Es geht nicht um äußeren Reichtum, sondern um das, was Dein Innerstes antreibt.
Der geistig-religiöse Kontext ist dabei entscheidend: Die Zuhörer sind geprägt von einer Welt, in der Besitz oft mit Gottes Segen gleichgesetzt wurde. Jesus bricht mit diesem Denken. Er sagt: „Nein, der wahre Schatz ist nicht das, was Du anhäufen kannst, sondern das, was ewig bleibt.“ Diese Worte sind eine Herausforderung, besonders in einer Gesellschaft, die Sicherheit und Status stark mit materiellem Besitz verknüpft.
Und so stehen wir nun da – auf diesem Hügel, mitten in der Bergpredigt. Die Luft knistert vor Spannung. Die Menschen horchen auf, ihre Gedanken rasen. Jesus hat gerade eine Grundsatzfrage aufgeworfen: Wofür lebst Du? Was ist Dir wirklich wichtig? Und, noch entscheidender: Was sagt das über Dein Herz aus?
Die Schlüsselwörter:
In diesem Abschnitt wollen wir uns genauer mit den Schlüsselwörtern aus dem Text befassen. Diese Worte tragen tiefere Bedeutungen, die oft in der Übersetzung verloren gehen oder nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind. Wir werden die wichtigsten Begriffe aus dem ursprünglichen Text herausnehmen und ihre Bedeutung näher betrachten. Dabei schauen wir nicht nur auf die wörtliche Übersetzung, sondern auch darauf, was sie für das Leben und den Glauben bedeuten. Das hilft uns, die Tiefe und Kraft dieses Verses besser zu verstehen und ihn auf eine neue Weise zu erleben.
Matthäus 6,21 Ursprünglicher Text (Nestle-Aland 28)
ὅπου γάρ ἐστιν ὁ θησαυρός σου, ἐκεῖ ἔσται καὶ ἡ καρδία σου.
Übersetzung von Matthäus 6,21 Elberfelder 2006:
„Denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein.“
Semantisch-pragmatische Kommentierung der Schlüsselwörter
- ὅπου (hopou) „wo“: Dieses Adverb verweist auf einen spezifischen Ort oder eine bestimmte Position. Es stellt die Verbindung zwischen dem Schatz (θησαυρός) und dem Herz (καρδία) her, indem es deren Beziehung verortet. Es drückt aus, dass die physische oder symbolische Position des Schatzes eine klare Auswirkung auf das Herz hat.
- θησαυρός (thēsauros) „Schatz“: Dieses Substantiv bedeutet ursprünglich „angehäufter Reichtum“ oder „Vorratsraum“. Es kann sowohl materiellen Reichtum wie Gold oder Juwelen als auch immaterielle Werte, wie Lebensziele oder spirituelle Schätze, symbolisieren. In diesem Vers wird „Schatz“ als ein Bild für das verstanden, was jemand als wertvoll erachtet und worauf er sein Leben ausrichtet.
- ἐκεῖ (ekei) „dort“: Ein räumliches Adverb, das die Verbindung zwischen dem Schatz und dem Herz weiter spezifiziert. Es hebt die untrennbare Nähe der beiden hervor – wo das eine ist, wird das andere folgen.
- καρδία (kardia) „Herz“: Mehr als nur das physische Organ, steht „καρδία“ hier für das Zentrum des menschlichen Seins – Gedanken, Gefühle, Wünsche und Entscheidungen. Es ist der Sitz der tiefsten Überzeugungen und Motivationen. Der Vers beschreibt also eine intime Beziehung zwischen dem Schatz und dem, was das Innerste einer Person antreibt.
- ἔσται (estai) „wird sein“: Dieses Verb steht im Futur und beschreibt eine unvermeidliche Konsequenz. Das Herz wird sich zwangsläufig dorthin bewegen, wo der Schatz ist. Es gibt hier keine Option zur Trennung – was Du schätzt, bestimmt, wohin Dein Herz strebt.
Ein Kommentar zum Text:
Matthäus 6,21 ist auf den ersten Blick ein einfacher Satz, aber wie so oft bei Jesus steckt eine ganze Welt dahinter – voller Theologie, Psychologie und einer ziemlich provokativen Herausforderung für unseren Alltag. „Wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein.“ Ein Vers, der sich so mühelos in jede Motivationsrede einfügen könnte, dass man fast vergisst, wie radikal er eigentlich ist. Lass uns das mal gemeinsam entpacken.
Jesus spricht hier nicht nur über ein rein spirituelles Prinzip, sondern legt den Finger auf eine universelle Wahrheit: Das, was Du wertschätzt, wird zwangsläufig Dein Leben prägen. Im griechischen Text begegnet uns das Wort θησαυρός (thēsauros), das sowohl einen Schatz im materiellen Sinne als auch im übertragenen Sinn für das beschreibt, was uns kostbar ist. Interessant dabei: Der Schatz ist nicht nur das, was wir besitzen, sondern vielmehr das, was uns besitzt. Deine Prioritäten, Dein Fokus, das, worauf Du Dein Denken richtest – das ist Dein Schatz. Und wenn wir ehrlich sind, liegt darin eine ziemlich direkte Konfrontation: Was ist Dein Schatz? Oder noch zugespitzter gefragt: Was hat Dein Herz in Beschlag genommen?
Das zweite Schlüsselwort in diesem Vers ist καρδία (kardia) – das Herz. Im antiken Denken war das Herz weit mehr als ein Organ, das Blut durch den Körper pumpt. Es war das Zentrum der menschlichen Existenz, der Ort, an dem Gedanken, Gefühle und Entscheidungen zusammenkommen. Es ist der Kommandositz Deines Lebens. Jesus sagt hier also nichts weniger, als dass unser Herz – unser Innerstes – immer dorthin gezogen wird, wo unser Schatz liegt. Das ist keine Frage des „Ob“, sondern des „Wo“. Spannend, oder?
Warum legt Jesus so einen Fokus auf Schätze? Weil sie wie ein Spiegel unserer Seele sind. In Matthäus 6,19–20 warnt er davor, sich Schätze auf der Erde anzuhäufen, die von Motten zerfressen oder von Dieben gestohlen werden können. Es ist kein Plädoyer gegen Wohlstand, sondern eine Erinnerung daran, wie zerbrechlich irdische Werte sind. Vermögen, Status, Macht – sie sind nicht nur flüchtig, sondern auch gefährlich, weil sie uns ein falsches Gefühl von Sicherheit geben. In einer Zeit, in der viele Reichtum als Zeichen von Gottes Segen sahen, dreht Jesus das Skript um: Nicht das, was Du anhäufst, sondern das, was ewig bleibt, zählt wirklich.
Hier wird es spannend: „Himmlische Schätze“ – was meint er damit? Andere Bibelstellen helfen uns auf die Sprünge. In Lukas 12,33 spricht Jesus davon, unser Hab und Gut zu teilen und dadurch unvergängliche Schätze im Himmel zu sammeln. Es geht um Werte wie Nächstenliebe, Großzügigkeit und ein Leben im Einklang mit Gottes Willen. Paulus greift diesen Gedanken in 1. Timotheus 6,17–19 auf, wo er die Reichen ermahnt, ihre Hoffnung nicht auf unsicheren Reichtum zu setzen, sondern reich an guten Werken zu sein. Es ist ein Paradigmenwechsel: Das, was Du weggibst, ist wertvoller als das, was Du hortest.
Jetzt mal ehrlich: Ist das nicht völlig gegen unsere Intuition? In einer Welt, die uns ständig einredet, mehr zu wollen – mehr Geld, mehr Erfolg, mehr Absicherung –, sagt Jesus: Lass los. Nicht, weil Besitz an sich schlecht wäre, sondern weil er uns ablenken kann von dem, was wirklich zählt. Das ist der Punkt, an dem viele von uns innerlich schlucken. Denn ja, diese Botschaft ist unbequem. Sie zwingt uns, Bilanz zu ziehen. Und wenn wir ehrlich sind, fühlt sich das ein bisschen an wie ein Reality-Check, der uns aus einer gemütlichen Illusion reißt.
Doch Jesus lässt uns nicht einfach mit einer unangenehmen Wahrheit zurück. Er lädt uns ein, unseren Schatz zu verlagern – hin zu etwas, das wirklich Bestand hat. Er ruft uns nicht nur dazu auf, unsere Prioritäten zu überdenken, sondern schenkt uns auch eine Perspektive, die trägt. In Kolosser 3,1–2 fordert Paulus uns auf, unseren Sinn auf das Himmlische zu richten, nicht auf das Irdische. Der Schatz im Himmel ist nicht abstrakt oder unnahbar, sondern zeigt sich in einem Leben, das von Liebe, Gerechtigkeit und Demut geprägt ist. Es ist ein Schatz, der nicht vergeht – und der uns in eine tiefere Beziehung mit Gott zieht.
Und was ist mit dem „Herz“? In der Bibel sehen wir immer wieder, wie Gott das Herz in den Mittelpunkt stellt. In Sprüche 4,23 heißt es: „Mehr als alles, was man sonst bewahrt, behüte dein Herz! Denn in ihm entspringt die Quelle des Lebens.“ Das Herz ist der Ort, an dem Entscheidungen fallen. Es ist der Kompass, der unser Leben steuert. Und genau deshalb ist es so wichtig, wohin unser Herz gerichtet ist.
Am Ende des Tages ist Matthäus 6,21 eine Einladung. Jesus sagt uns nicht, dass wir alles perfekt machen müssen, sondern zeigt uns, worauf es ankommt: Unser Herz. Er fordert uns heraus, unseren Schatz zu überprüfen und ihn neu auszurichten. Und ja, das ist unbequem. Aber gleichzeitig ist es auch unglaublich befreiend, weil es uns von der Last löst, unsere Identität an vergängliche Dinge zu knüpfen.
Die SPACE-Anwendung*
Die SPACE-Anwendung ist eine Methode, um biblische Texte praktisch auf das tägliche Leben anzuwenden. Sie besteht aus fünf Schritten, die jeweils durch die Anfangsbuchstaben von „SPACE“ repräsentiert werden:
S – Sünde (Sin)
Es gibt hier keine offene Liste von Sünden, aber der Text deckt subtil eine potenzielle Gefahr auf: die falsche Priorisierung in unserem Leben. Wenn unser „Schatz“ – das, worauf wir unseren Fokus legen – rein materieller Natur ist, laufen wir Gefahr, unser Herz in eine Abhängigkeit zu führen, die uns nicht erfüllt. Diese „Verfehlung“ ist keine bewusste Rebellion, sondern oft ein schleichendes Verfangen in der Illusion, dass Dinge wie Geld, Status oder Besitz uns Sicherheit geben könnten. Das Problem? Diese falschen Sicherheiten sind so beständig wie ein Sandhaufen im Sturm.
P – Verheißung (Promise)
Die versteckte Verheißung in diesem Text ist kraftvoll: Wo dein Schatz himmlisch ist – wo er auf Werte wie Liebe, Gerechtigkeit und Großzügigkeit ausgerichtet ist – wird auch dein Herz sicher, frei und erfüllt sein. Jesus verspricht, dass das Herz, das sich auf göttliche Schätze ausrichtet, inneren Frieden findet. Parallel dazu sagt Kolosser 3,1–2: „Sucht, was droben ist, wo Christus ist.“ Es geht um eine Perspektive, die uns über die Unsicherheiten des Lebens hinaus erhebt und uns ein Gefühl von Stabilität gibt, das kein Dieb und keine Motte zerstören kann.
A – Aktion (Action)
Es wäre gut, wenn du dir einen Moment Zeit nimmst, um deine „Schätze“ ehrlich zu prüfen. Was treibt dich an? Was nimmt deine Gedanken ein? Ein einfacher Schritt könnte sein, einen kleinen Teil deiner Zeit oder deines Besitzes bewusst für andere einzusetzen – nicht, weil du musst, sondern weil es dein Herz auf das ausrichtet, was wirklich zählt. Vielleicht könntest du überlegen, wie du mit deinen Ressourcen – sei es Zeit, Geld oder Energie – etwas Ewiges bewirken kannst.
C – Appell (Command)
Der Text ruft uns dazu auf, uns nicht von den flüchtigen Dingen dieser Welt gefangen nehmen zu lassen. Stattdessen lädt er uns ein, unsere Herzen auf das auszurichten, was ewig Bestand hat. Investiere in Beziehungen, tue Gutes, lebe großzügig – nicht aus Zwang, sondern aus der Freude, etwas Wertvolles zu schaffen, das nicht vergeht.
E – Beispiel (Example)
Ein bekanntes Beispiel ist der reiche Jüngling aus Matthäus 19, der von Jesus aufgefordert wird, alles zu verkaufen und ihm nachzufolgen. Er scheitert daran, weil sein Schatz zu sehr an seine Besitztümer gebunden ist. Ein weniger bekanntes Beispiel ist der Kaufmann in Matthäus 13, der eine wertvolle Perle findet und bereit ist, alles andere dafür zu verkaufen. Beide Geschichten zeigen, wie unser Schatz unsere Entscheidungen bestimmt – der Unterschied liegt darin, wofür wir bereit sind zu leben (oder loszulassen).
Dieser Text ist eine Einladung. Nicht eine harte Forderung, sondern ein liebevolles Angebot, dein Herz zu entlasten und es auf das auszurichten, was wirklich zählt. Dein Schatz wartet – die Frage ist nur, welchen du wählen möchtest.
Persönliche Identifikation mit dem Text:
In diesem Schritt stelle ich mir sogenannte „W“ Fragen: „Was möchte der Text mir sagen?“ in der suche nach der Hauptbotschaft. Dann überlege ich, „Was sagt der Text nicht?“ um Missverständnisse zu vermeiden. Ich reflektiere, „Warum ist dieser Text für mich wichtig?“ um seine Relevanz für mein Leben zu erkennen. Anschließend frage ich mich, „Wie kann ich den Text in meinem Alltag umsetzen/anwenden?“ um praktische Anwendungsmöglichkeiten zu finden. Weiterhin denke ich darüber nach, „Wie wirkt sich der Text auf meinen Glauben aus?“ um zu sehen, wie er meinen Glauben stärkt oder herausfordert. Schließlich frage ich, „Welche Schlussfolgerungen kann ich für mich aus dem Gesagten ziehen?“ um konkrete Handlungen und Einstellungen abzuleiten.
Weißt Du, was ich an Matthäus 6,21 liebe? Dieser Text schafft es, eine Wahrheit über unser Leben in nur einem Satz zu packen, die uns auf den ersten Blick vielleicht nervt, aber bei genauerem Hinsehen unglaublich befreiend ist: „Wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein.“ Keine Verurteilung, kein „Du hast es wieder mal nicht kapiert“, sondern ein liebevoller Hinweis darauf, wie unser inneres Leben funktioniert. Es ist fast so, als würde Jesus uns eine Anleitung für unser Herz in die Hand drücken, die wir dringend brauchen – vor allem in einer Welt, die uns ständig vorgaukelt, dass der nächste große Kauf oder die nächste große Leistung das Loch in uns stopfen könnte.
Wenn ich diesen Text auf mein eigenes Leben anwende, merke ich sofort, wie er mich erwischt. Nicht, weil ich bewusst falsche Prioritäten setze, sondern weil ich unbewusst ständig in die gleiche Falle tappe: Ich lasse mein Herz von Dingen einnehmen, die mich kurz glücklich machen, aber keine langfristige Substanz bieten. Es ist so leicht, sich von To-Do-Listen, Karrierezielen oder dem Streben nach Anerkennung vereinnahmen zu lassen. Doch am Ende des Tages fragt mein Herz: „Und, hat es sich gelohnt?“ Und die Antwort ist nicht immer die, die ich mir erhofft habe.
Der Text sagt mir nicht, dass es falsch ist, sich nach schönen Dingen zu sehnen oder Ziele zu haben. Aber er fragt mich, ob ich sicher bin, dass diese Dinge das Fundament meines Lebens tragen können. Es ist wie mit einem Hausbau: Wenn das Fundament wackelt, kannst du die Fassade noch so schön gestalten – das Ding wird irgendwann einstürzen. Jesus lädt mich ein, mir anzuschauen, worauf ich baue, und mich zu fragen, ob es nicht an der Zeit wäre, das Fundament zu überdenken.
Was der Text mir auch nicht sagt, ist, dass ich alles Materielle loslassen oder mich von der Welt zurückziehen müsste. Stattdessen ermutigt er mich, meine Beziehung zu diesen Dingen zu klären. Besitze ich meine „Schätze“ – oder besitzen sie mich? Das ist eine unangenehme, aber notwendige Frage, die ich mir stelle, wenn ich merke, dass meine innere Ruhe zu sehr davon abhängt, wie gut die äußeren Umstände gerade laufen.
Was mich besonders anspricht, ist die Idee, dass mein Herz immer dorthin gezogen wird, wo mein Schatz liegt. Das ist eigentlich eine gute Nachricht, denn es bedeutet, dass ich die Richtung meines Lebens bewusst steuern kann, indem ich darüber nachdenke, was mir wirklich wichtig ist. Ich kann wählen, meinen Schatz in Beziehungen zu investieren – in meine Familie, meine Freunde, meine Community. Ich kann mich entscheiden, mein Herz auf Werte wie Großzügigkeit, Mitgefühl und Authentizität auszurichten. Das Schöne ist: Diese Entscheidungen tragen Früchte, die nicht nur mein eigenes Leben reicher machen, sondern auch die Menschen um mich herum.
Natürlich bleibt die Spannung: Wie integriere ich das in meinen Alltag? Für mich fängt das damit an, kleine, bewusste Entscheidungen zu treffen. Es wäre gut, wenn ich mir jeden Tag ein paar Minuten nehme, um darüber nachzudenken, was mir wirklich wichtig ist. Vielleicht kann ich einen Moment innehalten und überlegen, ob meine täglichen Entscheidungen in die Richtung gehen, die ich mir für mein Leben wünsche. Und ja, es wäre auch hilfreich, mir regelmäßig vor Augen zu führen, dass ich nicht alles kontrollieren kann – und dass das auch okay ist.
Dieser Text fordert mich heraus, aber er schenkt mir auch Hoffnung. Er erinnert mich daran, dass mein Herz nicht verloren ist, sondern immer wieder neu ausgerichtet werden kann. Und das Beste daran? Ich bin dabei nicht allein. Jesus bietet mir an, mich auf dieser Reise zu begleiten – nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit offenen Armen. Und das macht Lust, den nächsten Schritt zu gehen.
*Die SPACE-Analyse im Detail:
Sünde (Sin): In diesem Schritt überlegst du, ob der Bibeltext eine spezifische Sünde aufzeigt, vor der du dich hüten solltest. Es geht darum, persönliche Fehler oder falsche Verhaltensweisen zu erkennen, die der Text anspricht. Sprich, Sünde, wird hier als Verfehlung gegenüber den „Lebens fördernden Standards“ definiert.
Verheißung (Promise): Hier suchst du nach Verheißungen in dem Text. Das können Zusagen Gottes sein, die dir Mut, Hoffnung oder Trost geben. Diese Verheißungen sind Erinnerungen an Gottes Charakter und seine treue Fürsorge.
Aktion (Action): Dieser Teil betrachtet, welche Handlungen oder Verhaltensänderungen der Text vorschlägt. Es geht um konkrete Schritte, die du unternehmen kannst, um deinen Glauben in die Tat umzusetzen.
Appell (Command): Hier identifizierst du, ob es in dem Text ein direktes Gebot oder eine Aufforderung gibt, die Gott an seine Leser richtet. Dieser Schritt hilft dir, Gottes Willen für dein Leben besser zu verstehen.
Beispiel (Example): Schließlich suchst du nach Beispielen im Text, die du nachahmen (oder manchmal auch vermeiden) solltest. Das können Handlungen oder Charaktereigenschaften von Personen in der Bibel sein, die als Vorbild dienen.
Diese Methode hilft dabei, die Bibel nicht nur als historisches oder spirituelles Dokument zu lesen, sondern sie auch praktisch und persönlich anzuwenden. Sie dient dazu, das Wort Gottes lebendig und relevant im Alltag zu machen.
