Wenn du dir Zeit nimmst, tiefer in diesen Gedanken einzutauchen, wirst du merken, dass der wahre „Sieg über das Unmögliche“ in deinem Herzen beginnt. Vielleicht bist du gerade an einem Punkt in deinem Leben, an dem alles unüberwindbar erscheint. Aber was, wenn das Problem gar nicht die äußeren Umstände sind, sondern wie du innerlich damit umgehst? Oft ist es so, dass wir uns in unseren eigenen Gedanken und Ängsten verfangen, während die eigentliche Lösung in einem inneren Wandel liegt – in einem Frieden, der unabhängig von äußeren Turbulenzen existiert.
Stell dir vor, was passieren könnte, wenn du nicht nur auf Veränderungen im Außen hoffst, sondern darauf vertraust, dass die Veränderung in dir beginnt. Die Botschaft von Lukas 1:37 erinnert uns daran, dass es nicht nur darum geht, dass Gott das Unmögliche möglich macht, sondern dass er uns auch die innere Stärke schenkt, mit dem Unmöglichen umzugehen. Was wäre, wenn der wahre Durchbruch darin liegt, dass du eine neue Perspektive entwickelst – eine Perspektive, die dir Frieden gibt, selbst wenn die Welt um dich herum chaotisch bleibt?
Ich lade dich ein, diese Überlegung in dein eigenes Leben zu tragen. Vielleicht findest du darin den Schlüssel, wie du mit deinen Herausforderungen umgehen kannst. Und wenn du tiefer in diese Gedanken eintauchen möchtest, könnte die vollständige Betrachtung genau das Richtige für dich sein. Wer weiß, vielleicht entdeckst du dort noch mehr, was dir hilft, das „Unmögliche“ in deinem Leben auf eine ganz neue Weise zu betrachten.
Fragen zur Vertiefung oder für Gruppengespräche:
- Wo in deinem Leben siehst du derzeit das „Unmögliche“, und wie könntest du innerlich darauf reagieren?
- Wie kann ein innerer Paradigmenwechsel dir helfen, mit äußeren Herausforderungen besser umzugehen?
- Welche praktischen Schritte könntest du unternehmen, um mehr inneren Frieden und Vertrauen in schwierigen Zeiten zu finden?
Parallele Bibeltexte als Slogans:
Jesaja 26:3 — „Gott bewahrt in Frieden, dessen Herz auf ihn vertraut“
Johannes 14:27 — „Mein Frieden gebe ich euch, nicht wie die Welt gibt“
Römer 8:28 — „Gott wirkt in allem zum Guten für die, die ihn lieben“
Psalm 55:22 — „Wirf deine Last auf den Herrn, er wird dich erhalten“
Möchtest du dich noch weiter in dieses Thema vertiefen? Im Anschluss findest du die Schritte die ich für diesen Impuls gegangen bin. Die Informationen hole ich mir meistens aus BibleHub.com damit auch du es nachschlagen kannst.
Lass uns mit einem Gebet starten, bevor wir uns mit dem heutigen Text befassen:
Himmlischer Vater, es freut mich, dass wir tiefer in Dein Wort eintauchen dürfen. Wir bitten Dich, sende uns Deinen Heiligen Geist, um unsere Augen und Herzen zu öffnen. Lass uns erkennen, was Du uns heute durch diesen Vers sagen möchtest. Gib uns Weisheit, Dein Wort richtig zu verstehen, und die Kraft, es in unserem Leben umzusetzen. Führe uns in die Tiefe Deiner Wahrheit, damit wir Deinem Willen näher kommen und in unserer Beziehung zu Dir wachsen.
In Jesu Namen beten wir,
Amen.
Kontext des Textes:
Bevor wir uns den konkreten Vers aus Lukas 1:37 anschauen, ist es wichtig, den Kontext zu verstehen, in dem dieser Vers steht. Lukas 1 ist das erste Kapitel im Lukasevangelium, einem der vier Evangelien im Neuen Testament, das sich besonders durch seine detaillierte Darstellung und seine chronologische Herangehensweise an das Leben Jesu auszeichnet. Der Evangelist Lukas war ein Arzt und ein begabter Historiker, der sein Evangelium an einen gewissen Theophilus schrieb, um ihm und anderen Lesern Gewissheit über die Ereignisse rund um das Leben und Wirken Jesu zu geben.
Im ersten Kapitel des Lukasevangeliums geht es um zwei wichtige Ankündigungen, die beide von dem Engel Gabriel überbracht wurden. Zuerst erscheint Gabriel dem Priester Zacharias, während dieser im Tempel dient. Gabriel kündigt an, dass Zacharias‘ Frau, Elisabeth, trotz ihres fortgeschrittenen Alters und ihrer bisherigen Unfruchtbarkeit, einen Sohn namens Johannes (den späteren Johannes den Täufer) gebären wird. Diese Nachricht ist überwältigend, weil Elisabeth und Zacharias jahrelang kinderlos waren und keine Hoffnung mehr hatten, Eltern zu werden. Dennoch ist der Engel Gabriel klar: Nichts ist für Gott unmöglich.
Kurz darauf besucht Gabriel auch Maria, eine junge Frau, die mit Josef verlobt ist. Er kündigt ihr an, dass sie einen Sohn empfangen wird, den sie Jesus nennen soll. Dieser Sohn wird der Sohn Gottes sein, der verheißene Messias, der das Volk Israel erlösen soll. Diese Nachricht ist überwältigend für Maria, da sie Jungfrau ist und somit keinen natürlichen Weg sieht, wie sie ein Kind empfangen könnte. Gabriel versichert ihr jedoch, dass dies durch das Wirken des Heiligen Geistes geschehen wird. Um Marias Glauben zu stärken, erwähnt Gabriel das Wunder, das bereits bei ihrer Verwandten Elisabeth geschehen ist, die trotz ihres Alters schwanger ist.
Und genau an dieser Stelle, in Vers 37, sagt Gabriel diese kraftvollen Worte: „Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich.“ Diese Aussage fasst den Glauben und die Macht Gottes in einem Satz zusammen und bildet das Herzstück der Botschaft, die Gabriel sowohl an Zacharias als auch an Maria überbringt. Es geht darum, dass Gott, der Schöpfer des Himmels und der Erde, keine Grenzen hat. Wo der menschliche Verstand aufhört und natürliche Umstände unmöglich erscheinen, beginnt Gottes übernatürliches Wirken.
Lukas 1:37 ist also eingebettet in die Erzählung zweier übernatürlicher Geburten, die beide durch Gottes Eingreifen möglich wurden. Dieser Vers erinnert uns daran, dass Gottes Pläne nicht durch unsere menschlichen Begrenzungen eingeschränkt sind. Er kann das Unmögliche möglich machen, sei es bei Elisabeth, die in ihrem Alter noch ein Kind bekommt, oder bei Maria, die als Jungfrau den Sohn Gottes gebären soll.
Schlüsselwörter identifizieren:
Lukas 1:37 Ursprünglicher Text (Griechisch – Nestle-Aland 28) ὅτι οὐκ ἀδυνατήσει παρὰ τῷ Θεῷ πᾶν ῥῆμα.
Deutsche Übersetzung (Luther 2017) Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich.
Semantisch-pragmatische Kommentierung der Schlüsselwörter
- οὐκ ἀδυνατήσει (ouk adynatēsei) „ist kein Ding unmöglich“: „ἀδυνατέω“ bedeutet „machtlos sein“ oder „unmöglich sein“. Das „οὐκ“ (nicht) negiert dies, was die Allmacht Gottes betont. Gott kann alles tun, nichts ist außerhalb seiner Macht.
- παρὰ τῷ Θεῷ (para tō Theō) „bei Gott“: „παρά“ in Kombination mit dem Dativ betont hier Nähe oder Anwesenheit bei jemandem. Es zeigt, dass Gottes Macht alle natürlichen Grenzen übersteigt.
- πᾶν ῥῆμα (pan rhēma) „kein Ding“: „ῥῆμα“ bedeutet „Wort“ oder „Sache“. Hier wird es im Sinne von „Ding“ oder „Sache“ verstanden, was sich auf jegliche Handlung oder Verheißung bezieht, die Gott aussprechen könnte.
Kommentar zum Text:
Das erste Wort, das ins Auge fällt, ist „οὐκ ἀδυνατήσει“ (ouk adynatēsei), das mit „ist kein Ding unmöglich“ übersetzt wird. Das griechische Verb „ἀδυνατέω“ (adynateo) leitet sich von „δύναμις“ (dynamis) ab, was „Kraft“, „Macht“ oder „Fähigkeit“ bedeutet. Durch das Hinzufügen des Negationspräfixes „ἀ-“ (a-) wird daraus „Unfähigkeit“ oder „Machtlosigkeit“. Mit der Partikel „οὐκ“ (ouk), die „nicht“ bedeutet, wird diese Unmöglichkeit wiederum negiert, was darauf hinweist, dass es keine Grenze für das gibt, was Gott tun kann. Dieser Ausdruck unterstreicht die Allmacht Gottes – eine Eigenschaft, die ihn von allem Geschaffenen unterscheidet. Während die Menschen in ihrer Natur begrenzt sind, ist Gottes Macht unbegrenzt.
Diese Vorstellung von Gottes Allmacht zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Heilige Schrift. Ein prägnantes Beispiel dafür finden wir in 1. Mose 18:14, wo Gott zu Abraham und Sara spricht: „Sollte dem HERRN etwas unmöglich sein?“ (hebräisch: „הֲיִפָּלֵ֤א מֵיְהוָה֙ דָּבָ֔ר“). Hier wird das gleiche Konzept vermittelt: Was aus menschlicher Sicht unmöglich erscheint – in diesem Fall die Geburt eines Kindes bei der alten und unfruchtbaren Sara – ist für Gott möglich. Diese biblische Parallele offenbart uns, dass Gottes Macht sich über die natürliche Ordnung erhebt und seine Pläne trotz scheinbarer Unmöglichkeiten ausführen kann.
Das zweite wichtige Schlüsselwort in Lukas 1:37 ist „παρὰ τῷ Θεῷ“ (para tō Theō), übersetzt mit „bei Gott“. Das Wort „παρά“ (para) bedeutet in diesem Zusammenhang „neben“ oder „bei“, aber es impliziert auch eine Nähe und Vertrautheit. Es ist, als ob man sagen würde, dass Gott selbst die Quelle und der Ort ist, wo alle Dinge möglich sind. Diese Nähe ist entscheidend, denn sie zeigt, dass es nicht nur darum geht, was Gott tun kann, sondern auch, wie diese Macht in seiner Gegenwart und in Beziehung zu ihm ausgeübt wird.
Die Verbindung von „παρά“ (para) mit „τῷ Θεῷ“ (tō Theō), also „bei Gott“, erinnert uns an ähnliche Formulierungen im Alten und Neuen Testament. Zum Beispiel in Psalm 73:28, wo es heißt: „Aber das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte.“ Auch hier wird „Nähe“ als Ort des Schutzes, der Freude und der Gewissheit beschrieben. Diese Nähe zu Gott, wie sie in „παρὰ τῷ Θεῷ“ angedeutet wird, ist nicht nur ein physischer Ort, sondern ein geistlicher Zustand, in dem Gottes Möglichkeiten unbegrenzt sind. Die Vorstellung, dass nichts bei Gott unmöglich ist, leitet sich direkt aus dieser intimen Nähe zu ihm ab.
Das dritte Schlüsselwort, „πᾶν ῥῆμα“ (pan rhēma), bedeutet „kein Ding“ oder „keine Sache“. „ῥῆμα“ (rhēma) wird oft mit „Wort“ übersetzt, aber es trägt auch die Bedeutung einer „Aussage“ oder „Verheißung“. In diesem Kontext geht es nicht nur um irgendeine Sache, sondern um das, was Gott ausgesprochen hat. Hier sehen wir eine tiefe Verbindung zwischen dem Wort Gottes und seiner Macht. Was Gott spricht, das wird geschehen. Diese Idee findet ihren Höhepunkt in Jesaja 55:11, wo Gott sagt: „So wird das Wort, das aus meinem Mund hervorgeht, nicht leer zu mir zurückkehren, sondern es wird tun, was mir gefällt, und ausführen, wozu ich es gesandt habe.“ Hier zeigt sich, dass Gottes Wort nicht nur eine Information ist, sondern eine Handlungsmacht besitzt – es setzt das in die Realität um, was es verkündet.
Dieser Gedanke führt uns zu Johannes 1:1, wo es heißt: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.“ Das „Wort“ (griechisch: „λόγος“, logos) wird hier mit Christus selbst identifiziert, der in seiner Inkarnation das lebendige „ῥῆμα“ Gottes ist. Durch Christus, das fleischgewordene Wort, wird die göttliche Macht und die Unmöglichkeit, die in Lukas 1:37 beschrieben wird, in der Welt sichtbar und greifbar. Jesu Leben, Tod und Auferstehung sind die ultimative Demonstration davon, dass für Gott nichts unmöglich ist, selbst nicht der Sieg über den Tod.
Insgesamt sehen wir, dass Lukas 1:37 nicht nur eine einfache Aussage über Gottes Fähigkeit ist, sondern ein tiefes theologisches Statement, das uns lehrt, dass Gottes Macht unbegrenzt ist und dass alles, was er verspricht, erfüllt wird. Diese Worte ermutigen uns, in der Nähe zu Gott zu bleiben, denn in seiner Gegenwart gibt es keine Unmöglichkeiten. Was immer er spricht – sei es ein Wort der Verheißung, des Trostes oder der Herausforderung – wird Wirklichkeit werden, weil er die Quelle aller Macht und die Erfüllung aller Dinge ist.
SPACE-Anwendung*
Die SPACE-Anwendung ist eine Methode, um biblische Texte praktisch auf das tägliche Leben anzuwenden. Sie besteht aus fünf Schritten, die jeweils durch die Anfangsbuchstaben von „SPACE“ repräsentiert werden:
S. – Sünde identifizieren: Eine mögliche Sünde, die wir in uns selbst entdecken könnten, ist der Zweifel an Gottes Macht und Verheißungen. Oft neigen wir dazu, Gottes Möglichkeiten an unseren menschlichen Begrenzungen zu messen und zweifeln daran, dass er in scheinbar aussichtslosen Situationen eingreifen kann. Zweifel kann uns davon abhalten, in vollem Vertrauen auf Gott zuzugehen und seine Führung zu suchen.
P. – Versprechen festhalten: Das Versprechen, das wir in Lukas 1:37 festhalten sollten, ist, dass bei Gott wirklich nichts unmöglich ist. Egal, wie groß unsere Herausforderungen oder wie unwahrscheinlich die Lösung erscheint – Gott hat die Macht, in jeder Situation zu handeln und seine Pläne zu verwirklichen. Dieses Versprechen sollte uns ermutigen, mit Zuversicht und Vertrauen auf Gott zu blicken, selbst wenn wir vor Hindernissen stehen.
A. – Aktiv werden: Wir sollten aktiv daran arbeiten, unsere Zweifel durch Glauben zu ersetzen. Dies könnte bedeuten, dass wir uns bewusst dazu entscheiden, in schwierigen Zeiten Gott zu vertrauen, seine Führung zu suchen und uns an seine Verheißungen zu erinnern. Auch das Gebet spielt hier eine entscheidende Rolle – wir könnten beten, dass Gott uns hilft, unsere Zweifel zu überwinden und uns den Glauben gibt, fest auf seine Allmacht zu vertrauen.
C. – Appell verstehen: Der Appell in diesem Text könnte verstanden werden als eine Einladung, unseren Glauben zu vertiefen und fest darauf zu vertrauen, dass Gottes Macht grenzenlos ist. Es wäre gut, wenn wir uns immer wieder daran erinnern, dass Gott durch sein Wort und seine Verheißungen in unserem Leben wirkt. Vielleicht sollten wir uns ermutigt fühlen, selbst in scheinbar unlösbaren Situationen auf Gottes Eingreifen zu warten und nicht aufzugeben, bevor wir ihm die Chance gegeben haben, seine Macht zu zeigen.
E. – Beispiel folgen: Das Beispiel, dem wir folgen könnten, ist das von Maria und Elisabeth, die trotz ihrer natürlichen Begrenzungen Gott vertraut haben. Maria nahm die Botschaft des Engels Gabriel mit einem offenen Herzen an, obwohl sie wusste, dass ihre Situation menschlich gesehen unmöglich war. Ihr Glaube und ihre Bereitschaft, Gottes Willen zu akzeptieren, sind ein Vorbild für uns. Ebenso vertraute Elisabeth auf Gottes Verheißung, obwohl sie ihr Leben lang kinderlos war. Wir könnten uns von ihrem Vertrauen inspirieren lassen und in unserem eigenen Leben nach Wegen suchen, wie wir Gottes Wirken in scheinbar unmöglichen Situationen erkennen und annehmen können.
Fazit: Die Botschaft von Lukas 1:37 ermutigt uns, unsere Zweifel abzulegen und voller Vertrauen auf Gottes unbegrenzte Macht zu blicken. Es wäre gut, wenn wir uns immer wieder bewusst machen, dass bei Gott wirklich nichts unmöglich ist, und wir könnten lernen, ihm auch dann zu vertrauen, wenn wir den Ausgang nicht sehen können. Indem wir unser Vertrauen auf Gott setzen, können wir seine Wunder in unserem Leben erleben und ein starkes Zeugnis für andere sein.
Persönliche Identifikation mit dem Text:
In diesem Schritt stelle ich mir sogenannte „W“ Fragen: „Was möchte der Text mir sagen?“ in der suche nach der Hauptbotschaft. Dann überlege ich, „Was sagt der Text nicht?“ um Missverständnisse zu vermeiden. Ich reflektiere, „Warum ist dieser Text für mich wichtig?“ um seine Relevanz für mein Leben zu erkennen. Anschließend frage ich mich, „Wie kann ich den Text in meinem Alltag umsetzen/anwenden?“ um praktische Anwendungsmöglichkeiten zu finden. Weiterhin denke ich darüber nach, „Wie wirkt sich der Text auf meinen Glauben aus?“ um zu sehen, wie er meinen Glauben stärkt oder herausfordert. Schließlich frage ich, „Welche Schlussfolgerungen kann ich für mich aus dem Gesagten ziehen?“ um konkrete Handlungen und Einstellungen abzuleiten.
„Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich“ – dieser Satz aus Lukas 1:37 erinnert mich daran, dass das eigentliche Ringen oft nicht in der äußeren Welt stattfindet, sondern in meinem Innersten. Viktor Frankl, der tief über das menschliche Sein nachdachte, bringt es gut auf den Punkt: Auch in den schwierigsten Lebensumständen hat der Mensch die Freiheit, zu wählen, wie er innerlich darauf reagiert. Das ist eine Freiheit, die uns niemand nehmen kann, und die entscheidend dafür ist, wie wir mit den Herausforderungen des Lebens umgehen.
Es ist so verlockend zu denken, dass Gott einfach „schnipsen“ könnte, um all unsere Probleme zu lösen. Aber wenn ich wirklich darüber nachdenke, merke ich, dass es bei Gott nicht darum geht, all unsere Wünsche und Träume zu erfüllen oder uns vor jeder Schwierigkeit zu bewahren. Vielmehr geht es um etwas Tieferes: unsere Erlösung, den Sieg der Liebe über den Hass, das Ende der Dunkelheit und des Todes. Jesu Worte „Meinen Frieden gebe ich euch“ weisen genau in diese Richtung. Dieser Friede ist nicht der oberflächliche Friede, den die Welt verspricht – ein Friede, der auf der Abwesenheit von Konflikten beruht. Es ist ein Friede, der mitten im Sturm Bestand hat, der in uns wächst, selbst wenn die äußeren Umstände unverändert bleiben.
Wenn ich diesen Text also auf mein Leben anwende, merke ich, dass das „Unmögliche“ nicht immer im Außen liegt – in den Dingen, die ich nicht kontrollieren kann, in den Situationen, die mich überfordern. Vielmehr ist das „Unmögliche“ oft das, was in mir selbst stattfindet: die inneren Kämpfe, die Ängste, die Zweifel, die Sorgen. Und hier wirkt Gott auf eine ganz besondere Weise. Anstatt die äußeren Umstände sofort zu ändern, arbeitet er oft in meinem Inneren, schenkt mir einen neuen Blickwinkel, eine andere Haltung. Er gibt mir Frieden, der die äußeren Schwierigkeiten übersteigt und mich befähigt, ihnen standzuhalten.
Dieser Paradigmenwechsel – weg von der Erwartung, dass Gott alle meine Probleme sofort löst, hin zu einem Vertrauen, dass er in mir wirkt, mich stärkt und mir inneren Frieden schenkt – ist für mich ein Schlüssel. Es wäre gut, wenn ich mir das immer wieder bewusst mache, besonders in Momenten der Unsicherheit. Der größte Konflikt, dem ich gegenüberstehe, ist nicht das Unmögliche da draußen, sondern das Unmögliche in mir: die Zweifel, die mich lähmen, die Ängste, die mich zurückhalten. Und hier erinnert mich Lukas 1:37 daran, dass Gott genau in diesen inneren Konflikten wirksam ist. Sein Frieden, der alles Verstehen übersteigt, ist die Antwort auf das, was in mir tobt.
Wenn ich also darüber nachdenke, was dieser Text für meinen Alltag bedeutet, wird mir klar, dass ich vielleicht weniger darauf hoffen sollte, dass Gott die äußeren Umstände ändert, und mehr darauf, dass er mir die innere Stärke gibt, mit diesen Umständen umzugehen. Es wäre gut, wenn ich den Text als Einladung sehe, mich von innen heraus transformieren zu lassen, meine Perspektive zu ändern und den Frieden zu finden, der unabhängig von äußeren Bedingungen ist. Das ist ein tieferer und nachhaltigerer Weg, den Herausforderungen des Lebens zu begegnen. Und dennoch ist all dies nur ein Aspekt dessen, was der Text wirklich vermittelt. Der tiefere Kern der Botschaft lautet: „Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich.“
*Die SPACE-Analyse im Detail:
Sünde (Sin): In diesem Schritt überlegst du, ob der Bibeltext eine spezifische Sünde aufzeigt, vor der du dich hüten solltest. Es geht darum, persönliche Fehler oder falsche Verhaltensweisen zu erkennen, die der Text anspricht. Sprich, Sünde, wird hier als Verfehlung gegenüber den „Lebens fördernden Standards“ definiert.
Verheißung (Promise): Hier suchst du nach Verheißungen in dem Text. Das können Zusagen Gottes sein, die dir Mut, Hoffnung oder Trost geben. Diese Verheißungen sind Erinnerungen an Gottes Charakter und seine treue Fürsorge.
Aktion (Action): Dieser Teil betrachtet, welche Handlungen oder Verhaltensänderungen der Text vorschlägt. Es geht um konkrete Schritte, die du unternehmen kannst, um deinen Glauben in die Tat umzusetzen.
Appell (Command): Hier identifizierst du, ob es in dem Text ein direktes Gebot oder eine Aufforderung gibt, die Gott an seine Leser richtet. Dieser Schritt hilft dir, Gottes Willen für dein Leben besser zu verstehen.
Beispiel (Example): Schließlich suchst du nach Beispielen im Text, die du nachahmen (oder manchmal auch vermeiden) solltest. Das können Handlungen oder Charaktereigenschaften von Personen in der Bibel sein, die als Vorbild dienen.
Diese Methode hilft dabei, die Bibel nicht nur als historisches oder spirituelles Dokument zu lesen, sondern sie auch praktisch und persönlich anzuwenden. Sie dient dazu, das Wort Gottes lebendig und relevant im Alltag zu machen.
