Apg. ‭20:24‬ Dein Leben ist nicht das Wichtigste — What!?

Hast du jemals daran gedacht, dass dein Leben vielleicht gar nicht so wertvoll ist, wie du glaubst? Klingt provokant, oder? Genau das stellt Paulus in Apostelgeschichte 20:24 in den Raum, wenn er sagt, dass er sein Leben nicht als wertvoll erachtet, solange er den Lauf vollenden kann, den Jesus ihm gegeben hat. Das hat mich ins Grübeln gebracht.

Für mich bedeutet das, dass es im Leben um mehr geht als um Sicherheit, Komfort und persönliche Ambitionen. Es geht darum, einen höheren Zweck zu erfüllen, den Gott mir ins Herz gegeben hat. Dieser Gedanke befreit mich von dem Druck, perfekt zu sein oder in vorgefertigte Rollen zu passen. Stattdessen darf ich meine einzigartigen Gaben und Talente nutzen, um Gottes Liebe und Gnade weiterzugeben – sei es durch ein freundliches Wort, ehrenamtliches Engagement oder kreative Projekte.

Und was bedeutet das für dich? Es könnte bedeuten, dass auch du eingeladen bist, über deine Prioritäten nachzudenken. Was ist wirklich wichtig in deinem Leben? Welche einzigartige Berufung hat Gott dir gegeben? Vielleicht ermutigt dich dieser Text, deinen eigenen „Lauf“ zu finden und mit Freude zu vollenden. Indem du deine Gaben einsetzt und deine Berufung lebst, findest du eine tiefere Erfüllung und den wahren Sinn deines Lebens. Lass uns inspiriert von Paulus‘ Hingabe und Mut, unser Leben in den Dienst Gottes stellen – auf unsere ganz eigene, kreative Art und Weise.

Fragen zur Vertiefung oder für Gruppengespräche:

  1. Welche Gaben und Talente hast du, die du in den Dienst Gottes stellen kannst?
  2. Wie kannst du in deinem Alltag die Botschaft der Gnade Gottes weitergeben?
  3. Was bedeutet es für dich persönlich, deinen „Lauf“ im Glauben zu vollenden?

Parallele Bibeltexte als Slogans:

Philipper 3:14 — „Dem Ziel entgegen: Die Berufung Gottes in Christus Jesus“

2. Timotheus 4:7 — „Den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, den Glauben bewahrt“

Epheser 2:10 — „Geschaffen zu guten Werken: Wandelt darin“

1. Korinther 9:24 — „Lauft so, dass ihr den Preis gewinnt“

Möchtest du dich noch weiter in dieses Thema vertiefen? Im Anschluss findest du die Schritte die ich für diesen Impuls gegangen bin. Die Informationen hole ich mir meistens aus BibleHub.com damit auch du es nachschlagen kannst.


Lass uns mit einem Gebet starten, bevor wir mit unserer Betrachtung beginnen.

Liebevoller und geliebter himmlischer Vater, bevor wir Dein Wort reflektieren, bitten wir Dich, unsere Herzen und Sinne durch Deinen Heiligen Geist zu öffnen. Lass uns Deine Absichten und Deinen Willen klar erkennen und verstehen, was Du uns heute durch Apostelgeschichte 20:24 sagen möchtest. Gib uns die Weisheit, Deine Wahrheiten zu erfassen, und die Bereitschaft, sie in unserem Leben anzuwenden.

In Jesu Namen beten wir,

Amen.

Kontext des Textes:

In der Apostelgeschichte 20:24 befinden wir uns mitten in der dritten Missionsreise des Apostels Paulus. Bevor wir diesen Vers genauer betrachten, ist es wichtig, den Kontext der vorherigen Kapitel zu verstehen, um die Tiefe und Bedeutung dieses Abschnitts vollständig zu erfassen.

Die Apostelgeschichte wurde von Lukas verfasst und zeichnet die frühe Geschichte der christlichen Gemeinde und die Missionsreisen des Paulus auf. In den vorhergehenden Kapiteln sehen wir, wie Paulus von Stadt zu Stadt reist, das Evangelium predigt und Gemeinden gründet. Besonders die Kapitel 18 und 19 sind entscheidend, da sie Paulus‘ Dienst in Ephesus beschreiben, wo er fast drei Jahre verbrachte. In Ephesus lehrte Paulus in der Synagoge und später in der Schule des Tyrannus, wodurch viele Menschen in Asien das Wort des Herrn hörten. Diese Zeit war geprägt von Wundern und Konflikten, insbesondere dem Aufstand der Silberschmiede, der von Demetrius angeführt wurde, der sich durch Paulus‘ Predigt bedroht fühlte.

Kapitel 20 beginnt mit Paulus‘ Abreise aus Ephesus nach der Beruhigung des Aufruhrs. Er reist durch Mazedonien und Griechenland, ermutigt die Gläubigen und sammelt eine Kollekte für die notleidende Gemeinde in Jerusalem. In Troas hält Paulus eine lange Abschiedsrede, bei der der junge Eutychus aus dem Fenster fällt und von Paulus wieder zum Leben erweckt wird.

Nun nähert sich Paulus seiner letzten Reise nach Jerusalem, wohlwissend, dass ihn dort Gefahren und Verfolgung erwarten. Auf dem Weg dorthin hält er in Milet an und lässt die Ältesten der Gemeinde von Ephesus zu sich rufen. In seiner Abschiedsrede an die Ältesten von Ephesus, die in Apostelgeschichte 20,17-38 beschrieben wird, drückt Paulus seine tiefe Sorge und Liebe für die Gemeinde aus. Er erinnert sie an seine eigene Hingabe und Arbeit unter ihnen, warnt sie vor kommenden Bedrohungen und ermutigt sie, ihre eigene pastorale Verantwortung ernst zu nehmen.

Dieser Kontext kulminiert in Vers 24, wo Paulus, angesichts der bevorstehenden Leiden und Unsicherheiten, die ihn in Jerusalem erwarten, seine unerschütterliche Entschlossenheit zum Ausdruck bringt: „Aber ich kümmere mich nicht darum; mein Leben ist mir auch nicht kostbar, wenn ich nur meinen Lauf vollende und den Dienst, den ich von dem Herrn Jesus empfangen habe, das Evangelium der Gnade Gottes zu bezeugen.“ Dieser Vers zeigt Paulus‘ völlige Hingabe an seinen Auftrag und sein tiefes Vertrauen in Gottes Plan für sein Leben.

Schlüsselwörter identifizieren:

Apostelgeschichte 20:24 Ursprünglicher Text (Griechisch – Nestle-Aland 28)

ἀλλ’ οὐδενὸς λόγου ποιοῦμαι τὴν ψυχήν μου τιμίαν ἐμαυτῷ ὡς τελειῶσαι τὸν δρόμον μου καὶ τὴν διακονίαν ἣν ἔλαβον παρὰ τοῦ κυρίου Ἰησοῦ, διαμαρτύρασθαι τὸ εὐαγγέλιον τῆς χάριτος τοῦ Θεοῦ.

Deutsche Übersetzung

Aber auf das Leben achte ich nicht, sondern darauf, meinen Lauf mit Freude zu vollenden und den Dienst, den ich von dem Herrn Jesus empfangen habe, das Evangelium der Gnade Gottes zu bezeugen.

Semantisch-pragmatische Kommentierung der Schlüsselwörter

  • οὐδενὸς λόγου ποιοῦμαι (oudenos logou poioumai) „achte ich nicht“: „ποιέω“ (machen, tun) in Kombination mit „λόγος“ (Wort, Sache) und „οὐδενός“ (keiner, nichts) bedeutet hier, dass Paulus sein Leben nicht als wertvoll betrachtet. Er stellt seine Mission über sein eigenes Leben.
  • ψυχήν (psychēn) „Leben“: Dieses Wort kann sowohl „Seele“ als auch „Leben“ bedeuten. Hier betont es das physische Leben von Paulus, das er für den Dienst am Evangelium nicht als wertvoll erachtet.
  • τιμίαν (timian) „wertvoll“: Dieses Adjektiv beschreibt etwas, das von großem Wert ist. Paulus nutzt es, um zu betonen, dass er sein Leben nicht als besonders wertvoll ansieht, im Vergleich zu seiner Mission.
  • τελειῶσαι τὸν δρόμον μου (teleiōsai ton dromon mou) „meinen Lauf zu vollenden“: „τελειῶσαι“ (vollenden) und „δρόμος“ (Lauf, Wettlauf) sind Begriffe aus dem Sport, die hier metaphorisch für den Lebensweg und die Mission von Paulus verwendet werden. Es betont das Ziel und die Vollendung seines Dienstes.
  • διακονίαν (diakonian) „Dienst“: Dieses Wort bedeutet „Dienst“ oder „Amt“ und bezieht sich auf die spezifische Aufgabe, die Paulus von Jesus erhalten hat, das Evangelium zu verbreiten.
  • ἔλαβον παρὰ τοῦ κυρίου Ἰησοῦ (elabon para tou kyriou Iēsou) „den ich von dem Herrn Jesus empfangen habe“: Diese Phrase betont, dass Paulus‘ Mission eine göttliche Berufung ist. „ἔλαβον“ (empfangen) zeigt, dass diese Aufgabe ihm direkt von Jesus übergeben wurde.
  • διαμαρτύρασθαι (diamartyasthai) „zu bezeugen“: Dieses Verb bedeutet „bezeugen“ oder „verkünden“ und betont die aktive Verkündigung des Evangeliums.
  • εὐαγγέλιον (euangelion) „Evangelium“: Dieses Wort bedeutet „gute Nachricht“ und bezieht sich spezifisch auf die Botschaft von Jesus Christus und die Errettung, die er bringt.
  • χάριτος τοῦ Θεοῦ (charitos tou Theou) „Gnade Gottes“: „χάρις“ (Gnade) bezieht sich auf die unverdiente Gunst und das Wohlwollen Gottes. Hier wird betont, dass das Evangelium die Botschaft der Gnade und Erlösung durch Gott ist.

Kommentar zum Text:

Paulus beginnt mit der Erklärung, dass er sein Leben nicht als wertvoll ansieht – „ἀλλ’ οὐδενὸς λόγου ποιοῦμαι τὴν ψυχήν μου τιμίαν ἐμαυτῷ“. Das griechische Wort „ποιέω“ bedeutet „machen“ oder „tun“, und in Kombination mit „λόγος“, das für „Wort“ oder „Sache“ steht, ergibt sich, dass Paulus sein eigenes Leben als nichts Besonderes betrachtet. Dies zeigt eine radikale Selbstaufgabe und ein völliges Vertrauen auf Gottes Plan. Diese Haltung findet sich auch in anderen Schriften von Paulus, zum Beispiel in Philipper 3:8, wo er alles als Verlust betrachtet im Vergleich zur überragenden Erkenntnis Christi.

Das Wort „ψυχή“ kann sowohl „Seele“ als auch „Leben“ bedeuten, und hier bezieht es sich auf das physische Leben von Paulus, das er im Dienst am Evangelium nicht als wertvoll erachtet. Dieser Gedanke wird durch das Adjektiv „τιμίαν“ verstärkt, das „wertvoll“ bedeutet. Paulus stellt klar, dass sein Leben im Vergleich zu seiner Mission, das Evangelium zu verkünden, keinen hohen Wert hat. Dieses Thema der Selbstaufgabe findet sich auch in Jesu eigenen Worten in Matthäus 16:25: „Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, wird es finden.“

Paulus fährt fort mit „ὡς τελειῶσαι τὸν δρόμον μου καὶ τὴν διακονίαν“, was bedeutet, dass er seinen Lauf vollenden möchte. Das Wort „τελειῶσαι“ bedeutet „vollenden“, und „δρόμος“ verweist auf einen Wettlauf oder Lauf. Hier verwendet Paulus eine Metapher aus dem Sport, um seinen Lebensweg und seine Mission zu beschreiben. Diese Metapher nutzt er auch in 2. Timotheus 4:7, wo er sagt: „Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben bewahrt.“

Das Wort „διακονία“ bedeutet „Dienst“ oder „Amt“ und bezieht sich auf die spezifische Aufgabe, die Paulus von Jesus erhalten hat. Paulus beschreibt diesen Dienst als eine Berufung direkt von Jesus: „ἣν ἔλαβον παρὰ τοῦ κυρίου Ἰησοῦ.“ Das Wort „ἔλαβον“ bedeutet „empfangen“, was betont, dass diese Aufgabe ihm direkt von Jesus übergeben wurde. Diese göttliche Berufung wird auch in Galater 1:1 unterstrichen, wo Paulus seine Apostelschaft nicht von Menschen, sondern durch Jesus Christus und Gott den Vater empfing.

Das Ziel dieses Dienstes ist es, „διαμαρτύρασθαι τὸ εὐαγγέλιον τῆς χάριτος τοῦ Θεοῦ“, das heißt, das Evangelium der Gnade Gottes zu bezeugen. Das Verb „διαμαρτύρασθαι“ bedeutet „bezeugen“ oder „verkünden“ und betont die aktive Verkündigung des Evangeliums. „εὐαγγέλιον“ bedeutet „gute Nachricht“ und bezieht sich auf die Botschaft von Jesus Christus und die Errettung, die er bringt. Paulus betont, dass das Evangelium die Botschaft der Gnade – „χάρις“ – Gottes ist, eine unverdiente Gunst und Wohlwollen. Dies steht im Einklang mit Epheser 2:8-9, wo Paulus schreibt: „Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme.“

SPACE-Anwendung*

Die SPACE-Anwendung ist eine Methode, um biblische Texte praktisch auf das tägliche Leben anzuwenden. Sie besteht aus fünf Schritten, die jeweils durch die Anfangsbuchstaben von „SPACE“ repräsentiert werden:

S. – Sünde identifizieren: Eine mögliche Sünde, die dieser Text aufdeckt, ist die Versuchung mehr Wert auf unseren eigenen Komfort, eine metikulös durchplante Sicherheit oder unsere persönlichen Ambitionen zu legen, als auf das, was Gott uns anbietet.

P. – Versprechen festhalten: In diesem Vers liegt ein tiefes Versprechen verborgen: Wenn wir unser Leben dem Dienst an Gott widmen, gibt es einen höheren Zweck und eine tiefere Erfüllung. Paulus zeigt uns, dass das Evangelium der Gnade Gottes unser Leben überstrahlt. Dieses Versprechen erinnert uns daran, dass Gottes Gnade und Berufung auf uns liegen und dass er uns befähigt, diesen Lauf zu vollenden.

A. – Aktiv werden: Wir sollten aktiv danach streben, unseren eigenen „Lauf“ zu identifizieren und mit Freude zu vollenden. Es ist gut, regelmäßig zu reflektieren, welche Berufung und welchen Dienst Gott uns gegeben hat und wie wir diese Aufgaben mit Hingabe und Eifer erfüllen können. Dies kann bedeuten, dass wir uns in unserer Gemeinde engagieren, anderen ehrenamtlich helfen oder das Evangelium auf eine ganz persönliche Art und Weise verkünden.

C. – Appell verstehen: Der Appell dieses Textes lautet: Setze dein Leben und deine Ressourcen ein, um den dein persönlichen Lauf zu erfüllen — den, den du von Jesus empfangen hast. Es wäre gut, wenn du erkennst, dass jeder von uns eine einzigartige Berufung hat und dass es unser Ziel sein sollte, diese Berufung mit ganzer Hingabe zu leben. Paulus fordert uns auf, unser Leben nicht als zu wertvoll zu betrachten, um Gottes Werk zu vollenden.

E. – Beispiel folgen: Paulus dient uns hier als starkes Beispiel. Er zeigt uns, wie man sein Leben für eine höhere Berufung einsetzen kann, ohne Angst vor den möglichen Gefahren und Schwierigkeiten. Sein Mut und seine Hingabe ermutigen uns, ebenfalls standhaft und entschlossen unseren Weg im Dienst für Gott zu gehen. Es wäre gut, wenn wir uns von Paulus inspirieren lassen und uns fragen, wie wir in unserem eigenen Leben ähnlich hingegeben und mutig sein können.

Fazit: Apostelgeschichte 20:24 erinnert uns daran, dass unser Leben nicht das Wertvollste ist, sondern wie wir es einsetzen. Diese Botschaft motiviert uns, unsere Prioritäten zu überprüfen und aktiv nach Möglichkeiten zu suchen, wie wir unseren göttlichen Auftrag erfüllen können. Lass uns inspiriert von Paulus‘ Hingabe und Mut, unser Leben in den Dienst Gottes stellen, damit wir den Lauf vollenden, den er uns gegeben hat. Indem wir dies tun, finden wir tiefe Erfüllung und den wahren Sinn unseres Daseins.

Persönliche Identifikation mit dem Text:

In diesem Schritt stelle ich mir sogenannte „W“ Fragen: „Was möchte der Text mir sagen?“ in der suche nach der Hauptbotschaft. Dann überlege ich, „Was sagt der Text nicht?“ um Missverständnisse zu vermeiden. Ich reflektiere, „Warum ist dieser Text für mich wichtig?“ um seine Relevanz für mein Leben zu erkennen. Anschließend frage ich mich, „Wie kann ich den Text in meinem Alltag interpretieren?“ um praktische Anwendungsmöglichkeiten zu finden. Weiterhin denke ich darüber nach, „Wie wirkt sich der Text auf meinen Glauben aus?“ um zu sehen, wie er meinen Glauben stärkt oder herausfordert. Schließlich frage ich, „Welche Schlussfolgerungen kann ich für mich aus dem Gesagten ziehen?“ um konkrete Handlungen und Einstellungen abzuleiten.

Wenn ich über Apostelgeschichte 20:24 nachdenke, spricht der Text mich in mehreren Dimensionen an. Paulus sagt, dass er sein Leben nicht als wertvoll betrachtet, solange er den Lauf vollendet, den ihm der Herr Jesus gegeben hat. Diese Haltung führt mich zu einer tiefen Reflexion über meine eigenen Prioritäten und Ambitionen.

Was der Text mir sagen möchte, ist, dass mein Leben einen höheren Zweck hat, der über meine eigenen Wünsche und Komfort hinausgeht. Er erinnert mich daran, dass ich eine einzigartige Berufung von Gott habe, die es zu entdecken und zu erfüllen gilt. Diese Berufung kann in vielen verschiedenen Formen auftreten. Während Paulus als Missionar und Prediger unterwegs war, kann meine Berufung anders aussehen – sei es in meinem Beruf, in meiner Familie, in meiner Gemeinde oder in sozialen Engagements. Der Schlüssel liegt darin, dass ich das Evangelium der Gnade Gottes lebe und weitergebe, egal in welchem Kontext ich mich befinde.

Was der Text nicht sagt, ist, dass es nur einen Weg gibt, diese Berufung zu erfüllen. Es gibt keine festgelegte Methode oder einen einzigen richtigen Weg. Vielmehr ermutigt er mich, kreativ und flexibel zu sein, meine einzigartigen Gaben und Talente zu nutzen, um Gottes Liebe und Gnade zu verbreiten. Ob durch Worte, Taten, Kunst oder Freundlichkeit – jede Form des Dienstes ist wertvoll, solange sie in Liebe und Hingabe getan wird.

Für mich persönlich ist dieser Text wichtig, weil er mir zeigt, dass ich nicht in vorgefertigte Rollen oder Erwartungen passen muss. Ich darf meine eigene Art finden, das Evangelium zu leben und zu verkünden. Es befreit mich von dem Druck, mich mit anderen vergleichen zu müssen, und gibt mir die Freiheit, meine eigene kreative Ausdrucksform zu entdecken und zu nutzen.

In meinem Alltag kann ich den Text so interpretieren, dass ich bewusst nach Gelegenheiten suche, Gottes Liebe und Gnade in meiner Umgebung sichtbar zu machen. Sei es durch ein aufmunterndes Gespräch mit einem Kollegen, freiwillige Arbeit in der Gemeinde oder durch das Teilen meiner kreativen Werke – all diese Handlungen können ein Ausdruck meiner Berufung sein.

Dieser Text hat auch Auswirkungen auf meinen Glauben, indem er mich ermutigt, mich tiefer auf Gottes Plan für mein Leben einzulassen. Er erinnert mich daran, dass mein Wert nicht in meinem persönlichen Erfolg oder meinen Errungenschaften liegt, sondern in meiner Treue zu dem, was Gott mir anvertraut hat. Diese Erkenntnis bringt eine tiefere Erfüllung und einen inneren Frieden, weil ich weiß, dass ich auf dem richtigen Weg bin, wenn ich meinen Lauf im Glauben vollende.

Schließlich ziehe ich aus dem Gesagten die Schlussfolgerung, dass es nicht darum geht, wie groß oder klein meine Beiträge sind, sondern wie treu ich meinem Auftrag nachkomme. Jeder von uns hat eine einzigartige Gabe und Berufung, die wir in unserem persönlichen Kontext ausleben dürfen. Wir sind nicht alle gleich in unserer Form, aber wir sind eins in Jesus, vereint durch die Botschaft seiner Liebe und Gnade. Unsere Kreativität und Vielfalt sind Ausdruck der unendlichen Werte Gottes, und wir sollten diese Vielfalt feiern und nutzen, um sein Reich zu bauen.


*Die SPACE-Analyse im Detail:

Sünde (Sin): In diesem Schritt überlegst du, ob der Bibeltext eine spezifische Sünde aufzeigt, vor der du dich hüten solltest. Es geht darum, persönliche Fehler oder falsche Verhaltensweisen zu erkennen, die der Text anspricht. Sprich, Sünde, wird hier als Verfehlung gegenüber den „Lebens fördernden Standards“ definiert.

Verheißung (Promise): Hier suchst du nach Verheißungen in dem Text. Das können Zusagen Gottes sein, die dir Mut, Hoffnung oder Trost geben. Diese Verheißungen sind Erinnerungen an Gottes Charakter und seine treue Fürsorge.

Aktion (Action): Dieser Teil betrachtet, welche Handlungen oder Verhaltensänderungen der Text vorschlägt. Es geht um konkrete Schritte, die du unternehmen kannst, um deinen Glauben in die Tat umzusetzen.

Appell (Command): Hier identifizierst du, ob es in dem Text ein direktes Gebot oder eine Aufforderung gibt, die Gott an seine Leser richtet. Dieser Schritt hilft dir, Gottes Willen für dein Leben besser zu verstehen.

Beispiel (Example): Schließlich suchst du nach Beispielen im Text, die du nachahmen (oder manchmal auch vermeiden) solltest. Das können Handlungen oder Charaktereigenschaften von Personen in der Bibel sein, die als Vorbild dienen.

Diese Methode hilft dabei, die Bibel nicht nur als historisches oder spirituelles Dokument zu lesen, sondern sie auch praktisch und persönlich anzuwenden. Sie dient dazu, das Wort Gottes lebendig und relevant im Alltag zu machen.